von Monsti » 05.09.2018, 19:03
Hallo zusammen,
durch Christian angeregt,
Wäre aber mal spannend zu erfahren, ob sich in Österreich vergleichbare Homecare-Strukturen in der ambulanten Versorgung entwickelt haben. Das war hier im Stoma-Forum noch nicht so häufig Thema.
von Trudi » 05.09.2018, 19:50
In Rumänien gibt es NICHTS, keine Versorgungen, keine Therapeuthen, einfach NICHTS!
Zumindest auf dem Land.
Meine Freundin Zofia lebt auf dem Land in einer kleinen Stadt. Sie versorgt sich und noch drei weitere Stomaträger, darunter 1 Kind ausschließlich aus Spenden.
Unter anderem auch hier aus diesem Forum.
Wenn also jemand was übrig hat....
Wir brauchen:
Coloplast Sensura Einteiler Konvex 15 - 33mm oder vorgestanzt
Coloplast Sensura mio oder ohne mio, konvex, Rastring 50mm oder auch flex
Es gehen auch Assura...
Es muss jedoch konvex sein, 15 - 33mm brauchen alle
Ich danke euch, auch in Zofis Namen!
von Monsti » 05.09.2018, 20:32
Liebe Trudi,
dass die Situation in vielen Ländern einfach nur als katastrophal bezeichnet werden kann, steht ja außer Frage. Hier geht es aber primär um die ambulante Betreuung im deutschsprachigen Raum außerhalb von Deutschland, z.B. Schweiz, Liechtenstein, Frankreich (Elsass), Luxemburg, Teilen von Belgien, Italien (Südtirol) und Österreich.
Herzliche Grüße
Angie
von Webkänguru » 07.09.2018, 17:43
Hallo zusammen,
hier jetzt im Vergleich dazu, wie es in Deutschland läuft.
In der Klinik
Die erste Beratung/Aufklärung und die erste Anleitung zur eigenständigen Versorgung findet in der Klinik statt, in der man operiert wird. Dort wird auch die erste Entscheidung getroffen, welcher Beutel auf den Bauch kommt.
Anschlssheilbehandlung (Rehaklinik)
Nach einer Stomaanlage erhalten viele die Option zu einer dreiwöchigen Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Klinik, direkt im Anschluss an den Klinikaufenthalt. Rund 40 Rehakliniken in Deutschland haben ein extra Therapieangebot für Stomaträger, dass heißt dort sind Therapeuten, die uns richtig fit in der Selbstversorgung machen und bei Bedarf die Versorgung auch nochmal anpassen.
ambulante Versorgung (zu Hause)
Bei der Entlassung aus der operierenden Klinik erfolgt bereits eine "Überleitung" in die ambulante Versorgung. In einzelnen Kliniken werden zwar Stoma-Sprechstunden angeboten, aber die sind meist nur für die dort operierten Patienten gedacht.
Die ambulante Versorgung übernehmen Sanitätshäuser oder sogenannte "Homecare"-Unternehmen. Das sind Unternehmen, die sich auf bestimmte Versorgungsbereiche spezialisiert haben, die direkt zu Hause erfolgen, z.B. die Inkontinenzversorgung, künstliche Ernährung, Beatmungstherapien oder eben auch die Stomaversorgung.
Die Platten und Beutel erhalten wir von den Sanitätshäusern oder Homecare-Unternehmen und werden mittlerweile fast überall per Post zugestellt. Gibt es ein Versorgungsproblem, kommt eine im Sanitätshaus oder Homecare-Unternehmen angestellte "Stomatherapeutin" zu uns nach Hause und hilft das Problem zu lösen.
Verordnung und Zuzahlungen
Die Stomaversorgung gibt es auf monatliches Rezept oder Dauerverordung (3, 6 oder 12 Monate).
Zuzahlungen sind in Deutschland fällig z.B. für die Stomaversorgung (10 € im Monat) und für den Klinikaufenthalt (10 € pro Tag).
Was man noch Wissen sollte
Viele Kliniken (auch Reha-Kliniken) beschäftigen keine eigenen Stomatherapeuten mehr, sondern haben dies an Homecare-Unternehmen abgegeben (Outsourcing).
"Stomatherapeut" ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung, jeder kann sich so nennen. Deshalb gibt es bei den Stomatherapeuten, die uns zu Hause und in der Klinik betreuen, ganz unterschiedliche Qualifikation. Die höchste Qualifizierung ist die 2-jährige berufsbegleitende Weiterbildung zum "Pflegeexperten Stoma, Kontinenz, Wunde" nach dem Curriculum der FgSKW e.V.
... und jetzt dürft ihre gerne mal beisteuern, was ihr an den Systemen in Deutschland und Österreich gut oder schlecht findet. Und vielleicht kann noch jemand beisteuern, wie es in der Schweiz oder den übrigen Nachbarländern aussieht
Viele Grüße,
Christian
von Monsti » 07.09.2018, 18:54
Hallo zusammen,
noch eine kleine Ergänzung zur Anschlussheilbehandlung, die bei uns Reha-Maßnahme heißt. Eine Reha wurde mir erst nach der 3. großen Darm-OP innerhalb eines Jahres empfohlen. Bei der Suche nach einer geeigneten Klinik fand ich nur eine einzige, nämlich die Reha-Klinik in Aflens (Steiermark), die sich gemäß der Beschreibung auf Diabetes, Adipositas und Zustände nach großen Bauchoperationen spezialisiert hat. Ich war im Herbst 2004 dort und ziemlich enttäuscht. Es drehte sich fast alles um Diabetes Typ II und Adipositas. Eine Betreuung bzgl. des Stomas gab es nicht. Eigentlich gab es nur Verbote, z.B. durfte ich weder die Sauna noch das Hallenbad benutzen. In Sachen Stoma hatte man dort keine Ahnung.
Was sich bezüglich der Reha-Angebote nach einer Stoma-Anlage inzwischen getan hat, weiß ich nicht. Vielleicht hat jemand von Euch Infos dazu.
Liebe Grüße
Angie
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