von Skyfire » 12.05.2011, 21:38
Hi Angie,
mir doch auch, nur eine Stomaberaterin bzw. Therapeutin muss auch etwas an den Mann bringen, sich gut verkaufen können und zudem noch einfühlsam sein und im richtigen Moment vernünftige Massnahmen treffen können. Heutzutage, zumindest empfinde ich das so, sind wir alles nur Nummern, egal wo man hinkommt, obs im Krankenhaus ob im Kaufhaus, viele Menschen sind oft taktlos (will ich Klaus nun absolut nicht unterstellen, liegt mir fern, zumal ich niemanden den ich noch nicht mal persönlich kennen gelernt habe zu "beurteilen"!!)
Und manchmal gefällt mir sogar Klaus seine freie Schnauze, die ich ja auch habe
Hörte sich ein wenig negativ an was ich eben geschrieben habe, sollte aber Klaus in keinster Weise negativ erscheinen lassen, sondern wollte drauf aufmerksam machen das eine Stomaberaterin/therapeutin oder wat auch ever .. Verkäuferische Talente aufweisen muss. Ist halt leider Gottes heutzutage so.
(also Klaus, nicht angegriffen fühlen, ich hab halt ab und an schon mal so komische grammatikalische Fehler oder weiß mich nicht so recht auszudrücken, weil ich halt auch frei nach Schnauze schreibe, genauso wie ich es auch in meinem Kopf denke, genauso schnell schreibe ich auch
von Monsti » 12.05.2011, 21:51
Hallo Claudia,
wie man hier zu sagen pflegt: "Dös passt scho."
"Stomaschwestern", um den Begriff der Überschrift aufzunehmen, sind examinierte Pflegekräfte mit Zusatzqualifikation in Stomapflege und Wundmanagement und keinesfalls Verkäufer. Letztere sind Stomaberater. Das ist etwas ganz anderes.
Stomaberater(innen) gibt es meines Wissens bei uns in Österreich nicht. Hier gibt es nur ausgebildete Stomatherapeut(inn)en oder aber Pflegekräfte mit stomatherapeutischer Weiterbildung. Keiner von denen hat mit dem Vertrieb zu tun, sondern kümmert sich ausschließlich um die praktische Stomaversorgung.
Liebe Grüße
Angie
von Skyfire » 12.05.2011, 22:10
Nun noch mal ganz blöde nachgefragt ..
Ist die Berufbezeichnung einer Stomatherapeutin eigentlich geschützt?
Oder darf sich jeder so nennen, der eine pflegerische Ausbildung hat und sich dann selber durch Erfahrungsaustausch, Eigenwissen etc. weitergebildet hat??
Meine mal was gehört zu haben das man sich einfach Stomatherapeut nennen darf ohne eine spezifische Ausbildung.
Korrigiert mich bitte, wenn ich da absolut was falsches aufgeschnappt haben sollte!
von Frank38 » 12.05.2011, 22:44
Huhu Skyfire,
Der Berufbezeichnung ist nicht geschützt laut Wiki!
Die Enterostomatherapie (kurz: Stomatherapie, Stomapflege, umgangssprachlich fälschlicherweise oft Stomaberatung) befasst sich mit Beratung, Pflege und Rehabilitation von Menschen, die vor dem Hintergrund unterschiedlicher Krankheitsbilder ein Entero- oder Urostoma erhalten haben oder erhalten sollen, die an Stuhl- oder Harninkontinenz leiden oder von einer Wundheilungsstörung oder einer chronischen Wunde betroffen sind. Dem Bereich der Enterostomatherapie wurde darüber hinausgehend in neuerer Zeit der Schwerpunkt spezieller Ernährungsprobleme angegliedert, die aus den Grunderkrankungen resultieren.
Die Enterostomatherapie ist ein bislang rechtlich nicht geschütztes Berufsbild. Die Qualifikation erfolgt im Rahmen einer Weiterbildung. Zugangsvoraussetzung ist in jedem Fall die staatlich anerkannte Ausbildung in einem Pflegeberuf sowie bei einigen Weiterbildungsträgern eine zweijährige Berufspraxis.
Der Begriff der Stomaberatung bezeichnet demgegenüber das Umfeld der vertriebsorientierten Fachkraft eines Sanitätshauses oder eines Herstellers von Stomaversorgungen, was eine fachliche Qualifikation nicht ausschließt.
Und hier stehts auch nochmal:
http://de.inforapid.org/index.php5?search=Enterostomatherapie
lg Frank
von Monsti » 12.05.2011, 22:47
Hallo Claudia,
ob diese Berufsbezeichnung geschützt ist, weiß ich auch nicht. Google schmeißt u.a. dies aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Enterostomatherapie
Da weiß ich aber nicht, inwieweit die Infos aktuell sind. Mehr erfährt man sicher über die Verbände der Enterostomatherapeuten.
Wer sich nur durch privates Interesse und vielleicht praktische Erfahrung weitergebildet hat, darf sich allerdings nicht Stomatherapeut(in) schimpfen. Mit Vertriebsgeschick darf sich eine solche Person allenfalls "Stomaberater(in)" nennen.
In Österreich müssen Stomafachkräfte gleichzeitig auch diplomierte Pflegekräfte sein.
Liebe Grüße
Angie
von Webkänguru » 13.05.2011, 09:37
Guten Morgen zusammen,
ihr habt das meiste zur Frage schon geschrieben, möchte es nochmal kurz zusammen fassen und ergänzen.
Stomatherapeut darf sich in Deutschland tatsächlich jeder nennen, es ist leider keine geschützte Berufsbezeichnung. Die einzig qualifizierte Weiterbildung ist die zum Pflegeexperten Stoma, Kontinenz und Wunde nach der Weiterbildungsordnung der FgSKW (ehemals DVET). Die Weiterbildung wird in der Regel berufsbegleitend innerhalb von 24 Monaten absolviert. Zugangsvoraussetzung ist die Ausbildung in der Kranken-, Alten- oder Kinderkrankenpflege (sorry, hab immer noch die alten Bezeichnungen im Kopf ).
Alle Versorger stellen bevorzugt Leute aus der Pflege ein, in der Klinik sind die mit der Stomatherapie betrauten Personen mindestens Krankenpfleger/-innen. Und da in den Pflegeberufen mehr Frauen als Männer arbeiten, gibt es mehr Stomatanten als -onkel
Es gibt durchaus auch Stomaträger/-innen unter den Therapeuten. Ich weiß z.B. von einer selbst betroffenen Therapeutin in Kaiserslautern. Aber auch dann sind es meist Pflegekräfte, die später selbst ein Stoma bekamen.
Viele Grüße,
euer Christian
von MiniBonsai » 13.05.2011, 10:24
babonsai hat geschrieben:Es sind ja geschulte Fachkräfte, aber komischerweise las/hörte ich bisher noch nie von einer "Schwester", welche selbst eines trägt.
Daher habe ich oftmals den Eindruck, dass viele Fragen und Themen hier auftauchen, die genau darin begründet sind?
babonsai hat geschrieben:
Genau deswegen stellt sich mir ja die Frage, warum hier keine Stomabetroffene eingesetzt werden, viele von uns sind arbeitsfähig/willig.
Aus Lehrbüchern zu lernen, dürfte auch uns gegeben sein.
Man kann Praxis mit reinbringen, die sonst schwer nachvollziehbar (weil eben im täglichen Leben nicht davon betroffen) zu erlernen ist?
von hmengers » 13.05.2011, 10:41
Hallo,
Christian hat ja schon mal die Aus- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten zusammengefasst. Das wichtigste dabei ist aber ein Aspekt, zu dem bisher noch niemand etwas gesagt hat:
Bekanntlich (wenn auch manchmal noch nicht überall praktiziert, das wird aber überall kommen) dürfen Versorger nur noch Stomaprodukte zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen liefern, wenn sie mit ihnen einen Vertrag haben und mindestens eine qualifizierte Fachkraft für die Stomaversorgung (in Vollzeit) beschäftigen. Diese Weiter- bzw. Zusatzausbildung muss nachgewiesen werden. Wie die dann heißt, ob Stomatante, -onkel oder Kängurubetreuer usw. ist nicht von Belang.
Die überwiegende Mehrzahl solcher spezialisierten Fachkräfte ist bei den Versorgern angestellt, andere bei - oft spezialisierten - Kliniken. Viele andere Kliniken haben den Versorgungsbereich "outgesourct" und haben entsprechende Verträge mit Versorgungsfirmen. Ob der oder die am Krankenbett dann Mitarbeiter der Klinik oder beim Versorger ist erfährt der Patient oft nicht. Hauptsache sie machen gute Arbeit.
Allerdings gibt es leider immer noch Kliniken, bei denen es daran hapert und die denken, dass etwas Erfahrung und ein Wochenendkurs ausreichen, um die Patienten gut zu versorgen. Dass das oft nicht der Fall ist war hier schon oft zu lesen.
Herbert
von Carlos » 13.05.2011, 10:51
In Berlin gab es einen von der Firma Publi Care, der hat sich aber schon 1 Jahr nicht mehr bei mir "blicken lassen".
Bei Nachfrage in der Firma erkärte man:`der Stomaberater sei
schon längere Zeit erkrankt...
Hauptsache für Homecare- Unternehmen denke ich sind die monatlichen Bestellungen und nicht das Wohl der Betroffenen ! Egal ob Männlein oder Weiblein kriegen diese sowieso die gleiche Provision .
von Waltraud Mayer » 13.05.2011, 11:10
Also männliche Stomatherapeuten gibt es, ich kenne 4 persönlich und 1 per Telefon...
WArum sollte ein Stomatherapeut selber ein Stoma haben???
Eine Krankenschwester die dein gebrochenes Bein betreut muß ja auch nicht einen Beinbruch gehabt haben...
Der Begriff Stomatherapeut ist nicht geschützt, so darf sich jeder nennen, sagt überhaupt nichts über die Kompetenz aus.
Ich denke mal die Kompetenz kriegt einer auch nur im jahrelangen Umgang mit Stomapatienten. Das macht einfach die Übung und selbst in Darmzenteren sind Stomaanlagen nicht täglich an der Reihe und so auch die praktische Anwendung des theoretischen Wissens nicht immer gegeben. Deshalb wird esimmer Stomatherapeuten mit mehr oder wenir Kompetenz geben. Auch gibt es Stomaträger mit weniger oder mehr Kompetenz. Mehr Erfahrung hat eigentlich nur der bei dem es Probleme gibt. Bei dem das Stoma optimal angelegt ist , bei dem die erste Versorgung passte, der keine Hautprobleme keine Unterwanderungen hat, der kann auch keine Erfahrung weitergeben, weil der ja nur den Beutel wechselt und gut ist es...
LG Waltraud
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