von schlenzig » 11.01.2007, 16:27
Im Vorfeld der Einführung der Gesundheitsreform hat die Gesundheitsministerin angekündigt, dass die Krankenkassen keine Beitragserhöhungen vornehmen werden bzw. diese gesenkt werden. Das genaue Gegenteil ist eingetreten. Viele Krankenkassen haben zum 01. Januar 2007 ihre Beiträge angehoben.
Interessant sind die Begründungen, die so abgeliefert werden. Ein Beispiel:
Zum 01.Januar 2007 steigen bei den meisten gesetzlichen Krankenkassen die Beiträge. Auch die „*** KK“ muss ihre Beiträge anheben. Das liegt aber nicht etwa daran, dass wir schlecht gewirtschaftet haben – im Gegenteil. Im Wettbewerb achtet jede Krankenkasse darauf, zusätzliche Belastungen für Ihre Versicherten zu vermeiden. Die Gründe für den Beitragsanstieg sind vielfältig – und vorwiegend von der Politik hausgemacht.
Einige Gründe für den Beitragsanstieg bei den gesetzlichen Krankenkassen
19 Prozent Mehrwertsteuer!
Die Krankenkassen bekommen 1,7 Milliarden Euro weniger an Zuschüssen aus der Tabaksteuer als ursprünglich geplant
Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen sind an die Arbeitseinkommen der Versicherten gekoppelt. Immer noch fast 4 Millionen arbeitslose und kaum Lohnzuwächse für die Beschäftigten, weniger Urlaubs- oder Weihnachtsgeld – das trifft auch die Krankenkassen hart
Die Ausgaben für Medikamente, Ärzte, Zahnärzte und Kliniken steigen jedes JahrEine andere Krankenkasse schreibt:
Mit einer Anhebung des Beitragssatzes auf ** % schafft die **-KK stabile Grundlagen für einen ausgeglichenen Haushalt. Denn die Gesundheitsreform und andere Maßnahmen des Gesetzgebers haben den gesetzlichen Krankenkassen ab 2007 zahlreiche Mehrbelastungen auferlegt.
Nun könnte man zum Philosophen werden und diese Begründungen zerpflücken.
Gesundheitsreform ist ja noch nicht mal in Kraft, wie kann das zur Beitragserhöhung führen:confused:
Jeder Nichtraucher trägt zur Beitragserhöhung bei:D:D
Aber da gibt es bestimmt andere, die das besser können.
Hier mal noch ein wenig Zahlenmaterial (alle Angaben in Prozent)
Name............Beitragssatz.....Beitragssatz......Erhöhung
......................2006...............2007
AOK MVP..............14,0.............15,0..............1,0
Barmer...............13,8.............14,4..............0,6
DAK..................13,8.............14,5..............0,7
KKH..................13,2.............13,9..............0,7
TK...................13,2.............13,5..............0,3
...ist verfälscht, weil zum Juli 2006 bereits um 0,5
...angehoben, deshal im Jahresvergleich auch............0,7
GEK..................13,6.............13,9..............0,3
...hier das Gleiche, zum 01.07.2006 um 0,8 angehoben
...daher im Jahresvergleich.....1,1!
Deutsche BKK..........13,4.............14,2.............0,8
AOK Sachsen...........12,0..............12,9............0,9
AOK Brandenburg.......13,6..............14,9............1,3
IKK Nord...............13,3.............13,9............0,6
AOK Hamburg............14,0.............14,3............0,3
Logistik BKK...........13,7.............14,1............0,4
Salus BKK..............12,6.............13,1............0,5
sancura BKK.....hat zum 01.01.07 mit Taunus BKK fusioniert
BKK Gesundheit.........13,5.............13,5............0,0
...............BRAVO!!! möchte man rufen
Dräger & Hanse BKK......13,0............13,3............0,3
Bahn BKK................13,0............13,0............0,0
NOVITAS BKK.............13,6............14,5............0,9
BKK Deutsche Bank.......12,6............12,6............0,0
BKK Heilberufe..........13,9............14,8............0,9
BKK BVM.................13,9............14,8............0,9
.......zum 01.04.2006 bereits um 0,4 Erhöhung
.....also tatsächlich im Jahr 1,1
BIG.....................12,1............12,5............0,4
BKK VBU.................12,7.............12,7...........0,0
BKK Esanelle hat mit BAVARIA BKK U: BKK O&K KONE fusioniert
........................12,9.............13,7...........0,8
............zum 01.04.2006 Erhöhunng um 0,3
............also im Jahresvergleich 1,1
Taunus BKK..............12,9.............13,8...........0,9
BKK R+V.................12,5.............12,5...........0,0
KAISERS' BKK............13,2.............14,3...........1,1
IKK direkt...............12,0............12,0...........0,0
AOK Bayern..............13,6.............14,5...........0,9
IKK Brandenburg..........13,4............13,4...........0,0
IKK Sachsen..............11,8............11,8...........0,0
.......................SUPER!!!
Genug der Beispiele. Sicher könnt Ihr die Liste beliebig fortsetzen.
Übrigens kann man bei Beitragserhöhung vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Wer 18 Monate dabei ist, kann ja jederzeit wechseln. Allerdings sollte man sich einen Wechsel genau überlegen. Uns Kranke möchte man nicht gern haben. Auch sollte man die Leistungen vergleichen und den Servic evor Ort. Ausserdem kann man davon ausgehen, dass die KK mit 0,0 im Laufe des Jahres noch nachziehen werden. Schade nur, dass das ärmste Bundesland von der AOK mit dem höchsten Satz belegt wurde.
Zum Schluß noch eine Entschuldigung. leider hatte ich echte Probleme, so etwas wie eine Tabelle hinzubekommen.
Vieleicht kann mir jemand mal einen Tip geben, wie es besser geht:confused:
LG
Bodo
von Axel » 11.01.2007, 21:28
Hi Bodo und danke Dir, ist prima gemacht!
Gruß Axel
von doro » 12.01.2007, 10:12
Hallo schlenzig ,
ob mit oder ohne Tabelle, wie von Dir hier eingesetzt, das ist sehr Hilfreich.
Danke für Deine Mühe
von Monsti » 12.01.2007, 21:28
Nur zur Info: Auch bei uns in Ösiland sind die KK-Beiträge erhöht worden, und dies ohne MW-Steuererhöhung. Auch das Pflegegeld wurde nicht angeglichen. :mad:
Grüßle von
Angie
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe