von doro » 30.05.2014, 08:00
da Dir in " Das ist meine Geschichte" nicht geantwortet werden kann, sage ich hier
und versuche Deine Fragen zu beantworten.
Das Deine Mutter noch sehr viel Zeit braucht um auf die Beine zu kommen, ist Tatsache.Ihr Verlauf der Krankheit ähnelt Meinem.Es geht hier wirklich nur mit kleinen Schritten bergauf.
Habt ihr eine Reha beantragt? Noch besser wäre wahrscheinlich eine Anschlussheilbehandlung.
Zum Trost für Euch, als ich aus dem Krankenhaus kam, konnte ich mich nur am Gehwagen einige Schritte fort bewegen- musste das Laufen neu lernen, heute ist alles gut.
Zu dem Kurzdarm werden Dir Rosi/Hanna gescheiteres sagen können, nur soviel, der Stuhlgang wird,wenn überhaupt, erst nach langer umgewöhnung etwas fester.
Versucht es mit Kartoffeln, Nudeln oder Banane in den Griff zu bekommen, denn über die Nahrung lässt sich, manchmal, einiges regeln.
von Hanna70 » 30.05.2014, 17:17
Hallo Zelda,
auch von mir Herzlich Willkommen hier im Forum!
Ich schätze mal, dass Deine Mutter mehr oder weniger rund um die 70 Jahre alt ist. Da sind so lange Krankenhausaufenthalte ohnehin nicht so ohne weiteres wegzustecken. Und nach allem, was Deine Mutter durchgemacht hat, darf man jetzt keine Wunder erwarten.
Ich lag von Ende März bis Mitte Juli im KH, anschließend bis Mitte August AHB (dort im Rollstuhl verbracht). Im November bin ich zum ersten mal 100 m in Begleitung auf der Straße gelaufen. Ich will damit sagen: Das Wichtigste für Euch alle ist Geduld!
Deine Mutter hat jetzt einen Kurzdarm und vermutlich wird sie auch ein Kurzdarmsyndrom haben. Das heißt, der Stuhl wird immer flüssig sein, wahrscheinlich auch schaumig, übelriechend und evtl. auch als Fettstuhl auftreten. Falls letzteres schon so ist, fragt hier noch mal nach.
Zunächst sollte Deine Mutter möglichst wenig trinken, höchstens 1,5 l am Tag. Und vor allem nicht während des Essens trinken, 1 Stunde davor und 1 Stunde danach nicht. Sonst würde der Stuhl noch zusätzlich verflüssigt.
Die tägliche Kalorienmenge, die sie zur Gewichtserhaltung aufnehmen muss, liegt bei 50 bis 60 kcal/kg Körpergewicht. Also im Prinzip das Doppelte von dem, was ein gesunder Mensch aufnehmen sollte. Ich hatte das zunächst mit 4 Flaschen Trinknahrung/Tag geschafft, aber im letzten Winter dann doch nicht mehr (5 1/2 Jahre nach meinen OPs). Ich habe gerade 4 Monate parenterale Ernährung hinter mir, um wieder etwas Gesicht aufzubauen. Will damit sagen, dass es oft ein rauf und runter gibt, sowohl vom Gewicht her als auch insgesamt vom Allgemeinzustand. So, wie es mal war, wird es einfach nicht wieder.
Anfangs musste ich meinen Beutel bis zu 30 ma/Tag leeren. Loperamid und Co. brachten gar nichts. Mir hat dann Tinctura OPII geholfen. Jetzt leere ich um die 12 mal/Tag.
Die Ernährungshinweise beim Kurzdarm(syndrom) sind recht rigide. Wenn man sich streng danach richtet, macht das Essen überhaupt keinen Spaß mehr. Ich habe mich an alles vorsichtig herangetastet. Gar nicht geht bei mir Sauerkraut, Schwarzwurzeln, Schlagsahne, Nugat, Nutella, und überhaupt fette Sachen. Aber gerade in der ersten Zeit sollte sie an solche Dinge eh noch nicht denken. Jetzt sollten vor allem Kartoffeln, Möhren, Nudeln, reife Bananen, Weißbrot (Buttertoast), trockene Kekse, Salzstangen u.ä. auf dem Speiseplan stehen.
Lasst so bald wie möglich ein großes Blutbild machen. Ganz sicher muss zumindest Vitamin B12 gespritzt werden.
Alles Gute für Deine Mutter und wenn noch weitere Fragen auftreten, raus damit!
Liebe Grüße
Rosi
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe