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Datenschutz - Umgang mit sensiblen Infos wie Stomaträger – Seite 3

Das Forum zum Erfahrungsaustausch rund um sozialrechtliche Themen, z.B. zur Schwerbehinderung, zum Bezug der Hilfsmittel, zu Zuzahlungen und vielen anderen Themen.

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29 Beiträge • Seite 3 von 31, 2, 3

Datenschutz - Umgang mit sensiblen Infos wie Stomaträger

Beitrag von doro » 13.01.2019, 23:16

und wenn
doro schreibt:
gemeinsam schämt es sich leichter :aah: :D als wenn wir sonst keine Sorgen hätten :ichKannsNichtGlauben:

...empfinde ich das wirklich als unangemessen!

Liebe Merlina,
wenn Du meinen Post als unangemessen empfindest tut es mir natürlich leid, aber,ich möchte mich hier nicht weiter erklären.Nur so viel : Zur Zeit habe ich wesentlich größere Sorgen als das es mich stören würde wenn meine kleine Dorfwelt weiss das ich ein Stoma trage.

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doro

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Beitrag von Merlina » 14.01.2019, 15:40

...wer sich dafür interessiert kann heute in der Süddeutschen Zeitung diesen https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4285563
Artikel zum Thema „Datenverwertung“ lesen....
:DD

LG, Merlina

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Beitrag von Hauko » 14.01.2019, 17:25

Hallo an alle und besonders Merlina vielen Dank. Das ist genau das, was ich meine. Natürlich wissen meine Familie und gute Freunde von meiner Situation, aber es muss nicht ein jeder wissen, oder erzählt ihr jedem, dass man vielleicht herzkrank, lungenkrank oder was anderes hat? Ich jedenfalls nicht. Ja und wenn hier einige sagen, ist ja klar,dass wieder enzelne eine andere Meinung haben - das ist doch gut so, nur so kann sich eine rege Diskussion entwickeln. Und seid doch mal ehrlich, wenn man nicht mal Einhalt gebietet, nimmt das nie ein Ende, einer muss mal den Kopf hinhalten. Paradebeispiel:Habe Rezept beim Arzt geholt und neben mir musste eine andere Patientin ihre Beschwerden schildern. Ich kenne die Dame vom Sehen, aber das geht doch nicht. Nun kenne ich ihre ganze Krankengeschichte - ist doch toll, oder? Nein, ist es nicht. !!!!

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Beitrag von Hauko » 15.01.2019, 12:18

an alle, spätestens für heute wurde mir meine versäumte Lieferung zugesichert - vom Chef des Unternehmens. Soeben erhielt ich Anruf, dass sich die Lieferung verzögern wird um mindestens eine Woche, na was soll man dazu noch sagen? Meine Stomatherpeutin ist ebenso fassungslos wie ich. Da kann man doch nicht mehr ruhig bleiben. Haben wir Krieg? Eine andere Katastrophe, die mir verborgen blieb? Nun bin ich inzwischen fast 14 Tage über meinem regulären Liefertermin, mir fällt dazu nix mehr ein.Die notdürftige Ersatzversorgung geht auch nur zu Hause, da sie nicht hält. Warum wird die Apotheke beliefert und nicht der Kunde? Ich weiß nicht mehr weiter

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Beitrag von Hauko » 15.01.2019, 16:44

Zum Beitrag von Monsti möchte ich noch klarstellen, dass ich hier nicht die Apotheke "an den Pranger" stelle, sondern die Verfahrensweise des Homecare-Unternehmens, die mich vielleicht hätten fragen sollen, an welche Apotheke geliefert werden soll. Apotheken sind nur die Dienstleister, die einen erteilten Auftrag ausführen, aber mit dem Homecare-Unternehmen habe ich einen Vertrag und Verträge sind einzuhalten, das weiß ein jeder. Selbst wenn ich einen Schrank nicht geliefert kriege habe ich bestimmte Rechte, obwohl auch bei Nichtlieferung nichts schlimmes passiert, was in unserem Fall schon anders aussieht. So viel nur noch zur Richtigstellung des Sachverhalts, Apotheke ist unschuldig!

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Beitrag von Banditensocke » 15.01.2019, 19:51

Merlina hat geschrieben:Ich gehe auch mit meinem Stoma sehr offen um, dusche mit wildfremden Menschen, und wer danach fragt, dem erkläre oder zeigen ich (fast) alles.
Aber ich erwarte dass man mich fragt, wenn man anderen Menschen persönliche Dinge über mich erzählt, oder an andere meine Telefonnummer weitergibt, auch im privaten Bereich.
Und ich erwarte, dass ein Unternehmen mit dem ich zusammenarbeite meine Daten zu 100% schützt, und mein Einverständnis einholt, bevor es sie weitergibt.

Der Spruch „wieso, ich habe doch nichts zu verbergen“ hat dabei einen ellenlangen Bart, und ist im digitalen Zeitalter absolut zu kurz gedacht, wenn nicht sogar blauäugig.

LG, Merlina



Ich sehe es wie Du, Merlina.

ICH entscheide, wem ich was von und über mich mitteile, niemand sonst. Meiner Erfahrung nach weiss im übrigen nicht automatisch "jeder im Dorf" ohnehin, was Sache ist. Ich lebe sehr ländlich und seit 17 Jahren mit Stoma. Meine Nachbarn wissen davon nichts. Auch längst nicht alle Freunde - warum?

Weil es keine Rolle spielt.

Ich schäme mich nicht, ich verstecke mich nicht - aber ich muss es auch nicht an die große Glocke hängen. Das Stoma gehört zu mir wie ein Muttermal, ein Tattoo, eine Narbe. Ich renne doch damit auch nicht durch die Gegend, Motto: schau mal was ich hier habe!

Apotheker, Ärzte, Psychologen unterliegen einer Schweigepflicht. Diese ist u.a. im Strafgesetzbuch verankert. Wer also meint, damit lax umgehen zu können, muss mit Konsequenzen rechnen. Im Fall der dörflichen Gemeinschaft wäre das eindeutig der Apotheker, wenn er die einzige Quelle der Indiskretion sein kann, da er ein Rezept eingelöst hat.

@ TE: Ich würde den Versorger wechseln und ihm klipp und klar mitteilen, dass er nicht über Deinen Kopf hinweg zu handeln hat, selbst wenn er das in guter Absicht getan haben sollte. Sein Geschäftsgebaren ist nicht verbindlich, Du aber bist auf eine verlässliche Versorgung angewiesen. Das sollte Konsequenzen nach sich ziehen. Die Dauerverordnung ist Dir wieder auszuhändigen.

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Banditensocke

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Beitrag von Monsti » 15.01.2019, 21:39

Hallo Hauko,

Apotheke ist unschuldig!


Ja, das ist sie definitiv. Mir ging es aber primär hierum:

Der Versorger hat ohne mit mir vorher darüber zu reden, irgendeine Apotheke in meiner Gegend kontaktiert, die mir eine Packung Beutel bestellt. Sehr schön, nun weiß hier in meinem Nest bald ein jeder, dass Hauko Stomaträger ist.


Die Tatsache, dass man mit Dir nicht vorab geredet hatte, ist die eine Sache (und ja: ärgerlich), die andere Sache - und vor allem darum ging es mir - ist aber der letzte Satz. Und das sehe ich tatsächlich anders. Dann müsste ich ja jedem Arzt und jeder Stoma-Betreuung gegenüber Misstrauen hegen. Und ja, man hätte Dich fragen sollen, das sehe ich genauso.

Ich hatte einmal auch so eine Not-Situation. In einer Lieferung vom Sanitätshaus fehlten nämlich bei allen Beutel die Rastringverschlüsse. Lieferzeit: ca. 10 Tage. Da ich nur noch zwei Beutel zu Hause hatte, wurde ich doch ein wenig nervös. Damals war es mir völlig wurscht, wie ich zu funktionstüchtigen Beuteln komme, mir war nur wichtig, DASS ich sie rechtzeitig bekomme. Es erbarmte sich dann eine Praxis-Mitarbeiterin des Hausarztes, die zufällig am nächsten Tag einen Termin in der Klinik Innsbruck hatte und dort eine Packung Beutel bei der Stoma-Ambulanz organisierte. Die Frau wohnt in unserem Dorf und brachte mir die Packung transparenter ( :aah: ) Beutel nach Hause. Ich war überglücklich. Die Versorgung bis zur Lieferung intakter Beutel war gerettet.

Meine persönliche Meinung ist, dass man beim Datenschutz mitunter übertreibt. Gerade heute sprach ich mit meinem Hausarzt darüber, der mir erzählte, dass ihn ein deutscher Feriengast verklagen will, weil er ihn im Warteraum mit Namen aufgerufen hatte, in zivilisierten Gegenden gäbe es Nummern, die man ziehen könne. Ich finde, da geht's dann echt zu weit. Was interessiert es die Welt, ob da nun ein Herr Kaiser Andreas oder ein Herr Müller Hubert aufgerufen wird? Keiner kennt sie oder interessiert sich für sie.

Und ja, in Wartezimmern erfährt man tatsächlich jede Menge über allerlei Krankheiten. Das besorgen aber meist die Patienten selbst, indem sie sich lautstark unterhalten, Frauen wie Männer gleichermaßen. Wie es in ländlichen Gebieten nun mal ist, kennt man die meisten dieser Plaudertaschen. Ich weiß also allein durch solche Gespräche, dass Eder Anna Diabetes hat, Wörter Fini wegen diverser Manien und Depressionen in Psychotherapie ist und Soder Wast kürzlich zwei Bypässe erhalten hat und zur Zeit auf Reha in Saalfelden ist. Und? Interessiert mich doch absolut nicht, außer wir sind befreundet, aber dann weiß ich es eh.

Stehe ich aber in der Apotheke oder an der Rezeption beim Hausarzt bzw. in der KH-Ambulanz, so ist doch i.d.R. ein gewisser Diskretionsabstand zu wahren, auf den (zumindest bei uns) großflächige Bodenmarkierungen hinweisen.

Was das Stoma betrifft, so ist es in ländlichen Regionen nahezu unmöglich, ein solches zu verheimlichen. Wie gesagt: einmal stationärer KH-Aufenthalt reicht da schon. Hat man Tratscher im Zimmer, so geht die vermeintliche Sensation natürlich rund.

Und nochmals: Ich habe seit 15 Jahren mein Stoma, aber mit Ausnahme der Anfangszeit war es nie ein Thema. Sehr viele wissen davon, doch da man mir nichts ansieht und ich ganz normal lebe, interessiert diese Tatsache wirklich niemanden. Ich bin genauso integriert wie jeder andere auch.

Die Wahrung der Intimsphäre finde ich im Internet wesentlich wichtiger, und da liegt es an jedem einzelnen, nur das von sich preiszugeben, was auch für eine riesige Öffentlichkeit gedacht ist. Eine Nichte von mir präsentierte sich vor Jahren in ziemlich fragwürdigen Positionen und Outfits bei FB, und dass auch noch öffentlich. Sie wurde (und wird bis heute) massiv belästigt und hat Probleme, die damaligen Fotos löschen zu lassen.

Ist verständlich, was ich meine?

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Beitrag von doro » 15.01.2019, 22:17

Ich schon wieder :)

Und nochmals: Ich habe seit 15 Jahren mein Stoma, aber mit Ausnahme der Anfangszeit war es nie ein Thema. Sehr viele wissen davon, doch da man mir nichts ansieht und ich ganz normal lebe, interessiert diese Tatsache wirklich niemanden. Ich bin genauso integriert wie jeder andere auch.


Genau so empfinde ich es auch,denn ich sehe Datenschutz aus einer anderen Perspektive.
So hat jeder seine eigenen Empfindlichkeiten und das ist auch in Ordnung.

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doro

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Beitrag von Hauko » 17.01.2019, 11:08

Es hat meinen Papa dahingerafft, ich hoffe nur, er übersteht alles gut, es war zu viel die ganze Aufregung für sein schwaches Herz, bitte keine Posts mehr diesbezüglich.

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Hauko

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