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wiedereingliederung – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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wiedereingliederung

Beitrag von Etagerobby » 06.09.2007, 15:37

Hallo baghira,
ich selbst habe schon wiederholt von der Möglichkeit einer Wiedereingliederung Gebrauch gemacht. Allerdings betrifft dies eine Schreibtischarbeit.

In deinem Fall ist mir nicht bekannt, ob es für die Intensivstation wirklich "verschärfte" Hygienevorschriften gibt, bzw. kenne ich deren Inhalt nicht. Mit Sicherheit sind diese Vorschriften irgendwo veröffentlicht. An deiner Stelle würde ich mich kundig machen und dann ganz offen mit der Personalabteilung deines Arbeitgebers sprechen. Da du in einem Krankenhaus arbeitest, sollte der Arbeitgeber wissen, was ein Stoma ist und wie es funktioniert. Sollte ein Einsatz in der Intensivstation tatsächlich aufgrund von bestehenden Vorschriften nicht möglich sein, besteht ggf. die Möglichkeit eines Einsatzes in einer anderen Abteilung.

Hinsichtlich des Schichtdienstes bzw. Nachtdienstes ist es im Rahmen einer Wiedereingliederung sicherlich möglich, dich z.B. vorübergehend nur tagsüber einzusetzen. Der mit dem Hausarzt ausgearbeitete Wiedereingliederungsplan kann auch beinhalten, dass ein Einsatz vorübergehend nur im Tagesdienst möglich ist.

Würde mich freuen, wenn du zusammen mit deinem Arbeitgeber eine Lösung finden könntest. Sofern du einen Antrag auf Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft gestellt hast, kannst du auch die Vertrauensperson für schwerbehinderte Menschen in deinem Krankenhaus mit zu einem Gespräch mit dem Arbeitgeber bitten.

Dann mal viel Glück! Würde mich interessieren, wie die Sache ausgeht.

Gruß
Robert

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Etagerobby

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wiedereingliederung

Beitrag von Biggi0001 » 06.09.2007, 16:19

Hallo Bahira,

sodele, jetzt bin ich auch wieder eingetroffen, musste gestern mal ein bissel Batterien aufladen ;)

Das Hamburger Modell ist eine sinnvolle Art und Weise, die Berufstätigkeit wieder aufzunehmen - wie bereits gesagt, kannst du in Absprache mit deinem Arzt die Anzahl der Arbeitsstunden mehr oder weniger selbst bestimmen, d.h. für den Anfang möglicherweise täglich vier Stunden, dann 6, dann 8 oder halt anders.

Dein Arzt wird dich beraten und es hängt auch davon ab, wie es dir geht. Der Wiedereingliederungsplan wird zuerst mal zwischen Dir und Deinem Doc erarbeitet, zustimmen muss dann aber noch der Arbeitgeber - immerhin muss er dich ja "unterbringen" und sinnvoll beschäftigen können. Er ist aber gehalten, dir den Wiedereinstieg zu ermöglichen .. daraus kann er nur rauskommen, wenn er zweifelsfrei nachweist, daß dies absolut nicht möglich ist - aber blöd wäre er.

Daß du weiterhin Krankengeld erhältst, weißt du vielleicht schon - auch, daß die Wiedereingliederung aus wichtigem Grunde unterbrochen werden kann, wenn's nicht anders geht (gesundheitlich!). Weitere Fragen diesbezüglich würde ich bitten, konkret zu stellen, sonst schreib ich hier Romane.

Deine anderen Fragen gehen in eine andere Richtung:

das das mit Stoma aus hygienischen Gründen auf der Intensivstation nicht geht etc. ...ich überleg halt einfach nur, wie man das im Arbeitsalltag ( Schichtdienst, Notfälle etc. ) so alles miteinander vereinbart...(Wechsel des Beutels etc. )... hab mich mal so umgehört und bei uns gibt es keine /n Mitarbeiter / in die/ der ein Stoma hat ....


Man könnte an sich sagen "no grande Problemo", ich kenne Krankenschwestern mit Stoma - das größte Prob ist, daß im Allgemeinen nicht zu schwer gehoben werden soll, da musst du aufpassen und konsequent bleiben!! Sonst drohen ggf. die entsprechenden Folgen wie z.b. Bauchwandbrüche - alles andere ist kein Thema, wenn man will.

Ich empfehle in diesem Fall, fröhlich und offen mit Kollegen und Vorgesetzten zu besprechen, daß du eben nicht zu schwer heben sollst und auch nicht zu verheimlichen, daß es in Ausnahmefällen zu Pannen kommen könnte und dich ihrer Mithilfe zu versichern. Zieh es ein bissel ins Lustige "Wenn's "duftet", bitte sofort Bescheid sagen - ich kann nicht pupsen!!!" Dann sind sie schon mal für den Fall der Fälle gewarnt.

Die Hygiene ist nicht nachteilig beeinflusst, du gehst ja auch sonst aufs Klo (vermute ich mal) und hältst dich danach an die Hygienevorschriften in Bezug auf Desinfektion etc. ... und du desinfizierst die HÄNDE, sonst nix, gelle? Also auch kein Grund, den Beutel danach durch Sagrotan zu ziehen, wenn du Dich richtig gut fühlen willst, nimm feuchtes Klopapier mit und wische den Rand des Auslasses ab. Ich finde für die Berufstätigkeit entleerbare Beutel weitaus praktischer.

Ebenso wechselst du normalerweise auch die Platte/den Beutel außerhalb der Schichten, bei einem zweiteiligen System kannst du das ja steuern ... ähnlich wie deine Wäsche, die du ja auch nicht alle drei Stunden wechselst.

WENN ein Malheur passiert, was theoretisch ja immer sein kann (genauso wie es auch Stomalosen passieren kann), dann sagst du Bescheid, wie du es auch sonst tun würdest und ab zum Duschen, Wäsche- und Beutelwechsel.

Ich würde sagen: sei guten Mutes - es gibt einige Pflegekräfte mit Stoma und die kommen alle zu Rande :kiss:

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Biggi0001

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wiedereingliederung

Beitrag von baghira » 11.09.2007, 12:39

Ihr seid wirklich alle super lieb!!!
Muß ich mal sagen.. es tut unheimlich gut zu wissen, daß es dieses Forum gibt... ich danke Euch allen dafür, daß Ihr alle so prompt antwortet und Euch Gedanken macht..

Fühl mich auf jeden Fall gut aufgehoben

DANKE!!! :kiss:

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baghira

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