von Webkänguru » 25.11.2010, 21:06
... und ein Beispiel dafür, warum wir aus eigenem Interesse auch kritisch gegenüber den Entwicklungen in Deutschland sein müssen:
USA: Abtasten als Sicherheitsmaßnahme (ZDF Mediathek: aus ZDF heute, ausgestrahlt um 19:05 Uhr)
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Siskinanamok » 26.11.2010, 00:36
Hallo Zusammen,
auch auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen... Aber wenn mich jemand zu Stomazeit hätte abtasten wollen, dann hätte ich zu allererst auf mein Stoma hingewiesen und darum gebeten Vorsicht walten zu lassen. Ich hätte viel zusehr angst gehabt das mich der Abtaster durch zu wirsches Vorgehen verletzen könnte (das der Beutel abgeht wäre meine zweite sorge gewesen). (Hab da eben meine Phobie was offene Stellen/Wunden angeht)
Es ist wirklich eine Schande was diesem Herrn passiert ist, aber hat er da nicht auch etwas versäumt?
Gruß
Siski
von Frank38 » 26.11.2010, 00:47
Huhu,
wenn man so in denn Medien liesst wirds bald bestimmt sowie in Amerika, zwar nicht so schlimm, kosten werden ja nun auch erstmal erhöht. Und da Deutschland sich alles von denn Amis abschaut, ist das nur eine frage der Zeit. Glaube nicht wenn du in Amerika darauf hinweisst das du ein Stoma hast, ist es dem Beamten pieps egal, der durchsucht dich gründlich, wirste frech gehste mal für ein paar Stunden woanders hin, sowas ist meinen Kollegen schon passiert, seid dem nie wieder Amerika, da werden mal kurz die Gerundrechte bei Seite gelassen, die gehen mit Menschen ganz anders um, schlimm sowas wenn ein Land nur noch in Angst lebt. Der Mann tut mir sehr leid und das noch von seinen eigenen Landsleuten.
lg Frank
von Linie 22 » 26.11.2010, 01:55
Hallo,
ob mit oder ohne Stoma - egal - Abtasten + Taschenkontrolle durch Security, musste ich schon des Öfteren über mich ergehen lassen, um div. Großveranstaltungen besuchen zu dürfen. Aber meine "Spucktüte" hat bislang noch nie Eine(r) von den Sicherheitskräften, durch intensives Abtasten, in den Händen gehalten. Geoutet, dass ich ein "Beuteltierchen" bin, habe und werde ich mich vorher nie. Warum auch? Immerhin ist mein Spucki schmerzunempfindlich und zudem ausreichend unter der Kleidung mit samt Stomasäck`l geschützt verpackt. Wenn es denn doch passieren sollte das mein Beutelchen flöten geht - was man doch eigentlich eh nie wirklich zu 100 % ausschließen kann, oder ??? , - dann habe ich halt eben mit Zitronen gehandelt. Der Kontrolleur - mit dem berühmten Griff ins gewisse Etwas - dann aber auch *hähäääää*.
Allerdings musste ich mich bisher bei jeder Taschenkontrolle, bzgl. dem Inhalt meiner Back to school Box (Brotdose), in welcher ich meine Stomanotversorgung für Unterwegs transportiere, erklären. Damit lüftet sich das Geheimnis über meinen roten "Mini Buzzer" eh ganz von selbst. Wozu also vorher die Überraschung nehmen? :p
Tschüüüss. Pleiten, Pech und Pannen passieren so und auch so - davor bleibt Niemand verschont, altklugscheißt Silke (Linie 22)
von Webkänguru » 26.11.2010, 09:01
Hallo Siski,
nein, versäumt hatte der gute Mann nichts. Und das ist genau das, worüber sich viele in den USA zurzeit beschweren. Durch die verstärkten Kontrollen wurde das Abtasten ausgeweitet, es wird laut Berichten ohne Rücksicht und in teilweise aggressiver Form abgetastet, auch im Intimbereich.
Der Knackpunkt ist, trotz Hinweis auf den Stomabeutel durch den Betroffenen hatte der Sicherheitsbeamte nicht eher von ihm abgelassen, bis die Versorgung herunter gerissen war. Und so etwas darf einfach nicht sein. Wenn man die Kontrollen so ausweitet, muss man das Personal entsprechend sensibilisieren. Ansonsten läuft man Gefahr, dass eine Sicherheitskontrolle so diskriminierend endet wie in diesem Fall.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Webkänguru » 26.11.2010, 09:08
Guten Morgen,
hier für euch auch ein Bericht der NBC News vom 22. November zum gleichen Fall (kommt leider zuerst ein Werbespot, danach der Bericht).
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Hannemann » 26.11.2010, 09:30
Hallo Webkänguru!
gibt es den Bericht auch auf deutsch?
Ich verstehe leider kein englisch.
Hanni
von Skyfire » 26.11.2010, 10:03
Hallo,
ich fuer meinen Teil lasse mich nicht gerne begrabschen (ausser in bestimmten Situationen mit meinem Lebensgefaehrten ).
Wenn ich sicher fliegen moechte, dann muss ich mich dementsprechend anpassen, und dann ist es mir tausendmal lieber wenn ich in einen Koerperscanner lande als das man Hand an mir anlegt.
Und mal ganz ehrlich, was will man ausgerechnet mit meinen Daten anfangen? Ich geb doch z.B. bei bestimmten Firmen mein ok ob man mit diesen welchen Arbeiten kann zu Forschungszwecken, und sind mir doch mal ehrlich, klar ist es mir nicht egal was mit meinen Daten passiert, aber undichte Stellen gibt es ueberall und die profitgier von manchen Menschen wird immer groesser.
Das auf unserer Erde schon lange etwas schieflaeuft das war mir schon laenger bewusst, somit gehts mir dann auch am Popo vorbei was waere wenn ein Koerperscanner so richtig zum Einsatz kommt, ich will ja schliesslich in ein anderes Land fliegen um berufes oder privat wegen. Somit stehe ich in der Pflicht das die Flugsicherheit gewaehrleistet wird.
Denn ich hab auch keine Lust das da irgendein Schmutzfink in den Flieger steigt und in sein Unterhoeschen ne Bombe tickt und wir alle so richtig hoch hinausfliegen mit einem Kanonenschlag.
Sind andere Kontrollen notwendig da noch kein Koerperscanner zum Einsatz kommt, so kann ich (so wie es in den Wald schallt so schallt es auch wieder zurueck) den Beamten im Vorfeld nett darauf aufmerksam machen das ich Stomatraeger bin, er kann meinetwegen sogar unter aerztlicher Aufsicht mein Beutelchen entfernen lassen, mir ist es wurscht, ich habe nichts zu verheimlichen, nur und das ist dann der einzige Nachteil fuer saemtliche Menschen in dem Raum wo mein Beutelchen dem Fritz weggenommen wird , denen fliegt garantiert eine nette Geruchsbombe entgegen und somit liegt die Freude dann meinerseits .
Ich gehe da relativ entspannt ran, finde es aber Schade was dem Mann passiert ist, aber hey Malheure gibt es ueberall und immerzu sobald man ein Stoma hat und klar gibts auch peinliche Momente. Aber so ist das nun mal im Leben eines Menschen.
Wuensche euch noch einen schoenen Tag.
Liebe Gruesse
Claudia
von Linie 22 » 26.11.2010, 11:06
Was mich etwas an diesen Berichten nervt ist, dass es immer nur um Flugreisen folglich Flugreisende geht.
Es stellt sich dann immer nur die Frage : "Ja - muss ich denn jetzt auf`s Fliegen verzichten?"
OBWOHL - doch zum Teil (z. Zt. auf 70 Flughäfen lt. Bericht) die Möglichkeit besteht, sich scannen zu lassen!?
HALLO? Besucht denn Niemand von denen Großveranstaltungen?
Frage ich mal in den Raum: "Muss ich denn jetzt auf Mega-Events, wo bislang noch kein Scanner zum Einsatz kam, verzichten?"
Tschüüüss. fliegen hier, fliegen da, fliegen dort - es geht immer nur um`s fliegen , Silke (Linie 22)
von Webkänguru » 26.11.2010, 11:17
Hallo Silke,
man könnte deinen Einwand auch so formulieren: warum wird hier mit unterschiedlichem Maß gemessen? Sollte doch unser aller Schutz im Vordergrund stehen.
Der Luftverkehr wird als besonders gefährdet angesehen. Scheinbar ist es nach Einschätzung unserer Sicherheitsbehörden weniger gefährlich für uns alle, sollte ein Terroranschlag auf ein Popkonzert oder ähnliches ausgeführt werden ... oder sind die wirtschaftlichen und politischen Interessen im Luftverkehr anders gelagert?
Dies ist ein provokanter Beitrag, auf den ich nicht wirklich eine Antwort erwarte
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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