von doro » 26.04.2013, 09:24
Und damit hast Du die besten Voraussetzungen die es gibt, um gar nicht erst in einen Zustand der Willenlosigkeit zu verfallen.Ich war ein macher und lenker selbständig und positiv das ist alles erst mal vorbei. Aber da will ich wieder hin.
von men in Hell » 27.04.2013, 07:29
Guten morgen,
Ich habe einen ablassbeutel der mit einem schlauch an einer sammeltüte angeschlossen ist. Er wird 3mal gelehrt. Mit dem ding schaffe ich knapp 2std schlaf dann muss ich schauen ob leitung frei oder verstopft ist. Alle sagen viel essen mach ich ja aber dann verstopft der schlauch viel trinken mach ich auch doch dann läuft das ständig.
So und jetzt die frage wie soll das mit einem beutel der kleiner ist zuhause gehen und wie oft steht ihr nachts auf wie schaff ich mal mehrere std schlaf.
Danke im voraus wenn ich wieder Zuhause bin fällt mir das schreiben auch leichter als hier mit handy
von temperence » 27.04.2013, 11:31
Hallo Michael,
das klingt ja noch eher nach der Krankenhausversorgung, dem OP-Beutel? Der normale Beutel sieht doch anders aus... Ich hoffe, dass man Dir baldmöglichst einen kompetenten Berater schicken kann, dann spielt sich das auch ein.
Grundsätzlich dauert es immer ein wenig, bis der Darm sich an den neuen Weg gewöhnt hat, auch wenn bei Dir vielleicht nicht meterweise Eingeweide rausgeschnitten wurden, ist das ein massiver Eingriff. Ich bin im KKH auch nachts mindestens 2 mal aufs Klo getigert (mindestens!), bzw. musste die ersten Tage leeren lassen, heut, nach 4 Jahren ohne Dickdarm (bei mir ist alles raus) gehe ich um halb 12.00 Uhr Nachts vorm Schlafengehen einmal zur Toilette, dann penn ich bis halb 8.00 Uhr morgens durch - ich esse Abends meist nur ne Kleinigkeit, aber manchmal auch Pizza oder ähnliche Leckereien. Dann bin ich meist so gegen halb 4.00 Uhr einmal auf Tour...
Du sollst ja zurückgelegt werden, also, Du hast ein Ziel, das macht die Monate um einiges leichter Wirst sehen, allein der Gedanke wird Dir helfen!
Gruß Lucia
von charla » 27.04.2013, 11:40
Hallo Michael!
Mach Dich mal nicht verrückt, wie es sein könnte.
Das ergibt sich alles im Alltag.
Ich habe mein Stoma seit 10/2011 und werde schon seit einiger Zeit nachts wach, wenn der Beutel voll ist.
Normalerweise stehe ich einmal, manchmal auch zweimal nachts auf (es sei denn ich habe etwas gegessen, was Luft oder Durchfall macht ).
Das Ausleeren des Beutels geht mit einiger Übung recht schnell. Ich bin meist nach fünf Minuten wieder im Bett und schlafe schnell wieder ein.
Also langsam angehen und Erfahrung sammeln.
Und immer hier fragen, wenn Dich etwas beschäftigt.
Viele Grüsse
Charla
von Häslein » 27.04.2013, 11:53
Man hat später keinen Schlauch am Beutel!
Der Stuhl wird weniger werden, wenn der Darm geschnallt hat, dass er nun mehr eindicken muss.
Die normale Versorgung ist klein und passt in die Unterhose.
Da kommt sie bei mir hin und mit sehr figurbetonter Kleidung sieht man gar nichts von der Versorgung. Nix - auch ohne was zu kaschieren mit zusätzlicher Kleidung, ich bin ja keine Zwiebel.
In einem Stretch Minikleid sieht man nichts - ohne Jacke oder ähnlichem darüber. Und auch ohne Korsett oder so drunter. Nur Unterhöschen. Bei mir auch keine Delle vom Beutel. Wäre ja schlimm.
Na klar, man muss öfter mal aufs Clo, aber es wird leider gerne vergessen, dass der Mensch auch ohne Stomi nur zum Pipi mehrmals am Tag aufs Örtchen muss. Die 2 bis 3 Liter, die als Trinkmenge rein kommen, müssen auch wieder raus.
LG, Häslein
von men in Hell » 27.04.2013, 14:21
Ihr seid alle so nett und versucht mich aufzubauen, obwohl sich im Vergleich zu euch meins eine kleine sache ist.
ich habe mehrmals am tag weinkrämpfe und finde keine ruhe ich will tagsüber schlafen aber das klappt auch nicht. Meine Frau und die Kinder versuchen mich aufzubauen aber sobald ich wieder allein bin und im bad in den Spiegel blicke fließen die Tränen.
Ich weiß ich muß mich zusammen reißen aber es ist verdammt schwer.
Montag nachmittag kommt ein stomatherapeut vielleicht hilft das mir.
Mit dem zunehmen ist schwer da ich alle drei tage wieder nüchtern sein muss für die op. Das schlimmste ist die Ungewissheit wann hält der beutel nicht mehr wann wirds undicht und wo. Ich bin noch ca.3wo hier im Krankenhaus mal sehn wie es heute Nacht läuft.
LG an alle Michael
von Levana » 27.04.2013, 15:25
Hallo :winke: men in Hell,
bei uns im Forum
schön, dass Du zu uns gefunden hast, wie Du berichtest,
ist es das erste Mal, für Dich, in einem Forum zu schreiben.
Manchmal sucht man nach einem >Strohhalm< an dem man sich
festhalten kann, dafür braucht man sich nicht entschuldigen.
Es ist nachvollziehbar, dass Du Dich mit der jetzigen,
neuen Situation erst auseinander setzen musst.
Mein Ehemann war anfangs auch unsicher und hatte sein Stoma,
für sich nie akzeptiert(gibt es auch), weil er wusste,
dass es rückverlegt wird, dies war im Januar.
Wenn Du das Bedürfnis hast zu weinen, ist das ok,
lass Deinen Tränen freien Lauf - das Klischee der
nicht weinenden Männer ist längst aufgehoben
Evtl. kannst Du Dir zur Nacht etwas schlafanstoßendes
geben lassen, denn Schlaf braucht der Körper,
um sich zu regenerieren und Kraft zu schöpfen.
Deine Familie ist für Dich da und wird Dich begleiten,
Du bist nicht allein mit Deinen Ängsten und Sorgen,
was Dir den nötigen Halt geben wird.
Ich wünsche Dir recht baldige Genesung
und ein schönes Wochenende
Ganz liebe Grüsse....Levana
von temperence » 27.04.2013, 16:06
Hallo Michael,
Du, als ich im KKH nach Entfernung der Klammern duschen durfte, hat mein Mann mich begleitet, für derartigen Service ist die Chirurgie bei uns personell nicht ausgestattet. Ich hab auch geheult, wie ich mich so ganz im Spiegel gesehen hab, runter auf 59kg, mit Riesennarbe und dem (wirklich kleinen) normalen Beutel... Und das noch mit meinem Mann im Bad in der Klinik. Manchmal muss man heulen - Körperteile, die man nicht beansprucht (=Tränendrüsen) könnten sonst das Funktionieren verlernen Jeder von uns hat diese Momente, ob kurz nach der OP oder auch nach vielen Jahren, wenn mal durch dummen Zufall was schief geht.
Wenn Du magst, wende Dich doch mal an unser Webkänguru Christian. Wir haben hier im Forum "Stoma-Paten", quer durch die Republik, man kann sich unverbindlich zum schnacken auf nen Kaffee treffen oder auch mal Telefonieren - gibt immer viel zu schnacken: Arbeit, Sport, Hobbies, vielleicht sogar Stoma. Den wichtigsten Rückhalt hast Du scheinbar: Deine family
Gruß Lucia
von doro » 27.04.2013, 18:15
Ich stimme bei Lucia zu, eine oder zwei Runden zu heulen, da kann wohl jeder Stomaträger ein Lied von singen, da werden auch die harten Männer nicht verschont. Das ist auch sehr legitim.
von snoopy66 » 27.04.2013, 18:18
Hallo Michael,
Ich hab auch schon oft eine Achterbahn der Gefühle durchlebt.
Von Ich schaff das, bis völlig am Boden zerstört.
Mal richtig heulen tut gut.
Ich hab mich das erste mal nach ca. 4 Monaten ganz im Spiegel gesehen, als ich vom Pflegedienst mit Hilfe eines Wannenlifters, geduscht wurde.
Da hab ich rotz und Wasser geheult.Rappeldürr, kahle Stellen am Kopf weil mir die Haare ausgingen und dann die Beutel...
Ich hab gedacht das wird nie
Mit Hilfe meines Mannes, Freunden, Stomatherapeutin und viel Willenskraft hab ichs geschafft.
Du scheinst auch eine Familie zur Seite zu haben, das ist toll und gibt dir Halt.
Schäm dich nicht deiner Tränen, sie helfen dir wieder Mut zu finden.
Du hast geschrieben nächste Woche kommt die Stomatherapeutin
Frag ihr Löcher in den Bauch und erzähl ihr von deinen Ängsten und Sorgen mit dem Beutel.
Mein erster Kontakt mit der Stomatherapeutin war auch im Krankenhaus.Sie hat mich auch beruhigt und hat sich in der ersten Zeit, bis wir die passende Versorgug gefunden hatten,viel um mich gekümmert.
Ich glaube da wird sich schon einiges klären.
Wie du was handhabst wirst du schnell rauskriegen.
Wie sagt man so schön: learning by doing
Was immer dir an Fragen einfällt frag
Ich wünsch dir weiterhin gute Besserung
LG snoopy
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