von Thunder » 14.10.2014, 00:27
Hallo zusammen,
ich habe heute Post erhalten mit meinem Ausweis und haben ein GdB von 70.
Kurz zu mir, ich hatte ein Ileo-Stoma(2012) wurde mir zurück verlegt(dez 2012) und habe keine Dickdarm usw. mehr. Im Sommer dieses Jahres ein Darmverschluss gehabt wegen Verwachsungen...
Meine frage ist nun, ich bin Student und möchte und auch irgend wann mal Arbeiten und deshalb muss ich auch ein Bewerbungsgespräch führen usw.
Ich habe mich schon so schlau gemacht, dass ich die Frage ob ich Schwerbehindert bin nicht beantworten muss, wenn ich die Arbeit voll ausführen kann usw. Ich werde später ein Bürojob haben nun ist die frage, da ich nur öfters auf Klo gehen muss, ist dies schon eine Beeinträchtig für mein Job, sagen wir mal Programmierer und wie ist das wenn der Arbeitgeber ja eine Quote einhalten muss an beschäftigten mit Behinderung und diese durch mich erreichen würde, ich es aber nicht sagen aus Angst keine Stelle zubekommen.
Wie sieht das aus wenn ich im Praxissemster in einer anderen Stadt (Bundesland) arbeite für max. 6 Monate und auch nach dem Studium, muss ich den Antrag erneut auf ein Ausweis stellen oder gildet er überall egal wo ich wohne und wie sieht es mit so einem Schlüssel aus für Schwerbehinderten Toiletten?
Soweit meine Fragen, sollten mir noch weitere einfallen würde ich diese hier ggf. Posten.
MfG
von Börny » 14.10.2014, 06:39
Grüß Dich Thunder......
Bist ja noch ziemlich jung....erst am Anfang deines Lebens und doch schon einiges durchgemacht...
Die 70% die du bekommen hast , wirken sich auch in einem Arbeitsalltag bzw. Job positiv aus....Du erhältst 5 Tage mehr Urlaub....hast ganz anderen Kündigungsschutz...Steuerrechtlich beim Lohnsteuerjahresausgleich auch noch durch diesen Behindertenausweis im Vorteil.....
Bei einem Wohnungswechsel in eine andere Stadt mußt du auch immer dafür das zuständige Versorgungsamt wechseln.....außer du hast dort Deinen 2.ten Wohnsitz...
Das mit dem Toilettenschlüssel können Dir andere Mitglieder sicher besser erklären als ich . Ich weiß nur das man so einen Schlüssel gegen eine Gebühr von 20 Euronen beantragen kann...Frage mich bitte aber nicht , WO ?
Ich finde Deine Zukunftspläne optimal und wünsche Dir für deine weiteren Wege alles erdenkliche Gute und viel Erfolg...
Es grüßt herzlichst aus Hilden Bernhard
von charla » 14.10.2014, 06:48
Hallo Thunder!
Wie Bernhard geschrieben hat, hast Du einige Vorteile wie mehr Urlaub,
etwas mehr Kündigungsschutz und beim Steuerausgleich den Freibetrag.
Die Versorgungsämter richten sich nach den Regierungsbezirken - das kann
man nach einem ggf. Umzug googeln.
Der Ausweis hat wahrscheinlich eine zeitliche Befristung - sieh ihn Dir mal
genauer an - und gilt überall. Ich habe in Österreich sogar mehr Ermäßigungen
erhalten als in Deutschland (und meine Eltern vor Jahren sogar in Polen!).
Den Toilettenschlüssel erhältst Du beim CBF in Darmstadt.
Auf deren Homepage stehen auch die Bedingungen, zu denen der Schlüssel
erhältlich ist. (Ich hab' ihn auch, aber das einzige Mal, wo er nützlich
gewesen wäre, natürlich nicht dabei!)
Das mit dem Mitteilen an den Arbeitgeber ist so eine Sache. Es gibt verschiedene
Erfahrungen. Ich habe nur gute gemacht, da - wie Du ja geschrieben hast - durch
mich die Mindestquote erreicht wurde. Das muss man mal abchecken. Du kannst
es ja auch kurz nach der Probezeit noch mitteilen.
Also alles Gute für Deine Zukunft!
Viele Grüsse
charla
von Melli » 15.10.2014, 00:35
Hallo Thunder,
zuerst einmal, hier ist der Link zum Thema "Schlüssel":
http://www.stoma-welt.de/leben-mit-stom ... -toilette/
Zum Thema "Semester woanders" hast du ja bereits Antwort bekommen: der Ausweis gilt überall, aber wenn dein Wohnsitz das Bundesland wechselt, wechselst du das Versorgungsamt. Der Ausweis, wenn gerade gültig, bleibt aber so bestehen.
Zum Thema Arbeitsleben: ich selbst habe es nie angegeben. Den Steuerfreibetrag bekommt man auch so, auf die Urlaubstage zusätzlich verzichte ich, mir ist lieber, ich werde wegen meiner Fähigkeiten eingestellt, nicht wegen einer Quote oder weil ich schwerbehindert bin. Zudem weiß ich, dass die Quote in vielen Berufszweigen "überfüllt" ist (in meiner Firma ist das zB so), Firmen auch die Ausgleichsabgabe vorziehen (http://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsabgabe).
Einen Kündigungsschutz, nur weil ich schwerbehindert bin, möchte ich auch nicht.
Aber das bleibt jedem selbst überlassen, natürlich kann man Vorteile in Anspruch nehmen. Aber es kann eben auch ein Nachteil (oder zumindest kein Vorteil) sein, wenn man den SB Ausweis vorlegt.
Viele Grüße
Melli
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