von doro » 11.08.2011, 19:54
Hy sahnetörtchen ,
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Job
Arbeit ist ungeheuer Wichtig für das Selbstbewusstsein, die
die Geldbörse und, und und...
von Schiddi » 11.08.2011, 21:35
Auch Lohnkostenzuschüsse gibt es nur bei schwer vermittelbaren Arbeitslosen u.a. wegen Behinderung.
von kleine leuchtende Blume » 11.08.2011, 22:13
Hallo Herbert,
ich bin dir nicht böse, wir sagen doch hier nur unsere Meinung.
Hier habe ich nochmal vom Arbeitsamt gegoogelt:
Arbeitgeber können zur Eingliederung von Arbeitnehmern mit Vermittlungshemmnissen
Zuschüsse zu den Arbeitsentgelten erhalten, wenn deren Vermittlung wegen in ihrer Person
liegender Umstände erschwert ist.
.
Die Höhe und Dauer der Förderung richten sich nach den Minderleistungen und Eingliederungserfordernissen
des jeweiligen Arbeitnehmers.
Die Förderung darf 50% des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgelts nicht übersteigen und
längstens für eine Förderdauer von zwölf Monaten erbracht werden.
Bei Eingliederungszuschüssen für schwerbehinderte oder sonstige behinderte Menschen kann
die Förderhöhe bis zu 70 % des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgelts und die Förderdauer
bis zu 24 Monate betragen. Nach Ablauf von 12 Monaten ist der Eingliederungszuschuss um
mindestens 10 Prozentpunkte zu mindern.
Ich finde, wenn man als Arbeitgeber solche Fördermöglichkeiten/Unterstützung (keine Belohnung) in Anspruch nimmt, hat das nichts mit Abzocke zu tun. Abzocke sieht für mich anders aus. Na egal.
Aber mal noch was anderes:
sahnetörtchen hat geschrieben:Da meine RV ja aufgrund meines aktiven Crohns nicht stattfinden kann/konnte, haben wir beschlossen, dass es erstmal bleibt und ich medikamentös ( Remicade & Salofalk ) therapiert werde. Man sagte mir ( meine Gastro ), dass ich mit ca. 9-12 Monaten rechnen muss, bis die Entzündung
weg ist. Mein Operateur schätzt den gleichen Zeitrahmen.
von Melli » 11.08.2011, 22:23
Wenn man krank ist, hat das meines Erachtens nichts mit dem festgestellten Grad der Schwerbehinderung zu tun. Du kannst ja zB Morbus Crohn haben, aber keinen Ausweis. Auch dann kann man dem AG ausfallen aufgrund des Crohns.
Die Vorteile, die ein AG mitnehmen kann, haben ebenfalls nichts damit zu tun, ob man es angibt oder nicht. Man gibt es nicht an, wenn man nicht möchte, verzichtet aber damit auf die Rechte wie zusätzlichen Urlaub, Kündigungschutz und Hilfe.
Wenn man wirklich mit einem Stoma einen umgebauten Arbeitsplatz haben müßte, dann müßte man es selbstverständlich angeben. Genauso ist es unwahrscheinlich, dass man zB Rollifahrer ist, Umbauten braucht, aber bei Schwerbehinderung "nein" ankreuzt.
Man muss abwägen, was man tut, erlaubt ist es aber, man verschweigt es. Man arbeitet einfach normal, wie jeder andere auch
von kleine leuchtende Blume » 11.08.2011, 22:29
Ach so, habsch noch vergessen:
Ich habe nochmal nachgelesen und festgestellt:
Es stimmt, man darf die Frage nach einer Behinderung mit nein beantworten, wenn sie die auszuübende Tätigkeit nicht beeinträchtigt oder wenn sie durch Hilfsmittel ausgeglichen wird (z.B. beim Schwerhörigen durch ein Hörgerät oder bei uns durch die Bauchtüte) *Asche auf mein Haupt*
Trotzdem finde ich es dem Arbeitgeber gegenüber nicht schön.
LG
die kleine Blume
von Melli » 11.08.2011, 22:33
Trotzdem finde ich es dem Arbeitgeber gegenüber nicht schön.
von kleine leuchtende Blume » 11.08.2011, 22:55
In einer großen Firma, wo man dem Chef nur 2x im Jahr begegnet, fällt das nicht weiter ins Gewicht.
Ich habe ein nettes Familienunternehmen, wo wir neben guter Arbeit auch Wert legen auf eine gute Vertrauensbasis und das auf-sich-gegenseitig-verlassen-können untereinander.
Wenn einer meiner Mitarbeiter über lange Zeit einen Behinderungsgrad vor mir verheimlichen würde, und ich bekäm es raus, dann wäre ich sehr enttäuscht und das Vertrauensverhältnis hätte einen kleinen Knacks. Wäre also nicht so schön. Mal abgesehen von o.g. Möglichkeiten, die mir durch Unwissenheit flöten gegangen sind.
die kleine Blume
von sahnetörtchen » 11.08.2011, 23:39
Hallo ihr Lieben,
na, da habe ich ja was losgetreten. Ich versuche mal eure offenen Fragen bzw. meine Gedanken zu erklären:
@kleine leuchtende Blume:
ich bin völlig Deiner Meinung, dass ein Arbeitgeber ihm zustehende Fördermittel auch bekommen soll.
ABER:
-für mich muss nix extra umgebaut werden, ich brauche nur einen PC und ein Planungsprogramm,welches die Möbelhäuser aber sowieso haben
- da ich keinem "Behinderten" möglicherweise die Stelle wegnehmen will ( ich bin ja auch so noch vermittelbar ), habe ich halt meine Bedenken, ob ich es angebe. Denn ich habe ja ohne Probleme die Möglichkeit mich auf dem freien Markt umzuschauen. In meinem Job soll es nicht ganz so schwierig sein, eine Stelle zu bekommen. Und dann finde ich es unfair, mich ins "gemachte Nest zu setzen" und jemanden anderem, der vielleicht nicht die Möglichkeit hat, sich frei zu bewerben, die einzige Stelle wegzunehmen.
- in meinem Job ist es üblich, erstmal nur einen Jahresvertrag zu bekommen. Von daher ist ja dann an mir, den Vertrag zu beenden, ohne das ich dem AG was von meinem Stoma erzählen muss, oder wenn es mir so gut gefällt, einfach noch zu verlängern und die RV rauszuzögern. Habe mit meinem Chirurgen besprochen, dass rückverlegt wird, wenn ich das will.
- ein anderer Aspekt ist, dass ich die Befürchtung habe, dass ich aufgrund meines Ausweises keine Stelle bekomme und abgelehnt werde, obwohl ich, wie jeder Gesunde, in der Lage bin, den Job ohne Probleme auszuführen.
Oder das ich als die " Behinderte" in der Firma abgestempelt werde, und dadurch bei den Kollegen Nachteile habe.
Ich hoffe, ich konnte ein bißchen Licht in die vielen Fragen bringen.
LG
Klaudia
von Schiddi » 12.08.2011, 00:58
Hallo Sahnetörtchen,
Oder das ich als die " Behinderte" in der Firma abgestempelt werde, und dadurch bei den Kollegen Nachteile habe.
na, da habe ich ja was losgetreten.
von sahnetörtchen » 12.08.2011, 01:43
@Schiddi,
ich gehöre bestimmt nicht zu denjenigen, die einen SB-Ausweis beantragt haben um Sonderurlaub zu bekommen. Habe ja in meinem Eingangsthread geschrieben, dass ich darauf verzichte.
Ich denke trotzdem, dass sich in einer großen Firma die Mäuler darüber zerissen werden, warum ich eine Sonderbehandlung bekomme, man würde ja nix sehen und mir würde es gut gehen.
In meiner alten Firma wissen im übrigen ALLE Kollegen, dass ich ein Stoma habe und reagieren super.
Da ich dort aber mit Sicherheit kein 3. Mal eingestellt werde, habe ich halt vor, mich bis zur RV woanders zu bewerben und nach der RV wieder in meiner alten Firma.
LG
Klaudia
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