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Zur Ernährung mal ne andere Frage – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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19 Beiträge • Seite 2 von 21, 2

Zur Ernährung mal ne andere Frage

Beitrag von Monsti » 13.10.2008, 19:11

Hallo Herbert,

und ich kann noch die Variante des niedrigen Blutdrucks (90-100 : 55-70), aber ohne besondere Müdigkeit nach dem Essen anbieten. Allerdings esse ich seit der Stomaanlage nur noch selten "richtige" Mahlzeiten, sondern 5-6x am Tag Miniportionen. Vielleicht wäre das ja auch etwas für Dich.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Zur Ernährung mal ne andere Frage

Beitrag von Kai 40 H » 15.10.2008, 17:11

Hallo Herbert,

diesen Bericht habe ich eben gefunden, vielleicht liegt es ja daran?


Warum wird man nach dem Essen müde?

Bestimmt kennen Sie das: Sie haben ein köstliches Essen genossen und fühlen sich anschließend etwas matt oder aber richtig müde. Kein Wunder, denn Ihr Körper ist jetzt mit der Verdauungsarbeit beschäftigt. Dazu braucht er viel Blut. Das fehlt jetzt an anderen Stellen, z. B. im Gehirn. Je nach Zusammensetzung der Mahlzeit können auch eine Unterzuckerung oder ein hoher Serotoninspiegel Ursachen der Müdigkeit sein.
Verdauungsarbeit macht müde.
Was passiert eigentlich, wenn wir essen? Sobald die Nahrung in unsere Verdauungsorgane, also in Magen und Darm, gelangt, veranlasst das unseren Körper Blut aus anderen Geweben und Organen in den Bauchraum umzuleiten. Denn dort wird das Blut gebraucht, beispielsweise für die Aufnahme und den Abtransport von Nährstoffen. Während dieser Zeit ist in anderen Bereichen die Blutmenge und damit auch die Menge an gelösten Sauerstoff geringer. Den Sauerstoffverlust spüren wir besonders im Gehirn. Wir werden müde.
Unterzuckerung durch Insulin
Wenn wir kohlenhydratreiche Mahlzeiten aufnehmen, kommt es zu einem Anstieg von Glukose (Traubenzucker) im Blut und zu einer verstärken Ausschüttung des Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Das Insulin fördert den Einstrom des Zuckers in die Körperzellen, wodurch der Blutzuckerspiegel wieder sinkt. Bei manchen Menschen kann die Insulinsekretion nach dem Essen so stark ansteigen, dass es dadurch zu einem rapiden Abfall des Blutzuckers, zur so genannten "reaktiven Unterzuckerung" kommt. Da unser Gehirn aber auf den Blutzucker als Energiequelle angewiesen ist, kann seine Leistungsfähigkeit für eine gewisse Zeit eingeschränkt sein. Die Folge: Müdigkeit.
Tryptophan und Serotonin
Der Eiweißbaustein Tryptophan und der Botenstoff Serotonin spielen ebenfalls eine Rolle bei nahrungsbedingter Müdigkeit. Wenn die Aminosäure Tryptophan aus der Nahrung freigesetzt ist, gelangt sie über ein spezielles Transportsystem über das Blut ins Gehirn. Dort wird sie zu Serotonin umgewandelt. Serotonin wirkt harmonisierend auf das Zentralnervensystem, macht gute Laune, weniger schmerzempfindlich und ängstlich, aber auch ein wenig schläfrig. Die Wirkung des Trypotophans nutzt man auch in der Medizin. So wird es in hohen Dosen als Mittel gegen Schlafstörungen eingesetzt.

Auch einige Lebensmittel enthalten natürlicherweise besonders viel schlafförderndes Tryptophan:
Erd- und Haselnüsse
Hart- und Weichkäse
Fleisch und Wurstwaren
Eier
Fisch
Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen
Fit bleiben nach dem Essen
Ein Spaziergang an der frischen Luft kurbelt die Verdauung an und vertreibt die Müdigkeit nach dem Essen. Versuchen Sie auch möglichst fettarm zu essen, also beispielsweise Sahnesoße, fettes Fleisch oder fetten Käse zu vermeiden. Denn fettreiche Mahlzeiten können ebenfalls müde machen.

Mehr Serotonin durch Kohlenhydrate
Der Anstieg des Insulinspiegels nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten führt nicht nur zum Einstrom von Zucker in die Zellen. Auch die Bausteine der Eiweiße, die Aminosäuren, werden unter dem Einfluss von Insulin aus dem Blut in die Zellen aufgenommen. Und zwar genau jene Aminosäuren, die mit Tryptophan um die Aufnahme ins Gehirn konkurrieren. Da die Konkurrenz im Blut nun fehlt, gelangt Tryptophan bevorzugt ins Gehirn und steht dort vermehrt für die Serotoninherstellung zur Verfügung.

Gruss Kai

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Kai 40 H

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Zur Ernährung mal ne andere Frage

Beitrag von doro » 15.10.2008, 17:47

Hallo Herbert,

mir wurde vor gut 30 Jahren nach Billroth II ,2/3 meines Magens entfernt.Da ich seit dem mit dem Frühdumping Syndrom zu kämpfen habe:

Dadurch wird dem Körper, vor allem dem Blut, eine erhebliche Menge Flüssigkeit entzogen, was zu einem akuten Volumenmangel mit den typischen Symptomen Schwindel und Schwächegefühl sowie Bauchschmerzen und Durchfall führen kann. Diese Symptome treten gewöhnlich schon kurze Zeit, das heisst 10-30 Minuten nach dem Essen auf.
also ähnlich wie Kai es zitiert,glabte ich mich fast allein mit derlei Beschwerden. ;) Nun sehe ich dass auch ihr
"Ganzemagenbesitzer" unter ähnlichem leidet.
Im Zweifelsfall hilft bei mir : sehr langsam essen und möglich nicht bis zur Sättigungsgrenze füllen.

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doro

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Zur Ernährung mal ne andere Frage

Beitrag von Sabine049 » 15.10.2008, 19:56

Lieber Herbert,

aufgrund hinreichender Erfahrungen mit dem Wirkstoff Baclofen, sowohl oral als auch intrathekal appliziert = verabreicht, führe ich u.a. die verstärkte Müdigkeit auf das Medikament selbst zurück.

Ich werde mich jetzt aber nicht im Detail verlieren bzw. meine Einstellung kommentieren.

Für mich persönlich steht allerdings nach viermaligen Titrationsphasen :abgedreht: unwiderruflich fest: NIE WIEDER BACLOFEN - LIORESAL. Unter der Medikation war ich permanent kaum bis garnicht ansprechbar. Das Dilemma hatte ich dir ja schon einmal erörtert.

Ich empföhle dir, wenigstens vorübergehend die jetzige Dosis ein wenig herunterzufahren quasi eine Dosisminimierung.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Zur Ernährung mal ne andere Frage

Beitrag von hmengers » 19.10.2008, 12:55

Hallo,

wieder zurück von der RehaCare und lese jetzt Eure Infos.
@Sabine: Natürlich liegt es an den nebenwirkunken von Baclofen. Aber da habe ich den Mittelweg gefunden wie die Mudigkeitsnebenwirkungen noch erträglich sind und die Spastik bremsende Wirkung genutzt werden kann, aber eben nur für ca. 23 1/2 Std. Ca. 1 - 1 1/2 Stunde nach dem Essen und dann für ca. 10-15 min. kommt der Blutdruckabfall.

Ich habe auf der Messe eine bekannte getroffen, die aus anderen gründen das gleiche problem hat. Sie (nicht diabeteskrank) nimmt dann ein Stück Traubenzucker. Der geht direkt ins Blut und puscht auf. Werde ich jetzt auch mal versuchen.

Herbert

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hmengers

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Beitrag von KleinerEngel » 19.10.2008, 17:25

hmengers hat geschrieben:Hallo,

wieder zurück von der RehaCare und lese jetzt Eure Infos.
@Sabine: Natürlich liegt es an den nebenwirkunken von Baclofen. Aber da habe ich den Mittelweg gefunden wie die Mudigkeitsnebenwirkungen noch erträglich sind und die Spastik bremsende Wirkung genutzt werden kann, aber eben nur für ca. 23 1/2 Std. Ca. 1 - 1 1/2 Stunde nach dem Essen und dann für ca. 10-15 min. kommt der Blutdruckabfall.

Ich habe auf der Messe eine bekannte getroffen, die aus anderen gründen das gleiche problem hat. Sie (nicht diabeteskrank) nimmt dann ein Stück Traubenzucker. Der geht direkt ins Blut und puscht auf. Werde ich jetzt auch mal versuchen.

Herbert


Mein Freund hatte die selben Probleme und ihm wurde auch zu Traubenzucker geraten - er sagt auf ihn hat das auch einen äußerst postiven, pushenden Effekt!

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KleinerEngel

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Beitrag von Monsti » 19.10.2008, 20:06

Mh, vielleicht gibt es genau aus diesem Grund ja den süßen Nachtisch oder den gesüßten Espresso nach einem ausgiebigen Mahl ...

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von hmengers » 20.10.2008, 10:24

Hallo Angie,

also bist Du anscheinend auch so espressosüchtig wie meine Frau und ich. ;) Wir verbrauchen mehr Espressokaffee als so manche kleine Pizzeria. Ein dreifacher Macciato nach dem Mittagessen ist absolutes Muss! Aber gegen den Blutdruckabfall reicht das leider nicht. :mad:

Herbert

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hmengers

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Zur Ernährung mal ne andere Frage

Beitrag von Monsti » 20.10.2008, 21:48

Hallo Herbert,

der Schwerpunkt liegt auf gesüsstem Espresso. ;) Kaffee putscht nur sehr kurz auf, danach rauscht der Blutdruck im Nullkommanix in den Keller. Vielleicht lässt Du den dreifachen Macciato nach dem Mittagessen einfach mal weg und schaust, ob Du danach etwas munterer bist.

Nein, ich bin absolut nicht espressosüchtig. Ich trinke morgens und vormittags insgesamt zwei Haferl normalen Kaffee und für den Rest des Tages keinen Kaffee mehr. Gaaanz selten genehmige ich mir nach einem üppigen Abendessen einen Espresso. Aber nur deshalb, weil ich nicht auf süßen Nachtisch stehe ...

Trinke ich nach dem Abendessen noch einen Espresso, bin ich kurzzeitig nochmals putzmunter, um aber spätestens nach einer Stunde derart sturzmüde zu werden, dass ich auf der Stelle ins Bett muss. Ein Espresso am Abend ist für mich also das perfekte Schlafmittel. :)

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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