von maniaPJ » 10.05.2010, 22:54
Hallo,
ich habe 13 Monate gegen meinen Darmkrebs gekämpft, das volle Programm, und gewonnen, wie es aussieht. Rückverlegung war an Ostern. Zur Zeit meiner Diagnosestellung (2009) starb mein Mann durch einen Unglücksfall. Unsere Söhne sind jetzt 11 und 9.
Ich hatte keine AHB, weil ich sowohl nach OP als auch nach RV so schnell wie möglich zu meinen Söhnen zurück wollte.
Nun habe ich für die Sommerferien eine Mutter-Kind-Kur beantragt, und sie wurde abgelehnt. Für mich wäre nur ein Aufenthalt alleine in einer onkologischen Nachsorgeklinik sinnvoll und meinen Söhnen würde die Kur nichts bringen, weil sie zu tief traumatisiert wären.
Ich bin wie vor den Kopf geschlagen, die Kur war ein Fernziel, das mich aufrecht gehalten hat in dieser Zeit. Was kann ich noch tun? Kann ich Einspruch einlegen und die Stellungnahme der Psychotherapeutin beifügen statt die vom Hausarzt?
Ich denke nicht im entferntesten dran, mich von meinen Söhnen zu trennen für eine Kur. Trennungen und Tod hatten sie gerade genug. Und in eine Krebsnachsorgeklinik will ich überhaupt nicht. Ich möchte dahin, wo alleinerziehende, überlastete Mütter zusammen mit ihren Kindern wieder ein wenig zur Ruhe kommen. Eben in ein Mutter-Kind-Kurheim.
Ich hatte meinen Antrag über eine Beratungsstelle eingereicht, weil ich da auf professionelle Unterstützung hoffte. Aber wer kann mir nun noch helfen?
von doro » 11.05.2010, 07:15
Hallo,
ich bin zu diesem Thema nicht besonders gut informiert,aber wer hat denn die Kur befürwortet ?Dein Arzt oder der Arzt Deiner Kinder ? Kur soll soll ja für alle sinnvoll sein und Mutter/Kind Kur ist sicher nicht als Zweckerfüller gedacht,damit die Trennung zwischen Mutter und Kind vermieden wird.Wer auch immer Deine Beratungsstelle war, ihre Hausaufgaben haben sie nicht besonders sorgfältig gemacht.
Ich hoffe für Dich, daß sich hier noch einige gut informierte zu Deinem Thema melden.Im Übrigen,in besonderen Härtefällen bezuschusst die Krankenkasse eine häusliche Betreuung , auch rund um die Uhr,während einer dringend notwendigen Kurmaßnahme der Mutter,wenn kein anderer Versorger da ist.
von Jutta B » 11.05.2010, 07:42
Hallo,
ich weiß wie dringend notwendig diese Auszeit für dich und deine Kinder jetzt wäre . Lege umgehend einen Widerspruch gegen die Ablehnung ein.
Schaue mal hier nach http://www.kur.org/ , vielleicht sind die dir behilflich das zu finden und umzusetzen, was Ihr jetzt notwendig hättet. Hast du dich schon einmal an deine Krankenkasse gwandt? Wenn möglich, mache es mit persönlichem Vorsprechen. Oft verlaufen Dinge positiver, wenn man sich gegenüber sitzt.
Da ich deine Geschichte kenne, drücke ich euch ganz doll die Daumen, dass es klappen wird.
von Linie 22 » 11.05.2010, 15:05
Hallo maniaPJ,
über spezielles Wissen bzgl. Deiner Problematik verfüge ich leider auch nicht. Kann Dir deshalb auch nur einen winzigen Tipp dazu geben.
Ich denke nicht im entferntesten dran, mich von meinen Söhnen zu trennen für eine Kur.
Nun habe ich für die Sommerferien eine Mutter-Kind-Kur beantragt, und sie wurde abgelehnt
von maniaPJ » 11.05.2010, 17:56
@ doro, ich hatte Atteste für mich und jedes Kind mitgeschickt. Und - doch - ich hatte schon gedacht, dass ich mit einer Mutter-Kind-Kur die Trennung vermeide und wir wieder in einer unbelasteten Umgebung zusammenfinden können, da wir über ein Jahr nur eine Notfallgemeinschaft waren, die zu funktionieren hatte. Wir müssen uns ja jetzt auch erst neu als Familie mit 3 Personen definieren und annähern.
@ Jutta B. danke für den Link, diese Seite kannte ich noch nicht. Die Tipps hätre ich mal vorher lesen sollen...
Habe heute den Widerspruch zur Post gebracht und für Montag einen Termin bei der Krankenkasse gemacht.
@ linie22, auf die Idee, das sooo zu verpacken, kam ich nicht ... das werde ich am Montag mal genauso äußern.
Vielen Dank an euch, ich werde euch auf dem Laufenden halten.
LG mania
von Linie 22 » 12.05.2010, 09:28
Hallo mania,
gestern habe ich noch etwas im www recherchiert und wurde wie folgt ergänzend zu meinem vorposting fündig:
Begleitpersonen und Begleitkinder
Bei einer Mutter-Kind-Kur muss die Mutter behandlungsbedürftig sein und alle Behandlungsmöglich-
keiten am Wohnort sollten bereits ausgeschöpft sein. Die mitreisenden Kinder können, wenn medizinisch erforderlich, ebenfalls in den Einrichtungen behandelt werden. Über die Behandlungs-
kosten für die Kinder entscheidet Ihre Krankenkasse.
Sollten Sie oder eines Ihrer Kinder nur als Begleitperson bewilligt worden sein, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass Ihre Krankenkasse nur die Kosten für Unterkunft und Vollverpflegung übernimmt. Diese Kostenübernahme beinhaltet keine medizinisch/therapeutischen Behandlungen. Sind Sie der Meinung, dass medizinisch-therapeutische Behandlungen notwendig sind, dann wenden Sie sich bitte vor Antritt der Kurmaßnahme an Ihren Hausarzt oder den Medizinischen Dienst der Krankenkasse und bemühen sich um die Einstufung als Patient.
Eine Beantragung während der Maßnahme ist nicht zu empfehlen, da sehr viel Therapiezeit verloren geht und es erfahrungsgemäß sehr viel Unruhe für Sie bedeutet.
von doro » 12.05.2010, 09:58
Mania,
ich drücke alle Daumen, dass Eure Kur genehmigt wird.
von sternentanz » 12.05.2010, 10:45
Ich war letztes Jahr zur Mutter-Kind-Kur, meine Kinder waren als Begleitpersonen mit zur Vermeidung einer Trennung. Sie waren zu dem Zeitpunkt zwar erst 4 1/2 und 1 1/2, aber die Vermeidung einer Trennung ist in eurer Situation ja mindestens genauso wichtig.
Such dir Hilfe bei einer Kurberatungsstelle der Caritas oder der Diakonie! Die kennen alle Kniffe beim Antragstellen und legen auch für dich Widerspruch ein. Eine Bekannte hatte auch den Bescheid bekommen, bei ihren gesundheitlichen Beschwerden sei eine Reha eher angebracht, und die Dame von der Beratungsstelle hat das irgendwie hingebogen, der Arzt hat dann mehr die psychischen statt der physischen Probleme herausgestellt. Generell werden Anträge über die Beratungsstellen auch eher nicht abgelehnt, weil da IMMER ein Widerspruch kommt, Frauen die auf eigene Faust beantragen bringen häufig die Energie nicht mehr auf, ich glaube die Kassen kalkulieren das durchaus mit ein.
Ihr werdet eure Kur bekommen!
Übrigens bin ich in einem Haus gewesen das eine Trauerbegleitung anbietet, vielleicht wäre das was für euch.
Kopf hoch, das klappt bestimmt!
Rebecca
von sternentanz » 12.05.2010, 10:49
Ah, ich hab überlesen, dass du schon über eine Beratungsstelle beantragt hast. Die helfen aber auch beim Widerspruch! Lass nicht locker! So eine Kur tut wirklich gut, gerade auch um sich als Familie wieder zu finden.
von sternentanz » 12.05.2010, 10:56
Noch eine Idee: Such dir schon mal ein Kurhaus aus, das genau das bietet was zu eurer Situation passt, z.B. hier: http://www.muettergenesungswerk.de/cms/einrichtungen, ruf da an und schildere deine Situation. Vielleicht haben die eine Idee, dass sie der Kasse gegenüber ein passendes Therapiekonzept vorweisen können o.ä.
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