von thomas1967 » 26.05.2011, 20:05
Im Jahr 2009 hatte ich nach einer ziemlich harten Zeit im Krankenhaus mit Stomaanlage eine AHB in Bad Hersfeld angetreten, von der ich allerdings - rein erholungstechnisch gesehen - nicht sehr viel hatte. Im September 2009 wurde das Stoma zurückverlegt und seitdem bin ich Stomafrei. Seit Juni 2010 arbeite ich wieder und seit Juli 2010 auch wieder Vollzeit.
Nun, etwas mehr als zwei Jahre nach der letzten Reha im Mai 2009 habe ich eine neuerlich Reha beantragt, was von meiner Ärztin - auch gegenüber der Rentenversicherung - befürwortet wurde.
Heute kam der ablehnende Bescheid mit der knappen Begründung, dass die vier Jahre noch nicht vorbei seien und es mir nicht schlecht genug für eine weitere Reha Maßnahme gehe. Ich bezweifle allerdings, dass die DRV sich hinsichtlich meiner Befunde wirklich schlau gemacht hat.
Ich habe seit 1985 Morbus Crohn, Rehamaßnahmen wurden durchgeführt 1990, 1992, 2003, 2009.
Nun meine Frage an jene, die es vielleicht wissen: Lohnt sich ein Widerspruch? Ist das ggfs. eine übliche Taktik, Anträge erst mal abzulehnen und zu hoffen, dass die Leute Ruhe geben? Heutzutage ist ja leider alles drin.
Bin für jeden Tipp dankbar.
MfG
Thomas
von Frank38 » 26.05.2011, 22:59
Huhu Thomas,
wenn es aus deiner sicht dir nicht so gut geht Körperlich, würde ich Widerspruch einlegen hast ja nichts zu verlieren, mehr als nochmals ablehnen können sie nicht, natürlich muss das dein Doc nochmals begründen und vieleicht ein bisschen energischer warum du die Reha brauchst.
lg Frank
thomas1967 hat geschrieben:Nun meine Frage an jene, die es vielleicht wissen: Lohnt sich ein Widerspruch? Ist das ggfs. eine übliche Taktik, Anträge erst mal abzulehnen und zu hoffen, dass die Leute Ruhe geben? Heutzutage ist ja leider alles drin.
Bin für jeden Tipp dankbar.
MfG
Thomas
von Urmeline » 27.05.2011, 20:15
Auf jeden Fall Widerspruch. Das mit den 4 Jahren, dass ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich habe eine Dame in der Reha kennen gelernt, die ist 40, und stellt jedes Jahr einen Antrag und kommt auch jedes Mal damit durch. Sie ist auch ganztags berufstätig und ihr geht es eigentlich super. Sie sagte, sie macht das einfach, man muss alles mitnehmen, außerdem erhält es ja schließlich die Arbeitskraft.
Ich war im letzten Jahr das 1. Mal in der Reha, 12 Jahre nach meiner Ileostomaanlage. Ich versuche es auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder. Versuch schadet ja nix und wie gesagt, wir müssen schließlich noch ein paar Jährchen arbeiten .
PS. Dein Arzt sollte wirklich etwas energischer schreiben
von Skyfire » 27.05.2011, 20:29
Immerzu Widerspruch einlegen, das ist Hinhaltetaktik und Mürbemachen und ein wenig Willkür.
Allerdings meines Wissens ist es verankert das man nur alle 4 Jahre genehmigen braucht, es liegt immer am Sachbearbeiter ob man eine Reha zwischendurch genehmigt bekommt und auch auf Verhandlungsgeschick.
Obs stimmt weiß ich allerdings nicht so genau.
ich kann Sky´s Antwort unterstützen....
Doch meine Ärztin sagte noch dazu, alle 4 Jahre für die selbe Erkrankung.Doch wenn sich diese dann immer weiter verschlechtert und alles an ambulanten Mitteln ausgeschöpft ist...dann kann eine Reha auch frühzeitiger neu genehmigt werden.
LG
von thomas1967 » 28.05.2011, 12:39
Erst einmal vielen Dank für die Antworten. Es wird wohl auf einen Widerspruch hinauslaufen. Wie ja schon gesagt wurde, habe ich nichts zu verlieren.
Ich hatte schon überlegt, denen einfach meinen Ordner zuzusenden, den ich angelegt habe, um die beiden letzten Jahre abzudecken. Den nehme ich immer mit, wenn es darum geht, die aktuelle Entwicklung meiner Krankheit zu dokumentieren. Ich denke nicht, dass die DRV außer dem Schreiben der Ärztin weitere Befunde eingesehen hat. Demnach ist das wohl eine Entscheidung "aus dem Bauch heraus".
Mal sehen.
MfG
Thomas
von doro » 28.05.2011, 19:22
Hallo Thomas,
ein gut begründeter Widerspruch sollte Deine gesundheitliche Situation sicher gut darstellen. Ob die Leute dort beim Studium eines Aktenordners soo aufmerksam sind wie bei einem Widerspruch der ja letztendlich auch in den einzelnen Punkten, gut begründet sein soll, wage ich zu bezweifeln.
Wünsche Dir ein gutes Händchen und wie Du ja auch sagst, Du kannst nur gewinnen.
von MiniBonsai » 30.05.2011, 13:51
Hallo!
Du hattest 2009 eine AHB?! Und nun möchtest du eine stationäre Rehabilitation, richtig?!
Das sind eigentlich zwei verschiedene Sachen... und da würde ich denen gepflegt in den Popo treten und Dampf machen...
Aus meiner ersten AHB 2009 in Bad Hersfeld weiß ich, dass dort auch Patienten nach der Rückverlegung waren.
Und ich selber war in 2010 ein zweites Mal dort zur AHB, nachdem ich nach einer Hernien-OP, die ein halbes Jahr nach der RV gemacht wurde und wegen Komplikationen 6 Wochen Klinik einbrachte, einfach noch mal ne AHB brauchte.
Beide AHB waren ohne Problem genehmigt worden.
Und wie gesagt, das was du jetzt haben willst nennt sich ja ganz anders! Und hat auch nen anderen Sinn und Zweck:
AHB = Anschlussheilbehandlung nach Klinikaufenthalt = medizinische Rehabilitationsleistung
stationäre Rehabilitation = bestehende Fähigkeitsstörungen beseitigen oder reduzieren, eine Verschlimmerung verhüten, Krankheitsbeschwerden lindern und dem Patienten Hilfen zum besseren Umgang mit seiner Krankheit bzw. Behinderung geben
Vorraussetzung für eine stationäre Reha ist, dass die ambulante Reha nicht ausreichend ist. Darauf ziehen die sich oft zurück, dass man ja daheim die Reha machen könnte.
Vielleicht findest du hier gute Informationen: http://www.betanet.de/betanet/soziales_ ... n-264.html
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Widerspruch!
MiniBonsai
von thomas1967 » 03.07.2011, 19:33
Widerspruch habe ich mittlerweile eingelegt und auch eine Eingangsbestätigung erhalten. Bin mal gespannt, wie es weitergeht.
Vielen Dank für die Antworten, da ist schon einiges an hilfreichen Infos dabei.
MfG
Thomas
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