von Beutelmaus » 17.03.2009, 19:01
Hallo zusammen,
im Wartezimmer des Facharztes habe ich gelesen, dass im Quartal ab dem 01.01.2009 nur 39,98 Euro pro Patient abgerechnet werden kann. Bei diesem Budget pro Patient ist keine kostendeckende und gute Behandlung mehr möglich. Die Ärzte sammeln Unterschriften im Rahmen einer Protestaktion. Wenn man öfter als einmal im Quartal zum Doktor gehen muss, hat man Pech gehabt :mad: .
Mir wurde ein Termin in dem nächsten Quartal angeboten. Da ich aber schon seit Ende Februar Beschwerden hatte, wollte ich nicht bis April warten und den gesamten Zeitraum mit Schmerzmittel überbrücken . Einen Termin bei einem Facharzt bekam ich nur, weil er verpflichtet ist, Notfälle zu behandeln d. h. eine Versorgung mit Schmerzmittel muss gewährleistet werden. Aber für alles was darüber hinausgeht, muss man warten .
Wenn ich dann meine Gehaltsabrechnung ab dem 01.01.2009 betrachte und den Beitragssatz zur KK von 15,5 % sehe, frage ich mich, wo die Beiträge bleiben ???
Auf eure Antworten zu dem Thema neue Gesundheitsreform würde ich mich freuen.
Gruß
Monika
von hmengers » 17.03.2009, 19:46
Hallo,
die einen jaulen, weil sie weniger haben, die anderen, die jetzt mehr haben, sind wohlweislich still. Und gejammert wird auf hohem Niveau. Durchschnittseinkommen der Arztpraxen 2008 230.000 €, nach Abzug ALLER Kosten 58.000 € und 2009 gibt es noch 3 Mrd. mehr... Das sind bei rd. 315.000 in der Ambulanz praktizierenden Ärzten noch mal 10.000 € oder mehr als 4 %, die Einnahmensteigerungen bei den privat versicherten kommen noch oben drauf. Arme Ärzte. So arm wäre ich auch gerne...
Was die Basisbeträge angeht, die die Ärzte pro Patient bekommen, so darf man nicht vergessen, dass viele Sonderleistungen extra abgerechnet werden (Vorsorgeuntersuchungen, Stellungnahmen, Berichte usw.).
Herbert
von Beutelmaus » 17.03.2009, 20:42
Hallo Herbert,
schon aus dem KH entlassen? Wie geht es Dir?
Kannst Du bitte die Fundstelle für die Zahlen (Gewinn oder Einkommen der Ärzte)angeben.
Danke und Gruß
Monika
von hmengers » 19.03.2009, 12:40
Hallo Monika,
das haben u.a. unwidersprohen sowohl die liebe Frau Schmidt als auch die KBV gesagt.Und gestern habe ich ausnahmsweise mai HART ABER FAIR geguckt. Da haben die Ärzte immer abgelenkt und von den "Regelleistungen" gesprochen. Es ginge ja nicht um das Einkommen, sondern um die armen Ärzte, die keine anderen Leistungen erbringen könnten usw. und alle haben auch zugestanden, dass es sich auch nur um "Vorratsproteste" handelt, was derzeit läuft und dass man frühestens im Mai weiss, welche Beträge wirklich als Honorar herausgekommen sind. Da sprachen die Ärzte von "rund 200.000 €" als durchschnittliches Einkommen. Natürlich hatten sie auch ein Beispiel von einem Arzt, der nach Abzug aller Kosten nur 1.500 € übrig hatte. Aber das ist wie die alleinerziehende Krankencshwester mit zwei Kindern im Schichtbetrieb, die auf dem Land wohnt und in der Stadt arbeitet, unterbezahlt ist und steuerlich (und überhaupt) benachteiligt wird. Die taucht auch in jeder zweiten Statistik auf...
Herbert
von Beutelmaus » 19.03.2009, 13:43
Hallo Herbert,
vielen Dank für die Infos.
Gerechtigkeit für alle ist schwer im Gesundheitssystem oder überhaupt zu erzielen. Es gibt immer Gewinner und Verlierer.
Danke und Gruß
Monika
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