von Fin Rasiel » 07.02.2013, 13:48
Also unser Betrieb hat grade mal 6 Leute und ich werde deshalb weiter mit durchgefüttert weil ich besondere Fähigkeiten im handwerklichen Bereich habe. Ich arbeite stundenweise und bin sehr flexibel, heißt, krieg ich nen Anruf, spring ich ein, wenn's mir gut geht. Wenn man jederzeit leicht ersetzbar ist, gibts außer zwischenmenschlichen Gründen keinen mehr, nen Schwerbehinderten weiter zu beschäftigen...da warten immer schon unzählige "Gesunde", die für weniger Geld mehr Leistung in weniger Zeit bringen können...es sei halt, de kannst mit besonderen Qualifikationen aufwarten...
von Biggi0001 » 07.02.2013, 14:20
Bis zur Berentung war ich ja Schwerbehindertenvertrauensperson in einer großen Firma ( ca. 2.500 Beschäftigte ).
Man kann einen ziemlichen Unterschied zwischen "alten Hasen" und Neu-Behinderten machen: die Alten wollen nur ihren Job machen, die Neuen wollen erst mal wissen, wie ruhig die Kugel ist, die sie ab jetzt schieben können, denn sie sind ja ab jetzt krank ( Ausnahmen bestätigen die Regel ).
Die "springende Frage": "Kann ich?" Vs. "Muss ich?"
Gruß, Biggi
von Häslein » 07.02.2013, 14:27
Ja, exakt so ist das.
Wenn man ehrlich ist, und sich in einen AG versetzt, würde man wohl auch MA austauschen, wenn es dafür leichten Ersatz gibt, vielleicht auch mit neuen Verträgen. Jeder AG muss auch rechnen und kleine und mittelständische Unternehmen können lange und häufige Ausfallzeiten nicht so kompensieren, dass es kein Verlustgeschäft gibt.
Ein Thema, welches zwei Seiten hat und ich habe für jede Seite ein gewisses Verständnis.
@Freddy: Wenn Du meine Beiträge liest, fällt auf, dass ich keinesfalls grundsätzlich auf AG kloppe.
Was das Erkundigen nach dem Befinden im Krankenstand angeht: Auch da gibt es 2 Seiten. Es ist längst nicht jeder AG so sozial wie Du eingestellt, und in größeren Unternehmen geht das Familiäre unter. Du wirst nicht bestreiten können, dass die überwiegende Zahl der AG auch ein ( gerechtfertigtes ) Interesse an dem weiteren Krankheitsverlauf und damit an der Prognose hat und dass sehr wohl die monetäre Motivation höher sein kann / ist als die Anfrage aus reiner Selbstlosigkeit. Mit purer Nächstenliebe kann man seine Verbindlichkeiten nicht bedienen.
Der Friedhof liegt übrigens voller Leute, die sich für unersetzbar hielten.
Nix für Ungut... Freddy, wollte Dir nicht auf die Füße treten; das besprechen wir mal bei einem Bier, solch ein Thema ist für die rein schriftliche Kommunikation nur suboptimal geeignet.
LG, Häslein
von Häslein » 07.02.2013, 14:29
Ja, genau das meine ich, Biggi. ( im meinem *hust* langatmigen Post Seite 1 )
von Skyfire » 07.02.2013, 15:28
Hi,
ich kann mir auch gut vorstellen, Freddy nun spring ich für dich in die Bresche ..
Da du ja selber Krank bist (warst?) bringst du für deine AN viel eher Verständnis auf wenn AN krank wird, als jemand der nur an Profit denkt und noch nie in seinem Leben ERNSTHAFT erkrankt ist!!
Das in einem Unternehmen hauptsächlich nur nach Gewinn getrachtet wird leutet mir ein, ich selber wäre ich Selbstständig und hätte ein kleines Unternehmen wo ich Tag ein, Tag aus, kämpfen müsste um meine Existenz zu erhalten, wäre auch vorsichtig einen Menschen einzustellen oder gar zu halten, wäre er krank und würde mir ne Menge Geld kosten.
Also man muss da wirklich schon alle beiden Seiten betrachten. Ich kann AN als auch AG verstehen .
von freddy_46 » 07.02.2013, 15:51
Ach Häslein, ich fühle mich gar nicht gekloppt.
Aber ist das Interesse des AG zu wissen wie es einem Kranken geht nicht auch legitim? Ich ärgere mich über MA, die einen gelben Zettel einreichen ohne einen Piep zu sagen dann 3 Wochen fehlen und dann wieder auf der Matte stehen.
Ist zwar alles rechtens so, aber als Betrieb kannst Du so nicht planen. Aber das hat ja alles nichts mehr mit der Behinderung zu tun - sorry.
von Biggi0001 » 07.02.2013, 16:36
Doch, in gewissem Sinne hat es wohl was mit Behinderung zu tun - wenn nämlich jemand nicht auf seine Behinderung hinweist und dann aus fadenscheinigsten Gründen ständig fehlt, weil er/sie es aus behinderungsbedingten Gründen nicht mehr auf die Reihe kriegt.
Ich möchte nicht wissen, wie viele "gelbe Scheine" aus behinderungsbedingter Überforderung ausgestellt werden ( müssen ), nur weil der/diejenige nicht den Mumm hat, mal offen zu sprechen.
Letztendlich ist dann die Verwunderung groß, wenn aufgrund der häufigen Fehlzeiten dann die Kündigung ausgeprochen wird, die möglicherweise(!) unterblieben wäre, weil es für Behinderte ne Menge ( auch finanzieller ) Förderungsmöglichkeiten gibt, die genau die finanziellen und organisatorischen Nachteile für AG's, die Behinderte beschäftigen, ausgleichen sollen. Das geht von der teilweisen Übernahme für Minderleistende bis hin zu Hilfsmitteln etc.
Aber: Nur wer redet, kann gehört werden!
Gruß, Biggi
von Levana » 07.02.2013, 16:44
Häslein hat geschrieben:@Levana: Was glaubst Du, warum wird von AG Seite des Öfteren gefragt, wie es geht, und was so los ist - also aus Besorgnis oder Fürsorge eher weniger.
LG, Häslein
von Biggi0001 » 07.02.2013, 17:13
Levana hat geschrieben:Da ich sehr flexibel war, unter Tarif gearbeitet hatte gab es nie Probleme zwischen uns
von doro » 07.02.2013, 17:16
Ich stehe wohl im Augenblick auf der Leitung @Levana bist Du hier eine Schwerbehinderte oder Dein Angetrauter?
Edit weil e vergessen.
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