von Hermine » 02.06.2012, 11:22
hmengers hat geschrieben:Hallo Hermine,Ich glaube, ich werde am Montag die RV anrufen, und fragen, warum ich diesen Termin bekommen habe.
den Anruf kannst Du Dir sparen. Die Einholung eines Gutachtens durch einen von der DRV bestellten Gutachter gehört zum (gesetzlich so vorgeschriebenen) Rentenverfahren.
Herbert
von Häslein » 02.06.2012, 11:52
Liebe Hermine,
was nutzt Dir denn eine Ablehnung Deines Antrages, auch, wenn sie ganz höflich formuliert ist ?
Das Netz von Gutachtern ist nicht so dicht und es darf eben nicht jede beliebige Facharztpraxis machen!
Fühlst Du Dich schikaniert? Manchmal ist mal empfindsam, aber ich sehe in Deinen Ausführungen nur ein normales Verhalten der RV.
LG, Häslein
Nachtrag: Deinen Lebenspartner kannst Du mitnehmen.
von Biggi0001 » 02.06.2012, 13:14
Nicht jeder Arzt ist gleichzeitig Gutachter für die RV. Die haben da schon "ihre" Leute und seitens des Antragstellers ist kein Wahlrecht für den Gutachter vorgesehen.
Du kannst deinen LG mitnehmen, bei der eigentlichen Befragung/Untersuchung muss er draussen bleiben. U.a. werden ja auch deine Stressreaktionen getestet ( daher auch Neurologe/Psychiater ).
Das alles ist eine absolut normale Vorgehensweise.
Viele Grüße von Biggi
von charla » 02.06.2012, 15:49
Hallo Herbert,
tut mir leid, wenn ich "vorlaut" war.
Die meisten scheinen da einen recht umfangreichen Papierkrieg führen zu müssen.
Nur zur Erklärung: Bei mir lief es so, dass ich meinen Antrag bei der Beratungsstelle der RV (auf Anraten der Ärzte, nicht der Krankenkasse) gestellt habe und vier Wochen später ohne weitere Rückfrage den - allerdings befristeten - Rentenbescheid erhalten habe.
Ich wünsche allen, die derzeit Anträge gestellt haben, dass es auch so unkompliziert läuft.
Viele Grüsse
Charla
von Frank38 » 02.06.2012, 18:08
Hallo Hermine,
ist schon manchmal lustig mit der DRV, ich wurde zu einem Sportmedeziner wegen Gutachten, wegen EU Rente bestellt. Habe auch Stoma wegen Krebs, habe mich dort eigentlich auch völlig wie soll ich sagen, falsch am Platz gefühlt.
Musste auch 45 Minuten fahren zum Doc, die Praxis selbst war total runter gekommen. Für mich sieht das so aus, das die DRV nur Ärzte als Gutachter hat, die im normalen Paxisbetrieb kaum Patienten haben und deshalb immer freie Termine haben für Gutachten erstellung, glaube ohne diese Gutachten erstellung könnte die Praxis dicht machen. Im Warteraum waren 10 leute zum Gutachten und 4 normale Patienten. Davon waren 6 wegen Krebs, 2 wegen Herz und 2 wegen Rücken dort, also ein lustig zusammen gewürfelter haufen, aber lustig war es.
Kann mich nur anschliessen was Mücke geschrieben hat, als letzten Satz, traurig aber wahr.
lg Frank
von haida » 03.06.2012, 19:52
Hallo,
mir wurde der Rentenantrag von dem Gutachter der AA empfohlen. Den Antrag habe ich mit einem Rentenberater ausgefüllt und mit den Berichten 25.04 an die RV geschickt. Da bin ich auch gespannt, wie es wird. Ich dachte, dass zuerst die behandelte Ärzte gefragt werden.
Haida
von Hermine » 03.06.2012, 20:40
Ich drücke Dir fest die Daumen, dass Du einen freundlichen Sachbearbeiter erwischst und Dir so etwas erspart bleibt, Haida!
Gestern waren übrigens 2 Briefe vom DRV in der Post. Einmal der Bescheid für die Psychopraxis und dann noch ein Bescheid für einen Arzt für Innere Medizin, die fast eine Stunde weit weg ist - in einem Kaff im Teutoburger Wald, eine landschaftlich schöne Strecke, die ich unter anderen Umständen sicherlich genießen würde. Ich habe eine Telefonnr. und eine Sachbearbeiter-Nummer. Ich spreche am Montagmorgen noch mit meinem Hausarzt, ob er einen Rat hat. Jedenfalls steht auf den beiden Bescheiden, wenn der Weg dahin nicht zumutbar wäre wegen der Schwere der Behinderung (die haben meinen Bescheid auch noch nicht, dass ich 100% schwerbehindert bin, hab ich vergessen nachzureichen!), dann sollte ich dies mitzuteilen und nicht dahin fahren. Dann würde ich eine weitere Nachricht erhalten. Was immer das heißen mag.
Zu der Psychopraxis hab ich übrigens 6 vernichtende Erfahrungsberichte im Web gefunden. Das macht mir wenig Mut. Ich weiß nicht, ob man das verlinken darf. Aber hier ist ein Zitat:
In dieser Praxis wird man als Einzelner so wahrgenommen wie ein Masthähnchen in Massentierhaltung. Diagnosen werden in Windeseile nach Schablone erteilt, ebenso wie die dazugehörigen Therapievorschläge. Das ist vor dem Hintergrund der zahlreichen Ausprägungen psychischer Störungen bzw. Verhaltensstörungen umso bemerkenswerter.
Ich empfehle daher folgendes: Entweder man therapiert sich selbst, z.B. indem man sich eine artgerechte Lebensweise verordnet mit allem, was die eigene Intuition dazu beisteuert. Oder man beglücke die Konkurrenz. Da Herr Dr. XYZ ohnehin ein tüchtiger und vielbeschäftigter Mann ist, wird er es verschmerzen. Ganz sicher.
von Biggi0001 » 03.06.2012, 22:32
Lass dich nicht verrückt machen von irgendwelchen Berichten. Jeder Fall ist anders.
Die GdB 100 bedeuten nicht zwangsläufig, dass dir die Strecken nicht zugemutet werden können. Eher wird auf die Weigerung, die Termine wahrzunehmen, nach Aktenlage dann entschieden ( ob das dann besser ist...keine Ahnung ).
Ich persönlich(!) würde eben wegen den Mitwirkungspflichten und aufgrund dessen, dass du im Gespräch mit den Docs noch einige Sachen klarstellen bzw. detaillierter schildern kannst, dringend raten, die Termine wahrzunehmen.
Es sind nur diese zwei Termine - und wenn dann am Ende nach Aktenlage doch noch abgelehnt würde ( denn wäre die Aktenlage völlig klar, würdest du nicht zum Gutachter müssen ), dann müsste man sich fragen, ob es das wert war, sich die Arbeit gespart zu haben.
Viele Grüße von Biggi
von Hanna70 » 03.06.2012, 23:14
Jedenfalls steht auf den beiden Bescheiden, wenn der Weg dahin nicht zumutbar wäre wegen der Schwere der Behinderung (die haben meinen Bescheid auch noch nicht, dass ich 100% schwerbehindert bin, hab ich vergessen nachzureichen!), dann sollte ich dies mitzuteilen und nicht dahin fahren. Dann würde ich eine weitere Nachricht erhalten.
von Hermine » 06.06.2012, 15:22
Liebe Mitstomis!
Ich glaube, hier haben einige Daumen gedrückt und tatsächlich hatte ich Glück! Vielen Dank!
Am Montag hab ich in Dortmund, wo mein Antrag bearbeitet wurde, angerufen und bekam freundlich mitgeteilt, dass meine Sachbearbeiterin ab 13 Uhr zu sprechen sei. Ich bekam direkt die Durchwahl. Die ruhige, nette Dame, der ich dann meine Fragen stellte, hat mir aufmerksam zugehört und beteuerte, dass die beiden Gutachter, die man mir zugeteilt hat, wirklich für mich die am nächsten gelegenen wären. Wenn ich den Termin nicht wahrnehmen könnte wegen meines Zustands, sollte ich das schriftlich machen. Sie wollte gerade auflegen, da sagte ich noch, ich würde den Termin doch gerne wahrnehmen, aber ich verstände nicht, warum ich wegen eines Stomas solch ein Gutachten machen lassen müsste. Das fand sie auch nicht einleuchtend und versprach, mit dem Arzt zu reden, der das angeordnet hat.
Langer Rede - kurzer Sinn! Das Psycho-Gutachten wurde ersatzlos gestrichen. Heute habe ich das schriftlich bekommen. Hurra!
Ich hatte solch einen Bammel vor dieser Praxis - mein Freund hat das übrigens zuerst auch nicht verstanden. Aber er sagte, der frühe Termin ist bestimmt auch so ein Test. Wenn Du das kannst, dann kannst Du auch arbeiten! Da meinte ich, DAS ist der Punkt! Man wird total paranoid - weil hinter allem, was die fragen oder sagen, vermutet man einen Fallstrick! Ich denke, ich wäre da total entnervt rausgekommen. Ich bin so froh, dass ich nur noch eine "normale" Untersuchung machen lassen muss - die ist bestimmt auch kein Pappenstiel für unsereins, aber ganz sicher notwendig!
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