von Isbjoern » 19.02.2021, 09:56
Guten Morgen,
ich bin neu hier und selber nicht betroffen. Meine Mutter hat seit ca. 5 Monaten ein Ileostoma nach einem Rektumkarzinom, wo es nach der OP sehr viele Probleme und Komplikationen gab. Es gab/gibt ständig Probleme mit Auslaufen, so dass die Platte ständig neu geklebt werden muss. Richtig verstärkt hat sich das Problem, seit sie mobiler geworden ist. Selbst im Krankenhaus in der Früh-Reha und auch in der nachfolgenden Reha bekamen die Fachkräfte dort das Problem nicht wirklich in den Griff. Die Versorgung selber läuft zu Hause über einen Pflegedienst.
Daher ist sie erst jetzt aus dem Krankenhaus/der Reha zurückgekommen und steht nun vor dem Problem, dass sie selber die Stomaversorgung organisieren muss. Im Krankenhaus war eine Empfehlung für einen anderen Lieferanten des Stomabedarfs ausgesprochen worden, wofür sich eine Mutter auch entschieden hatte. In der Reha hat man es jedoch verstanden, den Hersteller selber ins Spiel zu bringen und alles so zu regeln, dass meine Mutter es nicht mehr ändern kann. Es handelt sich dabei um Coloplast Homecare, wobei die Versorgung vom ersten Tag ab an zu Hause sehr klemmte, weil einfach keine Versorgung erfolgte, weil erst der Stoma-Therapeut nicht erschien, obwohl angeblich von der Reha-Klinik so abgesprochen, dann kam das versprochene Paket nicht, weil es angeblich bei der Post in einem verunfallten LKW lag. Auf die Idee, Ersatz zu schicken, kam man nicht und der Stoma-Therapeut fühlte sich nicht wirklich zuständig. Nach fast 1 Woche kam dann das erste Versorgungspaket und wirft auch schon eine neue Frage auf:
Angeblich gibt es ab Januar ein neues Gesetz, wonach man nur noch 15 Platten im Monat brauchen darf. Ist der Bedarf höher, muss man diese Platten selber zahlen. Bei Beuteln gäbe es auch eine Beschränkung. Im Oktober war im Krankenhaus gesagt worden, dass man im Monat höchstens 10,00 € zahlen muss und damit dann alles, bis auf Müllbeutel, abgedeckt ist. Kann mir jemand etwas dazu sagen oder stimmt diese Aussage in der Form gar nicht. Google konnte mir hier nicht wirklich weiterhelfen. Da meine Mutter in einem fortgeschrittenem Alter ist, muss ich mich um diese Dinge kümmern und das ist alles Neuland für mich.
LG
Isbjoern
von Webkänguru » 23.02.2021, 08:04
Hallo Isbjoern,
es gibt kein neues Gesetz und was euch im Krankenhaus gesagt wurde ist korrekt.
Zur Stomaversorgung sind maximal 10€ pro Monat an gesetzliche Zuzahlung zu leisten. Darüber hinaus wäre nur eine sogenannte wirtschaftliche Aufzahlung zu zahlen, wenn deine Mutter auf eine Hilfsmittel-Versorgung besteht, die über das notwendige hinaus geht. Das kann ich aber aus deiner Schilderung nicht herauslesen. Im Gegenteil, deine Mutter scheint ein schlecht zu versorgendes Stoma erhalten zu haben, das einen höheren Verbrauch an Platten und Beutel nach sich zieht, als eine durchschnittliche Stomaträgerin benötigt.
Wenn von euch mehr als die gesetzlich geforderte Zuzahlung verlangt wird, dann zahlt dies erst mal nicht. Wendet euch an die Krankenkasse deine Mutter und bittet um Unterstützung und Klärung. Wenn ihr mit dem Versorger nicht zufrieden seid, könnt ihr zu jedem anderen Versorger wechseln, mit dem die Krankenkasse deiner Mutter einen Vertrag hat. Eine Liste der Vertragspartner für die Stomaversorgung stellt jede Krankenkasse auf Anfrage bereit. Unter den Vertragspartnern kann deine Mutter frei auswählen.
Ich hoffe das bringt erst mal etwas Licht ins Dunkel.
Viele Grüßen,
Christian
von Isbjoern » 23.02.2021, 09:50
Vielen Dank, das hat mir erst einmal sehr geholfen.
LG
Isbjoern
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