von ConnyS » 04.01.2007, 09:15
Hallo, wie lange dauert es denn bis man das mit der Versorgung gut hinbekommt?
Was sind die häufigsten Probleme, die man hat oder welche Fehler gilt es zu vermeiden?
Ist das Stoma in der Regel richtig dicht oder gibt es da auch am Anfang Probleme?
hilfe, hilfe, hilfe...ich bin so durch den Wind seit mein Mann im Krankenhaus ist und möchte alles wissen was nur geht.:shock:
Gruß
connyS
von Monsti » 04.01.2007, 14:13
Hallo Conny,
so genau kann man Deine Fragen nicht beantworten, weil hier einige Faktoren eine Rolle spielen.
Ich hatte in der Klinik eine sehr gute und engagierte Stomatherapeutin, die mich frühzeitig in die Selbstversorgung einwies, so dass ich nach der Entlassung keine Hilfe mehr benötigte. Meine größten Fehler am Anfang waren Hektik und Nervosität. Man sollte den Versorgungswechsel ruhig angehen und alles, was man dafür benötigt, vorbereitet und griffbereit haben.
Anfangs (noch in der Klinik) musste ich mehrere Systeme und Lösungen durchprobieren, ehe es einigermaßen passte.
I.d.R. sollte die Stomaversorgung natürlich absolut dicht sein, wobei gelegentliche Pannen leider nie ganz auszuschließen sind. Meine bisherigen Sauereien ereigneten sich überwiegend in der Nacht.
Ich benutze ein zweiteiliges System und wechsle die Basisplatte normalerweise alle 3-5 Tage, den Ausstreifbeutel ca. alle 12 Stunden. Außerdem habe ich mir angewöhnt, zweimal in der Nacht aufzustehen, um den Beutel zu entlüften/entleeren. Allerdings fördert mein Ileostoma extrem viel. Andere können die Nacht problemlos durchschlafen.
Keine Panik, es spielt sich alles ein!
Liebe Grüße von
Angie
von ConnyS » 04.01.2007, 14:15
Ist es eigentlich so die Regel, das man eine Beraterin in der Klinik bekommt?
von Monsti » 04.01.2007, 14:20
Bei uns (Tirol) hat jedes Krankenhaus mit chirurgischer Abteilung eine Stomatherapeutin.
von Waltraud Mayer » 04.01.2007, 15:09
Ist es eigentlich so die Regel, das man eine Beraterin in der Klinik bekommt?
von Jutta B » 04.01.2007, 19:49
Hallo Conny,
zuerst ein Willkommen hier.
Ich finde Deine Fragestellung sehr gut, denn als erstes gibt es ja nur ein großes Fragezeichen, wenn es heißt, ein Stoma wird angelegt.
Leider ist es nicht in jedem Krankenhaus üblich, dass eine Stomatherapeutin-Stomaberaterin, oder eine ausgebildete Schwester auf der Sation sind. Dies wäre erwünschenswert, doch dadurch, dass immer weniger endständige Stomas angelegt werden, wird inzwischen auch dort eben am Personal gespart. Als ich meines bekam, waren Stomaberater noch Raritäten Die Heim- und Pflegemittelfirmen (sog. Homecarefirmen) bieten in allen größeren Städten BeraterInnen an.
Ich denke, dass es unterschiedlich ist, wie schnell man den Umgang lernt. Kommt auch oft auf die innere Einstellung an, wie flott man sich der Sache annimmt, und die oft vorhandene Barriere überwindet. Aber sehr lange dauert es bestimmt nicht.
LG
Jutta B
von hoppi1980 » 04.01.2007, 21:49
Hallo Conny!
Wie meine Vorgänger schon geschrieben haben, ist es von Fall zu Fall verschieden, wie lange es dauert, um die Versorgung in den Griff zu bekommen.
Bei mir hat es etwas länger gedauert, da sich mein Colostoma auf Hautniveu zurück gezogen hat. Mußte daher viele verschiedene Systeme ausprobieren, bis es klappte.
Auch ich hatte große Probleme, mir meine ´Sch....` selbst zu entfernen :shock:, aber man arrangiert sich damit.
Mir stand allerdings eine super Stomatherapeutin von Assist zur Seite.
Mittlerweile (im Februar bekam ich mein Stoma) mache ich die Versorgung sogar im Halbschlaf und die Bestellung erledige ich ebenfalls.
Es ist alles eine Frage der Zeit und Einstellung!
Ich wünsche euch viel Geduld!
Außerdem kannst du dich ja hier immer mit deinen Fragen und bei Problemen melden. Es wird dir immer geholfen!
Liebe Grüße
Hoppi
von Rhianonn » 05.01.2007, 16:33
Huhu Conny
ich hab mein Stoma seit Oktober und komm gut damit klar. Rein technisch gesehen ist die Versorgung bei mir kein Problem (hab allerdings auch einen sehr anständigen Ausgang). Klar dauerts ein Weilchen, bis das Darm abgeschwollen ist und seine entgültige Größe erreicht hat (da kanns schonmal passiern, daß das ganze undicht ist), aber an sich ist die Versorgung echt easy.
Was ich auch klasse find sind die Stomaleute von Publicare, die persönlich bei einem vorbeischaun sollte es Probleme geben.
Wegen Stomatherapeuten im KH: würd einfach da mal anrufen und mich durchfragen.
An sich würd ich sagen: je früher dein GöGa sich damit beschäftigt und sich selbst versorgt, desto besser wird ers können und damit zurecht kommen. Ich mein, ob man sich den Hintern abwischt oder den Bauch/ Platte *schulterzuck* - is vom Prinzip her das gleiche.
Grundregel für mich ist: wenn dir was unklar ist (im KH oder so) oder es Probs gibt - geh den Ärzten/ Schwestern/... so lange aufn Nerv, bis sie dir helfen (wenn sies ned freiwillig tun) alles andre macht dich nur fertig!
LG und ein gutes Neues
Rhi
von ConnyS » 06.01.2007, 09:18
hallo, alle, ich bin echt froh,so viele Tipps zu bekommen,das macht richtig Mut.
Mein Mann ist glaub ich nicht so zimperlich und wird damit klarkommen,wenn nicht meld ich mich hier sowieso
Gruß
conny
von Monsti » 06.01.2007, 19:45
Hallo Conny,
die meisten Fragen tauchen erst im Alltag auf. Normalerweise bekommt man grundlegende Informationen und Techniken schon in der Klinik vermittelt (inkl. Ernährung).
Klar, meldet Euch, wenn's irgendwo brennt. Aber auch ansonsten seid Ihr hier stets willkommen.
Erst mal wünsche ich Deinem Mann allerbeste Genesung!
Liebe Grüße an Euch
Angie
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