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Angehörige einer Stomaträgerin – Seite 1

Stellt hier eure Fragen zum Stoma und zur Stomaversorgung, zur Stoma-OP und zur Behandlung von Komplikationen.
In den drei Unterforen dreht sich alles um die drei Stomaarten Colo-, Ileo- und Urostoma und deren kontinente Varianten wie der Ileo- oder der Uro-Pouch.
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8 Beiträge • Seite 1 von 1

Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von ManuB » 22.08.2011, 11:43

Hallo, meine Mutter hat seit ca. 2 Wochen ein Stoma und es gibt so viele Fragen:. Was mich als erstes irritiert hat war: warum haben sie ihr den After und den kompletten Hintern zugenäht? Sie hat im Krkhs. nicht gefragt.
Wie können wir als Angehörige helfen, damit sie mit diesem neuen Umstand gut umgehen kann? Klar, wir werden sie auch nicht anders behandeln als vorher, aber wie können wir ihr das ganze erleichtern?


Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von temperence » 22.08.2011, 12:13

Hallo Manu,

willkommen hier im Forum, schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Hier werden sicher viele Deiner Fragen beantwortet werden können.

Naja, wenn ein Stoma angelegt wird, kann das verschiedene Gründe haben, so wie auch verschiedene Stomata gibt: Dünndarm (Ileo) oder Dickdarm-Stoma (Colo) - die Versorgung unterscheidet sich in einigen Punkten ein wenig. Weißt Du, welche Art von Stoma Deine Mam trägt? Wenn bei Deiner Mam das Rektum amputiert wurde (sprich, der Hintern zugenäht :) ), wurde ihr vermutlich ein großes Stück, eventuell sogar der komplette Dickdarm entfernt - das Stoma hat jetzt die Aufgabe des Afters übernommen und ist in diesem Fall "endständig", kann also nicht mehr zurück verlegt werden. Manchmal ist ein Stoma ja nur eine zeitweilige Lösung, um den Darm nach einer Erkrankung zur Ruhe zu bringen.

Wichtig für mich war es eigentlich - wie Du auch schon sagst - "normal" behandelt zu werden. Erstmal muss Deine Mam sich auch von der doch recht heftigen OP erholen, immer in kleinen Schritten weiter machen, das dauert ein Weilchen, der Weg in die Normalität zurück kann lang sein. Versuche, für sie da zu sein, ermutige sie, auch wenn man was schief geht, ein Stoma zu versorgen muss man auch erst lernen, kleinere und größere Pannen bleiben nicht aus - hier gibt es endlose Seiten dazu zu lesen :) Ich weiß nun nicht, wie alt Du bzw. Ihr bist/seid, wie fit und munter Deine Mutter ist, aber grundsätzlich gilt: was Du sonst mit ihr unternommen hast, kannst Du weiter machen :) Sport oder Schwimmen, spazieren gehen oder bummeln - davon hält Euch doch niemand ab. Pass nur bitte auf, dass sie nicht zu schwer hebt (wen interessiert die Bügelwäsche oder das Gardinen waschen!!), und achte ein wenig mit darauf, dass immer genug zu trinken im Hause ist - wir trinken eh immer zu wenig, und als Beuteltier verlierst Du sehr viel Flüssigkeit ;)

Wie ist es, hat Euch das Krankenhaus eine Stomatherapeutin an die Hand gegeben für die erste Zeit zuhause und als professionelle Ansprechpartnerin? Das ist immer eine gute Anlaufstelle, wenn man gar nix klappen will - meine :schwester: lass ich heut auch mal wieder antraben, ich brauch deren Meinung :)

Also, nicht verzagen und niemals aufgeben, und immer raus mit Fragen :) Gibt eigentlich nix, was hier nicht beantwortet werden könnte.

Gruß Lucia

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temperence

Mitglied

Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von Webkänguru » 22.08.2011, 23:54

Hallo Manu,

es gibt mehrere Gründe, warum es zu einer Rektumamputation kommen kann. Vielleicht schreibst du uns noch, warum deine Mama das Stoma bekommen hat. Dann können wir mehr dazu sagen.

Was die Psyche betrifft, zeigt ihr das sie auch mit Stoma noch immer die selbe liebenswerte Mutter, Ehefrau usw. ist, die sie vor der OP war. Fragt sie wobei sie sich Hilfe wünscht und bemuttert sie nicht. Denn auch die Selbständigkeit gibt Kraft, selbst wenn zwei Wochen nach der OP natürlich vieles noch langsam geht und seine Zeit brauch.

Würde mich freuen noch weitere Infos von dir zu lesen, dann können wir sicherlich noch einige Tipps und Infos weiter geben.

Viele Grüße,
euer Christian

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Webkänguru

Moderator

Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von sahnetörtchen » 23.08.2011, 00:19

Hallo Manu,

auch von mir ein

herzliches Willkommen bei uns


Was für eine Erkrankung hat denn Deine Mama? Sie werden ihr ja nicht einfach so das Rektum amputiert haben.
Was für ein Stoma hat Deine Mutter? Dünn - oder Dickdarm?

Was die Psyche angeht: am Anfang sollte sie es schon ein bißchen langsam angehen lassen, zumal die OP - Narben ja noch ganz frisch sind. Deine Mutter wird schon für sich das richtige Tempo finden, jeder Mensch ist da anders. Fragt sie, welche Aufgaben ihr ihr abnehmen könnt ( einkaufen, Wäsche etc..) und welche sie alleine versuchen möchte.

Ich brauchte die ersten Monate nach meiner OP noch recht viel Hilfe, mache heute aber wieder fast alles alleine. Das ist auch wichtig für das Selbstbewußtsein. Man fühlt sich dann nicht mehr so krank und unnütz.

Prima wäre es, wenn sie auch ihre Versorgung alleine wechseln kann. Denn ihr werdet nicht immer und zu jeder Zeit da sein und so kann Deine Mutter sich dann am besten alleine helfen, ohne das sie auf euch warten muss, bis ihr wieder kommt. Ihr habt bestimmt eine Stomatherapeutin, die euch die erst Zeit zur Seite steht, oder?

Hast Du sonst noch Fragen? Immer heraus damit und keine falsche Scheu.

LG
Klaudia :winke: :winke:

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sahnetörtchen

Mitglied

Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von Schiddi » 23.08.2011, 06:34

Herzlich Willkommen "Manu"

Du gibst uns bestimmt noch genauere Angaben, hier wird keiner alleine gelassen.

LG. Schiddi :troest:

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Schiddi

Mitglied

Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von ManuB » 23.08.2011, 09:56

Hallo,
vielen Dank für Euren netten Empfang. Meine Mutter hat Enddarmkrebs und anscheinend war von vorn herein nicht genug Schließmuskel da, um noch etwas "zu retten". Es kann also definitiv nicht zurückverlegt werden. Anscheinend soll sie auch noch ein paar Mal Chemo kriegen. Sie kommt mit dem Stoma (so scheint es) ganz gut (mit dem "Wechseln") zurecht. Sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie hatte erst kurz davor die Behandlung von Hirnmetastasen und Lungenkrebs hinter sich und war dabei, so langsam wieder auf die Füße zu kommen und dann durch Zufall (sie nahm wegen Embolien blutverdünnende Mittel und sie bekam blutenden Durchfall) wurde dieser Krebs entdeckt. Sie ist seit 2 Jahren in Rente und schaffte es gerade mal ein knappes Jahr, ihre Rente zu genießen. Sie hat das letzte Jahr mehr im Krankenhaus verbracht als zuhause. Ihre letzten 2 Geburtstage hat sie jeweils dort verbracht.
Ich hoffe nur, dass das bald ein Ende nimmt und nicht noch mehr zum Vorschein kommt.


Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von Linie 22 » 23.08.2011, 10:06

Hallo Manu,

herzlich Willkommen bei den "Kängurus" :rose:


ManuB hat geschrieben:Hallo,
vielen Dank für Euren netten Empfang. Meine Mutter hat Enddarmkrebs und anscheinend war von vorn herein nicht genug Schließmuskel da, um noch etwas "zu retten".
Das erklärt die Rektumamputation. Der Tumor saß demnach zu weit am Schließmuskel. Genau wie bei mir. Seit anno 09/2003 lebe ich ohne "Heck". Man lernt im Laufe der Zeit damit zu leben.


Ich hoffe nur, dass das bald ein Ende nimmt und nicht noch mehr zum Vorschein kommt.
Dieser Hoffnung schließe ich mich zuversichtlich an. :rose:



Zur Chemo oder Bestrahlung kann ich nix beitragen, grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

gesperrtes Mitglied

Angehörige einer Stomaträgerin

Beitrag von haida » 23.08.2011, 12:54

Hallo Manu,
herzlich willkommen :rose:
es tut mir leid, dass deiner mutter sowas mitmachen mußte, statt die verdiente rente zu geniessen. ich kann zur chemo auch nichts sagen. wenn das sein muß, muß es sein.
ganz liebe grüße
haida

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haida

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