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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung – Seite 1

Das Forum zum Erfahrungsaustausch rund um sozialrechtliche Themen, z.B. zur Schwerbehinderung, zum Bezug der Hilfsmittel, zu Zuzahlungen und vielen anderen Themen.

Hinweis: Dieses Forum ist ein Laienforum. Sofern rechtliche Themen angesprochen werden ersetzt es keine Rechtsberatung und dient nur dem Erfahrungsaustausch zwischen betroffenen Laien.
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32 Beiträge • Seite 1 von 41, 2, 3, 4

Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Beutelmaus » 28.10.2007, 09:07

Hallo Leute,

habe in der letzten Zeit viele schlaflose Nächte erlebt und bitte um eure Hilfe und Frage an alle, welche Erfahrungen ihr mit euren Arbeitgebern gemacht habt, nachdem er von eurer Behinderung erfahren hat.

Ganz kurz meine Geschichte: 2006 an Darmkrebs operiert, danach bis Ende des Jahres Chemo und Bestrahlung. Dass ich bis dahin keine Kündigung bekommen habe, freute mich sehr und gab mir sehr viel Kraft einen sehr schweren Weg zu gehen. Aber als ich nach einer Wiedereingliederung nicht mehr 8-10 Stunden und mehr täglich arbeiten konnte, sagte mein AG er sei keine Sozialstation und der Druck steigt täglich. Ich habe Probleme Urlaub zu bekommen damit ich an den Nachsorgeuntersuchungen teilnehmen kann. Außerdem habe ich meinem Chef den Schwerbehindertenausweis nicht vorgelegt. Bitte um eure Meinung bzw. Erfahrungen.

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Beutelmaus

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Julchen » 28.10.2007, 11:14

Hallo Beutelmaus,

ich weiß jetzt nicht, wie hoch bei dir der GdB beschieden worden ist, gehe aber aufgrund deiner Erkrankung davon aus, dass es mindestens 50 % sind. Das würde sogar bedeuten, dass du im Kalenderjahr 5 Tage mehr Urlaub bekommen würdest und steuerliche Vorteile hättest.

Mich würde mal interessieren, weshalb du deine Schwerbehinderung verschweigst :confused::confused:

Deinem Arbeitgeber wird vielleicht erst dann so richtig bewusst, dass du keine 8 - 10 Stunden mehr arbeiten kannst, wenn er das schwarz auf weiß sieht.
Ich würde dir empfehlen, umgehend den Arbeitgeber zu informieren. Nur keine Scheu.

Wünsche dir alles Gute.

LG Julchen :winke:

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Julchen

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Monsti » 28.10.2007, 11:34

Hallo Beutelmaus,

zudem genießt Du als Schwerbehinderte einen besonderen Kündigungsschutz ...

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von chaosbarthi » 28.10.2007, 14:18

Hi Beutelmaus,
ich war ähnlich froh wie Du. Nachdem ich andeutete, dass ich wohl in einer woche wieder da sei, wurde mir - angeblich aus wirtschaftlichen Gründen - gekündigt. Es hat zwar etwas gedauert, aber mittlerweile ist meine Stelle dort wieder besetzt.

Viele Bewerbungen wurden aufgrund qualifizierterer Bewerber abgelehnt, was ich aus der Zeit vor der Behinderung so nicht kannte. Auf meiner nächsten Stelle wurde mir während der Probezeit ohne Angabe von Gründen gekündigt, was ich nicht mit meiner Arbeit in Zusammenhang bringe... Schließlich ist es schon komisch, dass sie gerade einen qualifizierteren Nicht-Behinderten zur Hand hatten... Zuvor war ich die einzige Bewerberin gewesen und man musste die Stelle dringend neu besetzen.

Jetzt bin ich auf einem Arbeitsplatz, der wohl nie zu meinem Lieblingsjob werden wird und auch nicht besonders bezahlt wird. Das Unternehmen ist groß genug, um Interesse daran zu haben, die Behindertenquote zu erfüllen. Immerhin bin ich weder vom Staat noch von Almosen abhängig und das ist mir persönlich wichtig. :D

:) Grüssi chaosbarthi

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chaosbarthi

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Frank38 » 28.10.2007, 21:07

Huhu

Werde auch nun bald wieder in denn Job zurück kehren, vorgesehen ist der Dezember mit der Eingliederung. Mein
Arbeitgeber weiss schon bescheid das ich Schwerbehindert bin 70%. Nach meinem Krankenhaus besuch und AHB u.s.w hab ich immer Kontakt mit meinem Arbeitgeber gehabt um alles weitere mit ihm zu besprechen, werde wahrscheinlich auch eine umsetzung bekommen im Betrieb. Weiss ja nicht wie es in deiner Firma aussieht, habt ihr einen Betriebsrat müsstet ihr ja auch einen Schwerbehindertenvertreter haben, auf jeden fall musste
das deinem Abeitgeber sagen das du nun Schwerbehindert bist nimm deinen Schwerbehindertenvertreter an deiner Seite und ab zum Boss sowas muss geklärt werden.

Es sind deine vorteile der Kündingungsschutz und bei 50% 5 Tage mehr Urlaub und Steuervorteile halt. Wenn du schon solche sprüche bekommst sofort notieren und lass dich nicht unter Druck setzen. Es geht nun mal nicht mehr so wie früher , das mit der Schwerbehinderung musst du abklären das ist wichtig ich würde es ihm nicht verschweigen. Weiss ja nicht wie es ist wenn man dem Arbeitgeber sowas verschweigt und plötzlich einen Arbeitunfall hast und dann raus kommt das du Schwerbehindert bist, das weiss ich leider nicht glaub dann gibts aber richtigen Ärger. Wie schon erwähnt keine scheu haben und alles abklären.

Wünsche dir alles Gute.

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Frank38

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Biggi0001 » 28.10.2007, 21:41

Auf den Punkt gebracht:

Wenn Du Deinen AG nicht über deine vorliegende Schwerbehinderung informierst, kannst du keinerlei Rücksichtnahme erwarten.

Arztbesuche hast Du außerhalb der Arbeitszeiten wahrzunehmen (meinst du tatsächlich Urlaubstage oder nur "Freistellung von der Arbeit für die Dauer des Arztbesuches"?). Wenn dies absolut nicht möglich ist, lasse Dir dieses von der Praxis bescheinigen.

LG, Biggi0001

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Biggi0001

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von doro » 28.10.2007, 23:52

Kurz, knapp,gut .Eine Wohltat ;)

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doro

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Jutta B » 29.10.2007, 05:17

Hallo Beutelmaus,

Biggi hat es dir ja schon gut erklärt. Liegen jedoch deine Arbeitszeiten so, dass du deinen Nachsorgeuntersuchungen nicht nachkommen kannst, muß dein AG dich für diese Zeit (mit Arztbescheinigung) freistellen. Dein AG kann verlangen, dass deine Termine so gelegt werden, dass sie die Arbeit am wenigsten beeinflußen (frühmorgens, spätabends oder um die Mittagspause).

Hat deine Firma einen Betriebsrat? Falls ja, dann wende dich auch an diesen und lege vor allem deinen Schwerbehindertenausweis vor. Ob er etwas nützt, kann ich bei dem Verhalten des AG's nicht einschätzen.

Leider gibt es immer mehr AG's denen solch ein Ausweis wenig juckt, sie Mittel und Wege versuchen zu finden um einen krebskranken Arbeitnehmer loszuwerden. Führe für dich ab sofort ein Tagebuch, um alles objektiv zu notieren, was der AG dir an extra Steine in den Weg legt.


LG
Jutta B

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Jutta B

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von wukasisumo » 06.11.2007, 14:24

huhu,
habe am anfang meines berufslebens immer meine schwerbehinderung angegeben und wurde darum meistens nicht genommen. bei meinem jetzigen arbeitgeber habe ich das verschwiegen. als wir damals einen neuen bezierksrat bekamen, fragte ich mal leise an. da wurde mir gesagt, eigentlich gehöre ich gekündigt, der mann war ganz bös' :teufel: ich habe niemals wieder danach gefragt.
mittlerweile arbeite ich dort schon 16 jahre, der mann ist schon zum 5. mal ausgewechselt worden, aber ich glaube auch nicht, daß ich jetzt noch mal damit ankommen kann. schließlich steht ja das datum auf dem ausweis drauf - und außerdem ist mein job auch nicht mehr ganz so sicher...
habe 90% , unbefristet gültig
lg wukasisumo

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wukasisumo

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Reaktion des Arbeitgebers auf meine Schwerbehinderung

Beitrag von Chief » 06.11.2007, 15:18

Hallo Beutelmaus,

da Du auch nach unseren Erfahrungen gefragt hast, hier mal (in Kurzform) meine Geschichte dazu.
Zum 1 Oktober 2006 habe ich bei meiner jetzigen Firma neu begonnen (bin aber schon ca. 20 Jahre in der Branche unterwegs). Gegen Ende Oktober dann nach vorherigen Rektoskopie auf anraten des Arztes ca. 1 Woche Krankenhaus. Dort habe ich nach weiteren div. Untersuchungen und Probenentnahme von meiner Darmkrebserkrankung erfahren. Zwischen November 2006 und Ende Januar 2007 dann Radio- Chemo-Therapie (ambulant über vorher implantierten Port). Nach ca. 6-8 Wochen Pause nach Bestrahlung / Chemo wieder zur Nachsorgeuntersuchung mit dem Befund "Sieht schon wesentlich besser aus aber da ist noch was und das müssen wir noch mal genauer betrachten". Also kurzei Zeit später wieder mal (ambulant) zur Probenentnahme rein ins Krankenhaus und anschl. 1 Nacht zur Beobachtung dort geblieben. Befund ca. 1 Woche später; "Resttumorgewebe, es muss (sollte dringend) operiert werden". Um den 20. April bin ich dann zur OP angetreten (Rektumamputation mit Stomaanlage)und wurde genau am 10. Tag nach der OP (Anfang Mai also) entlassen. Danach war ich noch bis Ende Juni zur Genesung daheim (Reha hatte ich kein Verlangen nach). Am 1. Juli habe ich dann wieder angefangen zu arbeiten (direkt voll, ganz oder gar nicht :-)). Zwischenzeitlich hatte ich auch meine Schwerbehinderung in Form des Ausweises mit 80% erhalten und diesen auch gleich meinem Arbeitgebener eine Kopie davon gegeben. Die 5 Tage Zusatzurlaub sind ja evtl. ganz nett aber primär habe ich das wegen der steuerlichen Vergünstigung beantragt. Bisher habe ich seitens meiner Firma keinerlei schlechte Erfahrung machen müssen (im Gegenteil, alle sind sehr verständnissvoll und um mein Wohlergehen bemüht). Zum Glück gibt es auch solche Unternehmen und humane Chefs.

Gruß vom Niederrhein
Uli

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Chief

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