von Fuertefan » 12.06.2012, 21:48
Hallo,
ich habe HEUTE einen Brief bekommen, daß ich MORGEN um 8:45 Uhr eine Untersuchung beim Amtsarzt der ARGE habe...kann mir jemand sagen was da passiert?
Festgestellt werden soll, ob und wie weit ich arbeitsfähig und damit vermittelbar bin...mein Krankengeld ist ausgelaufen und ich habe einen Antrag auf EU-Rente gestellt - und auf ALG1 für die Zeit bis der Rentenantrag entschieden ist.
Jetzt meine Frage: was erwartet mich morgen?
Liebe Grüße
Ulli
(Eierstockkrebs, Ileostoma - weil der Tumor auf den Dickdarm drückt, übernähte Fistel an der Blase, nach einem Jahr Chemo seit Februar 2012 Chemo-Pause unter ständiger ärztlicher Beobachtung - Werte werden ständig besser )
von Häslein » 12.06.2012, 22:00
Hallo Uli,
solange von der Rentenversicherung nicht über Deinen Rentenantrag entschieden ist, bekommst Du Arbeitslosengeld aufgrund der sog. Nahtlosigkeitsregelung.
Ich glaube, 6 Monate lang.
Solange Dein Verfahren zur Feststellung einer Erwerbsunfähigkeit läuft, darf die Agentur f. Arbeit Dich nicht vermitteln.
Die braucht auch gar nicht zu überprüfen, OB Du arbeitsfähig bist, weil die Entscheidung zur Erwerbsfähigkeit per Antrag der Rentenversicherung obliegt.
Ob Du morgen bei diesem Arzt vom Arbeitsamt auflaufen sollst, bezweifele ich.
Die müssen bezahlen..., eben, weil nicht entschieden ist, ob Du überhaupt erwerbsfähig bist und die morgige Untersuchung ist daher unnötig.
LG, Häslein
Edit: Tippfehler
Anmerkung: Wenn Du den Termin mit Verweis auf Deinen Rentenantrag absagst, entstehen Dir keine Nachteile
von Fuertefan » 12.06.2012, 22:56
Hallo Häslein,
danke für die Antwort... ja schon mal interessant zu erfahren...
Aber was ich in erster Linie wisen möchte:
WAS machen die dort mit mir??? Blutabnahme? EKG? Sehtest? Psycho-Gequatsche? Muß ich auf versteckte "Fallen" achten?
Mein behandelnder Onkologe, mit dem ich heute telefoniert habe, hat mir übrigens gesagt, daß er NICHT möchte, daß ich in diesem Jahr arbeiten gehe...erst, wenn "er mit mir fertig ist" - und wenn ich dann will...Er sieht den Therapie-Erfolg durch einen stressigen Arbeitsalltag (eventuell mit Wechselschicht) gefährdet. Darum auch der Rentenantrag, er meinte, wenn ich dann will, kann ich mir nen 400€ Job suchen...
Liebe Grüße
von zwerg » 12.06.2012, 23:19
Ich "dufte" 2010 (nach meiner Radiochemo) auch schon zum Amtsarzt.
Du darfst auch einen Beistand mitnehmen, wenn du nicht allein hin willst.
Blutziehen, EKG usw. hat der bei mir garnicht gemacht. Auch hätte ich mich geweigert, wenn er mich "richtig" hätte untersuchen wollen.
Mir hat er nur "Pillepalle-Fragen" gestellt, was ich bis dahin beruflich gemacht hatte, dann was ich habe und wie ich mich z.Z. fühle. Dann wollte er wissen, wie weit meine Genesung vorangeschritten ist.
Ich hatte ihm dann gesagt, dass ich mich derzeit nicht in der Lage sehe voll zu arbeiten. Und er hat mir dann auch bescheinigt, dass ich noch mindestens ein halbes Jahr bräuchte, um wieder voll da zu sein. Schließlich hatte ich ja meine Radiochemo überstanden. Na gut, hellsehen kann der ja nun auch nicht.
Meine ärztl. Unterlagen hatte ich übrigens mitgenommen, hatte der aber nur überflogen.
von Fuertefan » 12.06.2012, 23:25
Danke Zwerg,
kann an sich einfach so weigern??? Ich meine, was ich gar nicht toll fände, wäre eine Gynäkologische Untersuchung und Blutabnahme - vor allem, weil aktuelle Befunde vorliegen (gerade mal 3 Wochen alt).
von zwerg » 12.06.2012, 23:30
Na das ist doch sicher kein Gyn zu dem du da mußt?! (kann man gut googeln)
Bei mir war´s irgend ein Orthopäde und von dem hätt ich mich mit Sicherheit nicht untersuchen lassen.
Immerhin hast du ja auch noch das Recht auf freie Arztwahl.
Und deswegen nimm deine Befunde mit, und dann kann er ja gucken und sich ggf. mit DEINEN Ärzten in Verbindung setzen.
von zwerg » 12.06.2012, 23:32
Achso, vergessen ... deiner Mitwirkungspflicht bist du doch mit der Wahrnehmung des Termin´s nachgekommen. Nicht mehr und nicht weniger können die verlangen.
von Fuertefan » 15.06.2012, 11:42
Danke Ihr Lieben für Eure Ratschläge...nachdem ich mir die halbe Nacht den Kopf zermartert habe, wie das alles abläuft, kam die Überraschung deim Doc der ARGE:
Er hat nur ein etwa 5 Minütiges Gespräch mit mir geführt, um mir dann mitzuteilen, daß er mich auf Grund der Aktenlage für "nicht vermittelbar" hält, das nur nicht über meinen Kopf hinweg entscheiden möchte. Also hat er mir ein Schreiben mitgegeben, daß ich "weniger als 3 Std. täglich arbeitsfähig" bin - und damit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe - mit der Empfehlung, eine EU Rente zu beantragen - und - wenn ich will - einen 400€ Job anzunehmen.
Liebe Grüße
Ulli.
von zwerg » 15.06.2012, 14:06
Ulli ... ist doch immer so, dass man sich über eine neue unbekannte Situation (zu)viele Gedanken macht. Bin auch so.
Bei mir war´s eben auch nur das Gespräch.
Weiß aber auch von anderen Fällen bei Amtsärzten.
Hast ja diesen Schritt nun geschafft.
von Bag-Owner » 15.06.2012, 15:41
Fuertefan hat geschrieben:Danke Ihr Lieben für Eure Ratschläge...nachdem ich mir die halbe Nacht den Kopf zermartert habe, wie das alles abläuft, kam die Überraschung deim Doc der ARGE:
Er hat nur ein etwa 5 Minütiges Gespräch mit mir geführt, um mir dann mitzuteilen, daß er mich auf Grund der Aktenlage für "nicht vermittelbar" hält, das nur nicht über meinen Kopf hinweg entscheiden möchte. Also hat er mir ein Schreiben mitgegeben, daß ich "weniger als 3 Std. täglich arbeitsfähig" bin - und damit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe - mit der Empfehlung, eine EU Rente zu beantragen - und - wenn ich will - einen 400€ Job anzunehmen.
Liebe Grüße
Ulli.
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