von doro » 09.07.2009, 08:34
Nö, gar nicht,denn ich sehe es genau so.Aus meiner Sicht wird, wie mit 3 Punkten am Arm und weißem Stock, reagiert,wenn es um Krankenkassen und Verordnungen geht.Es wird vielfach,ohne sich über die Hintergründe genauer zu informieren,wie blind,ins gleiche Horn gestossen um dann zu warten in welche Richtung der Strom ( die Meinung anderer )fließt.Natürlich werden wir,arg gebeutelt,wenn es um die Zuzahlung der einzelnen Medies geht.Nur wenn die Personen,die von der Zuzahlung befreit sind,mit ins große Horn stossen,reagiere ich sauer, denn ich frage mich wirklich wo drin einige das Recht sehen, nur weil sie in diesem Staat leben,die automatische Berechtigung haben,dass ihnen der Staat Hilfe zum Lebensunterhalt schuldig ist.Und jetzt stelle ich mich euerer Kritik und den virtuellen Schlägen (aber bitte nicht soooo doll).
von ritschi » 09.07.2009, 11:21
Hallo Doro,
Zuzahlungsbefreiung erhält man, wenn man bei nicht chronischer Erkrankung 2% des gesamten Einkommens eines Jahres für Zuzahlungen ausgibt. Bei chronischen Erkrankungen - dazu zählt nun auch Darmkrebs - erhält man die Zuzahlungsbefreiung, wenn man 1% des Gesamteinkommens eines Jahres für Zuzahlungen geleistet hat.
Zum Gesamteinkommen des Jahres zählt übrigens auch das üppige Krankengeld.
Dieses eine Prozent ist ganz schnell zu erreichen (zB.Krankenhauszuzahlung,Praxisgebühren usw.).
Wir sind für 2009 auch seit Juni von Zuzahlung befreit.
Ich halte dies aber nicht für eine automatische Berechtigung an den Staat für meinen Lebensunterhalt. Kann den Lebensunterhalt z.Zt. noch selbst bestreiten .
Viele Grüße
Ritschi
von hmengers » 09.07.2009, 11:29
Hallo,
a) Das mit den Verwaltungskosten etc. bei den Krankenkassen ist (großes SORRY) eigentlich Populismus. Denn der Anteil an den Gesamtkosten im Gesundheitswesen ist überschaubar. Und dass bei der versorgung von rund 70 Millionen Versicherten je nach Kasse etwas mehr oder etwas weniger als 4 % der Beiträge in dem Bereich ausgegeben werden sehe ich (noch) als angemessen an.
b) Die große Crux sehe ich in der Struktur der GKV. Es wird nirgendwo ganzheitlich gedacht, sondern durch die Gesetze bedingt herrscht ein striktes "Töpfchendenken." Beispiel: "Ich bin für den Teiletat Inkontinenzversorgung zuständig. Also spare ich dort jeden nur möglichen Euro ein, egal was mein Kollege nebenan deshalb mehr ausgeben muss. Das ist für mich dann auch noch karrierenützlich..."
Ein hanebüchenes Beispiel (Kosten-Nutzen-Rechnung) könnt Ihr z.B. hier lesen.Und weil das gerade so schön zum Thema passt, auch noch was zum Schmunzeln zum Thema Krankenkassen und Kompetenz(en). Den einen oder anderen betrifft's sogar möglicherweise...
Herbert
(der wieder mal einen Beitrag geschrieben hat, um sich selbst zu produzieren. aber es haben sich schon viele Leute amüsiert)
von Mohnblume » 09.07.2009, 12:12
Moin,
@ mini 62 : Das Zitat steht SO im Bauchredner 02/09 auf Seite 4 !!!
@ doro : es geht nicht um Zuzahlungen o.ä., sondern um das Nichtgewähren von medizinischen Leistungen wenn es nicht dem Kosten - Nutzen Faktor entspricht...
Auf jeden Fall sollten wir uns mit dem Thema beschäftigen, sonst hat nachher wieder keiner was gewusst ... oder so...
Viele Grüße
Mohnblume
von Webkänguru » 09.07.2009, 12:18
Hallo zusammen,
ich kann Herberts Anmerkungen nur unterstützen. Weiterhin wird einem schwindelig wenn man sich damit beschäftigt, wo der Großteil der Ausgaben im Gesundheitsbereich tatsächlich versickert. Und damit meine ich nicht die verordnete Fangopackung, sondern die ausufernden Ausgaben im Bereich der Medikamente, die man in anderen Ländern erfolgreich gedeckelt hat. Und ohne das dort irgendjemand auf irgendein Medikament oder eine Neuentwicklung verzichten muss.
Ich denke das Thema ist allgemein bei allen von Interesse. Ich werde mich mal schlau machen ob es eine Übersicht und Gegenüberstellung der Gesundheitspolitischen Forderungen der fünf Großen Parteien im Netz gibt. Würde ich dann gerne hier verlinken, damit ihr euch informieren könnt.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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