von katko » 11.11.2009, 15:52
Hallo zusammen, bin ganz neu hier, und auf der suche, ob es noch jemanden gibt, der/die eine "feuchte kolostomie" hat. das ist sozusagen "zwei-in-eins". Also ein kolo- und ein urostoma mit einem gemeinsamen ausgang.
von Adelheidmaria » 14.11.2009, 20:11
katko hat geschrieben:Hallo zusammen, bin ganz neu hier, und auf der suche, ob es noch jemanden gibt, der/die eine "feuchte kolostomie" hat. das ist sozusagen "zwei-in-eins". Also ein kolo- und ein urostoma mit einem gemeinsamen ausgang.
von Webkänguru » 15.11.2009, 13:12
Hallo katko,
wir hatten vor langer Zeit mal ein Forumsmitglied in der selben Situation wie du. Ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern, wer das war.
Wenn ich mir deine Versorgung vorstelle habe ich vor allem eine Frage: was für Beutel kannst du denn benutzen? Die Uro-Beutel haben ja eine extra Rücklaufsperre, um zu verhindern das Keime in die Harnleiter aufsteigen können. Die hat eine Colo-Beutel ja nicht. Führt das nich auf Dauer zu Problemen?
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Webkänguru » 15.11.2009, 13:29
Hallo Adelheidmaria,
es kommt darauf an, welche "Ausgänge" dein Mann bekommen hat. Kommen beiden Ausgänge vom Darm, dann wird er mit zwei Beuteln am Bauch versorgt. Wobei nur aus dem einen Ausgang Stuhl gefördert wird und sich der zweite relativ ruhig verhalten sollte.
Musste deinem Mann aber ein Ausgang vom Darm und einen für die Blase/Harnleiter angelegt werden, wird er ebenfalls mit zwei Beuteln versogt, die er aber beide regelmäßig leeren muss. Einen für den Stuhl und einen für den Urin.
Die Beutel müssen regelmäßig gewechselt werden. In der Klinik wird dein Mann bereits darin angelernt, wie man die Beutelversorgung selbständig wechselt. Die Versorgungsmaterialien sind heute so gut und zuverlässig, das alles dicht ist und auch nichts riecht. Wie die Versorgung eines "künstlichen Ausgangs" (= Stoma) aussieht und auf was ihr achten müsst, kannst du hier nachlesen: Leben mit Stoma.
Zumindest durch die Stomata wird dein Mann keine besonderen Einschränkungen haben und kann ein (fast) ganz normales Leben führen. Allerdings nimmt jeder die körperliche Veränderungen und den Eingriff in das eigene Selbstbild anders auf. Sollte dein Mann damit Probleme haben, wird es ihm helfen wenn man ihn daran erinnert, dass die Beutel am Bauch seine Lebensretter sind. Und wenn du ihm das Gefühl geben kannst, dass für dich seine körperliche Veränderung nicht wichtig ist. Denn in einer Partnerschaft gibt es wichtigeres.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Adelheidmaria » 15.11.2009, 13:36
Herzlichen Dank für die schnelle und klare Antwort.
Ich werde sie ihm ausdrucken und in die KLinik bringen.
Vermutlich wird er 2 Beutel bekommen und das ist bestimmt kein Vergnügen. Aber schon, dass du schreibst, dass es nicht so schlimm ist, wird ihm helfen.
Er redet halt immer davon, dass er sich zurückziehen will und zuhause schreiben und zeichnen. Das ist ja schön und gut, aber Menschen braucht man auch. Hauptsächlich fürchtet er , glaube ich,peinliche Situationen mit Gluckern, Gerüchen u.ä.
Nochmal danke, ich finde es toll, dass es euch gibt, die man fragen kann.
Heidi
von Webkänguru » 16.11.2009, 09:25
Hallo Adelheidmarie,
gerne Und wenn ihr weitere Fragen habt, dann einfach hier melden. Wir helfen jederzeit weiter
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von centaurus » 16.11.2009, 18:27
@ webkänguru / adelheidmarie resp. katko
Christian, Du hast wahrscheinlich mich gemeint. Ich habe seit 3 Jahren eine Colo- und ein Urostoma. Ich kann mir allerdings schlecht vorstellen, dass Stuhl und Urin in denselben Beutel geleitet werden, das ist wahrscheinlich auch medizinisch gesehen nicht möglich (lasse mich aber gerne belehren). Kurz: Ich habe überhaupt fast keine Einschränkungen, lebe genauso wie vor der OP, mit ganz kleinen Ausnahmen. Wenn ihr mehr Infos braucht, gebe ich gerne Auskunft.
von Adelheidmaria » 16.11.2009, 18:55
Oh, wenn das keine gute Nachricht ist.
Ich werde deine Information meinem Mann ausdrucken und ins Krankenhaus mitnehmen.
Natürlich weiss ich nicht, ob er geansu dieselben Stomata bekommen wird, aber überhaupt zu lesen, dass das Leben fast normal weitergeht , wird ihm schon helfen.
Er hatte inen Tumor am Steissbein, der die Nerven angegriffen hat,in der OP wurde ein Stück Knochen entfernt und eben die künstlichen Ausgänge gelegt.
Die Ärzte waren wunderbar,solch eine Operation ist wirklich mehr als schwierig.
Ganz liebe Dank für die Antworten
Eure
Heidi
von centaurus » 17.11.2009, 09:49
Hallo Heidi
Falls Du Dir mal anschauen willst, wie es bei mir aussieht, geh mal zu:
Das Stoma und die Stomaversorgung > Stomabilder > Seite 19
Dort kriegst Du einen ersten Eindruck.
lg
Markus
von Webkänguru » 17.11.2009, 10:05
Hallo Adelheidmaria,
oder hier mit dem direkten Link zu dem Bild von Centaurus: Stoma-Bilder.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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