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Wo kommt der Schwerbehindertenausweis in der Bewerbung hin? – Seite 1

Das Forum zum Erfahrungsaustausch rund um sozialrechtliche Themen, z.B. zur Schwerbehinderung, zum Bezug der Hilfsmittel, zu Zuzahlungen und vielen anderen Themen.

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56 Beiträge • Seite 1 von 61, 2, 3, 4, 5, 6

Wo kommt der Schwerbehindertenausweis in der Bewerbung hin?

Beitrag von Melli » 24.10.2007, 16:12

Hallo zusammen!

So, ich möchte auf Anraten des AA nun doch mal eine (Probe)Bewerbung inkl SB Ausweis abschicken. Die Firma hat den Zusatz drin, dass sie bei gleicher Eignung SB bevorzugt (naja...).
Ich habe das bislang immer weggelassen, wo und wie erwähne ich ihn? Und was erwähne ich "außenherum", also die Krankheit? Im Lebenslauf oder/und im Anschreiben?

Danke! :)

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Melli

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Wo kommt der Schwerbehindertenausweis in der Bewerbung hin?

Beitrag von doro » 24.10.2007, 17:36

Hallo Meli,

mal so aus dem Bauch heraus,würde ich die SB im Anschreiben benennen.Durch

dass sie bei gleicher Eignung SB bevorzugt


kannst Du das Kind doch gleich beim Namen nennen und erzählen, dass Dein Stoma Dich "Arbeitstechnisch" in keiner Weise
behindert.

Viel Glück ;)

inkl SB Ausweis
da würde ich noch nichts beilegen :brief:

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doro

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Wo kommt der Schwerbehindertenausweis in der Bewerbung hin?

Beitrag von Monsti » 24.10.2007, 18:56

Hi Meli,

die Nennung der Schwerbehinderung ist das eine, eine glaubhafte Schilderung Deiner völlig ausreichenden Arbeitsfähigkeit ist das andere. Um letzteres bzw. Deine Qualifikationen geht's dem Arbeitgeber nämlich primär.

Leider steht (im öffentlichen Dienst Pflicht) sehr oft der Vermerk, dass Frauen und Behinderte (interessante Kombination :D ) bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden. Rechne Dir aber wegen der Behinderung nicht bessere Chancen aus. Entscheidend ist und bleibt die Qualifikation nebst einer möglichst konstanten Leistungsfähigkeit. Dass Du diese Kriterien mühelos erfüllst, solltest Du im Bewerbungsschreiben rüberbringen.

Ich persönlich würde sehr wohl eine Kopie des Behindertenausweises hinzufügen, wobei ich aber nicht weiß, wie so ein Ausweis in Deutschland ausschaut und was alles drin steht.

Wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Bewerbung und schicke liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Wo kommt der Schwerbehindertenausweis in der Bewerbung hin?

Beitrag von Wiper » 24.10.2007, 22:38

Hi Meli,

ich habe vor Jahren im öffentlichen Dienst - "bevorzugte Behandlung" - mal folgendes erlebt:

Ein für Einstellungen verantwortlicher Mann rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn herum und rief in etwa aus:

"Ach Du Sch... jetzt ist es passiert!"

Manche dachten an ein explodiertes Atomkraftwerk, aber die Wahrheit war: "Es hat sich ein Behinderter bei uns beworben."

Und im folgenden wurden alle Möglichkeiten überdacht, wie diese Bewerbung abzuschmettern wäre. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Behinderte dann auch nicht eingestellt.

Eine kleine Geschichte, die das Leben schrieb. Ich wäre also vorsichtig, ob ich mit dem Schweb-Ausweis wie mit der Tür ins Haus fallen würde. Bei einem Bewerbungsgespräch, wenn sich die Situation für beide Seiten besser einschätzen läßt, würde mir persönlich als geeigneter erscheinen.

Meine Meinung. Ich habe mich allerdings auch noch nicht als "Behinderter" beworben.

Alles Gute und viel Erfolg
Ralf

:winke:

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Wiper

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Beitrag von BlackDog » 25.10.2007, 06:39

Hi,

NIEMALS den Schwerbehindertenausweis in der Bewerbung beilegen, und schon garnicht über die körperlichen Einschränkungen etwas schreiben. Dieses Thema erst im Bewerbungsgespräch, wenn Du merkst, dass es "gut" gelaufen ist am Ende anfügen. "Ich möchte noch erwähnen, dass ich einen GdB von xx% habe, dies schränkt mich aber in keiner Weise für die eben besprochene Tätigkeit ein."

Warum?

Ein Personaler wird NIEMALS einen Schwerbehinderten zum Gespräch einstellen. Der hat viel zu viele Vorurteile, bzgl. Kündigungsschutz, Ausfallzeiten usw. IM Gespräch (falls Du wegen Deiner Fähigkeiten eingeladen wirst) ist auch die Fachabteilung dabei, und wenn Du mit Kompetenz überzeugst steht die dann später bei der Entscheidung eventuell auf Deiner Seite.

Zweites, warum bei 40 Bewerbungen 40 Personalern (bearbeitenden Praktikanten, Aushilfen usw.) Deine Behinderung breittreten? Oftmals sind die "vernetzt". Wenn Du es dann in der Bewerbung sagst kannste das Pech haben in eine "Kartei" zu kommen auf die dann viele zugreifen können. (In meiner Stadt gibt es gerüchteweise eine Datenbank über Angestellte, die schonmal vor dem Arbeitsgericht gegen ihren (Ex) Arbeitgeber geklagt haben - die haben auch keine Chance mehr).

Also, NIE Behinderung in die Bewerbung.

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BlackDog

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Beitrag von doro » 25.10.2007, 08:27

Nun wirft sich die Frage auf,ob Du Deine Schwerbehinderung überhaupt sagen musst ?!
Wahrscheinlich werden Sie Dich eher fragen ( weil weiblich ;) ) ob Du schwanger bist.

Wenn ich bei dem Vorstellungsgespräch ( wenn es dann statt findet :abgedreht: ,mit dem SBH Ausweis wedel,sind die Chancen wahrscheinlich gleich geschrumpft ).

Gewissensfrage,Meli ,:shock:

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Beitrag von BlackDog » 25.10.2007, 09:03

doro hat geschrieben:Nun wirft sich die Frage auf,ob Du Deine Schwerbehinderung überhaupt sagen musst ?!


Soweit ich weiss darfst Du nicht lügen, wenn Du nach einem GdB gefragt wirst. Ich kenne es aber auch, dass als "den laden wir ein" Bewerber vorab einen Fragebogen bekommen. Da steht dann immer die Frage nach der Schwerbehinderteneigenschaft drin. Da darfst Du nicht lügen.

Wenn Du den GdB nun nicht angibst, und auch keiner danach fragt, dann kannst Du die "Privilegien" wie 5 Tage mehr Urlaub, Befreiung von Mehrarbeit oder ein etwas besserer Kündigungsschutz nach der Probezeit nicht nutzen. Den Steuervorteil kannste aber schon nutzen - wäre nur ungeschickt, den dann vorab auf der Lohnsteuerkarte eingetragen zu haben.

Auch ist es fraglich, ob Du willst, dass Du als voll belastbar angesehen wirst. Dann wird nämlich keine Rücksicht genommen, der AG weiss ja nix von Deiner Einschränkung.

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Beitrag von BlackDog » 25.10.2007, 09:09

Nur mal so nebenbei. Ich bin Dipl. Informatiker und habe einen MBA - bin also eine sogenannte Fachkraft an denen in D-Land ja angeblich ein Mangel herrscht. Ich habe, als ich 2004 arbeitslos wurde, so um die 50 Bewerbungen geschrieben und hatte auch recht viele Vorstellungsgespräche, die top liefen. Allerdings kam dann nach Offenlegung meines GdB entweder keine Reaktion mehr, oder eben die Absage.

Meinen Anfang 2007 gefunden Job (für das Unternehmen habe ich vorher als Freiberufler gearbeitet) habe ich dann am Ende der Probezeit verloren, weil ich dummerweise zwei Monate im Krankenhaus gelandet bin. Der AG wollte nicht "riskieren" einen Schwerbehinderten und somit laut ihm "unkündbaren" auf der Lohnliste zu haben.

Die Frage ob das momentane "Behindertenrecht" Dir hilft oder eben nicht muss jeder für sich selbst beantworten. Vor allem ist der verbesserte Kündigungsschutz ein Mythos. Wenn der AG Dich loswerden will, dann wird er das auch.

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BlackDog

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Beitrag von doro » 25.10.2007, 09:25

Soweit ich weiss darfst Du nicht lügen, wenn Du nach einem GdB gefragt wirst. Ich kenne es aber auch, dass als "den laden wir ein" Bewerber vorab einen Fragebogen bekommen. Da steht dann immer die Frage nach der Schwerbehinderteneigenschaft drin. Da darfst Du nicht lügen.


Hallo BlackDog,

DAS ist mir natürlich bekannt. Ich möchte diesen Punkt auch hier auch nicht weiter diskutieren, dafür gibt es andere Foren ( z.B. bei Biggi0001 )mir geht es darum,und da sind wir uns wohl einig,daß ich nicht gleich mit der Tür ( oder besser Schwerbehindertenausweis)ins Haus fallen muss.

Ich habe z.B. auf meine Rechte als Behinderter im Arbeitsleben gerne verzichtet,denn auf Grund meines damaligen Alters (48J) war ich ja eigentlich schon nicht mehr vermittelbar :angry:

Na und dann, weiß Meli doch auch: Lügen haben kurze Beine :cool:

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doro

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Beitrag von Tini65 » 25.10.2007, 09:34

Hallo Meli,

ich geh mal davon aus, dass die grundsätzliche Entscheidung bei Dir schon gefallen ist. Deshalb schreibe ich dazu nichts mehr.

Ich würde als letztes unter die Bewerbung in etwa schreiben: "Abschließend möchte ich noch mitteilen, dass bei mir eine Schwerbehinderung mit einem GdB von XX % festgestellt wurde. Über die Vorteile, die meine Mitarbeit in Ihrem Betrieb hätte, würde ich Sie gerne in einem persönlichen Gespräch informieren."

Vielleicht noch ein bischen runder formulieren....egal, Du weißt was ich meine: neugierig machen und die Leutchen dann davon überzeugen, dass sie DICH brauchen und nicht irgendjemanden...

Viel Erfolg

Tini

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Tini65

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