von doro » 14.12.2015, 21:13
Nun habe ich Dich in meine Geschichte gelesen und kann feststellen,das Du zur Zeit noch kreuzunglücklich fühlst.
Es war sicher für niemanden, der unvorbereitet zu seinem Stoma gekommen ist,eine freudige Überraschung, festzustellen,da hängt plötzlich ein Beutel am Bauch.
Wer nun aber wie Du,sein berufliches Umfeld verloren hat und eine Beziehung in die Binsen ging, da trifft alles zusammen was man nicht unbedingt braucht.
Das tut mir sehr leid.Nun solltest Du wenigstens versuchen mir dem ungeliebten Untermieter,Deinem Stoma, klar zu kommen,denn hier liegt es zum Teil an Dir, wie Ihr 2 euch vertragt.
Wenn Du Probleme oder Fragen hast,hier wird Dir geholfen,so weit dies möglich ist.
Darum nun von mir ein herzliches Willkommen.
von Börny » 14.12.2015, 21:56
Grüße Dich....
habe gerade Deine noch frische Geschichte gelesen.....und ich kenne das Gefühl der Ohnmacht die in einem hochkommt....wenn wirklich alles durch die beschi.....Krankheit....sprich Krebs.....Stoma...etc. .zusammenbricht....
Du schreibst auch von Angstneurosen....bzw. Angstzustände etc.....Jedes gute Krankenhaus verfügt inzwischen über gute Psychothderapeuten...die Dich die erste Zeit begleiten können...aber auch nur dann wenn du es zuläßt....Ich spreche aus Erfahrung.....
mittlerweile habe ich seit 15 Jahren den Darmkrebs.....seit 2008 meinen Ileoausgang.....vorher Colostomieausgang....Damals war ich 38 Jahre jung.....Mitten im Leben gestanden....und von heute auf morgen war alles anders......
sicher ist es am Anfang sehr schwierig mit Deinem neuen Begleiter klarzukommen......Die erste Zeit wird er auch ganz schön zickig sein.....Ihr beide müßt erst zueinander finden....Ich hatte die ersten Wochen starke Berührungsängste.....Wie geht man damit um....? Wie reagiert mein Umfeld...? Sieht man den Beutel.....unter der Kleidung.....? Alles Fragen die man erst nach etlichen Wochen selbst beantworten kann....
Ich versuche jeden Tag der mir noch bleibt zu genießen....und das schon seit 15 Jahren....Heute bin ich 54 Jahre.....und stolz darauf durch meinen eigenen Kampfgeist und Kampf diese Jahre positiv gewonnen zu haben..
Wünsche auch Dir ....daß du den selben Kampfgeist in Dir findest.....Viel Glück...und alles Gute...
es grüßt herzlichst aus Hilden....Bernhard
von Ariela » 14.12.2015, 23:45
Hallo Rennmausi,
herzlich willkommen im Forum
Bei dir kam ja wirklich sehr viel zusammen... kein Wunder, dass du eine Weile brauchst, um damit einigermaßen klar zu kommen
Du wirst hier viele nette Leute finden, die jederzeit bereit sind, auf deine Fragen zu antworten, dir Ratschläge zu geben, oder auch "nur" Unterstützung zu bieten, wenn du mal einfach ein wenig von der Last abladen möchtest.
Gleich zu Anfang einen Rat: du schreibst, Nun muß ich mich mit dem Stoma anfreunden, was gar nicht so einfach ist, denn der ärgert mich oft
Trotz 3 monatigem Krankenhausaufenthalt ist es für mich ein störenfried am Körper.
Es ist ganz normal, dass du das Stoma als Störenfried empfindest, aber wie du sehr richtig erkannt hast, solltest du dich damit anfreunden.
Hast du schon mal daran gedacht, dem Stoma einen Namen zu geben? Das machen hier viele (unter anderem auch ich), und es ist ziemlich hilfreich, denn dann kannst du es beschimpfen, wenn es dich mal ärgert , oder auch loben, wenn alles glatt geht.
von Witch » 15.12.2015, 19:43
Hallo Rennmausi,
aus Deinen Worten ist deutlich zu hören, dass Deine Welt so wie Du sie kennst zusammengebrochen ist.
Am liebsten würde ich Dich in den Arm nehmen. Leider kann ich Dich auch nicht sagen, oder gar versprechen, dass alles wieder gut wird. Nur soviel, an den Umgang mit dem Stoma wirst Du Dich gewöhnen und Du wirst merken, man kann mit dem Stoma gut leben.
Auch bist Du nicht allein, hier im Forum wirst Du viele Menschen treffen die Dir immer ein offenes Ohr für Probleme und Schwierigkeiten. Du bist also nicht allein.
LG Witch
von irene57 » 17.12.2015, 10:29
hallo liebe rennmausi,
es trifft einen im leben manchmal total unverhofft. mir ist es ebenso ergangen, aber ich kann dich trösten irgendwann siehst du wieder land. ob alles so wird wie früher? nein ich glaube nicht, aber sehe es so, du lebst. ich bin der medizin wirklich dankbar, dass diese so weit fortgeschritten ist.
nimm einfach jede helfende hand in anspruch, die sich dir gibt.
was den umgang mit dem stoma angeht, so kann ich doro nur beistimmen. du darfst den stoma nicht als bösewicht oder störenfried ansehen. gewöhnt euch aneinander. ich habe meinen einen eigenen namen gegeben und wirklich -ich hoffe man hält mich jetzt nicht für bekloppt- ich habe mit meinem stoma geredet. freute mich wenn er mir wieder mal das kurz vorher eingenommene essen in den beutel spukte etc.
glaube mir daran gewöhnt man sich.
ich wünsche dir alles, alles liebe und hoffe für dich bald auf einen lichtblick.
melde dich ruhig hier im forum zu wort, mir hat es sehr geholfen.
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