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Warum gibt es eigentlich bei einem Kolostoma Probleme mit de

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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17 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Beitrag von hmengers » 22.05.2008, 13:32

Hallo,:confused:

Ihr wisst ja sicher inzwischen, dass ich immer wissbegierig bin...

Dass Leute mit einem Ileostoma Verdauungsprobleme haben, ist logisch, denn ihnen fehlt ja der Dickdarm zur weiteren Verdauung. Aber - wenn man davon ausgeht, dass im Enddarm nur noch Wasser entzogen und der Stuhl zur Entleerung bereitgestellt wird - warum ist das auch bei Menschen, die noch einen funktionierenden Dickdarm haben, weil der Grund für das Stoma gar nichts mit dem Verdauungstrakt zu tun hatte, trotzdem der Fall? Sicher bin ich nicht der einzige, der so zu einem Beuteltier geworden ist.

Frage also an die informierten, medizinisch Gebildeten: Warum?

Herbert

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hmengers

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Beitrag von einpils » 22.05.2008, 13:58

Hallo Herbert

Ich möchte gerne wissen was du mit Verdauungsproblemen
meinst.Jeder Mensch ob mit oder ohne Stoma hat mal Verdauungsprobleme.Mit meinem Colostoma ist das nicht anders
als vorher. Nach 10 Flaschen Bier oder 3 Tafeln Schokolade
oder Thunfisch Zwiebel Pizza gerät die Verdauung schon mal
durcheinander.Dann gibts entweder Dünn oder Verstopfung:wc:
Ist zwar beim Stoma etwas unangenehmer aber legt sich genauso wieder wie beim normalen Menschen.
Die Stomaschwester sagte mal ich darf alles essen wenn wirklich mal was so verstopft das nichts mehr geht im Krankenhaus wird geholfen. Aber nur einmal beim zweiten
und drittenmal gibts nen grossen Arschtritt vom Doktor
Na ja bis jetzt gings auch ohne Krankenhaus
Gruss Einpils:D

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einpils

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Beitrag von hmengers » 22.05.2008, 14:09

Hallo Einpils,

früher hatte ich keine Probleme z.B. mit Kümmel oder grobem Senf, jetzt Durchfall, mit hartschaligen Hülsenfrüchten (jetzt dto.) usw. Warum wird vor Gemüse mit hohem Faseranteil (z.B. Spargel) gewarnt? Warum vor Pilzen? Es gibt da noch etliche Beispiele.

Herbert

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hmengers

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Beitrag von Morwen » 22.05.2008, 14:43

Hallo zusammen,
ich hab vor 28 Jahren ein Ileostoma bekommen. Damals hieß es von allen Seiten 'Sie müssen eine Diät einhalten' ... Da ich aber immer schon Probleme mit Vorschriften und Diäten hatte, hab ich auch diese Aussage geflissentlich ignoriert und einfach ausprobiert, was geht und was nicht. Für mich habe ich herausgefunden, dass zuwenig Flüssigkeit und zu viele Ballaststoffe zu Verstopfung führen und Wein zu Durchfall (das mit den 10 Flaschen Bier oder 3 Tafeln Schoki hab ich noch nicht probiert ;) )

@ Herbert
Bei dir würde ich auf eine (vielleicht nur zeitweilige) Überempfindlichkeit tippen. Probier einfach mal, diese Sachen eine Weile zu meiden und dann eins nach dem anderen in kleinen Mengen wieder zu versuchen. So ähnlich wie eine Desensibilisierung bei einer Allergie. Möglicherweise hilft's ja, wenn nicht, bitte nicht hauen, bin ja kein Doc ...

@ Einpils
Ich war letzte Woche mal wieder im Krankenhaus, weil die Verwachsungen im Bauch den Nahrungsbrei nicht durchliessen. Passiert mir öfter, aber mit Gastrolux hat sich bisher alles wieder ohne OP gelöst und der Arzt sagt, lieber so als nen richtigen Darmverschluß.

Grüße ... Morwen :winke:

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Morwen

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Beitrag von Chief » 23.05.2008, 08:00

Hallo Herbert,

so weit ich weiß, trifft das mit dem Spargel, Pilzen und Co. doch wohl nur oder primär auf die Ileo-Beuteltiere zu. Bei einem Colostoma sollte das eigentlich kein Problem sein. Mir hat man vor der Entlassung aus dem KH jedenfalls gesagt ich dürfte alles essen. :D

Gruß
Uli

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Chief

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Beitrag von hope » 23.05.2008, 09:37

Hallöchen Herbert!
Interessante Frage!
Da ich ein Ileostoma habe, kann ich da natürlich nicht mitreden. Aber im Gegensatz zu Deiner Meinung, daß es logisch sei, daß Ileostoma-Träger eher Verdauungsprobleme hätten, kann ich das nicht so wirklich begreifen. Ich meine, der Magen und der Dünndarm "wissen" ja nicht, daß die Nahrung schon in der nächsten Kurve wieder nach draußen befördert wird. Deswegen verstehe ich auch nicht, warum ich zB manche Rohkost und so nicht mehr vertrage?! Die faserhaltigen Lebensmittel könnte ich mir durch die OP-geschaffenen neuen Bedingungen im Gedärm erklären, was ein Festhängen verursachen könnte?! Ich weiß nicht. Habe mich oft schon gefragt, warum mein Körper so anders reagiert auf bestimmte Speisen!
Alles Gute!

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hope

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Beitrag von inab » 23.05.2008, 09:42

HAllo Herbert,

habe jetzt seit einem Jahr ein Colostoma und habe bisher nichts gefunden, was mir Schwierigkeiten macht !

Selbst Pilze, Spargel, Zwiebeln und Knofi machen mir keine Schwierigkeiten ! ( Abgesehen mal vom erhöhten Luftanteil im Beutel, frei nach dem Motto Hab Sonne im Herzen und Zwiebeln im Bauch, dann kannst Du gut scherzen und Luft hast Du auch !!!!

Also vielleicht reagierst Du ja nur zeitweilig auf Senf u.a. oder vielleicht auf eine Kombination aus mehreren LEbensmitteln.
=> Weglassen und einzeln wieder ausprobieren, was die Schwierigkeiten macht !


LG


Ingo

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Beitrag von Waltraud Mayer » 23.05.2008, 18:16

so weit ich weiß, trifft das mit dem Spargel, Pilzen und Co. doch wohl nur oder primär auf die Ileo-Beuteltiere zu. Bei einem Colostoma sollte das eigentlich kein Problem sein.

Auch bei einem Colostoma gibt es da erhebliche Schwierigkeiten, kommt aber meist davon das irgendwelche Verwachsungen die Stuhlpassage einengen oder wie bei mir mal wieder eine Hernie da ist und da klemmt sich der Dünndarm ein und ich ich leide in immer kürzeren Abständen an Koliken... Geh am Montag ins KH und werd Dienstag operiert und hoffe das dann wieder Ruhe ist...
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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Beitrag von Monsti » 23.05.2008, 20:08

Hallo Herbert,

jeder Eingriff in das hochkomplizierte Verdauungssystem verursacht erst mal ein mehr oder weniger ausgeprägtes Chaos. Als unser Verdauungstrakt noch funktionierend und auch komplett war, reichte doch schon ein Ortswechsel, eine wichtige Prüfung oder eine antiobiotische Therapie wegen eitriger Bronchitis, Blasenentzündung oder wegen was auch immer, wie auch extremer Stress vollkommen aus, um den Verdauungsvorgang ordentlich zu stören bis total durcheinander zu bringen.

Bei vielen mit Stoma spielen sicher auch verwachsungsbedingte Passageprobleme eine Rolle. Wurde der Bauch mal vollständig geöffnet, werden die Darmschlingen am Ende der OP zwar wieder halbwegs geordnet in das Abdomen zurückgelegt, doch heißt das nicht, dass sie ihre neue Lage auch wirklich mögen. Kam es evtl. auch noch zur Bauchfellentzündung, finden beim Heilprozess massive Bridenbildungen statt, die das Gedärm an der freien Bewegung hindern.

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von Jutta B » 24.05.2008, 04:29

Hallo Herbert,

zusätzlich ist unser Darm ein komplexes Gebilde, das mit zigtausende von Nerven, hunderte von Muskeln durchzogen ist und die dort ansäßige Darmflora hat zudem ganz wichtige Aufgaben.

Bildlich dargestellt wie eine Wurst, die am Stück in die Pelle gepreßt und zwischendurch ihr Ende bekommt. Dort wo sie abgebunden wird sitzt z.B. ein eigenständiger Muskelstrang, der auf Signale vom letzten gebundenen Ende angewiesen ist. Dazwischen lungern unzählige Nervenleitungen, die sich ebenfalls gegenseitig „verständigen“und alles an das Gehirn weiterleiten, alle zusammen haben aus unterschiedlichen Gründen z.B. Transport vom Stuhlgang, Wasserentzug, Fäulnis- und Gärungsprozeß durch die Darmbakterien usw. eine Aufgabe zu erfüllen.

Wird nun ein Stück aus der gut aufgebauten „Leitung“ heraus geschnitten, kommt alles durcheinander, den Muskeln fehlt ein Stück, die Nerven haben keinen „Ansprechspartner“ und die Anzahl der natürlichen Bakterien in der Darmflora sind in der Unterzahl. Somit kann z.B. bei vielen kein normaler Verdauungsprozeß mehr statt finden, und Probleme haben ihren Einzug. Oftmals tritt z.B. bei einer großen Anzahl von Dickdarmoperierten plötzlich eine Laktoseintoleranz, oder andere Intoleranzen auf Nahrungsmitteln auf.

LG
Jutta B

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Jutta B

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