von Dartnelke » 06.02.2009, 00:07
Hallo zusammen,
einige von euch haben bestimmt schon ein bisschen von mir gelesen
Da sich bei meiner Mutter auf Grund einer Entzündung ein Loch zwischen Darm und Scheide gebildet hat, welches sich nicht mehr zurück bildet, hat sie folgende OP-Vorschläge bekommen:
1. Entfernung des entzündeten Darmteils in der Hoffnung, dass sich nicht schon wieder ein Loch bildet und nicht schon wieder operiert werden muss.
2. Anlage eines endgültigen Colostoma.
Das war vor 2 Wochen. Die letzten 2 Wochen haben wir viel geredet, ich habe mich hier informiert und wir haben "unsere" Stomatherapeutin kommen lassen, die uns einiges über das Colostoma erzählt hat Da sie uns gesagt hat, dass meine Mutter beim Colostoma die Versorgung auf jeden Fall selbst bewerkstelligen kann (das geht bei ihrem jetzigen Ileostoma nicht, was meiner Mutter ganz schön zusetzt, weil sie immer auf mich angewiesen ist), hat meine Mutter sich für die Anlage eines endgültigen Colostomas entschieden.
Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Nachricht darüber, dass ihre ehemalige Bettnachbarin nach der Rückverlegung wieder ein Stoma hat gelegt bekommen, weil wieder Kot aus der Scheide raus kam
Damit hören auch endlich diese elendigen wöchentlichen Untersuchungen auf, die meiner Mutter ganz schön auf die Nerven gingen
Nächste Woche Donnerstag ist es dann soweit: Einlieferung ins Krankenhaus, ein paar Untersuchungen, Freitag dann Urologe und den Montag darauf die OP: Anlage eines endgültigen Colostoma mit gleichzeitiger Rectum-Amputation
Ich denke, das war die richtige Entscheidung. Ob es im Endeffekt wirklich DIE richtige war, werden wir dann eh nie erfahren. Hauptsache ist, dass meine Mutter sowohl mental als auch körperlich bald wieder auf dem Damm ist
Und so werde ich euch noch ein wenig erhalten bleiben und euch weiter mit meinen Fragen Nerven Oder ich habe vielleicht selbst irgendwann den einen oder anderen Tipp für andere auf Lager :feiern:
Auch wenn die OP wieder sehr lange dauern wird (der Arzt sprach von 6 Stunden), wird sie sicher nicht so risikoreich sein wie die Tumorentfernung im letzten September.
Selbst, wenn es euch mal nicht sooo gut geht, seid ihr immer für alle da. Das liebe ich an diesem Forum hier
Sooo, das wollte ich mal los werden. Wenn ich etwas zu berichten habe, dann werde ich das hier rein posten.
Viele Grüße
Carmen
von mini62 » 06.02.2009, 02:09
Hallo Carmen,
alles Gute für Deine Mama!!
Ich bin selbst rückverlegt und gehe am Dienstag wieder in die Uniklinik zur Anlage eines neuen Stomas. Allerdings nicht wegen einer Fistel, sondern wegen anhaltenden, schmerzhaften Durchfällen und einer dauerhaft gereizten Anastomose.
Für mich ist es die bessere Wahl.
Die Entscheidung hat Deine Mutter ja nach anscheinend ausfühlichen und aufklärenden Gesprächen selbst getroffen und dann ist es, denke ich jedenfalls, auch gut so.
Übrigens lebt ein Forum von Fragen und Antworten
Meine Wünsche begleiten deine Mutter.
LG Petra
von Jutta B » 06.02.2009, 08:52
Hallo Carmen,
deiner Mutter alles alles Gute, und dass sie danach supergut mit dem Colostoma klar kommt.
Hier nervt doch niemand mit Fragen ....
von Dartnelke » 17.02.2009, 22:30
Hallo zusammen,
kurzer Zwischenbericht: Die OP hat heute anstatt gestern stattgefunden.
8 Stunden :shock: hat meine Mutter auf dem OP-Tisch verbringen müssen, weil sie wohl lauter Verwachsungen hatte, die sie erst gelöst haben
Aber der Rest ist wohl sehr gut gelaufen. Das Colostoma konnte genau an der Stelle angelegt werden, die die Stomatherapeutin angezeichnet hat Das war natürlich schön zu hören.
Hat einer Erfahrungswerte, wie lange man nach so einer OP im Krankenhaus bleiben muss? Wir haben noch nicht gefragt, weil die OP ja erst heute war
Wir waren jedenfalls heilfroh meine Mutter wohlauf auf der Intensivstation vorzufinden. Aber wir wussten sie ihn guten Händen und kannten das alles schon von der Tumor-OP letzten September.
Bin froh, dass diese OP vorüber ist und hoffe, dass meine Mutter keine Nachwirkungen in Form von Entzündungen mehr hat. Denn so langsam hat sie keine Kraft mehr für den ganzen Müll...
Viele Grüße
Carmen
von Monsti » 17.02.2009, 22:50
Hallo Carmen,
zunächst einmal freue ich mich, dass anscheinend alles gut über die Bühne gegangen ist. Hoffentlich bleibt's auch weiterhin ohne Komplikationen.
Normalerweise ist jetzt noch mit einem KH-Aufenthalt von 10-14 Tagen zu rechnen - vorausgesetzt, die postoperative Phase verläuft reibungslos.
Deiner Mutter wünsche ich beste Genesung, an Euch beide liebe Grüße
Angie
von Jovako » 18.02.2009, 01:59
Huhu Carmen,
dann drücke ich Deiner Mutter mal die Daumen, dass nix weiter an Problemen kommt. Die Zeit, die Angie angibt, ich glaube auch recht angemessen. Bei mir war es so, dass ich gesagt habe, dass ich erst aus dem KH gehe, wenn ich im Umgang und Versorgung sicher bin. Dummerweise kamen dann Entzündungen, aber das war eine andere Geschichte, die Deine Mutter nicht haben muss. Jedenfalls bin ich am 19.12.08 operiert worden und am 08.01.09 wurde ich entlassen, wäre aber gern noch etwas länger geblieben.
Außerdem drücke ich Deiner Mutter die Daumen, dass sie selbst mit ihrer Versorgung zurecht kommt. Denn wenn man es erst mal selbst kann, steigert sich auch wieder das Selbstbewusstsein, weil man ja nicht mehr andere um Hilfe bitten muss. Das ist so, als müsste man wie ein kleines Kind lernen, sich selbst den Popo abzuwischen.
Liebe Grüße und gute Genesung Deiner Mutter
wünscht Jens
von Dartnelke » 19.02.2009, 13:44
Hallo zusammen,
hier mal wieder ein kleiner Zwischenbericht:
Meiner Mutter geht es ganz gut. Gestern ist sie auf die Bettkante gesetzt worden, hat Suppe und Apfelmuß bekommen und heute ist sie wieder auf die normale Station gekommen :feiern: Das es nach dieser sehr langen OP so schnell geht, hätten wir alle nicht gedacht.
Sie hat dann gestern noch ein Mittel bekommen, um die Darmtätigkeit anzuregen, weil aus dem Ausgang noch nichts raus gekommen ist.
Ich denke, sie schläft jetzt wie ein Stein, weil daran auf der Intensivstation ja kaum zu denken ist
Bin mal gespannt, ob die Narben genauso schnell verheilen, wie nach der ersten OP und was die Schmerzen am Hintern machen. Ich hoffe, dass diese nicht allzu schlimm sind für meine Mutter
Es grüßt euch ganz herzlich
Eure
Carmen
von Dartnelke » 01.03.2009, 02:04
Hallo ihr alle,
hier mal wieder ein kleiner Zwischenbericht
Meine Mutter kann mittlerweile wieder alleine aufstehen und rumlaufen. Ihre Schmerzen halten sich in Grenzen und die Wunde hinten wird täglich 2 mal ausgespült und der Arzt meint, es sähe ganz gut aus
Seit Donnerstag ist sie in so einem Isolierzimmer ganz alleine, weil sie Verdacht auf irgendwelche Keime hat. Wenn, dann sind es wohl Keime, die durch Berührung übertragen werden. Also, sie darf schon raus gehen und mal frische Luft schnappen.
Im Zusammenhang mit der Wunde hinten habe ich noch eine Frage: Ist das von außen zu genäht? Wenn ja, wann werden denn da im Normalfall die Fäden gezogen?
Meine Mutter hatte Zwischendurch mal ein kleines Tief und meinte, sie wäre doch jetzt kein richtiger Mensch mehr Ich denke, dieses Gefühl hattet ihr wohl alle am Anfang und es geht mit der Zeit weg? Ich bin jedenfalls guter Dinge Meine Mutter hat auch kein Problem damit, ihren Beutel jemandem zu zeigen. Also dafür schämen tut sie sich wohl nicht
Die OP ist jetzt 11 Tage her. Wir denken, dass sie im Laufe der kommenden Woche entlassen wird. Wie sieht denn die Nachsorge aus? Hat jemand von euch Erfahrung damit gemacht? Muss die Wunde immer noch 2 mal täglich gespült werden? Und wenn ja, könnte ich das einmal am Tag machen, damit sie nicht zwei mal zum Arzt rennen muss?
Ach, fast vergessen. Nachts steht sie mittlerweile nicht mehr auf. Was auch kein Wunder ist, das Essen im Krankenhaus ist ja auch sehr bescheiden und deswegen isst sie dort auch kaum etwas.
So, das wars von meiner Seite.
Ich wünsche euch ein schönes Restwochenende
Carmen
von Jovako » 01.03.2009, 02:35
Hallo Dartnelke,
also ich denke mal, Deine Mutter wurde wegen einer Fistel operiert. Zugenäht werden die Wunden nicht, da sie von innen nach Außen heilen müssen.
Ich musste die Wunden nach jedem Stuhlgang ausduschen und mit Salbenverband versehen. Das war aber (6-8x/Tag) bevor ich das Stoma hatte. Als ich dann das Stoma bekam hatte ich ja über den After keine Stuhlgänge mehr, somit reichte schon im Krankenhaus 1x Ausduschen am Tag!!! Manchmal war frühs bei der Visite ein Doc der Meinung, sich die Wunden ansehen zu müssen. Da gab es aber nur einen neuen Salbenverband (brannte ja auch höllisch) Als ich aus dem KH nach Hause kam, blieb es bei 1x Ausduschen am Tag. Mittlerweile sind die Wunden so gut verheilt (dank Stoma) dass ich eigentlich jetzt schon zur nächsten OP gehen könnte, aber ich warte trotzdem bis April. Wunden am Hintern sind es auch nicht wirklich mehr, aber 1x täglich dusche ich es noch aus. Dazu schraube ich den Duschkopf vom Schlauch und lasse nur noch den Schlauch vom Strahl (etwas mit dem Daumen geprasst) an den Anus. Aber vorher mache ich das Wasser etwas kühler, als ich normal dusche. Es klappt bei mir ganz gut und ich denke, dass das Ausduschen bei Deiner Mutter 1x am Tag auch reichen sollte. Frag doch einfach mal die weiter behandelnden Docs. Anfänglich musste ich zur Kontrolle 1x die Woche, dann 1x alle 2 Wochen und nun 3 Wochen. Naja und in knapp 5 Wochen wird wieder geschnippelt.
Deiner Mutter Alles Gute - und Dir natürlich auch!!!
LG Jens
von Dartnelke » 01.03.2009, 14:12
Meine Mutter hatte wohl eine Fistel zwischen Darm und Scheide. Aber bei der jetzigen OP wurde ihr ein endgültiges Colostma gelegt und das Rektum amputiert. Ich denke, da sehen die Wunden etwas anders aus?
Bei meiner Mutter brennt nichts. Es piekst halt und ist unangenehm wenn sie sitzt. Aber sonst hält es sich in Grenzen
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