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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt – Seite 7

Das Forum zum Erfahrungsaustausch rund um sozialrechtliche Themen, z.B. zur Schwerbehinderung, zum Bezug der Hilfsmittel, zu Zuzahlungen und vielen anderen Themen.

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93 Beiträge • Seite 7 von 101 ... 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10

Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von Manfred » 29.11.2010, 12:49

Ja,
ich war zweimal beim Urologe.

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Manfred

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 29.11.2010, 12:50

Auch bei mir entwickelt sich das Verfahren weiter. Im April 2010 gab´s den ersten Termin vor Gericht. Das Gericht hat aufgrund der recht eindeutigen vorliegenden Gutachten einen Vergleich empfohlen. Darauf hat sich die Gegenseite nicht eingelassen. Nun ist ein Gutachter vom Gericht bestellt. Auf dieses Gutachten wird gerade gewartet.

Man braucht Zeit (und eine Rechtsschutzversicherung) und dann nimmt die Sache ihren Lauf. Ich rechne mit einem Ende nicht vor 2013.

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von TOMTOM80 » 27.10.2011, 22:07

Hallo BlackDog,

Wie ist es mit deinem Verfahren weitergegangen?

Grüße


TOMTOM80

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TOMTOM80

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 27.10.2011, 23:14

TOMTOM80 hat geschrieben:Hallo BlackDog,

Wie ist es mit deinem Verfahren weitergegangen?

Grüße


TOMTOM80


Der Gutachter hat sich 11 (!) Monate Zeit gelassen. Das Gutachten hat viele Fragen offen gelassen. Der Gutachter ist jetzt mit einem Ergänzungsgutachten beauftragt worden. Dieses hat er für Februar 2012 angekündigt.

Man braucht Zeit - und eine Rechtschutzversicherung.

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von Hanna70 » 28.10.2011, 00:29

Hallo BlackDoc,

durch TOMTOM80s Nachfrage bin ich auf diesen Thread aufmerksam geworden. Ich bin erst seit Mai dieses Jahres im Forum.

Ich befinde mich gerade auf dem Stand, auf dem Du am 12.11.2008 warst. Das für mich positive Gutachten der LÄK kam vor 7 Wochen. Es wurden sowohl mehrere Behandlungsfehler als auch Dokumentationsfehler (nicht angefertigter OP-Bericht und über 2 Wochen keine Pflegedokumentation) festgestellt. Die Folgeerkrankungen (neben endständigem Colostoma, Kurzdarmsyndrom und totaler Harninkontinenz noch schwere Kardiomyopathie durch nicht behandelte Peritonitis und Sepsis) werden auf diese Behandlungsfehler zurückgeführt.

Mein Weg bisher war der gleiche wie Deiner.

Ich habe auch zunächst selbst lange recherchiert, um den Vorwurf gut und vor allem konkret zu begründen. Und ich bin ebenfalls den Weg über die LÄK gegangen, weil es heißt, dass deren Gutachten eher anerkannt werden als die des MD der Krankenkassen.

Die Justiziarin meiner KK hatte mir selbst den Tipp gegeben. Ich habe auch einen guten Kontakt zu ihr und sie hat wohl gerade gestern bereits eine Folgekosten-Rechnung erstellt. Sie hat mich auch darauf vorbereitet, dass wahrscheinlich weitere Gutachtenanforderungen auf mich zukommen werden.

Meinen Antrag auf Begutachtung habe ich im Juni 2010 gestellt. Das KH hat erst einmal die Herausgabe meiner Unterlagen 6 Monate verzögert. Ich vermute stark, dass es in diesem Stil weitergeht, da auch die Haftpflichtversicherung eine Anwaltskanzlei eingeschaltet hat.

Zum Glück habe ich eine Rechtsschutzversicherung und mein Anwalt ist ein Freund. Sonst hätte ich das nie durchgestanden. Wobei der Weg bisher zwar lang war aber noch relativ einfach auch allein zu bewältigen. Jetzt wird es hart! Da mache ich mich noch auf einiges gefasst.

LG Rosi
________________

Edit: geändert wegen einer Ergänzung

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Hanna70

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 28.10.2011, 08:11

Dass im Gutachten nicht nur Behandlungs- und Dokumentationsfehler drinstehen, sondern auch eine Korrelation zu den Folgen gestellt wird ist aber eher ungewöhnlich? Wurde die Kommissionsentscheidung schon beantragt?

OP Bericht und 2 Wochen Pflegedokumentation haben gefehlt? Wundere Dich nicht, wenn die plötzlich im weiteren Verfahren wieder auftauchen (und etwas ganz anderes drinsteht, als man vermuten würde).

Ich weiß nun nicht, um welche Summe es geht. Wenn 1970 Dein Geburtsjahr ist und ein eventueller totaler Erwerbsausfall dranhängt - aber, ein Tipp: versuche so lange als möglich eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Wenn das Gerichsverfahren beginnt, dann sind Jahre von fiesen Briefen (die leugnen und ignorieren grundsätzlich alles), ewiges Warten, häufige Frustration usw. vorprogrammiert - und alle ANDEREN verdienen in der Zeit Geld damit.

Vor Gericht fängt man quasi wieder bei Null an. Das Gericht muss selbst einen eigenen Gutachter beauftragen. Das LÄK Gutachten ist natürlich existent und hat durchaus eine Relevanz, jedoch zählt der Gerichtsgutachter deutlich mehr, weil dem ja vom Gericht präzise und konkrete Fragen (so sollte es sein) zum Fall gestellt wurden.

Dein Anwalt ist ein Freund - super! Ist er Anwalt für Medizinrecht und vertritt nur die Patientenseite?

BlackDog

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Beitrag von Hanna70 » 28.10.2011, 13:51

Hi BlackDoc,

das Gutachten und der Bescheid der LÄK kamen mit der gleichen Post. Im Gutachten steht, dass die Folgeschäden nicht in dem Maße entstanden wären, wenn..., außerdem das Fehlen der Dokumentation. Im Bescheid steht, dass der Haftpflichtversicherung die Anerkennung des Anspruchs empfohlen wird.

Bevor ich überhaupt tätig geworden bin, habe ich mir ausgewählte Unterlagen kopieren lassen. Mein HA hat OP-Protokoll und OP-Bericht 3 x angefordert. Darauf bekamen wir einen Brief, dass diese nicht angefertigt worden seien und der die OP leitende Prof. zwischenzeitlich in Rente gegangen sei.??? Dieser Brief ist für mich natürlich Gold wert!

Die 70 bedeutet leider nicht mein Geburtsjahr, sondern mein Alter! Ich unke schon immer, dass ein möglicher Schadensausgleich zusammen mit dem Beileidsschreiben an meine Kinder kommt. Natürlich bin ich schon deshalb mehr an einem Vergleich interessiert. Doch die Versicherung kennt mein Alter natürlich auch... Aber ich bin jetzt bockig und lebe schon aus Trotz noch ne Weile!

Mein Anwalt ist zwar kein Fachanwalt, hat aber schon mehrere Patienten vertreten. Mir ist vor allem wichtig, dass er ehrlich ist und mir nicht nur ständig auf die Schulter klopft und verspricht: "Das wird schon." Er nennt mir auch die Schwierigkeiten und Tücken.

Wenn Du noch Fragen hast, gern auch per PN.

LG Rosi

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Hanna70

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von BlackDog » 28.10.2011, 14:16

Hallo Hanna70,

je niedriger der Schaden, desto schneller werden die regulieren. Da Du ja schon Rentnerin warst gibt es keinen Verdienstausfallschaden und auch bei vielen anderen Dingen kannst Du keine hohen Positionen geltend machen. Schmerzensgeld wird da wahrscheinlich sogar der größte Posten sein - und das ist leider erschreckend niedrig in Deutschland.

Berichte dann mal, wie es ausgegangen ist.

BlackDog

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von Hanna70 » 28.10.2011, 14:28

Hi BlackDoc,

ich hab noch neben der Rente gearbeitet, zum Glück mit Arbeitsvertrag, also nachweisbar.

Ich fürchte nur, dass sie die Anerkennung auch im Hinblick auf die hohen Forderungen der KK für die Kosten der Folgeschäden ablehnen. Denn gegen diese Summen wäre der Schadensausgleich für mich ein Klacks. Und je länger ich lebe, umso höher die Folgekosten... :D

LG Rosi

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Hanna70

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Behandlungsfehler - Klage gegen KHs/Arzt

Beitrag von TOMTOM80 » 28.10.2011, 14:47

Hallo zusammen,

Ich erzähl euch einfach mal von meinem Fall:


Ich bin Jahrgang 1980 und seit 1984 bei meinem jetzigem Hausarzt, welcher ca. 10km von mir entfernt seine Praxis hat in Behandlung. Im Juli 2007 ging ich mit den Beschwerden Blut im Stuhl zu einem Allgemeinmediziner bei mir am Arbeitsort (wegen den Nähe). Es stellte sich beim Hämokulttest heraus, das tatsächlich Blut im Stuhl war. Daraufhin führte dieser Arzt eine Enddarmspiegelung (ca. die letzten 15cm des Darmes) durch, mit dem Ergebnis das das Blut von Hämohorriden stammt.
Er hat mir dann auch ein Medikament verschrieben (Salbe). Ich habe danach kein Blut mehr im Stuhl gehabt. --> :-)
Im Mai 2009 bemerkte ich beim Bücken einen starken Blutabgang aus dem After. Ich musste 1/2stündlich auf die Toilette und es kam nur helles Blut heraus. Die Blutung war nicht zu stoppen, und ich kam deshalb ins KKH. Dort wurde die Blutung gestoppt, und ich durfte wieder nachhause. Am darauffolgenden Tag ging ich zu meinem alten Hausarzt. Dieser überwies mich sofort zum Internisten, welcher eine komplette Darmspiegelung mit Tumorgewebeentfernung durchgeführt hat.

Das Resultat für mich als 29jährigem Patienten war niederschmetternd:

Adenokarzinom des Rektums bei 3-10 ab ano
TNM: uT2, uN1

Im Anschluss an die Diagnose startete alsgleich die Chemotherapie mit Xeloda und 31Bestrahlungen des Beckens.

Vorher wurde auf meine Nachfrage hin, inwieweit die Bestrahlungen und Chemo Einfluss auf meine Fruchtbarkeit (Spermien) haben, noch Spermien von mir "Eingefroren", da nicht sichergestellt sei, ob nach den ganzen Behandlungen noch alles i.O. ist.

Ich erhielt dann wie oben erwähnt Xyloda und Bestrahlungen um den Tumor zu verkleinern, um diesen besser operrieren zu können. Im September 2009 wurde dann die große OP incl. Bauchschnitt und Rektumaputation und Anlage des Stomas gemacht. Nach dem KKH-Aufenthalt erfolgte nochmals eine ambulante Chemo. Ich war von ca. Mai 2009 - Mai 2010 krankgeschrieben. Danach begann ich wieder zu arbeiten. Ich kann zwar meine alte Stelle nicht mehr antreten, jedoch war mein Arbeitgeber sehr verständißvoll und hat mir eine neue Stelle im Unternehmen besorgt. Soweit so gut eigentlich alles. Ich irrigiere seit ca. 07/2010, kommen damit auch klar, aber kleine Pannen hin und wieder sind halt nicht zu vermeiden.

Durch das Forum habe ich erfahren das es auf der Bayerischen Landesärztekammer eine Schlichtungsstelle gibt, da ich denke (es aber nicht beweisen kann), dass der Tumor der im Darm, bevor er Beschwerden macht, bereits Jahre oder Jahrzehnte gewachsen ist, d.h. ich denke so tief wie mein Tumor gesessen hat, müsste er im Juli 07 bei der Enddarmspiegelung durch den Allgemeinmediziner diagnostiziert worden sein. Wie schon gesagt habe ich mich an die Schlichtungsstelle im Oktober 2010 gewandt. Ich und der beschuldigte Arzt bekamen Fragebögen. Diese und meinen ganzen Arztbriefe, OP-Berichte, Chemo-Berichte wurden dann an einen "unabhängigen" Prof. zur Gutachtenerstellung gesendet. Auch habe ich dem Allgemeinmediziner vorgeworfen, dass dieser nicht die nötige Erfahrung eines Internisten hatt, welcher tagtäglich Darmspiegelungen durchführt, um solch eine schwere Krankheit bereits in einem so frühen zu erkennen.

Dieses Gutachten habe ich nun vor 2Wochen erhalten indem der Prof. zu folgendem Ergebniß kam:

Bei der Endarmspiegelung geht der Prof. davon aus das der Tumor noch nicht vorhanden war --> sonst wäre er ja diagnostiziert worden --> Wenn der Tumor nicht da ist, kann ihn auch kein Internist finden.
Ich denke nicht, dass der Tumor in 2Jahren "gewachsen" ist.

Allerdings beschuldigt der Prof. den Allgemeinmediziner, dass dieser mich zu einem Internisten hätte überweisen müssen, aber dieser ja letztendlich den ganzen Darm gespiegelt hätte --> allerdings saß der Tumor bei mir letztendlich so tief, das lt. dem Hr. Prof. das alles auch nichts gebracht hätte.

Ich hab gegen das Gutachten Einspruch erhoben, da ich denke das der Tumor bereits vorhanden war und einfach übersehen wurde.

Letztendlich möchte ich das der beschuldigte Arzt bzw. dessen Haftpflichtversicherung dafür geradestehen:

- Verdienstausfall
- Verdienstausfall da ich meine vorherige Stelle nicht mehr machen kann
- lebenslange Stomaanlage
- Gefühlsstörungen in den Fingern
- Unfruchtbarkeit (ist in Deutschland besonders toll, wir pumpen Milliarden nach Griechenland aber ca. 5000€ für eine künstliche Befruchtung muss man selber löhnen --> besonderer Dank an die SPD welche dies eingeführt hat, vorher hat die KK die kompletten Kosten übernommen --> und dann beschweren sich alle in Deutschland, das wir ständig sinkende Geburtenraten haben..........


So jetzt habe ich mir mal meinen ganzen Frust von der Seele geschrieben......


Grüße aus Bayern TOMTOM80

P.S. Ich hab noch keine Antwort auf meinen Einspruch erhalten.

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TOMTOM80

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