von birgit40 » 12.01.2013, 19:49
@ herbert
ja igel mach das unbedingt !!! bei dem MDK omas krankenkasse !!
l.g. birgit
von Igel30 » 12.01.2013, 22:16
Hallo zusammen
Das mit der Pflegestufe haben ihr schon etliche Leute gesagt; Ärzte, Sozialdienst, Hauskrankenpflege usw....
Aber sie "weigert" sich, wenn es um das Thema Beantragung von Pflegegeld bzw. Feststellung einer Pflegestufe geht, ist sicherlich auch eine Kopfsache, weil mit "Blindengeld" kommt sie mental besser zurecht als mit Geld, welches konkret wegen Pflegebedürftigkeit gezahlt wird. Das geht ihr irgendwie gegen ihren (in dem Fall falschen) Stolz.
Und wegen der AHB-Ablehnung hat sie nun auch eine 180-Grad-Wendung hingelegt, nach dem ersten Ärger darüber meinte sie jetzt, dann will sie das eben sein lassen (weil die würden ja eh am längeren Hebel sitzen) und anstatt mit KK/MDK zu streiten, dann lieber schauen, dass sie ambulante Physiotherapie als Hausbesuch bekommen kann (sie bekommt auch Lymphdrainage als Hausbesuch derzeit).
Bin gerade genauso ratlos wie ihr wahrscheinlich auch wegen diesem Sinneswandel, bitte macht Euch daher erstmal keine weitere Mühe hier, bis etwas mehr Klarheit herrscht, was sie wirklich möchte jetzt.
Meine Oma war schon immer eher ein Typ, der möglichen Konflikten aus dem Weg geht und dadurch hier und da auch schon was an eigenen Rechten eingebüsst hat, während ich persönlich mich an ihrer Stelle jetzt erst recht heraus gefordert fühlen würde schon allein wegen dem Gerechtigkeitssinn. Aber ich kann auch verstehen, dass sie momentan keinen zusätzlichen Stress will, worauf sicher auch die MDK-Strolche setzen.
Mal schauen, vielleicht gibts in paar Tagen etwas geordnetere Gedanken, ob und wie sie vorgehen möchte nach der Ablehnung. Ich lasse sie erstmal in Ruhe, ohne auf sie einzureden, weil sowas geht meist dann nach Hinten los.
von paitas18 » 13.01.2013, 00:03
Hallo Igel, ich würde auch Widerspruch wegen der Reha einlegen. Wegen der Pflegestufe habe ich die gleiche Meinung wie die Oma. Ich stelle auch keinen Antrag, bis es gar nicht mehr geht.Seit fast zwei Jahren läuft bei mir eine Klage gegen das Versorgungsamt, um das Merkzeichen AG zu bekommen. Gerade hat nun das Gericht mich zum Gutachter geschickt, der sich sehr gewundert hat. Ich bin gespannt, ob ich jemals noch eine Reaktion erhalte.Inzwischen ist es mir egal, wie es ausgeht.Ich hoffe für Euch, dass es doch noch mit der Reha klappt.
Viele Grüsse Christiane.
von Hanna70 » 13.01.2013, 00:34
Hallo Igel,
ich denke, Du hast recht, wenn Oma jetzt erst mal allein über die Sache nachdenken soll. Und ich kann Oma sehr gut verstehen, dass sie mit dem Begriff "Blindengeld" mental besser umgehen kann als mit dem Begriff "Pflegegeld". Wobei ich natürlich nicht weiß, wie hoch die Zahlung Blindengeld ist.
Aber die Begutachtung des MDK für eine Pflegestufe ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Für mich hatte die Sozialarbeiterin des KH die Pflegestufe beantragt. Ich habe das zweimal durch (auch wegen Widerspruchs damals). Wenn man geistig noch fit und einem noch nicht alles völlig egal ist, ist das eine recht entwürdigende Prozedur! Die Fragen, die da gestellt werden, gehen in so intime Details, dass ich nur noch fix und fertig war und geheult habe. Bei den Mitarbeitern des MDK kann man den Glauben an die Menschheit verlieren...
Letztendlich wurden mir 80 % der Pflegestufe 1 zuerkannt und damit habe ich dann beim Sozialamt Hilfe zur Pflege beantragt. War genau so ein mieses Gefühl, aber ich brauchte das Geld mehr als dringend.
Auch wenn meine Ärzte der Meinung sind, ich solle die Pflegestufe jetzt noch einmal beantragen - freiwillig setze ich mich dieser Prozedur so schnell nicht noch einmal aus.
Diese Entscheidung muss Oma wirklich selbst für sich treffen. Dazu braucht sie auch etwas Zeit.
Ich hoffe, es klappt wenigstens mit der Kur. Vielleicht sieht sie auch danach besser, ob und wieviel Hilfe sie braucht.
Liebe Grüße
Rosi
von Igel30 » 13.01.2013, 07:14
Hallo Rosi
Die Höhe vom Blindengeld beträgt aktuell 502 Euro, so dass dies auch eine echte Hilfe ist, um hier und da notwendige Unterstützung und Mehrkosten abzudecken.
Wie gesagt, ich habe in einem anderen Bereich leidige Erfahrungen mit dem MDK gemacht, da wurden so einige Grenzen überschritten entgegen der Menschenwürde, hätte ich genügend Geld, dann hätte ich wahlweise die Massnahme selbst bezahlt anstatt mir das anzutun.
Mehr als bedenklich, dieses System.... daher bin ich selbst auch zwiegespalten zwischen einerseits Kampfgeist um zustehendes Recht und andererseits aber auch sich keine entwürdigenden Prozeduren anzutun.
Ich vermute mal, Oma wird da nicht weiter streiten wollen wie ich sie derzeit einschätze und sich lieber darauf konzentrieren, inwiefern Zuhause was umsetzbar ist. Sie meinte zumindest noch, lieber die Energie in die Mobilisierung investieren zu wollen anstatt in eine Auseinandersetzung mit dem MDK.
von Hanna70 » 13.01.2013, 12:57
Hallo Igel,
da habt Ihr beide vollkommen recht!
Zumal es in Omas Fall dann ja mindestens um die Pflegestufe 2 gehen müsste, wenn es sich finanziell "lohnen" sollte. Klingt blöd, ich weiß, aber letztendlich geht es dann ja doch auch um Geld.
Umso mehr würde ich aber dann zusehen, dass Oma eine Kur bekommt.
Liebe Grüße
Rosi
von charla » 13.01.2013, 13:15
Hallo, Igel!
Ich würde aber auf jeden Fall Widerspruch einlegen.
Sonst denken die vielleicht noch, Deine Oma braucht das gar nicht.
Bei Kuren ist es oft so, dass nach einem Widerspruch - mit einer ausführlicheren Begründung der Notwendigkeit - die Maßnahme doch noch bewilligt wird. Möglich, dass es bei einer AHB auch klappt. :daumendrück:
Auf jeden Fall sprich mit dem Sozialdienst des KH.
Die haben bestimmt Erfahrung in solchen Fällen.
Alles Gute für Dich und Deine Oma!
Viele Grüsse
Charla
von Biggi0001 » 13.01.2013, 18:46
Ich möchte jedoch - bei allem Verständnis für die entnervten Beantragenden - eine kleine Lanze für die Kollegen des MDK bzw. die zur Anwendung kommenden Routinen brechen.
Da es sich hierbei um in der Zukunft laufende Leistungen von wirklich nicht geringem Ausmaß handelt, ist es vollkommen verständlich und auch logisch, dass der "Sortierungsprozess" entsprechend strikt laufen muss.
Natürlich hilft das jemandem, der sich in seiner Menschenwürde verletzt fühlt, auch nicht weiter - aber trotzdem: Meine Ex-Schwiegermutter z.B. fühlte sich nach einer Hüft-OP auch definitiv pflegestufenberechtigt, mindestens Pflegestufe 2 am besten ... und entschwand nach der Bekanntgabe dessen fröhlich, erst mal ihren Rottweiler ausführen und dann noch ein paar Stunden Unkraut im Gemüsegarten zupfen.
Ich will damit sagen: Alle Schimpferei nutzt leider nix, gesiebt muss trotzdem werden und die begutachtenden Kollegen folgen nur den Anweisungen und Leitlinien der entsprechenden Feststellung.
Viele Grüße von Biggi
von Hanna70 » 13.01.2013, 19:31
Hallo Biggi,
das ist ja aber auch ein wirklich extremes Beispiel!
Und ich glaube auch, dass die Begutachter sowohl viel Elend als auch viel Schauspielkunst erleben... Das härtet wahrscheinlich auch sehr ab.
Umso wichtiger würde ich für diesen Beruf eine qualifizierte Ausbildung halten(auch in Psychologie). Mein Eindruck war leider - Kinderkrankenschwester (war sie wirklich) mit Wochenendseminar. Dass eine Einstufung zur Pflegestufe zur "Glücksache" wird, darf einfach nicht sein.
Während der Begutachtung durfte ich keinen Blick in ihren Computer werfen. Als ich dann wegen des Widerspruchs einen Ausdruck anforderte, stellte ich da 5 falsche Eintragungen fest. Und da fehlt mir dann doch das Verständnis, auch wenn ich an sonsten immer versuche, beide Seiten zu sehen.
Liebe Grüße
Rosi
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