von Cinderella66 » 28.04.2015, 10:46
Hallo, ich habe vor einigen Wochen im fernsehen, bei Punkt 12 und bei Explosiv gesehen,das einige Menschen Ihren Stoma im Bauchfreien Top, oder Bikini zur Schau stellen. Dann wurde ein Aufruf gestartet, das so viele Menschen mit Stomata,egal ,ob einem oder mehreren,ob Colon oder Dünndarmstoma( mir fällt der Begriff nicht ein), Bilder von sich an EXplosiv posten sollen um anderen Menschen die Scheu zu nehmen und für mehr Verständnis, Stomaträgern gegenüber.Hat das jemand von Euch auch gesehen, oder ein Bild vom Stoma gepostet?Was haltet Ihr davon?Ich nicht viel. ich schäme mich nicht ,wegen meines Colonstoma, aber, zur Schau stellen möchte ich Ihn auch nicht.Ich bin weder verklemmt,noch sonst was, aber für mich hat das was mit Privat und Intimsphäre zu tun. Wer Ihn sehen will, von Freunden und Beaknnten, und das waren viele, denen habe ich meinen Stoma gezeigt.Immer kam die Antwort, ich habe mir das viel schlimmer vorgestellt.Als mein Sohn mich gefragt hat,ob er das ,, Ding"( er war damals 14 Jahre, aml sehen kann,und ich es ihm zögerlich gezeigt habe,aber nur auf Grund seines Alters und ich hatte auch Angst er ekelt sich, Fragte er ganz trocken,,Was, das ist alles!".Er gab mir ein Küßchen auf den Bauch und ich war erleichert und wußte,er macht jetzt keinen Bogen um mich. Aber,das ist Familie, im Netz hochladen würde ich ihn niemals.Ich bin gespannt,wie Ihr denkt.!Ich habe es mir angesehen und mir gedacht, das ich beim Legen und den Chirurgen Glück hatte. Hatte es meinem Mann erzählt,der war auch fassungslos und fragte mich,ob ich auch ein Bild einstelle,was ich verneinte.Das dachte er sich auch.Nun seit Ihr dran
von doro » 28.04.2015, 12:28
Hallo cinderella,
da schau doch einmal hier http://www.100-tage-100-momente.de
Oder hierhttps://www.landeszeitung.de/blog/lokales/182407-beutel-am-bauch-na-und
im Zeitungsartikel, der über mich geschrieben wurde, zeige ich zwar kein Stoma aber oute mich als Stomatröäger und das in meinem kleinen Ort, hat schon für Schwung gesorgt.
Ich halte es für sehr wichtig, das das Stoma aus der Tuschel und-Schmuddelecke raus kommt.
von Börgi » 28.04.2015, 12:37
Hallo Cinderella,
also ich schäme oder ekle mich nicht vor meinem Stoma! Ich habe die Erfahrung gemacht, das die ältere Generation in meiner Familie sich davor ekelt( Mutter, Schwimu), die Jungen sehen das als normal an. Aber im Fernsehen würde ich meinen Ersatzhintern nun nicht gerade zur Schau stellen. Es können alle wissen, das ich Stomaträger bin, anschauen dürfen es nur die "VIP'S" .
Könnte ja jeder kommen!!
Liebe Grüße von Börgi!!!
von Frederica » 28.04.2015, 12:40
Liebe Doro,
das wollte ich eben auch an Cinderella posten, aber Du warst schneller
Auch ich finde es wichtig, dass dieses Thema - durchaus auch mit Fotos - immer wieder zur Sprache kommt, damit alle Menschen, nicht schon im voraus sich gegen ein Stoma entscheiden.
Wie oft habe ich schon gehört: "Hätte ich das gewusst, dann hätte ich mich schon viel früher für ein Stoma entschieden."
Natürlich gibt es auch Problemfälle, die - aus welchen Gründen auch immer mit - die mit einem schwierig zu behandelnden Stoma leben müssen, aber Komplikationen kann es bei JEDER Krankheit geben.
von Egon.Olsen47 » 28.04.2015, 13:07
Hallo,
ich finde auch,dass man sich ruhig offensiv zu seinem Stoma bekennen sollte,hætte aber trotzdem ein Problem,an einem Fotowettbewerb teilzunehmen.
Geht fuer mich ein bisschen in Richtung Exhibitionismus-ist aber eben meine Meinung.
Gut finde ich den Artikel,dessen Link doro eingefuegt hat.
So finde ich das ok,so habe ich das auch z.B. meinem 5-jæhrigen Enkel erklært,das war dann fuer ihn ok."Opa,da kannst du aber viel Toilettenpapier sparen!"
Diese Logik ist einfach umwerfend.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich es auch so gehalten,offen darueber zu sprechen und wenn Interesse war,auch zu zeigen.
Bares Erstaunen,dass es so eine unspektakulære und effektive Sache ist,ein normales Leben zu fuehren.
Was die Fotostrecke von doro`s Link betrifft,so wuerde ich persønlich nicht am Strand sitzen wollen.Aber es ist vielleicht auch einfach eine Botschaft dahinter:seht,es ist nichts ekliges oder schlimmes und ich bekenne mich dazu.Respekt vor den Leuten.
Hilft vielleicht auch,Vorurteile abzubauen.
Aber mein Ding wære es nicht-sorry.
Liebe Gruesse
Thomas
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Bildung ist wichtig, vor allem wenn es gilt, Vorurteile abzubauen. Wenn man schon ein Gefangener seines eigenen Geistes ist, kann man wenigstens dafür sorgen, daß die Zelle anständig möbliert ist.
Peter Ustinov (1921-2004), engl. Schriftsteller u. Schauspieler
von doro » 28.04.2015, 13:50
Es hilft Vorurteile ab zu bauen.
Die Resonanz die ich über meinen Zeitungsartikel bekam war überwiegend positiv.Na ja, werdet Ihr sagen, etwas negatives wird Dir wahrscheinlich auch nicht gesagt werden.Stimmt, aber das ich überhaut darauf angesprochen wurde,finde ich Top.
Oder wer würde einen mehr oder weniger unbekannten Menschen schon auf seinen "Ersatzhintern" ansprechen? Diese Dinge sind Mutmacher,denn irgendwo haben sehr viele Familien jemanden der
auch einen AP hat, eben so ein Ding über das man nicht spricht und plötzlich weiss man -Ey, ich bin nicht allein mit meinem Problem.
Wäre ich nicht ein wenig zu eitel, ich hätte mich getraut,meinen Bauch im Fernsehen zu zeigen.
Es überschreitet keine Schamgrenze aber es hilft ungemein,wenn über diese Dinge,nicht nur, gesprochen wird.
von Witch » 28.04.2015, 14:00
Hallo,
also ich gehe auch offen damit um, dass ich ein Stoma habe. Es wurde mir zu Beginn gleich von einer Stomaschwester geraten, offen damit zu sein und es war auch bisher immer richtig.
Es gibt nur einen Punkt, ich mache kein Foto von meinem Stoma.
LG Witch
von Ariela » 28.04.2015, 15:10
Hier bei uns wissen die meisten Menschen nicht mal, was ein Stoma ist, und wenn man es dann erklärt, wird fast immer ganz schnell das Thema gewechselt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die "Betroffenen" selbst ihre Lage am liebsten verheimlichen wollen? Ich habe allerdings nie ein Geheimnis daraus gemacht und hatte auch kein Problem damit, mein Stoma "vorzuzeigen"... jedenfalls die wenigen Male, als gefragt wurde.
von Egon.Olsen47 » 28.04.2015, 15:40
Hej doro,Witch und Ariela,
eure Meinung zeigt eigentlich,dass man im Grundsatz das gleiche denkt und auch tut,nur einzelne Dinger anders handelt.Und das ist auch gut so-nur so kann ja auch ein richtiger Dialog mit daraus resultierenden Verhaltens - und Denkweisen entstehen.
doro,deine Haltung find ich einfach super-sicherlich auch viele Jahre Erfahrung voraus.Da kann man als Neuling lernen.
Aber es ist ja leider so,dass in unserer Kultur bestimmte Tabuthemen bestehen.Z.B. ueber den Tod oder eben auch den künstlichen Ausgang.
Wir betroffenen haben uns damit gedanklich auseinandergesetzt denke ich.
Aber die aussen vor stehenden sehen das anders,ein Thema das mit Ausscheidungen zu tun hat-bäh.
Selbst im Krankenhaus habe ich mal Besucher beobachtet auf unserer Station(Darm- und Magen-Abteilung).Selbst Verwandte haben sofort ein Gesicht gezogen,wenn z.B. die Schwester kam und etwas machte,wo das Stoma zu sehen war.Sofort verænderte sich der Gesichtsausdruck und eine Verænderung der Stimmung.
Vielleicht aber auch normal,weil wir uns ja schon damit selbst beschæftigt haben.
Es ist garnicht so leicht,Akzeptanz zu finden in einer Gesellschaft,wo ja nur der gesunde Mensch zæhlt-schaut euch nur die Werbung an,besonders bei den Privatsendern.Topfit,jugendlich,strahlend und immer erfolgreich.
Bei den øffentlich-rechtlichen Sendern dagegen(das ist ja schliesslich Rentnerfernsehen) Kukident,Rheumasalbe uam.Irgendwie beschæmend.
Bevor ich jetzt ins philosophieren komme einfach einen lieben Gruss
Thomas
von doro » 28.04.2015, 15:56
Hallo Thomas,
Sofort verænderte sich der Gesichtsausdruck und eine Verænderung der Stimmung.
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