von andreina » 19.01.2010, 13:57
Hallo ich bin Forumneuling, möchte mich aber gerne an euch wenden und um Informationen und Erfahungsberichte bitten! Bei meinem Vater (77) ist im November leider die Diagnose Darmkrebs gestellt worden. Er kämpft sich jetzt durch die Chemos und Bestrahlungen (operiert wird erst nach Tumorverkleinerung). Neben den euch eh allen bekannten Nebenwirkungen hat er jetzt zusätzlich leider fast halbstündlich den Drang trotz Stoma seinen Darm entleeren zu müssen. Damit verbunden sind Blähungen und kolikartige Schmerzen. Es kommt durch den Darm auch immer eine bräunliche Flüssigkeit, obwohl er das Stoma schon ca. 7 Wochen hat.
Danke für eure Hilfe.
Andrea
von doro » 19.01.2010, 14:11
Hallo Andrea,
die bräunliche Flüssigkeit ist normal,der Darm,nun ohne Arbeit,sondert ganz wie in alten Zeiten,Schleim ab,denn er weiß ja nicht,dass er nun eigentlich arbeitslos ist.Die damit ,oder besser davor,verbundenen Schmerzen,sind leider auch normal.Bei mir wurde es merklich besser,als ich nicht ständig gedrückt habe,auch wenn mir danach war.Also, wenn Schleim raus,auf den Po setzen und dem Druckdrang nicht nachgeben.
von andreina » 19.01.2010, 16:56
Danke Doro,
ich habe gerade mit meinem Papa telefoniert, die Schmerzen sind direkt am After und extrem stark und wiederholen sich jetzt schon fast halbstündlich.
Jetzt nimmt er vorerst Schmerzmittel, hat aber zur Vorsicht morgen einen neuen Termin beim Arzt vereinbart.
Hat sonst noch wer diese Probleme??
Danke
Andrea
von HeikeF. » 20.01.2010, 23:36
Liebe Andrea;
ich hatte ein ähnliches Problem und hatte es auch hier eingestellt und wie ich finde, sehr viele und hilfreiche Infos erhalten.
Du kannst es unter lesen:
http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=6759&
Was mich mit deinem Dady vereint ist, das es auch bei mir sehr sehr schmerzhaft ist.
Nun versuche ich, den Enddarm immer wieder mit einem Analdehner zu dehnen.
Aber das dürfte deinem Dady wenig helfen. Ich kann mir vorstellen, das es auch noch schmerzhafte Folgen von der OP sind. Dort untersuchen sie ja auch immer wieder mit Instrumenten den Enddarm und der wird dabei schon sehr belastet und beansprucht (denke ich mal).
Für deinem Dady alles Liebe und Gute und vor allem, Schmerzlinderung.
Liebe Grüße,
Heike
von Zippel » 21.01.2010, 11:05
Hallo Andrea,
ich weiß nicht, ob es die gleiche Art Schmerzen sind, die ich empfinde. Aber wie Heike schon schrieb, kommen sie bei mir von den Untersuchungen.
Ich bezeichne es immer als Schließmuskelkrämpfe. Man hat das Gefühl, er dreht sich von innen nach außen. Nach einer Koloskopie bzw. Rektoskopie habe ich diese Krämpfe 5 tagelang alle 10Min. Wasserlassen ist in dieser Zeit auch ein Problem, da sich wirklich alles verkrampft.
Mein Arzt meint, manche Menschen haben diese Folgen nach Untersuchungen. Nach einigen Tagen ist es dann wieder so, als wäre nie etwas gewesen.
Ich will bei meinem nächsten Arzttermin mal nachfragen, ob man dagegen nichts krampflösendes verabreichen kann.
LG Birgit
von andreina » 21.01.2010, 11:47
Danke für eure Beiträge, die mein Vater auch verfolgt. (Find ich übrigens super, er hat sich mit 75 einen Laptop gekauft und kennt sich immer besser damit aus!)
Er hat gestern beim Arzt wieder eine schmerzhafte Koloskopie über sich ergehen lassen, mit der Aussage, dass die starken Schmerzen "normale" Nebenwirkungen der Bestrahlungen und der Chemo sind. Er hat aber jetzt auch schmerzstillende Tropfen bekommen, hoffen wir das es ein wenig besser wird.
Alles Gute
Andrea
von Mirjam » 23.01.2010, 16:21
Ich hatte diese unerträglichen Koliken auch während der Stomazeit. Dieser Stuhldrang dauerte fast eine Woche lang und ich mußte fast alle 5-10 Minuten auf die Toilette. Da hat es mir wirklich die Tränen aus den Augen gedrückt. Sicher manchmal ist Hungerstuhl, d. h. brauner Schleim, abgegangen. Warme Sitzbäder haben mich wenigstens für Minuten beruhigt.
Mein Arzt konnte mir helfen. Er gab mir Schüssler Salze Nr. 7 - Magnesium phosphoricum D 12. Magnesium hilft bekannterweise bei Muskelkrämpfen. Der Schließmuskel wird durch die Einnahme der Tabletten entkrampft.
Er riet mir 7 Tabletten in heißem Wasser aufzulösen und schlückchenweise tagsüber zu trinken.
Ich habe es anders gemacht, bei einem akuten Schließmuskelkrampf habe ich 3 Tabletten aufeinmal genommen und innerhalb 5 Minuten war Ruhe. Fantastisch die Wirkung bei mir. 80 Tabletten kosten 4 Euro und sind ein homöopahtisches Mittel, also rezeptfrei.
Alles Gute wünscht Mirjam
von andreina » 25.01.2010, 10:13
Danke Mirjam für deinen Tip, den ich sofort weiterleiten werde! Du hattest wirklich die ganz gleichen Symptome! Mein Vater muss wirklich alle 10 Minuten aufs WC und ich sehe ihm an dass die Schmerzen ganz extrem sind...............
Da er aber heute eh ins Krankenhaus musste, da seine zweite Chemo beginnt werden sie hoffentlich was dagegen unternehmen! (Obwohl mein Vertrauen in die Ärzte leider immer geringer wird)
Danke
LG Andrea
von Mirjam » 29.01.2010, 17:22
Ich melde mich nocheinmal. Also als ich diese Koliken hatte, habe ich meinem Onkologen die Symptome geschildert und erhoffte doch Hilfestellung. Er fragte aber nur, wie oft und wie lange das gedauert hat. Ein Medikament hat er mir nicht empfohlen, sondern mich mit dem Problem wieder alleine gelassen.
Ein Medikament hat er mir nicht empfohlen, sondern mich mit dem Problem wieder alleine gelassen. Erst Wochen später hat mir dann mein Hausarzt den Tipp mit den Schüssler Salzen gegeben und ab da ging es mir gut.
Hat Dein Vater schon Hilfe und Rat bekommen?
liebe Grüße Mirjam
von Jutta B » 30.01.2010, 08:01
Hallo Andrea,
Leider benimmt sich der Darm bei Chemo und Bestrahlung sehr daneben, den er muß mit diesen Nebenwirkungen extrem kämpfen. Magnesium oder Schüsslersalze sind jetzt nicht die Medikation, da sie erst recht während der Therapie Krämpfe und Durchfall hervorrufen werden. Bitte während der laufenden Therapie keine Versuche starten, ohne dem Arzt Bescheid zu geben.
Was dein Vater jetzt benötigt ist etwas um die Perestaltik (Darmbewegungen) zu beruhigen. Sprecht bitte umgehend mit dem Onkologen. Evtl. auch auf eine erneute Darmspiegelung drängen, da alles nun schmerzt, um „Kindergeschirr“ bitten. Eine „bräunliche“ Flüssigkeit aus dem stillgelegten Darm sollte auch umgehend labortechnisch (altes Blut = woher) untersucht werden. Dieser Teil arbeitet wohl nach wie vor, aber sollte jetzt nur gelblich/grüne Flüssigkeit = normale Schleimabsonderungen von sich geben.
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