von Ceule » 29.08.2023, 19:00
Hallo Leute
Mein Hausarzt ist überraschend verstorben, andere Praxen nehmen einen nicht mehr auf denn dazu sind Sie meines Wissens nicht mehr verpflichtet.
Woher bekomme ich jetzt die Rezepte für meine Versorgung, kennt jemand einen ähnlichen Fall
und kann mir einen Rat geben.
MfG Ceule
von Bernie29 » 30.08.2023, 08:47
Ui, so eine Konstellation kannte ich noch nicht.
Echt übel.
Mir fällt da eigentlich nur die Krankenkasse als Ansprechpartner ein.
Viel Glück!
von Ceule » 30.08.2023, 09:32
War jetzt auch meine nächste Idee , denn meine Frau betrifft es ja auch über die bin ich ja versichert
und Sie ist auch chronisch Krank bin mal gespannt was die sagen , werde auch heute noch beim Versorger anrufen .
Gruß Ceule
von Ceule » 30.08.2023, 21:05
Nach dem ich nun heute mit meinem Versorger telefoniert habe sieht es so aus das mein Rezept noch bis November gültig ist dann wird die Lieferung eingestellt .
Die Krankenkassen kennen das Problem meinten da könne wenn nur die Kassenärztlichen Vereinigungen
helfen und wünschen mir viel Glück bei der Suche , haben mir aber keine Hoffnung gemacht .
Mit 64 Jahren und chronisch Krank hat man schlechte Karten
Schöne Aussichten
Gruß Ceule
von Butterfly » 31.08.2023, 07:53
Hallo Ceule
Da hilft nur: Agenda zurecht legen und schauen, wie man sich „reinmogelt“. Die ersten drei Optionen habe ich getestet, die vierte eine Freundin:
Die Privatzahler-Option
Da hilft nur eins. Anrufen mit „Anliegen“ (irgendwas unkompliziertes Schnelles - was in DE Geld bringt) und Termin vereinbaren. Bei der Nachfrage, ob Privatpatient „ja“ sagen. Vor Ort dann einfach nur angemessen irritiert sein und sagen „Privat“? Neinnein, ich bin doch Kassenpatient.
Die Neuzuzügler-Option
Alternativ geht auch: Ich bin umgezogen, Sie wissen, wie das ist… nein, nein, mir geht es gut. Ja, ich würde gern kurz vorbeikommen und nur das Kärtchen einlesen lassen - falls mal etwas ist… Zum Arzt rein? Ach, nein, das muss nicht unbedingt sein - vielleicht nur mal kurz am Empfang „hallo“ sagen, dass er einen Namen zu meinem Gesicht hat. … Ich möchte ja keine Umstände machen, es ist ja nur für alle Fälle. Das wäre nett, mit dem Umzug ist ja viel zu tun und in der Presse bekommt man ein Bild gezeichnet, dass ich einfach etwas beruhigt wäre - Sie kennen dass doch. … In zwei Wochen? Um 13.16 Uhr? Das ist kein Problem…
So habe ich damals einen Termin in Berlin bekommen. Bin hin und war wieder weg. 2 Wochen später habe ich „akut“ angerufen. Zufällig habe ich dann erst beim Arzt drinnen von der Diagnose erzählt und erst dort alle Berichte ausgepackt. Darauf hat er dann alles kopieren lassen, ich habe die Rezepte bekommen und war wieder weg.
Die Geld-regiert-die-Welt-Option
In FFM habe ich keinen Termin bekommen. Dort bin ich zur KK und habe gefragt, ob sie nachschauen können, wie hoch mein Beitragssatz sei. Ich war freiwillig versichert und mitten im Berufsleben, deshalb ging das. Dann habe ich gesagt, dass ich leider meinen Job kündigen müsste. Die Frage dann: Warum? Ich: Weil ich jetzt leider mehr Zeit brauche, um bei Ärzten im Wartezimmer zu sitzen, bis ich dran komme, weil mir Termine verweigert werden. Dann habe ich die Liste inkl. Telefonnummern vorgelegt, wo ich abgelehnt wurde. Die Dame hat gesagt, sie kümmert sich, das könne und dürfe nicht sein. Ein paar Stunden später hatte sie mir bei einem von den Ärzten einen Termin organisiert und gesagt, dass sie sich freuen würden weiterhin von mir den Höchstsatz an Beiträgen einzuziehen. Den ich dann natürlich auch gern gezahlt habe.
Die Ich-richte-mich-häuslich-ein-Option
Wenn man damit keinen Termin bekommt, als Notfall hingehen (mit Tee, Essen, Lesematerial, Smartphone und PowerBank, was zum Drüberziehen, Möglichkeit was auszuziehen - und dem Partner im Hintergrund, der zur Not fehlendes vorbeibringt).
Sie müssen einen drannehmen. Häufig kommt: „Wir haben keinen Termin frei und das kann dauern“. Eine Freundin hat 8! (morgens als erste da gewesen, nachmittags als letzte drangekommen) Stunden dort gegessen. Sie haben wirklich versucht ihr es ungemütlich zu machen und sie hat durchgehalten.
Liebe Grüsse und viel Erfolg
Butterfly
von Ceule » 31.08.2023, 08:51
So sollte es aber nicht sein
Was ist nur aus diesem Land und Gesundheitswesen geworden , das hieß mal freie Arztwahl.
Werde hier mal im Ort die Notfall Variante versuchen , aber ganz ehrlich das kann es doch irgendwie nicht mehr sein, muss gleich zu meinem Heilpraktiker den bezahle ich ja selber mal sehen was der so sagt.
Montag KH Vorgespräch OP Bauch Arorta die brauchen sicherlich Einweisung vom HA usw bin mal gespannt .
Gruß Ceule
von Bernie29 » 31.08.2023, 10:18
Ceule hat geschrieben:So sollte es aber nicht sein
Was ist nur aus diesem Land und Gesundheitswesen geworden , das hieß mal freie Arztwahl.
von Ceule » 31.08.2023, 14:41
War heute in der Praxis von meinem verstorbenen Hausarzt die Schwestern waren Vorort.
Hier in Deutschland scheint ja nichts vernünftig geregelt zu sein , die Erben haben jetzt 5 Monate Zeit zu entscheiden wie es weiter geht und ob die Praxis ( separates Haus in guter Lage) weiter geht.
Die Kassenärztlichen Vereinigung konnte auch keine richtige Auskunft geben '' Erbsache''
Die Krankenschwestern stehen also auch im Regen, eine Auskunft konnte ich aber einholen .
Die umliegenden Ärzte müsse dich zwar nicht aufnehmen sind aber Informiert und müssen dringende Rezepte ausgeben , na das ist ja schon mal was .
Damit wäre das Känguru ( Skippie) versorgt das war ja meine größte Sorge.
2 Tipps von neuen Arztpraxen habe ich von Bekannten bekommen mal sehen ob das was wird.
Gruß Ceule
von Banditensocke » 05.09.2023, 18:51
Dieses Dilemma ist nicht die Schuld der Ärzte, sondern durch die Krankenkassen und die Politik verschuldet. Die Arztpraxen sind häufig vollkommen überlaufen - bekommen aber ihre Arbeit dank Budgetierung nicht einmal komplett vergütet und haben einen irren Dokumentationsaufwand. Dass da junge Menschen keine Lust auf die Arbeit als Niedergelassene haben und somit Praxen keine Nachfolger finden, liegt auf der Hand.
Das kann nur besser werden, wenn endlich das Budget-System gekippt wird und der Arzt wieder das bezahlt bekommt, was er leistet. Wundert Euch nicht, dass so viele Praxen Freitags beispielsweise bereits um 12 Uhr schliessen und auch am Mittwoch Nachmittag geschlossen bleiben? Das passiert nicht, weil es den Praxen finanziell so super geht, sondern weil die Arbeit, die in diesen Stunden geleistet werden könnte, ohnehin nicht vergütet wird.
Ansprechpartner für die berechtigte Wut von Patienten müssen die Krankenkassen und die Politik sein. Sie sind es, die aus Eigeninteresse heraus Veränderungen verhindern - und zwar seit langem.
Die Ärzteschaft läuft seit Jahren Sturm gegen dieses System. Bislang leider vergeblich.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... eht-weiter
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