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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt – Seite 4

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93 Beiträge • Seite 4 von 101, 2, 3, 4, 5, 6, 7 ... 10

Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von Nessy » 12.02.2008, 03:21

Hi BlackDoc,
Du hast es genau getroffen!!! Das sind die "Dinge" die mich und viele Andere leider von einer Klage abhalten. Aber sag mal, wann ist denn eine "Sache" verjährt? Wenn die ganzen volge OP's abgeschlossen sind? Oder von dem Zeitpunkt wo der "Fehler" passiert ist 3 Jahre? :confused::confused::confused:
LG. Nessy

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Nessy

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von Jutta B » 12.02.2008, 06:31

@Blackdog,
ich denke einige Punkte sind korrekt, aber eines weiß ich genau, es gibt nur einen tausendsten Anteil, der den Arztfehler als "Schicksal" annimmt.

So lange sich an der Versicherungssituation nichts ändert, wird es Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis so mancher Patient sein Recht bekommt. Die Ärzte sind gegen "Kunst"fehler versichert, aber der Patient steht ohne da ... warum wohl bietet keine Versicherung für ihn gegen ärtzl. Fehler an???

Die KK unterstützt den Patienten mit viel Worten, aber hilft nicht wirklich, sondern schaut nur, dass sie ihr Honorar wiederbekommen. Ich weiß von einigen Fällen, da stand die KK konstant auf der Matte ... tun sie endlich etwas, gehen sie gegen den Arzt/das KH vor, aber wenn kein Geld vorhanden ist, wer soll den Patientenanwalt denn nu bezahlen? Die meisten wollen Vorkasse, da sind oft gleich 500 bis 1500 Euronen fällig.

@Sabbelche,
gebe dir recht, es gibt gefühlte Fehler, und es gibt die wirklichen krassen Schnitzer. Bei den wirklich krassen Kunstfehler mußte Glück haben, wenn du Gutachter findest, die dir das bestätigen ... aber was hilft es, wenn der Kontostand eine langjährige Klage es nicht zuläßt?

Es ist dennoch eine Sauerei, dass wir Jeden für einen Fehler zur Verantwortung ziehen können, aber nicht für unser höchstes Gut ...

unseren Körper und unsere Gesundheit ...

darunter müssen wir ein Leben lang leiden!!!!

Einen kaputten Reifen bekomme ich ersetzt, oder werde finanziell entschädigt. Aber für einen Schaden am Körper, Leib und Seele muß ich kämpfen, bis mir Geld, Puste oder das Leben ausgeht.:angry: :angry: :angry:

LG
Jutta B

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 12.02.2008, 07:52

Jutta B hat geschrieben:aber eines weiß ich genau, es gibt nur einen tausendsten Anteil, der den Arztfehler als "Schicksal" annimmt.

Damit bezog ich mich auf das Posting von Biggi0001 in diesem Thread. Der Tenor ihrer Aussage ist: Es ist passiert, ich kann es nicht rückgängig machen - so what.

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von hope » 12.02.2008, 13:25

Ich nochmal!
Also es ist ja wirklich leider so, daß nur 4% der Klagen gegen Ärzte Erfolg für den Patienten versprechen! Das ist erschreckend wenig!
Und es ist leider auch so, daß die Kausalitätsfrage von Gutachtern geklärt werden muß, also so wie Monsti das beschrieben hat.
Bei mir zB ist es so, daß ich an der OP nichts rütteln kann, also das zu späte Erkennen des Tumors dem Proktologen, Gynäkologen und auch Hausarzt in dieser Hinsicht nicht anlasten kann. Zur OP wäre es auf jeden Fall gekommen. Wahrscheinlich auch zur Stomaanlage.
Aber: Ein früheres Erkennen hätte evtl. (und da ist sie dann, die Kausalitätsfrage) den Lymphknotenbefall verhindert und somit eine Reihe von Behandlungen und deren schwerwiegende Folgen nicht erst eintreten lassen.
Nur wer kann diese Frage beantworten? Eigentlich niemand. Es sind Statistiken, auf die man sich dann bezieht. Tja, und deswegen liegt das alles in der Hand der Gutachter!

Auch mein Vater hat mir vor dem Schritt zur Anwältin gesagt, es würde mich viel an Kraft kosten. Aber er wollte mich unterstützen,diesen Weg zu gehen.
Ich bin gespannt!

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 12.02.2008, 13:29

hope hat geschrieben:Also es ist ja wirklich leider so, daß nur 4% der Klagen gegen Ärzte Erfolg für den Patienten versprechen! Das ist erschreckend wenig!

Was ist das für eine Statistik? 4% der Klagen gegen Ärzte versprechen einen Erfolg für den Patienten? Wie kann man den Erfolg vorher einschätzen? Woher kommen die 4%?

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 12.02.2008, 13:39

Aus einem Artikel der Financial Times Deutschland aus 2006 habe ich mal eben folgendes gegoogelt.

- 90% der Arzthaftungsverfahren werden außergerichtlich zwischen Patientenanwalt und Versicherung geklärt
- kommt es zu einem Verfahren vor Gericht, so dauert dies "häufig über fünf Jahre" und geht über mindestens zwei Instanzen

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von Sabine049 » 12.02.2008, 14:01

jetzt stehe ich auf dem Schlauch, bitte, BlackDog, konkretisiere deine Bezugnahme zu Biggis Aussage!

gebe dir recht, es gibt gefühlte Fehler, und es gibt die wirklichen krassen Schnitzer. Bei den wirklich krassen Kunstfehler mußte Glück haben, wenn du Gutachter findest, die dir das bestätigen ... aber was hilft es, wenn der Kontostand eine langjährige Klage es nicht zuläßt?


... erschwerend kommen die horrenden Kosten für einen etwaigen Prozess hinzu, den sich wohl kaum jemand unter uns leisten kann. Ich werde wie Biggi, mich im Detail meiner selbst ... aus diversen Gründen zurückhalten, aber ein weiteres eklatantes Beispiel für unsere zivile Rechtssprechung:

Der Ehemann einer ehem. Freundin erlitt im Alter von circa 50 Jahren einen Apoplex = Schlaganfall (anno 1999).

Anstatt den Mann umgehend in das nächstgelegene Haus mit einer Stroke-Unit-Stat. zu verlegen, ordnete der diensthabende Assi. eine Unterbringung ohne jedwede med. bzw. ärztliche Versorgung auf einer peripheren Stat. an. Am WE herrschte wie vielerorts Bereitschaftsdienst.

Im Laufe des Sonntages kam es zu weiteren Schlaganfällen. Am Montagmorgen erst wurde dann der Mann verlegt und ärztl. versorgt. Leider waren kostbare Std. verstrichen, so dass der Mann infolgedessen irreparable Schäden zurückbehielt und zeitlebens schwerstpflegebedürftig ist; blind, gelähmt halswirbelabwärts, muss teilweise künstl. beatmet, parenteral über PEG-Sonde ernährt ... werden, usw. - ein unvorstellbares Martyrium.

In der ersten Distanz "siegte" meine Freundin, in der zweiten ... bestritten die Gutachter ihre zuvor getroffenen Aussagen ... - Fazit des Unterfangens: Trotz Vorliegens eines schweren Kunstfehlers verlor meine Freundin Haus und Hof und wurde selbst aufgrund der physischen u. psychischen Anspannung zweimalig von einem Schlaganfall heimgesucht :heul::angry:.

Das ist keine Mär ... sondern die bittere Realität, geschehen in einem relativ kleinen Ort in Westfalen im Jahr 1999.

Liebe Grüße Sabine

PS. ... und auf derartige Begebenheiten bzw. Fälle mit eindeutiger Beweislage wird sich voraussichtlich auch Biggi beziehen. ES IST AUSSICHTSLOS, ausser man/frau strengt einen Prozess in Amerika an :cool: o. knackt den Jackpot und verfügt über eine gehörige Portion Phlegma und Pragmatismus :heul::angry::haarezuberge:.

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Sabine049

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von Sabine049 » 12.02.2008, 14:04

sorry, ... aber BlackDog, du lehnst dich meines Erachtens sehr weit aus dem Fenster!

LG Sabine

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Sabine049

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 12.02.2008, 14:40

Sabine049 hat geschrieben:sorry, ... aber BlackDog, du lehnst dich meines Erachtens sehr weit aus dem Fenster!

LG Sabine

Inwiefern? Ich vertrete weiterhin die Meinung, dass sehr wenige Patienten gegen Behandlungsfehler juristisch vorgehen. Dazu habe ich eine kleine Vermutungsliste aufgestellt, warum das wohl so ist. Was ist dabei "weit aus dem Fenster lehnen"? Ich habe doch keinerlei provokante Behauptung aufgestellt?

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von hope » 12.02.2008, 14:41

Hi Blackdog!
Ich kann Dir keine Statistik präsentieren, habe diese Zahl aus einem TV-Beitrag (weiß nicht mehr, war aber ein Magazin wohl im ZDF). Da hieß es, daß nur 4% der Klagefälle zum Erfolg führen.

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hope

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