von Renni » 21.02.2018, 14:11
Hallo Ihr Lieben,
ich verfolge gespannt die Diskussion über die Hausbesuche von Stomaberater/in.
Ist nicht das System der Abrechnung von Stomaversorgungen durch die Krankenkassen Schuld? Wir als Patienten haben unterschiedlichen Beratungsbedarf. Anfangs bei der selbständigen handhabe und bei bestehenden Problemen an oder um das Stoma herum.
Es wird immer mit der Verschreibung, die Stomaversorgung mit Beratung und der Versand als Kosten von der Krankenkasse berechnet.
Ich muss auch mal eine Lanze brechen für die Stomatherapie. Wir werden aus dem Krankenhaus entlassen und brauchen möglichst zeitnah eine Stomaberatung. Die Außendienstmitarbeiter müssen ständig logistisch ihren Zeitplan einrichten um über weitere Strecken für die entlassenen Patienten da zu sein. In den Krankenhäusern gibt es die Trennung zwischen der Stomaberatung durch ein Homecareunternehmen und die ausführende Stomapflege durch die Krankenpflege. Deswegen wurde die Petition gegen die Ausschreibungen gestartet.
Warum gibt es keine 2 Verordnungen vom Arzt?
Liebe Grüße Renate
von doro » 21.02.2018, 14:36
Warum gibt es keine 2 Verordnungen vom Arzt?
von Renni » 21.02.2018, 16:06
Hallo Doro,
ich habe mein Stoma bekommen da gab es noch 2 Verordnungen für die Stomaversorgungen. Eine Verordnung der Stomaartikel und eine Verordnung für die Beratung. In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert und die Versorgung wird auf ein Rezept geschrieben. Nun müssen die Stomaberater nach Qualitätsstandard alles dokumentieren.
Eine Verordnung für die Beratung um später selbstständig die Versorgung zu erledigen oder bei Problemen Lösungen zu suchen. Auf der anderen Verordnung schreibt die Stomaschwester das Material der Stomaversorgungen auf.
Wie ist das mit Medikamenten? Ich habe Schmerzen im Gelenk und meine Ärztin schreibt mir ein Rezept für Schmerztropfen aus. Wenn ich Krankengymnastik brauche bekomme ich eine weitere Verordnung für diese Therapie.
Ich lasse mir meine Quartalsrezept beim Chirurgen ausstellen.
Liebe Grüße Renate
von Peter51 » 21.02.2018, 17:17
Hallo Renni,
natürlich möchte auch ich eine Lanze, für die Stomatherapeuten brechen, aber darum geht es ja nicht Renni.
Auch ich mit drei Versorgungen an mein "Bäuchlein", nein ich bin zusammen mit meiner Frau, routiniert genug, mich alleine zu versorgen.
Selbst als ich vor kurzem, heftige Hautprobleme durch meine Versorgungen bekommen habe, brauchte meine Stomafee nicht kommen.
Ich bin auch kein "Frischling" mehr, wie einige hier im Forum Betroffene mit neuen Stoma gerne bezeichnen.
Ich sehe es locker, auch mit Verständnis zu meiner Stomafee, entweder kommt sie oder auch nicht.
Es geht nur darum, dass die Versorger Verträge mit unseren Krankenkassen vereinbaren, die uns als Nutzer von Hilfsmitteln zum Einmalgebrauch (sprich unsere Stomaversorgungen mit Pflegehilsmitteln) die Duldung der vor Ort Beratung ermöglichen sollte.
Da das Angebot des Versorgers, auch eine halbjährige Beratung beim Versicherten vor Ort Vertragsgegenstand ist, sollten doch durch uns Beachtung finden.
Warum lassen sich denn einige/alle Versorger auf derartigen Vereinbarungen ein, nur weil sie von den KK etwa gezwungen werden?
Sollte meine Stomafee den Wunsch haben mich zu besuchen, bitte gerne warum nicht?
Ich finde wir haben andere wichtige Alltagsprobleme zu bewältigen und eine nette Unterhaltung mit der Stomafee steht doch nichts im Wege.
LG
von doro » 21.02.2018, 19:36
ch finde wir haben andere wichtige Alltagsprobleme zu bewältigen und eine nette Unterhaltung mit der Stomafee steht doch nichts im Wege.
Vielleicht bin ich zu pingelig, aber ich finde das Vorgehen von PubliCare nicht in Ordnung.
von Butterfly » 21.02.2018, 20:12
Hallo,
Ich brauche derzeit keinen Hausbesuch. Aber als es erforderlich war, hat sich Publicare trotz Problemen nicht blicken lassen. Die Coloplast-Hotline war meine Rettung. Dann Probleme mit Publicare, dass ich mein Material nicht mehr bekommen habe wie benötigt, weil keine Dokumentation vorlag. Diese lag nicht vor, weil die Therapeutin nie gekommen ist...
Jede Wette hat Publicare aber für die 1,5 Jahre konsequente Nichtleistung die Dienstleistung abgerechnet - und der Barmer war es trotz Anruf egal.
Ich bin nun bei Sanimed und wir haben vereinbart, dass der Therapeut einmal im Quartal kommt. Auch wenn ich ihn eigentlich nicht brauche - die Leistung wird bezahlt und die Barmer ist berechtigt die Dokumentation abzurufen. Es wäre was anderes, wenn es zwei Pauschalen gäbe - gibt es aber nicht!
Publicare ist derzeit nicht in der Lage die Leistung zu erbringen, wahrscheinlich haben sie mit Kassen Probleme bekommen - deswegen nun der Verzicht. Und das Ende? Sie rechnen es trotzdem ab und wenn es Probleme gibt, sind die Gelackmeierten die, die verzichtet haben. Nein Danke!
Viele Grüße
Butterfly
von Hanna70 » 21.02.2018, 20:26
Letztens schrieb hier im Forum ein Mitglied über Probleme mit der Stomaversorgung, weil ihre Stomaschwester keine ordentliche Dokumentation geführt hatte.
Wie soll eine ordentliche Dokumentation erfolgen, wenn Hausbesuche gegen Null gehen?
Natürlich wird der Bedarf an Hausbesuchen im Laufe der Zeit und der eigenen Stomaerfahrungen immer weniger, aber ganz darauf verzichten würde ich nicht und schon gar nicht eine entsprechende Erklärung unterschreiben.
Wer ein problemlos zu versorgendes Stoma hat, kann ja individuell mit seiner Stomaschwester absprechen, ob und wann ein Hausbesuch notwendig ist. Ich finde es aber mal wieder typisch deutsch-bürokratisch, etwas unterschreiben zu sollen, wovon ich noch nicht weiß, wie es sich künftig auswirken wird.
LG Rosi
________________
Hab eben gelesen, dass dieses o.g. Mitglied Butterfly war.
von Merlina » 21.02.2018, 21:25
....das sehe ich ebenso: eine durch Unterschrift bestätigte Verzichtserklärung...darum ging es hier ja ursprünglich.....wäre eine Freihalteerklärung, eine Art Haftungsübernahme und ob das dann bei akut auftretenden Problemen wieder so einfach zurück gedreht werden kann, ist fraglich.
Ich würde das keinesfalls unterschreiben.
Sicher ist die Arbeitszeit der Stomafee das Teuerste an der Versorgung. Aber ganz sicher ist das auch eine Mischkalkulation, wie zuvor schon jemand schrieb. Einige brauchen die Fee viel, andere kaum.
Es kann auch nicht im Sinne der Stomatherapeuten sein, vorwiegend Material-Anlaufstelle zu sein.
Ich habe gerade von einem Versorger gehört, der das Personalproblem über feste Sprechstunden im örtlichen Krankenhaus löst. Auch ein Weg für mobile und jüngere Kängurus und m.E. eine gute Teil-Lösung. Ich jedenfalls würde so einen Termin eher und lieber buchen, als die Stomatherapeutin nach Hause zu bitten.
LG, Merlina
von Trineline » 21.02.2018, 22:35
.... ich sehe es so, dass die KK die Vorgaben macht wieviel Hausbesuch der Versorger im Jahr zu leisten hat.. und nicht andersherum
und ich habe oft in meinem Leben erlebt, da wo ich solidarisch rechnete und hoffte, dass dies mir später anerkannt wird (ich meine alles die KK betreffend) war ein Denkfehler...
Ich werde alles nehmen was ich bekommen kann und wenn dies nur hilft solidarisch gesehen, dass weitere Generationen von Stomaträgern auch von diesem Service profitieren dürfen!!
Es ist ja schon diskrimminerend und ungerecht, dass hier Stomaträger ihre Kompressen von der KK anstandslos bezahlt bekommen und andere, wie ich, darum kämpfen müssen und letztendlich leer ausgehen...
Solidarisch kann man in diesem Land nur noch eintreten für andere, wenn das was heute bekommt nicht noch mehr reduzieren lässt indem man bspw. eine Verzichterklärung unterschreibt
Verzichterklärung ist ein weitere Demontage des Sozialstaates....
Das ist meine Erfahrung und meine Meinung ....jeder darf seine Meinung haben und man lernt voneinander
von doro » 21.02.2018, 23:04
Liebe Trineline,
..jeder darf seine Meinung haben und man lernt voneinander
Aber, jeder Jeck ist anders
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