von Koala » 18.12.2008, 01:48
Hallo Mickey,
um den Preis geht es mir nicht, mir geht es um die Stomaversorgung.
Das Sanitätshaus, was mir die Kasse vorschreibt, wäre auch nicht unbedingt meine Wahl, aber ich MUSS mich mit denen irgendwie einigen.
Das Sanitätshaus macht einfach nicht das, was im Vertrag bzw. Gesetz steht.
Zum Beispiel schreiben sie mir vor, das ich nur noch einen Ausstreifbeutel am Tag bekomme. Hier habe ich aber gelesen, das sie gar keine Mengenbegrenzung machen dürfen.
Im ILCO Heft steht, das die Aussage "mir steht nur noch eine Pauschale von 215 Euro zu" nicht richtig ist, dieser Satz ist dort wörtlich gefallen.
Und das Sanitätshaus streicht mir nun alles zusammen und verlangt von mir den wechsel des Systems, wozu ich durchaus bereit wäre. Aber ich möchte mich in meiner Lebensqualität nicht verschlechtern und ich komme mir inzwischen vor wie ein Bittsteller.
Ich wollte die Aussage, das mir nur ein Ausstreifbeutel am Tag zusteht von denen schriftlich haben. Das wollte mir die Therapeutin nicht geben und hat sofort ihren Chef geholt, also muss ich wohl einen Nerv getroffen haben.
Der wollte mich gleich als Kunden los werden und meinte, wenn sie mit uns nicht zufrieden sind, dann gehen sie doch zu XY, die geben ihnen vielleicht mehr, dabei ist XY gar kein Vertragspartner der AOK.
Ich habe bei denen noch nichts bestellt und die Kasse schreibt mir das Sanitätshaus vor. Und der hat die Nerven, nur weil ich deren mündliche Aussage schriftlich haben wollte, mich an die Konkurrenz zu verweisen.
Nach langem hin und her soll ich nun doch einen Brief von denen bekommen, bin mal gespannt, wie schwammig der formuliert ist.
Das wird vermutlich jetzt jedesmal ein Kampf und ich muss um jedes kleine Stück Versorgung betteln.
Das ist mir eigentlich zu blöd und wenn es Kassen gibt, die diesen Schwachsinn nicht mit machen, dann bleibt mir wohl kaum eine andere Möglichkeit.
Gruß
Koala
von GnomeRanger » 18.12.2008, 02:28
Also wenn das bei Dir so abläuft, dann würde ich auch wechseln, allerdings würde ich mal deiner Kasse das hier vorlegen...danke an das Schwerbehinderten-Forum
http://www.schwerbehinderung-aktuell.de ... tentid=344
Ist ja so ähnlich...ich bin Kunde und ich entscheide bei wem ich meine Versorgung hole und das bezahlen was mein Arzt verschreibt. Droh denen damit zu wechseln und deine Familie würde auch gehen...das hilft bei denen fast immer!
Wechseln kannst du dann später immer noch, wenn wir endlich wissen wie die ganze Gesundheitspolitik aussehen wird
Mickey
von Jutta B » 18.12.2008, 08:50
Hallo Koala,
ich an deiner Stelle würde wechseln...., denn 1. berechnet ein Sanihaus grundsätzlich mehr als eine Homecarefirma, was die anderen Kassen eigentlich begrüßen, wenn ein Stomapatient mit"spart".
Wurde auch von der AOK umworben, wäre alles okay, würde alles gehen...blablablabla. Als sie dann meinen monatlichen Verbrauch schwarz auf weiß vor sich liegen hatten, hörte ich nie wieder von deren Sachbearbeiterin . Und in Bayern fährt die AOK eh ihr eigenes Brauereipferdl . Erwarte von denen ein nichtssagendes Papierstück, kenne ich leider von einer sehr guten Bekannten - Darmkrebs mit Stoma -, sie wechselte und ist hoch zufrieden.
von Frank38 » 18.12.2008, 12:07
Huhu,
Bin auch AOK Versichert hatte noch nie probleme mit denn kommt vieleicht auch auf das Bundesland an, war mal Barmer Versichert mit denn hatte ich probleme. Diese Pauschale kann ich dir sagen werden alle KK machen und wenn sie versprechen das sie es erst in 6 Monaten machen, sind das die ersten Kassen die im Januar 2009 zu denn 15,5 Prozent noch einen oben drauf legen so einen netten Zusatzbeitrag von 0,3 - 1,0 Protzent drauf legen, was natürlich von deinen Einkommen abgezogen wird, nicht nur bei dem Arbeitende Volk auch bei Harz 4 empfängern wegen der 800 Euro grenze . Bin mal gespannt welche Kasse als erstes vorspringt und diesen Zusatzbeitrag einführt. Naja man hat dann ja dann einen Sonderkündigungsgrund, die Kasse muss dich dann anschreiben falls sie diesen Zusatzbeitrag einführt und in denn Brief muss auch stehen welche Kassen das noch nicht machen. Also wird nächstes Jahr das grosse wechseln starten, wobei man nicht weiss ob die Kasse zu der man wechselt in denn nächsten 3 Monate auch diesen Beitrag einführt dann kann man wieder wechseln, versprechen tun sie alle viel . Früher hat man gewechselt wegen denn niedrigen Beitragssätzen oder wenn man nicht mehr zufrieden war mit seiner Kasse, nächstes Jahr kann man vieleicht andauernd wechseln wegen erhöhungen.
Die AOK wird so einen Beitrag erstmal nicht einführen, so hab ich es gelesen in einem Interview mit Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, naja mal schauen, das schlimme daran ist mehr Geld für Kassen und Ärzte-schlechtere Versorgung vor allem für schwer kranke Menschen und weniger Leistung für uns Patienten das ist das traurige an der sache.
lg Frank
von Waltraud Mayer » 18.12.2008, 12:32
Aber ich möchte mich in meiner Lebensqualität nicht verschlechtern und ich komme mir inzwischen vor wie ein Bittsteller.
von Koala » 18.12.2008, 14:16
Das Sanihaus macht es einfach so und ich war gestern auch bei der AOK und habe mir dort o.a. den Vertrag geben lassen. Aber wie soll ich der AOK das erklären bzw. beweisen? Das Sanihaus wird das abstreiten, da bin ich mir sehr sicher und sich damit rausreden, das ich ja versorgt bin. Das sie mir ihre mündliche Aussage nicht schriftlich geben wollten, spricht doch schon sehr dafür.
Wie ich mich fühle oder wie ich damit zurecht komme, scheint denen dabei nicht zu interessieren. Ich habe so ganz nebenbei schließlich auch noch eine Erkrankung und da spielen bei mir auch psychische Einflüsse eine Rolle. Die ganze Situation ist also nicht unbedingt Gesundheitsfördernd.
Der Krankenkassenbeitrag ist mir egal, ob nun 1 oder 2% mehr spielt da eine untergeordnete Rolle. Wenn ich jetzt alles selbst zahlen muss, was ich sonst noch so benötige, kommt mir das teurer. Außerdem würde ich die paar Euros sehr gerne zahlen, wenn ich damit nicht zu einem Bittsteller werde und ein sicheres Gefühl bekomme. Schließlich ist das jetzt eine Situation die einem sehr stark belastet. Die Stoma Versorgung ist ein Teil meines sozialen Körpers, ohne eine ordentliche Versorgung kann ich also nicht am sozialen Leben meiner Mitmenschen Teil nehmen.
Eine gewisse Sicherheit muss einfach sein und die sehe nicht mehr gegeben.
Ich sehe meine Würde verletzt, was gegen den obersten Paragraphen im Grundgesetz verstößt.
Nachtrag
Noch etwas... Der Sanihaus Chef meinte, er wäre sehr aktiv bei der ILCO. Normalerweise müsste die ILCO zum großen Sturm blasen. Aber wenn die Sanihäuser so ihre Mitbewerbe ausstechen können und das auf den Rücken der Betroffenen, wundert mich so einiges nicht mehr.
Gruß
Koala
von tierfreund » 18.12.2008, 19:56
@ Waltraud Mayer,
zu deiner Aussage: was Du benötigst mußt Du auch kriegen, so Aussagen wie einen Beutel am Tag gibt es nicht, kann es nicht geben....
Dazu kann ich dir nur sagen,doch,es gab sie.
Zu beginn meiner Stomi Zeit war ich ebenfalls AOK Versichert.Nach ca. 12 Monaten begannen die Theater zu machen.Und kamen mit der Aussage"Sie benutzen Ausstreifbeutel?Also ihnen steht nur 1 Beutel pro Woche zu." (Damals hatte ich Plastik Beutel von Hollister mit Austauschbaren Kohlefilter,der ständig suppte.)
Peng nu stand ich da... Mein damaliger Chef dem ich dann davon berichtete,hat mich gleich in der Firmeneigenen KK angemeldet,von da an,hatte ich auch nie wieder Probleme mit meiner Versorgung...
Also um erlich zu sein,ein großer Fan von denen bin ich nicht.
Möglich das es auch oft,am Bundesland liegt....
LG Tanja
von Monsti » 18.12.2008, 20:20
Hallo Tanja,
Möglich das es auch oft,am Bundesland liegt....
von Koala » 18.12.2008, 21:25
Dagegen habe ich ja nichts.
Ich würde gerne einen persönlichen Kontakt pflegen. Nur möchte ich mich dort nicht belügen lassen und das haben die dort getan. Überrings, einen Brief habe ich bis jetzt nicht vom Sanihaus bekommen. Vermutlich werde ich wohl auch keinen bekommen, die wollten mich nur los werden.
Ursächlich hat die Kasse Schuld, weil sie so einen Schwachsinn zu verantworten hat. Dieses Verfahren lädt dazu ein, den Verbraucher zu übervorteilen.
Es ist nicht mehr wichtig das die Versorgung gewährleistet ist, sondern das soviel wie möglich von der Pauschale im Sanihaus bleibt.
Wie kann man nur soetwas machen?
Für eine Leistung, wo die Voraussetzungen bei jedem Stomaträger unterschiedlich sind, den gleichen Betrag ansetzen und die Verantwortung einer gewinnorientierten Firma überlassen.
Sie hätten ja eine Pauschale einführen können, aber nur als interne Richtlinie innerhalb der Krankenkasse. Wenn der Stomaträger mehr verbraucht, dann fragt sie nach warum das so ist und ob das Sanihaus eine Alternative kennt, bzw. weiß, wie man den Pauschalbetrag erreicht.
Aber einfach sagen, hier ist die Pauschale und je mehr du am Stomaträger einsparen kannst, je mehr kannst du behalten, ist doch ein Treppenwitz, der leider nicht zum Lachen ist.
Gruß
Koala
von Urmeline » 22.12.2008, 00:08
Hallo allerseits,
ich bin bei der Hamburg Münchener KK, ich hatte bis jetzt noch nie Probleme. Habe alles bekommen. Mein Sanihaus ist auch Ok. Hoffe das wird auch im neuen Jahr so bleiben
In diesem Sinne, ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht euch
Barbara
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