von Ottokar » 23.11.2009, 22:05
Hallo und einen schönen guten Abend,
Ich habe meinen Rehabericht bekommen und in dem steht das ich meine jetzige Tätigkeit nicht mehr ausüben darf. Die Rentenversicherung soll mich bei einer innerbetrieblichen Umsetzung unterstützen. Mein Arbeitgeber hat im Juni beim Integrationsamt die Kündigung beantragt, weil ich meine arbeitsvertraglichen Pflichten nicht erfüllen kann.
Das Integrationsamt will dem jetzt zustimmen.
Geht das, wie kann ich das verhindern?
Ottokar
von Rehlein51 » 23.11.2009, 23:12
Hallo Ottokar,
soweit ich es weiß, kann Dein Arbeitgeber, wenn Du einen Schwerbehindertenausweis hast, nicht einfach kündigen, sondern er muss beim Integrationsamt den Antrag stellen. Sollte das Integrationsamt tatsächlich zustimmen, kannst Du m.M. nach nichts tun. Aber ich würde nichts unversucht lassen und mit diesem Amt Kontakt aufnehmen. Leider kann ich Dir nicht sagen, inwieweit Du darauf Einfluss nehmen kannst. Gibt es denn keine Möglichkeit in Deinem Betrieb, Dich anderweitig einzusetzen. Ich glaube, dass müßte erst einmal geprüft werden. Bist Du Mitglied im Sozialverband, dann würde ich diesen sofort kontaktieren. Schade, dass ich Dir keine bessere Nachricht geben kann . Wir sind schon vor 6 jahren in den Sozialverband eingetreten, dort hast Du gerade bei solchen schwierigen Situationen immer Hilfestellung.
LG
Silvia
von Webkänguru » 24.11.2009, 00:25
Hallo Ottokar,
meines Wissens (mit meiner kurzen aber intensiven Zeit als Betriebsrat) muss dein Arbeitgeber das Integrationsamt fragen und wenn man dort zustimmt ist die Sache gegessen. Ich sehe keine Chance gegen die Kündigung angehen zu könne. Ob man evtl. noch eine Abfindung heraus schlagen kann ich nicht beurteilen.
Aber mal ganz ehrlich ... wie siehst du deine Situation denn selbst? Traust du dir deinen Job selbst noch zu? Es hilft ja nichts an einer Arbeitsstelle festzuhalten, auf der man seine Leistung nicht mehr bringen kann. Da wirst du auf Dauer auch nicht glücklich.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von hmengers » 24.11.2009, 00:36
Hallo Ottokar,
wenn im Rehabericht keine Umschulungsempfehlung steht sondern nur die Empfehlung zur Umsetzung innerbetrieblich und diese Möglichkeit mit dem Integrationsamt erfolglos abgeklärt wurde, das dann der Kündigung zustimmt, kannst Du nur verlangen, dass die Kündigungsfrist eingehalten wird. Da die Kündigung nicht aus betrieblichen Gründen erfolgt, sondern in Deiner Person begründet ist, hast Du leider auch keinen Anspruch auf eine Abfindung. Einziges was übrig bleibt: wenn Du weiter krank bist, muß Dir der Urlaub ausgezahlt werden und eine eventuelle Sonderzahlung auch, diese zumindest anteilig.
Herbert
von Ottokar » 25.11.2009, 23:22
Danke für eure Antworten.
Meine Gespräche mit Integrationsamt und Vdk bestätigen das was ihr schreibt.
Was mich ärgert ist, in der jetzigen Situation (OP, Krankschreibung, Reha ) bin ich, weil mein Arbeitgeber mir körperlich schwere Arbeit angewiesen hat, obwohl er wusste das ich diese nicht machen darf.
Ich habe das Gefühl dem IA ist diese Tatsache egal.
@hmengers; Im Rehabericht steht, die zuletzt ausgeübte Tätigkeit darf ich nicht mehr machen, was bedeutet das nach der Kündigung?
Ottokar
von Biggi0001 » 31.12.2009, 15:22
Ich hänge mich hier auch nochmal dran - Was Dir zugewiesen wurde ist eine Sache, was Du gemacht hast, eine andere.
Der AG kann ggf. damit argumentieren, daß du selbst hättest aktiv werden müssen, wenn Du die Arbeit nicht machen kannst.
Ich sehe da auch keine Möglichkeit, gegen anzugehen.
von Ottokar » 20.01.2010, 16:18
neues aus dem Irrenhaus,
hatte vor kurzen meine Kündigungschutzverhandlung beim Integrationsamt und warte jetzt auf deren Entscheidung.
Das IA hat meinem AG finanzielle Unterstützung angeboten für die Umsetzung auf eine andere Stelle, der AG hat abgelehnt u.a. mit der Begründung es müssen eh Stellen gekürzt werden. Weiterhin lehnt der AG meine Rückkehr an meinen alten Arbeitsplatz ab und beruft sich dabei auf den Arztbericht der Rehaeinrichtung (woher auch immer er den hat). Das IA hat mir angeboten, ich solle der Kündigung zustimmen um das Verfahren zu beenden (hab ich aber nicht).
Meine Krankenkasse hat das Krankengeld eingestellt da ich nach deren Meinung wieder arbeiten kann aber mein AG lehnt ab. Das Arbeitsamt ist jetzt eingesprungen sonst hätte ich nichtmal eine Krankenversicherung.
Der Anwalt meines AG sagte ich könne mich glücklich schätzen bei so einem tollen Arbeitgeber zu arbeiten und was der alles für mich und meinen Behindertengerechten Arbeitsplatz tue. Darauf fragte ich was denn. Der AG sagte er habe die Damentoilette (ich bin aber ein Mann) abschließbar gemacht damit ich dort meine Stomaversorgung wechseln könne. Mehr aber auch nicht.
Nun bin ich mal gespannt was das IA entscheidet. Die vom Arbeitsamt haben gesagt das nach ihren Erfahrungen das IA bisher immer der Kündigung zugestimmt hat. Na mal sehen.
Viele grüße Ottokar
von nordlicht » 20.01.2010, 21:05
hallo ottokar
ich selbst bin am 23.12. frisch aus der REHA gekommen.
habe ein formular bekommen, auf dem ich ankreuzen konnte
ob der AG den bericht erhalten soll..
wenn dir dein AG keinen anderen arbeitsplatz bieten kann
den du in deiner JETZIGEN gesundheitlichen verfassung machen kannst, dann hat es doch eigentlich kaum sinn
auf deinen platz zu bestehen?...
kann sein das ich das gerade nicht richtig beurteile.
ist nur meine meinung...
trotzdem wünsche ich dir einen ganz schönen abend..
lieber gruss von martina
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