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Behinderungsgrad – Seite 2

Das Forum zum Erfahrungsaustausch rund um sozialrechtliche Themen, z.B. zur Schwerbehinderung, zum Bezug der Hilfsmittel, zu Zuzahlungen und vielen anderen Themen.

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20 Beiträge • Seite 2 von 21, 2

Behinderungsgrad

Beitrag von Häslein » 05.05.2013, 12:27

Hallo,

Levana hat es schon gesagt, eine Verpflichtung zur Mehrarbeit ist dann nicht mehr möglich.


Das kommt im Team aber nicht besonders gut an... jeder darf mehr arbeiten und Andere brauchen es nicht... in den wenigsten Fällen wird sowas dem Menschen selten ins Gesicht gesagt, aber dafür hintenrum gibt es umso mehr Gespräche... für eine optimale Integrierung ins Team kein guter Punkt, so wie ich finde. Solche Kollegen gab es bei mir.

Gerade dann, wenn man die Behinderung nicht auf den ersten Blick sieht...

Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist die Arbeitewelt recht gnadenlos.


Wenn man dem AG nichts von der SBH erzählt, kann es natürlich auch keine Vergünstigungen geben. ( der zusätzliche Urlaub z. B. )

Wenn jemand nur ein Stoma hat und sonst keine Einschränkungen, würde ich auch nicht verstehen wollen, warum der mehr Urlaub haben sollte oder keine Mehrarbeit wuppen kann. Mich würde das auch im Team stören.

Mir ist schon bewusst, dass ein AG auch finanzielle Zuwendungen erhalten kann, wenn er Menschen mit SBH einstellt.

Ich glaube, dass die Mehrheit der Menschen sich unter einer Behinderung eine visuell sofort erkennbare Einschränkung vorstellt. Da findet sich dann leichter Verständnis. Außerdem vermutet man oft bei Menschen, die z. B. Rollifahrer sind oder denen eine Extremität fehlt, nicht sofort eine Erkankung, die sie womöglich häufiger durch Erkrankung von der Arbeit abhält.

Ich habe über dieses Thema heute noch nachgedacht und ich würde immer noch keinen Antrag auf SBH stellen, wenn ich nochmal wählen könnte. ( hatte mich ja bewusst dagegen entschieden, als ich noch gearbeitet hatte, trotz Dickdarm Entfernung, Stoma, Dauerschub usw. )

Eines würde ich jedoch anders machen: Ich würde nicht mehr arbeiten gehen, wenn ich eigentlich krank geschrieben war und die AU weggeworfen habe. Immer im Schub, nie Remission. Vielleicht wäre es dann nicht so dicke gekommen. :ratlos:


LG, Häslein

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Häslein

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Beitrag von Häslein » 05.05.2013, 13:00

Webkänguru hat geschrieben:
. Ob eine abgelehnte Bewerbung tatsächlich auf die Schwerbehinderung zurück zu führen ist, konnte ich im nachinein nie sagen.



Das stimmt!

Meine Meinung dazu:

Es kommt auch darauf an, in welcher Branche man sich bewirbt, z. B. im öffentlichen Dienst als Schreibtischtäter.

Dort, wo man ( auch ) körperlich arbeiten muss, ist es m. M. nach schwieriger. Dort, wo mein Mann arbeitet, wandern Bewerber, die eine Erkrankung und oder Behinderung anzeigen, gleich in die *Wir melden uns * - Ablage.

Mein Nachbar ist selbstständig, der stellt auch bewusst niemanden mit
Einschränkung ein, auch nicht fürs Büro.

Wir kennen im Bekanntenkreis einige Selbstständige ( nein, keine Ich AGs :D ) und dort das gleiche Spiel.

Mein Hausarzt ( Internist, große Praxis )hat mich gefragt, ob ich bei ihm arbeiten will, bin keine med. Fachanstellte, ( geht derzeit bei mir nicht ), stellt aber grundsätzlich sehr ungern Personal mit chronischen Erkrankungen ein und hat auch niemanden sonst so beschäftigt ) Seine Begründung:

Er kann die Ausfallzeiten nicht kalkulieren... Risiko für den Unternehmer Arzt in der heutigen Zeit zu hoch. Mein Argument, dass auch vermeintlich Gesunde jederzeit länger erkranken können, sieht er schon ein, vermutet jedoch bei bekannten Chronikern ein höheres Risiko.

LG, Häslein

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Häslein

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Behinderungsgrad

Beitrag von doro » 05.05.2013, 13:10

Ich würde den Schwebi beantragen - es ist ja meine freie Entscheidung, ob ich ihn beim AG angebe.

Meine Gedanken zu den Rechten eines AN mit Schwebi, im Zuge des Teamgeistes und des guten Miteinanders, würde ich, wenn ich ihn angegeben habe, nicht unbedingt auf ALLE meine § Rechte beharren, das kommt nicht so gut.
So toll sind die Aussichten als " Schwerbehinterter" einen Arbeitsplatz zu bekommen, auch nicht.Dazu fühle ich mich als Stoma Träger selten behindert. :cool:

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doro

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Beitrag von Schiddi » 05.05.2013, 14:51

Eine Verpflichtung zur Mehrarbeit ist dann nicht mehr möglich.

Das kommt im Team aber nicht besonders gut an... jeder darf mehr arbeiten und Andere brauchen es nicht... in den wenigsten Fällen wird sowas dem Menschen selten ins Gesicht gesagt, aber dafür hintenrum gibt es umso mehr Gespräche... für eine optimale Integrierung ins Team kein guter Punkt, so wie ich finde. Solche Kollegen gab es bei mir.


Wir haben zwei Kolleginnen im Team. Eine davon hat 50% für eine Lehrnbehinderung, was sie nicht will, kann und macht sie nicht. Mehrstunden werden nicht geleistet, Urlaubsanspruch mit den 6 Tg. SU 41 Tg. im Jahr bei einer 6-Tagewoche. Sie hat einen Führerschein und fährt Auto, sie wurde 1990 schon mit den Behindertengrad eingestellt, der Betrieb wird bezuschußt. Zudem fehlt sie im Jahr noch zusätzlich für ca. 5- 6 Wochen an anderen Erkrankungen.
Das da einige Kolleginnen sauer reagieren, verstehe ich sogar, denn sie fühlen sich mitunter verarscht, alles wird auf die Lehrbehinderung geschoben und sie fährt danach grinsend mit dem Auto weg.

Die zweite Kollegin, hat 70% und hat ein Bein amputiert. Sie bekommt fünf Tage SU und hat einen Jahresurlaubsanspruch von 36 Tg. Fehlzeiten zusätzlich höchstens zwischen 14 bis 18 Tg im Jahr, sie hat auch schon Mehrstunden geleistet und im Nachhinein abgefeiert, obwohl sie es nicht müsste.

Es gibt solche oder solche.

Bei der Vergabe von %, hat man entweder an dem Tag Glück oder die A...Karte gezogen.

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Schiddi

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Beitrag von Levana » 05.05.2013, 15:51

Webkänguru hat geschrieben:offen gegenüber Arbeitgebern mit meiner Schwerbehinderung umgegangen und hatten nie wirklich Probleme damit.


Auch ich bin mit meiner Schwerbehinderung offen umgegangen
und bin weder beim Arbeitgeber, noch bei meinen ehemaligen Kollegen/innen in Konflikte geraten.

Es liegt, denke ich, bei jedem selbst, wie er damit umzugehen vermag.

Doro schrieb es bereits, Schwerbehinderung beantragen,
ob geltend machen, oder nicht..

Liebe Grüsse....Levana :roseSchenken:

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Levana

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Behinderungsgrad

Beitrag von Boppi » 05.05.2013, 20:24

Ich habe mit meinen chronischen Erkrankungen 80 GdB bekommen, bin auch noch nicht so alt, aber ohne dieser Einstufung hätte ich wohl keine Chance mehr auf Wiederintegration in meinen Berufsalltag gehabt, so traurig es klingt.
Mein Körpergewicht lässt aufgrund der Darmerkrankung zu wünschen übrig, aber ich war immer arbeitswillig und bin vor meinem langen Krankenhausaufenthalt und diversen OP´s sogar arbeiten gegangen wenn ich mich die ganze Nacht vor Krämpfen gewälzt hatte.
Nachdem ich dann im Krankenhaus gelandet war, mein Chef von der Erkrankung erfuhr, kam er mir null entgegen mit kleinen Abänderungen im Arbeitsalltag mir wieder einen Arbeitsstart zu ermöglichen.
Nach der Einstufung im SBG und den 80% ging das aber auf einmal....
Ich arbeite selbst als Krankenschwester und das Einzige was ich momentan nicht machen kann/darf, ist die ganzen Betten machen- zu allen anderen Tätigkeiten bin ich körperlich fähig und wäre das auch vor der Einstufung gewesen.
Es ist soooo traurig!
Ich bin also momentan froh, den Antrag gestellt zu haben, aber oft habe ich auch Bedenken, falls ich mal in meine Heimat zurückkehren möchte und mich woanders bewerben müsste...
Ich dachte man MUSS den Dienstgeber über die Einstufung informieren? Ist das In Österreich anders als in Deutschland?

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Boppi

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Behinderungsgrad

Beitrag von hmengers » 06.05.2013, 11:59

Ich dachte man MUSS den Dienstgeber über die Einstufung informieren?
Hallo,
muss man nicht und auch auf Rückfrage nur, wenn die Behinderung Einfluss auf genau diese Tätigkeit hat

Herbert

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Beitrag von sabter » 06.05.2013, 22:54

Hallo,
bei unserem Sohn haben die Sozialarbeiterin in der Klinik und die Ärzte den Antrag bearbeitet. wir mussten nur noch unterschreiben. Uns wurde gesagt, man kann den Ausweis zurückgeben, wenn man ihn nicht mehr will. (Ich hatte Sorgen wegen Einschulung in die Regelschule und ä.).
Gebracht hat der Ausweis v. A. Einen Kindergartenplatz in der integrativen Kleingruppe und die Parkerleichterung. Bis jetzt keine Nachteile. gerade wenn man die Behinderung nicht offensichtlich sieht, sehe ich in dem Ausweis einen Vorteil. so quasi als Beweis dass man wirklich etwas hat. dafür muss es natürlich bei der Vergabe der Ausweise gerecht zugehen, was ich manchmal bezweifle, wenn man die unterschiedlichen Einstufungen liest.
Sab

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sabter

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Behinderungsgrad

Beitrag von doro » 07.05.2013, 07:13

sabter hat geschrieben:Hallo,
bei unserem Sohn haben die Sozialarbeiterin in der Klinik und die Ärzte den Antrag bearbeitet. wir mussten nur noch unterschreiben. Uns wurde gesagt, man kann den Ausweis zurückgeben, wenn man ihn nicht mehr will. (Ich hatte Sorgen wegen Einschulung in die Regelschule und ä.).
Gebracht hat der Ausweis v. A. Einen Kindergartenplatz in der integrativen Kleingruppe und die Parkerleichterung. Bis jetzt keine Nachteile. gerade wenn man die Behinderung nicht offensichtlich sieht, sehe ich in dem Ausweis einen Vorteil. so quasi als Beweis dass man wirklich etwas hat. dafür muss es natürlich bei der Vergabe der Ausweise gerecht zugehen, was ich manchmal bezweifle, wenn man die unterschiedlichen Einstufungen liest.
Sab

Stimmt, der Ausweis ist durchaus nutzbringend.Zurückgeben, warum ?Man kann ihn auch still in seinen Akten ruhen lassen. steuerliche Vorteile nicht vergessen :winke:

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doro

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Behinderungsgrad

Beitrag von Levana » 07.05.2013, 12:52

doro hat geschrieben:Stimmt, der Ausweis ist durchaus nutzbringend.Zurückgeben, warum ?Man kann ihn auch still in seinen Akten ruhen lassen. steuerliche Vorteile nicht vergessen :winke:


Das sehe ich auch so...den Ausweis MUSS man nicht nutzen, oder abgeben,
er kann einem persönliche Vorteile bringen...es liegt im Ermessen eines jedem selbst.


Liebe Grüsse....Levana :winke:

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Levana

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