von Webkänguru » 08.05.2016, 23:11
Hallo doro,
ich kann es niemandem verübeln, wenn man unsere erste Veröffentlichung zum Thema als Schwarzmalerei betrachtet. Wir Stomaträger sind hier mit einer neuen Situation konfrontiert und noch ist ja gar nichts passiert, wir erwarten ja nur das was passiert...
Aber gerade das Beispiel der Inkontinenz-Patienten zeigt, welche Richtung hier eingeschlagen wird. Und die ist alles andere als rosig. Auch wenn, wie Häslein ganz richtig angemerkt hat, die Krankenkasse auf Nachfrage sicherlich bestätigt, dass sich nichts ändert und man weiterhin alles bekommt, was man benötigt.
Viele Grüße,
Christian
von doro » 08.05.2016, 23:24
Hallo Christian,
So sehe ich es auch,denn die Inkontinenz Versorgung hatte ich ja auch als schlimmes Beispiel
erwähnt.
Meine Stoma Schwester hat mir vor einigen Tagen,als ich die Ausschreibungs Geschichte erwähnte,noch versichert,es handle sich dabei sicherlich nur um die etwas überflüssigeren Dinge wie Waschlotion u.s.w.
Wenn es das nur wäre,mein Bauch ist mit lauwarm Wasser zufrieden bzw.einer milden natürlichen Seife...und Stomakompressen sind Cent Produkte
von Börgi » 09.05.2016, 12:57
Hallo Gemeinde,
mich betrifft das Thema ja momentan nicht direkt. Aber es fängt mit einem Produkt an und zieht sich dann nach und nach die ganze Palette runter. Warum aufhören, wenn der Patient noch zahlt!
Ich hab den Eindruck in diesem Land machen Politiker und Behörden was sie wollen!
Dann wird eine Petition aufgesetzt, Tausende von Bürgen bekunden mit ihrer Unterschrift ihren Unmut und was passiert, nichts. Die Herren Abgeordnete nehmen die Schriftstücke mit einem süffisantem Lächeln entgegen, so nach dem Motto, das hättet ihr euch sparen können und alles verläuft langsam und gemächlich im Sande. Wird mal nachgefragt oder durch Medien Druck ausgeübt, dann gibt es eine fadenscheinige Ausrede, wie z.Bsp. zu wenig Unterschriften, zu kleine Schriftgröße, falsches Papier usw.!! Na ist doch so!!!
Das ist jetzt mein ganz persönlicher Eindruck. Ich hab das Gefühl, ich werde als Bürger nicht für ernst genommen.
Volksbegehren, Volksabstimmungen, wie z.Bsp. in der Schweiz oder in England, haben bei uns keine Chance. Erst wenn der Bürger bei der Wahl einer der "Chaotenparteien" seine Stimme gibt, dann wachen die Herren auf und jammern.
Man fühlt sich so machtlos und ausgeliefert.
Liebe Grüße von Börgi!!!
PS: Die Amis und ihr TTIP können mir gestohlen bleiben, ich brauch das nicht!!!!
von 1margot2 » 09.05.2016, 14:13
Hallo,
Renni, du schreibst, dass die in der Praxis nicht wissen, wie ein Stoma aussieht. Warum schickst
du nicht mal ein Foto von deinem Stoma.
Ich habe meiner Krankenkasse ein Foto von meinem Stoma geschickt, also, jeder Mitarbeiter der
damit zu tun hat, weiß jetzt wie das Stoma mit und ohne Versorgung aussieht.
Dann können die sich zumindest mal das ganze ansehen.
Ich habe einen Professor von einer großen bekannten Uni-Klinik geschrieben und Artikel mitgeschickt, denn ich möchte seine Meinung hören.
Sollte es wirklich mal soweit kommen, dass die Kassen erheblich kürzen - und zwar ALLE - dann werde ich mal eine Unterschriftenaktion starten, dies natürlich in der Presse bekanntgeben und dann an die Gesundheitsministerin schicken.
Außerdem bleiben noch die Medien. Wer traut sich von euch z.B. das Thema in "Stern-TV" anzusprechen. Ich hätte da kein Problem damit. Auch würde ich die Presse informieren, also Wege wüßte ich viele und würde sie auch durchgehen.
Auch weiß ich, dass ich als kleiner Zwerg keinen Erfolg haben werde, aber wer nichts unternimmt und nur schimpft, erreicht erst recht nix.
Schönen Tag noch
Margot
von Renni » 09.05.2016, 16:10
Hallo 1margot2,
die Idee, mit dem Foto ist mir auch gekommen. Die Antwort war, dass sie mich verstehen, aber keine Möglichkeit der Bewilligung haben. Diese Antworten kommen mir immer ein wenig hilflos vor. Da wird von einem zum anderen geschoben. Meine Argumentationen reichten von Wundbehandlung um Hautschäden zu vermeiden bis zu eine sichere Versorgung erhöht die Lebensqualität. Ich habe mein Stoma schon viele Jahre und habe bei meiner Krankenkasse einen sehr kompetenten Mitarbeiter erlebt. Er gab den einen oder anderen Tip um das Material optimaler einzusetzen. Dort wurden die Rezepte nicht abgelehnt, wenn zwischen den Monaten unterschiedliche Mengen rezeptiert wurden.
Ich teile die Meinung von Börgi und fühle mich als Bürger nicht wahr genommen. Wozu gibt es denn die vollmundigen Reden über Inklusion, Sozialstaat und Barrierefreiheit?
Liebe Margot, ich bin dabei. Wer sich nicht äußert, wird nicht gehört.
Liebe Grüße Renate
Was würde denn passieren, wenn jemand die billigste Standard Einheitsversorgung bekommt statt der, mit der er jahrelang klar kam und die neue nicht verträgt? Statt z.B. einer Woche Tragezeit der Platte hält sie nur wenige Stunden. Statt 4 bis 5 Platten im Monat werden es plötzlich 30 oder mehr. Falls der jenige noch arbeiten geht, wird er sich krank schreiben lassen um nicht ständig wegen einer Panne in der Keramikabteilung zu sitzen. Zuhause macht sich das besser.
Das bedeutet am Ende für die Kasse höhere Versorgungskosten, Krankengeld usw..
Mal ganz ehrlich, wenn mir das passieren würde und ich nicht sowieso schon krank geschrieben wäre, würde ich so reagieren.
von doro » 10.05.2016, 19:35
Uwe, ich glaube,gegen solche logischen Einwände sind die Kassen resistent.
Das ist ja das furchbare an dem System.
von hoffnung » 10.05.2016, 20:07
Hallo Uwee,
da gebe ich dir vollkommen recht.
Mir ging es so. Ich hatte eine Versorgung, da mußte ich oftmals 2-3 mal täglich die Platte wegen Unterwanderung wechseln. Heute habe ich eine andere Versorgung, zwar ist die Platte etwas teurer als die Andere, dafür brauche ich nur noch 1, ganz selten 2 Platten in der Woche.
Da frage ich mich was günstiger ist .
Liebe Grüße
Ute
Hallo Doro, gegen diese Resistenz wird mir dann eine unterlaufene Platte helfen, die ich dort samt Beutel dezent auf den Schreibtisch klatsche.
von doro » 10.05.2016, 21:40
@Uwe, seit dem ich in diesem feinen Forum schreibe,habe ich mindestens 5 x gelesen,dass man zu seinem Sachbearbeiter der zuständigen Krankenkasse stürmen möchte um dem den vollen Beutel auf den Schreibtisch zu klatschen
Es hat nur noch niemand gemacht
Es hat ja wahrscheinlich auch noch niemand seinem Chef mit der Kündigung eine Wurst auf den Schreibtisch ge****kt. Obwohl viele davon träumen.
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