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Wohin übertriebene Sicherheitskontrollen führen können ... – Seite 7

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Wohin übertriebene Sicherheitskontrollen führen können ...

Beitrag von Monsti » 30.11.2010, 19:49

Hallo Harry,

das sehe ich genauso wie Du. Wesentlich häufiger als z.B. sowas wie Lockerbie finden sonstige Flugzeugkatastrophen statt (Abstürze, misslungene Startmanöver, Bruchlandungen).

Und nun für alle:

Die Überschrift des Threads sagt doch deutlich, worum es geht. U.a. heißt es "übertriebene" Sicherheitskontrollen. Und solchen verweigere ich mich - notfalls dadurch, dass ich halt keine Flugreise mehr unternehme. Wie andere schon geschrieben haben, geht es um die Wahrung der Menschenwürde. Wenn mir ein wildfremder Mensch in den Schritt fasst, so ist meine Schmerzgrenze klar überschritten. Die Story mit dem Brustwarzen-Piercing gehört ebenfalls dazu.

Der eine oder andere von uns kennt vielleicht noch einzelne DDR-Kontrollen bei der Einreise (nicht Transit!) von West- nach Ost-Berlin. Mich hatte man dabei einmal zwecks Leibesvisitation separiert, was ich nie in meinem Leben vergessen werde. Dies war nicht nur pure Schikane, sondern für mich auch ein unvergessliches Horrorerlebnis! Sie holten mir damals sogar einen Tampon aus der Vagina und weigerten sich anschließend, mir einen neuen aus meiner einbehaltenen Handtasche zu geben. Auch durfte ich kein WC aufsuchen. Man sperrte mich ca. 1,5 Stunden lang splitterfasernackt in einem ca. 10 qm großen Raum ohne Öffnungsmöglichkeit der Tür von innen auf einem bald ziemlich blutigen Hocker sitzen. Ein anderes Möbelstück gab es in jenem Raum nicht. An der Decke hing eine nackte Birne, das winzige, vergitterte Fenster befand sich in zwei Meter Höhe. Ich fühlte mich damals einfach nur schrecklich elend. Mein Frevel hatte darin bestanden, dass ich auf einem Ausflug in die Wuhlheide und zum Müggelsee auf einen Kaffee bei Freunden in der Schönhauser Allee vorbeischauen wollte. Auf meinem Einreiseantrag hatte ich als Grund der Reise "Tourist" angegeben. Da diese Freunde als damals Prominente von der Stasi kontrolliert wurden, wusste man aufgrund der telefonischen Verabredung von meinem "Verbrechen".

Ihr mögt jetzt den Kopf schütteln und der Ansicht sein, dass es sowas nicht gibt. Nun, bedauerlicherweise durfte ich am eigenen Leib spüren, dass es sowas sehr wohl gibt. Vielleicht wehre ich mich deshalb auch so vehement gegen jeden ungefragten Eingriff in meine Intimspäre - egal wo und weshalb.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti
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Wohin übertriebene Sicherheitskontrollen führen können ...

Beitrag von Frank38 » 30.11.2010, 23:07

Huhu Monsti,

genau so siehts aus es geht um die Würde des Menschen, finde ich Mutig das du das geschrieben hast und kann dich sehr gut verstehen, sowas vergißt man sein Leben nicht mehr.

lg Frank

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Frank38
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Wohin übertriebene Sicherheitskontrollen führen können ...

Beitrag von Pippa » 01.12.2010, 12:36

da geb ich mal meine Meinung kund:

ich flieg in 3 Wochen nach Ägypten und hab mir auch einiges an Gedanken gemacht.
Ich flieg zum Spaß, niemand zwingt mich und ich muß wohl Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Heißt, ich kanns entscheiden - fliegen ja oder nein.
Schwierig find ichs für die Personen, die beruflich viel mit dem Flugzeug unterwegs sein müssen oder weil die Familie einfach sonst nicht erreichbar wäre.
Ob das Abtasten für die Kontrolleure immer so ein Spaß ist bezweifle ich auch -- es gibt sooo viele unangenehme Zeitgenossen, denen ich mich nicht mal für viel Geld bis auf 1 m nähern möchte..
Freu mich trotzdem auf den Urlaub

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Pippa
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Beitrag von HARRY52 » 01.12.2010, 15:02

Hallo Angie, da bekommt man ja vom Lesen schon eine Gänsehaut.
So ein Erlebnis kann einen ganz schön prägen.
Ich bin auch voll der Meinung,dass unter dem Deckmantel der Terrorabwehr die Menschenrechte nirgendwo auf der Welt verletzt werden dürfen.

@Pippa eine schöne Zeit in Ägypten :cool: ich sehne mich auch schon wieder nach Sonne und Wärme. Wir waren viele Jahre dort zum Surfen auf dem Sinai(Dahab). Dort wurde auch viel kontrolliert wegen der Nähe zu Israel. Es war zwar immer nervig aber man wahrte stets die Menschewürde.

Schönen Urlaub

Harry

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HARRY52
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Beitrag von TOMTOM80 » 04.12.2010, 19:58

Hallo zusammen,

Ich bin am Donnerstag nach 10 wunderschönen sonnigen Tagen (Tagestemperatur bis zu 27Grad) zum Flughafen nach Los Angeles gefahren. Und, was soll ich euch sagen, bei den Sicherheitskontrollen bin ich einfach nur durch den Metalldedektor gegangen, der hat keinen Pieps gemacht und ich wurde nicht weiter kontrolliert, kein abgrapschen oder ähnliches. Die meiste Angst vor terroristischen haben nur die Stewardessen der Lufthansa. Wir wurden mehrmals (mein Kollege und ich) aufgefordert unsere Gruppe aufzulösen und uns zu unseren Sitzplätzen zu begeben.

Ich wünsch euch noch einen schönen Abend.

TOMTOM80

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TOMTOM80
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Beitrag von Monsti » 04.12.2010, 20:34

Hi Tomtom,

na, das liest sich ja erfreulich. Willkommen zurück und gutes Einleben bei 30 Grad weniger ...

Grüßle von
Angie

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Beitrag von Schiddi » 04.12.2010, 21:08

:winke: Hallo Angie,

wer so was erlebt hat, kaum zu glauben, aber stimmt mit Sicherheit, denn eine Bekannte von uns, ebenfalls ein Stoma, hat fast das gleiche erlebt, sie stieg nie mehr in ein Flugzeug. Das war damals auch ihr letzter Besuch in der ehemaligen DDR.

Ich wünsche Dir trotzdem einen schönen zweiten Advent.
Schiddi Bild

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Schiddi
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Wohin übertriebene Sicherheitskontrollen führen können ...

Beitrag von Monsti » 04.12.2010, 21:27

Hallo Schiddi,

auch Dir (und überhaupt allen) wünsche ich einen schönen 2. Advent!

Mein Erlebnis an der DDR-Grenze liegt knapp 30 Jahre zurück. Überwiegend habe ich jene Tortur damals verdrängt, aber beim Thema "Kontrollen" kommt's halt immer wieder hoch. Gegen normale Kontrollen habe ich nichts - so wie bisher an den Flughäfen. Von mir aus darf man auch mein gesamtes Gepäck durchwühlen. Wenn man mir aber massiver an die Wäsche geht, reagiere ich allergisch. In den Schritt fasst mir jedenfalls in diesem Leben kein Kontrolletti mehr, weder sanft noch unsanft. Auch meine Brüste sind tabu.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti
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Wohin übertriebene Sicherheitskontrollen führen können ...

Beitrag von McLino » 03.01.2011, 12:12

Hallo zusammen

Ich bin vor Kurzem von New York nach Hause gekommen. Vor meiner Abreise habe ich mich über dieses Forum informiert wie man bei der Sicherheitskontrolle vorzugehen hat usw. So habe ich dank Einträgen im Forum erstmals von einem StomaPass gehört.

Nun also, wie das Leben so spielt, wurde ich am Flughafen in New York, als einer unter Vielen, dem Nacktscanner zugewiesen. Ich habe dem Sicherheitsbeamten sofort meinen StomaPass hingestreckt, was ihn aber nicht interessierte. Auch auf meine Erklärungen ging er nicht ein.
Wie in diesem Thema bereits beschrieben, ist das Stoma-Säckchen sehr gut zu sehen auf dem Monitor. Ich befürchtete bereits eine Riesen-Szene vor allen anderen Passagieren. Aber das Gegenteil passierte..
Ohne abgetastet zu werden konnte ich den SecurityCheck verlassen. Es scheint also so, dass die Sicherheitsbeamten sich mit disem Thema auseinandergesetzt haben und sich dementsprechend auskennen. Ich hörte den Mann noch etwas von einem "Pee-Bag" sagen.

Ich möchte mich mit diesem Beitrag für eure Hilfe bedanken und euch gleichzeitig etwas die Angst vor Sicherheitskontrollen (Nackt-Scanner) nehmen.

Vielen Dank und liebe Grüsse
McLino

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Wohin übertriebene Sicherheitskontrollen führen können ...

Beitrag von doro » 03.01.2011, 12:46

Ich habe mir im Flughafen HAM den Scanner auch nicht entgehen lassen - Fazit: Da auch meine Taschenfutter der Hose sichtbar waren,fiel mein Stoma-Beutel nebst Platte in dem Durcheinander, nicht besonders auf. Ich wurde in einer Nebenkabine, nach Hinweis dass ich Stomi habe, sehr diskret abgetastet. Leider nix mit Leder und Co. :D

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