von haida » 03.08.2012, 15:52
Hallo Hermine,
ich war 19.07. bei einem Gutachter von der RV. Da dieser Termin in der Zeit kam, wo mein Psychotherapeuth in Urlaub war, sollte er sein Bericht nachschicken. Vorgestern abend wurde ich angerufen, dass eine Ärztin (Neurologie und Psychiatrie) für Gutachten bestimmt wurde, ob ich gleich nächsten Tag kommen kann. Also fuhr ich heute dort hin. Es waren 2 Stunden Stress pur, ich mußte 4 Blätter mit Fragen ausfühlen, dann das Gespräch mit der Ärztin. Ich kam mir wie eine Simulantin vor. Ich kann nur heulen, so aufgewühlt bin ich jetzt. Ich habe 07.09. eine 13te OP vor mir (und nicht die letzte) und da fragt sie mich, warum ich nicht arbeiten kann? Wer beschäftigt mich, wenn ich jeder 3 Monat in KH bin? Muß ich totall zusammen klappen, dass mir geglaubt wird?
Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Haida
von Hermine » 03.08.2012, 16:27
Liebe Haida!
Es tut mir so leid, dass Dir das nicht erspart geblieben ist!! Fühl Dich von mir fest umärmelt!
So etwas in der Art hatte ich erwartet und hatte deshalb solche Angst davor. Solch eine Vorgehensweise darf man kranken Menschen nicht zumuten! Ich verstehe offen gesagt nicht, wieso Deine Psyche überhaupt noch ausschlaggebend sein kann für Deinen Rentenantrag! Du bist doch offensichtlich körperlich nicht belastbar, sodass irrelevant ist, was bei einer psychatrischen Untersuchung herauskäme.
Ich weiß leider noch nicht, was bei mir dabei herausgekommen ist, aber der Arzt für Innere Medizin, der mich begutachtet hat, hat sich bemüht diese Untersuchung mit Anstand und dem nötigen Respekt zu erledigen. Er hat den Fragebogen mit mir zusammen ausgefüllt und mein Lebensgefährte war die ganze Zeit dabei. Es war sehr entspannt und hat ca. 2,5 h gedauert einschließlich der körperlichen Untersuchungen. Ich hatte den Eindruck, er hat eher wenig Fangfragen gestellt, aber so ein Psychodoc kann vermutlich gar nicht anders als hinter jedem Verhalten eine seelische Störung oder ein Täuschungsmanöver zu vermuten. Ich vermute mal, die Dame wusste nicht mal, was ein Stoma überhaupt ist und welche weiteren Probleme man damit haben kann, wenn z.B. die Blase bei OPs verletzt wurde, was für Folgen es noch hat, wenn Teile vom Dickdarm fehlen, Schleim läuft ständig aus dem Popo, etc. pp?
Offengestanden sträubt sich in mir immer noch alles, mich dem Urteil einer Person auszuliefern, die nicht die geringste Ahnung hat, was sich teilweise für Dramen abgespielt haben, die meine Seele verletzt haben und ich weigere mich, jemandem, für den ich nur 135 leicht verdiente Euro bedeute, irgendwelche Intimitäten über mich zu erzählen. Ich würde mich wenigstens telefonisch über diese Psychotante beschweren.
von Biggi0001 » 03.08.2012, 17:47
Mach dir keine Gedanken, Haida, möglicherweise ist sowas auch ein "Test" - mal schauen wie die Reaktion ist, verstehst du?
Ich war nach dem Termin auch total fertig - wäre mein Lebensgefährte nicht gewesen, der mich nach Hause fuhr, wäre ich vermutlich immer noch zu Fuß auf dem Weg zurück, denn selbst fahren wäre Selbstmord gewesen.
Aber wie gesagt - die müssen hinter die Kulissen gucken und "nur erzählen" reicht da nicht, die beurteilen Deine Reaktionen.
Kopf hoch, Du hast es ja nun überstanden!
Viele Grüße von Biggi
von haida » 03.08.2012, 19:56
Ich danke euch, für euere Einsatz.
Ja, ihr habt bestimmt recht, die testen, aber wir sind genug getesten mit der Krankheit, oder? die Aussage"sie haben wahrscheinlich nicht so viel Angst von Krebs, sondern der Fistel. Toll, die Fistel ist Komplikation, die Angst, dass die Krankheit wieder irgendwo, irgendwann ausbrechen könnte, es bleibt. Ich bin heute so erschöpft, wie nach eine schwere Arbeit.
ich habe auch mit meinem Therapeuthen telefoniert, er schreibt der Ärztin auch paar Wörter.
liebe Grüße
Haida
von kiracapper2011 » 05.08.2012, 11:29
@ Haida: Mach Dir nichts draus, Du bist nicht allein, mein Lebensgefährte hat auch lange um seine Rente kämpfen müssen und nu hat er sie und ist froh das er so lange gekämpft hat und zu sämtlichen Termin ''rennen'' musste .
ich wünsche Dir viel Glück und alles Gute und natürlich den anderen auch
liebe grüße Rebecca
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