von charla » 02.04.2013, 06:47
Hallo, guten Morgen!
Mir ist es mal so ähnlich wie Meli gegangen. Mein Sohn hat einen SBA mit G, schon immer. Und als er noch in den Kindergarten ging hab ich ihn per Bus abgeholt. Meist ist ja um die Mittagszeit der Bus nicht so voll, also saß er (mit SBA und G) auf einem normalen Platz, ich stand.
Kam eine ältere (nicht alte!) "Dame" und wollte, dass das Kind aufsteht und ihr Platz macht. Da hab ich das erste und einzige Mal auch den Ausweis gezeigt.
Normalerweise hätte ich den Busfahrer gebeten, sich den Ausweis anzusehen, denn die "Dame" ging das ja nichts an. Aber es muss ja nicht eskalieren.
Das sind eben ERfahrungen, die man so macht.
Schönen Tag Euch Allen!
Charla
Hi ihr lieben
Ich denke es ist ganz einfach. Solange ich zwei gesunde Beine habe, besteht für mich zumindest kein Anspruch auf einen Sitzplatz im Bus oder Strassenbahn sowie der U-/ und S-Bahn. Ich besitze selbst einen Schwerbehindertenausweis mit 100% aber keinerlei Zusatzbuchstaben wie z.B G oder AG.
Denn nur weil man als Stomaträger einen Ausweis hat, heißt das nicht gleich das ich einen Sitzplatzanspruch habe. Es sei denn man hat zudem Stoma noch andere Einschränkungen wie z.B eine Gehbehinderung.
Liebe Grüße Carsten
von rudiratlos » 09.04.2013, 11:01
Da dieser Artikel am 1 april geschrieben würde na ja ein taubstummer der sich Lauthals meldet na ich weiß nicht was das sollte sicher biete ich einen gebehinderten oder eine schwangere meinen Platz an aber einen taubstummen der kann doch stehen oder habe ich was falsch gelesen Gruß ein Nachdenklicher rudiratlos
von Terrorkruemel » 12.04.2013, 21:21
fühle mich durch die fragestellung ein wenig veräppelt. ein gehörloser mensch ist nicht weiter krank, sondern nur gehörlos.
außerdem verstehe ich nicht, wieso du die nationalität des anderen menschen erwähnst. nur so nebenbei: das kommt sehr oberflächlich und in hinsicht des "auf das soziale bezogenen horizontes" sehr eingeengt vor. (schubladendenken - "der TÜRKE hat dies und das getan! *mimimi*)
zurück zum thema:
mir ist neulich etwas ähnliches in der u-bahn passiert. es war ein wenig anders:
ich kam mit meiner mutter von einem kurzen shoppingtrip, um mir wichtige dinge für mein momentan laufendes schülerpraktikum zu kaufen. musste also leider mit, obwohl es mir nicht besonders gut ging. ich wohne etwas abschüssig von der stadt und muss länger u-bahn fahren, um die geschäfte zu erreichen.
erst musste ich in der überfüllten u-bahn länger stehen, fand dann aber einen sitzplatz. nach zwei, drei sitzenden stationen kam ein älterer herr und bat mich, sich auf meinen platz setzen zu dürfen. ich selber war durch den trip und die schlechte tagesform einfach nur platt und habe dem mann höflich erklärt, dass ich selber krank bin und es mir nicht so gut geht. ich verwies ihn an den herrn neben mir. der herr neben mir tickte daraufhin aus, ich versuchte, ihm zu erklären, dass ich, obwohl ich noch eine jugendliche bin und man mir diese krankheit nicht auf den ersten blick ansieht, schon ziemlich krank bin und diese krankheit eben eine wirklich ernste ist, ich also keinen dummen spaß mache.
daraufhin wurde er noch idiotischer, verzeihung... wütender und ritt darauf rum, dass er angeblich plötzlich selber chroniker wäre und dass ich ja nichts hätte. (wenn DER wüsste, hehe ) es ging soweit, dass sich meine mutter in den streit einmischen musste. auch ihre erklärungen wurden von dem nicht verstanden. (wollten nicht verstanden werden?) habe es mal gelassen, dem meine riege notfall-opioide zu zeigen, die ich immer bei mir tragen muss.
zumindest ärgerte es mich sehr, dass viele gesunde menschen zu stereotypem denken neigen:
JA, ich bin minderjährig, wirke vielleicht etwas müde und blass, sehe aber nicht wirklich krank aus.
aber TROTZDEM in ich krank und nicht so belastbar, wie gesunde mädchen in meinem alter.
von freddy_46 » 12.04.2013, 21:40
Ich gehe zwar auf die 67 aber habe mit stehen keinerlei Probleme und biete daher auch jedem meinen Sitzplatz an, vom
dem ich den Einruck habe er könne ihn besser gebrauchen.
Dabei spielt für mich das Alter eine untergeordnete Rolle.
Das entspricht meinem Empfinden - man kann auch nicht alles in feste Regeln fassen. (Alter vor Schönheit und ähnliche Sprüche.)
von Terrorkruemel » 12.04.2013, 22:14
freddy_46 hat geschrieben:Ich gehe zwar auf die 67 aber habe mit stehen keinerlei Probleme und biete daher auch jedem meinen Sitzplatz an, vom
dem ich den Einruck habe er könne ihn besser gebrauchen.
Dabei spielt für mich das Alter eine untergeordnete Rolle.
Das entspricht meinem Empfinden - man kann auch nicht alles in feste Regeln fassen. (Alter vor Schönheit und ähnliche Sprüche.)
von biggen » 13.04.2013, 00:54
mensch krümelchen,
vielleicht hättest du mal deinen pullover hochheben sollen...
ich bin auch schon angemacht worden, als ich aus dem behindertn-klo kam, ich hab dann gesagt: ich habe einen grund, diese toilette zu benutzen, aber den möchte ich nicht zeigen müssen. gucken dann doof, die leute. aber mir sieht man bisher auch keine krankheit an, wundern sich selbst meine ärzte immer drüber... (aber dafür werde ich mich jetzt nicht schämen... ).
gruß
biggen
ps. ich glaub nicht, dass aus der geschichte um den behindertensitzplatz ausländerfeindlichkeit interpretiert werden kann: es war halt die schilderung der situation und wenn da eine person ein türke war, ist das vielleicht nicht unbedingt erwähnenswert, aber auch nicht soooo schlimm. find ich aber schön, dass du "aufpasst"...
von Terrorkruemel » 13.04.2013, 12:11
hätte ich gemacht, wenn es zu dem zeitpunkt nicht noch kalt gewesen wäre und ich nicht mit fünft schichten oberteil durch die gegend laufen müsste.
jo, aber es kommt meiner meinung nach, sehr unangenehm rüber, wenn man von "dem türken" redet. wäre der türkische mann ein deutscher, hätte die vermutlich auch nur von "einem mann" geschrieben.
gruß, tk.
von Bienchen » 13.04.2013, 17:03
Hallo,
ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht - ich finde, ob jemand einen Sitzplatz braucht, hat nicht in erster Linie etwas damit zu tun, ob er gehbehindert ist ( oder ähnliches) sondern, ob er jetzt, warum auch immer, einfach nicht stehen kann!
Ich bin durch meine Krankheit auch nicht gehbehindert, aber mir geht es auch oft, wie Dir Krümel, bin einfach total erschöpft und froh, wenn ich sitzen kann.
Übrigens ist mir auf einer Autobahnraststätte auch mal eine ziemlich wütende Reinigungskraft hinterher gehechtet, um mich schnaubend aus der Behindertentoilette zu holen. Und war dann ganz verlegen, als sie sah, dass ich einen Schlüssel hatte und ihr den Ausweis zeigte. Noch beim Rausgehen musterte sie mich kritisch, ob ich nicht doch einen Betrügerin wäre
Ich habe sie ja sogar verstanden, meistens denken ja alle, diese Tolietten sind für Rollstuhlfahrer. Dass wir Stomaleute halt einfach öfters Wasser und Tolilette in einem Raum brauchen, das weiß ja keiner.
Bevor ich mein Stoma bekam, ahnte ich ja auch nichts von so etwas....
Allerdings kostete es mich doch Mut bin einfach so zart beseelt
Gruß Bienchen
von biggen » 13.04.2013, 20:15
hallo bienchen,
ich fühle mit dir..
sofern ich mit meinem mann (im rollstuhl) unterwegs bin, muss der mit auf die behindertentoilette als alibi-funktion sozusagen, der arme...
gruß
biggen
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