von stomasuse » 09.07.2008, 23:34
Hallo,
ich bin seit über 18 Jahren Anästhesie Schwester. Ich bin in einem Krankenhaus im OP eingesetzt. Seit August 2007 bin ich jetzt krank geschrieben. Diagnose Darmkrebs. Es folgte Radiochemotherapie, OP, und nochmalige Chemo. Bei der OP wurde mir ein endständiges Colostoma angelegt. Jetzt bin ich 4 Wochen zur Reha gewesen und in ca. 6-8 Wochen steht eine Wiedereingliederung an meinen Arbeitsplatz an. Mein Arbeitgeber will mich aber jetzt nicht mehr auf meinen alten Arbeitsplatz zurück lassen. Er sagt es gibt hygienische Bedenken. Kennt irgendjemand von euch jemanden, der mit Stoma im OP arbeitet? Wenn ich einen Präzidenzfall angeben könnte würde es mir vielleicht weiter helfen.
Liebe Grüße
Stomasuse
von HARRY52 » 10.07.2008, 08:26
Hallo Suse, als ich deinen Beitrag gelesen habe standen mir gelinde gesagt die wenigen Haare zu Berge:haarezuberge:
Wie kann dein Arbeitgeber denn solchen Unsinn von sich geben.
Das grenzt ja an Diskriminierung.Ich habe einen Bezug zu deinem Job da meine Frau schon über 30 Jahre im OP arbeitet und ich mich mit den Abläufen da einigermaßen auskenne.Wenn es Hygeneprobleme gibt,dann sicher nicht wegen eines Stomas.
Stomaträger sind doch keine Schweine oder Bazillenschleudern.
Da gibt es andere Probleme über die ich mich hier nicht auslassen will.Wende die an den zuständigen Behinderten-Vertrauensmann.Er wird dich sicher unterstützen.
Ich wünsche dir einen guten Einstieg in deinen nicht gerade einfachen Job und laß dich nicht unterkriegen.
Halte uns mal auf dem Laufenden.
Viele Grüße-Harry
von Chief » 10.07.2008, 09:05
Hallo stomasuse,
das glaube ich ja jetzt nicht oder ?
Gerade im Krankenhaus sollten die doch besser bescheid wissen als die Allgemeinheit. Ich kenne zwar keinen der mit Stoma im OP arbeitet aber das gibt es bestimmt. Heute bin ich sogar der Meinung das Stoma-Träger die bestimmt saubereren Personen sind. Man sieht wo man sich eingesch... hat und kann demzufolge diesen Bereich auch besser reinigen, ausserdem trägt man ja noch einen Beutel drüber als zusätzlich Schutz.
Warte mal ab was da noch so an Reaktionen hier kommt, ich bin gespannt.
Gruß
Uli
von Sabine049 » 10.07.2008, 09:15
Hallo Stomasuse,
wir hatten mal eine pädiatrische ITS-Schwester, der nach der Colostomie seitens des AG´s wg. angeblicher Hygienevorschriften die weitere Tätigkeit dort verwehrt wurde.
Wende dich an die/den Behindertenbeauftragten bzw. an die Pflegedienstleitung!
Sollte ich die junge Frau und deren Thread ausfindig machen, schieb ich diesen hier ein.
Liebe Grüße Sabine
von Sabine049 » 10.07.2008, 09:25
ich bins noch einmal, schau mal hier:
http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=3619&highlight=&
Vllt. könntest du sowohl baghira als auch Biggi0001 kontaktieren!
Liebe Grüße Sabine
von Monsti » 10.07.2008, 09:46
Hallo Stomasuse,
mir stehen da genauso die Haare zu Berge wie den anderen. Was machen denn die gesunden Leute im OP - ihren Allerwertesten nach dem Stuhlgang mit Desinfektionsmittel bearbeiten? Ein Stoma ist dicht verpackt und ganz sicher hygienischer als ein nur mit Klopapier gereinigter After.
Wehre Dich!
Liebe Grüße
Angie
von hmengers » 10.07.2008, 10:43
Ha ha ha!
Ich wurde in den letzten Jahren oft operiert. OHNE Stoma hieß es immer einen Tag vorher nichts festes mehr essen, wegen möglichem unkontrollierten Stuhlabgang und der Hygiene. MIT Stoma hieß es kein Hungertag vorher, weil das Risiko nicht mehr besteht und das Stoma mit einem Beutel abgedeckt ist! (Lt. Arzt und Pflegepersonal) Also hygienischere Situation als vorher.
Herbert
von Biggi0001 » 10.07.2008, 10:51
Ich persönlich würde das Problem eher auf anderem Gebiet sehen. Den Patienten vorbereiten etc. bedeutet auch, in die richtige Lage drehen und heben - das würde ich als eher problematisch empfinden.
Was die Hygiene angeht, dann dürfte niemand im OP arbeiten, denn bekanntlich geht jeder aufs Klo und muss/sollte dabei dann die entsprechenden hygienischen Maßnahmen folgen lassen. Bis auf die obige Sache, die dann jemand anders übernehmen müsste, seh ich kein Problem dabei.
von Frank38 » 10.07.2008, 14:49
Heutzutage ist das Umlagern des Patienten auf OP-Tisch von unreiner auf reine Seite mittels automatischer Umbetthilfe, da brauch man nicht mehr zuviel zu heben, weil erstens der Patient meistens ja mit hilft und alleine macht man es nie das Einschleusen und das der Patient in der richtigen lage kommt macht man auch kaum alleine.
Das mit der Hygiene, im Op Berreich sind es sehr strenge vorschriften soweit ich es weiss, deshalb werden die so genannten "schmutziges OPs" erst zum Schluss gemacht, alles was mit Entzündungen und Bakterien verbunden ist. Wenn man sie zuerst macht, ist der OP danach sofort gesperrt. Also denn Grund das mit der Hygiene sehe ich als völligen Quatsch an, wende dich an deinen Schwerbehinderten Vertreter soweit einer im Haus ist. Finde sowas wirklich nicht nett, aber so sind sie halt die Arbeitgeber. Und ich würde mir auch mal notieren lassen was für bedenken dein Arbeitgeber hat wegen der Hygiene. Das einzige was ich mir vorstellen kann was er meint, falls mal eine Entzündung am Stoma ist. Ich würde nochmals nachhaken was er genau meint und mir es schriftlich geben lassen warum du deinen Job nicht mehr machen kannst, so haste was in der Hand.
Gruss Frank
von anna0815 » 10.07.2008, 15:10
..das ist echt die Höhe! Das ist Diskriminierung!
Mein Popo war mit Stoma auch sauberer als jetzt...ist doch so:haarezuberge:
Haben denn alle im OP die Auflage vorher den Körper von oben bis unten klinisch sauber zu schrubben?! Möchte nicht wissen, ob nicht mancher im OP die Unterhosen von vorgestern an hat!
ABER DAS WEISS JA KEINER!
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