von Skyfire » 13.05.2011, 17:28
Genauso sehe ich das auch Waltraud,
die Erfahrung machts!! Und auch ein wenig Liebe zu seinem Beruf.
Das ist halt überall so.
Wenn ich als Verkäuferin meinen Beruf nicht gerne mache, dann kann man mal sehen wie das Geschäft nach einer Weile aussieht, liebe ich ihn, dann hänge ich mich voll in meinem Job rein.
So ist das halt in allen Bereichen im Leben.
Und so ist es auch bei Stomatherapeuten, ich bin glücklich mit meiner, aber ich denke das auch sie demnächst mal ihre wohlverdiente Rente einreichen wird, denn ihre Nachfolgerin macht seit circa 1 Jahr (soviel ich weiß) eine 2 jährige Ausbildung zur Stomatherapeutin, zumindest dauert so lange der Kurs/Ausbildung und wenn sie den hinter sich hat, dann denke ich das meine GELIEBTE es langsam ausschleichen lassen wird oder einfach nur noch mal sporadisch arbeiten wird (ich kann mir nicht wirklich vorstellen das sie ihre Leute einfach so alleine läßt, dazu liebt sie ihren Beruf zu sehr und das merkt man ihr einfach an )
Und die "neue" (sie arbeitet auch schon ein paar jährchen Hand in Hand mit unserer "Alten" Stomatherapeutin zusammen) ist genauso in ihrem Element. Wie ihr seht, Pia und ich haben das große Los gezogen. Besser kann man fast gar nicht mehr betreut werden. Zusätzlich laufen dann noch neben den 2 anderen noch mindestens 3 andere "Tanten" in der Gegend rum, telefonieren rum, nehmen Bestellungen auf und was weiß ich was dort noch so alles an Bürokratenscheiß bearbeitet werden muss .
Somit, ich könnt mir vorstellen, in der Zukunft, wenn ich meine Kaufmännische Ausbildung hinter mir habe, mir das Sozialgesetzbuch zu schnappen, mir den Diagnose-Schlüsselverzeichnis ICD-10 rauszukramen und ihn so gut es mir möglich ist auswendig zu lernen, denn dann wäre das in etwa das selbe wie Mini-Bonsai das gerade macht, nur ich lerne gerade die Kauffrau im Industriewesen und Bonsai die Kauffrau im Gesundheitswesen (die ich ja auch mal angestrebt habe, aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste). Der Reiz in einem Sani-Haus zu arbeiten ist enorm, aber in der Industrie verdient man einfach mehr , aber der Stress um vieles höher.
Naja, schaun mehr mal was die Zukunft so bringt, erst mal muss ich ja die Prüfung bestehen irgendwann und dann seh´n mer weida .
von babonsai » 14.05.2011, 14:14
Ein liebes Hallo an alle...,
es freut mich ungemein, dass hier so rege diskutiert wird.
Manch angestoßerner Stein rollt sogar auf dem gewünschten Weg.
Ich habe nun wieder vieles, neues lernen dürfen und hoffe, anderen ging es ebenso.
Dennoch bin ich der Meinung, dass eigene Betroffenheit (oder durch den Bekanntenkreis) einer zu pflegenden Erkrankung nicht nur die Kompetenz erhöht, sondern auch hintergründiges, psychisches Verständnis ermöglicht.
Also, einen nicht erlitten Beinbruch beeinträchtigt sicherlich NICHT die Kompetenz des Behandelnden. Es ist ja auch nur ein temporäres Problem ohne weitere Handicaps.
Aber das Thema Stoma nimmt da schon einen ganz anderen Stellenwert ein? Es besteht meistenteils lebenslänglich?
Wenn ich an mein letztes Jahr nach Neuanlage des Ileos zurückdenke, so war ich in dieser Hinsicht - bis eben auf jenes Forum der hier Betroffenen - doch recht alleine, trotz "Stomaschwester"...mit meiner Psyche und "Unfällen".
Hier verweise ich mal auf den Thread "Stoma-Pannen"... es zu lesen, aber durcherlebt haben, sind doch 2 Paar Schuhe?
Ich glaube eben daran, dass ich bei einem "Beuteltier" als pflegendes Personal zumindest in der Anfangszeit besser aufgehoben wäre...
Allerdings hatte ich eine sehr inkompetente Stoma-Schwester und möchte deswegen nicht abstreiten, dass eine fähige Fachkraft ohne Stoma sicherlich auch einiges verhindert hätte.
LG
Klaus
von Webkänguru » 14.05.2011, 17:32
Hallo Klaus,
da muss ich noch einen Vergleich anbringen: ein Onkologe muss ja auch nicht selbst an Krebs erkranken, um fachlich qualifiziert zu sein ...
Ok, das ist natürlich nicht ernst gemeint. Was ich damit sagen will, die "Betroffenenkompetenz" zu haben ist etwas anderes als die fachliche Qualifikation zur medizinischen oder therapeutischen Versorgung eines Stomaträgers. Das eine nennt sich Stomatherapie, das andere Selbsthilfe. In einer idealen Welt erfährt man als neu Betroffener beides, aber auch nicht zwangsläufig durch die selbe Person.
Viele Grüße,
euer Christian
von Skyfire » 14.05.2011, 18:05
Nun gebe ich auch noch mal meinen Senf dazu,
ich hab damals zu Ileozeiten bzw. als ich kurz davor stand auch Informationen gesucht, über´s Internet (weil ich ja nicht auf den Rückanruf einer Stomatherapeutin warten wollte und damals habe ich meine Stomatherapeutin noch nicht gekannt und hatte eine andere zuerst ins Auge gefaßt), dann habe ich mir zusätzlich zu der ersten die ich über´s Internet kennen gelernt hatte eine zweite gesucht (die ich bis heute behalten habe , die wird mich auch nimmer so schnell los), und dann hab ich hier das Forum gefunden, außerdem die Ilco.
Dann ging alles rasent schnell, ich war dann auch im Chat, hörte von unserer Chris das es eine Frau Pia geben soll die in meiner Nähe wohnen würde, von meiner heutigen Stomatherapeutin bekam ich eine Frau vorgeschlagen die sich bei der Ilco engagiert und die ich mal anrufen sollte. Tja, die Welt ist klein, ich hatte unsere Pia hier vom Forum am Apparat.
Sie war diejenige die mir vieles erklärt hat und das im Krankenhaus (sie kam mich nämlich dort besuchen), nahm mir erst mal die größte Angst. Dann war ich im Chat und im Forum laufend unterwegs, habe von unserem hier Opi genannt und von unserem Tierfreund Tanja, alle erdenklichen Tips bekommen, die für mich hilfreich waren und ich konnte sie auch umsetzen. Gleichzeitig war ich auch mit meiner Stomatherapeutin in Verbindung, die mir auch super kompetente Tips gab und manchmal noch gibt (ist zwar selten, passiert aber schon mal, auch wenn es nur ums Zwischenmenschliche geht, sie ist immer für mich da).
Außerdem, bei der Ilco, auch wenn es ältere Damen sind und kaum in mein Alter reinpasst, ich hab mich immer gut mit allen Altersklassen verstanden, die haben so viel Ruhe und Mitgefühl, als auch super wertvolle Tips gegeben. Und da meine Stomatherapeutin auch laufend bei dem Ilcotreffen anwesend ist, bekommt sie auch immer wieder Feedback usw. usw.. sie lernt sozusagen immer noch dazu, obwohl sie schon super lange in ihrem Job arbeitet.
Lange Rede kurzer Sinn, meine Meinung ist, wenn eine Stomatherapeutin in der Theorie alles super beherrscht, kann sie die Tips natürlich super gut anwenden, das ist gar keine Frage. Hat sie aber nicht die nötige Liebe zu ihrem Beruf, und der ist knallhart, schon alleine die verschiedensten Krankheiten mit ansehen zu müssen und nicht großartig helfen zu können, stelle ich mir ganz schlimm vor, ja hat sie nicht die Liebe zu ihrem Beruf, wird sie niemals so eine gute Stomatherapeutin wie ich sie an meiner Seite habe, da sie laufend versucht auf den neuesten Stand zu bleiben, und den bekommt sie nur, wenn sie sich in allen Richtungen informiert.
Meine Frau Seifert und die gute Tanja an ihrer Seite geb ich auf keinen Fall wieder her, Forum und Chat sowieso nicht, ja und die Ilco, das pack ich momentan von der Zeit her nicht, wegen meiner Umschulung und gefolge des Praktikums.
Ach jetzt schreib ich schon wieder einen Roman, der keinen Menschen wirklich interessiert hat, aber ich sehe das so, das es die gesunde Kombination macht.
Liebe Grüße
Claudia
P.S. Den Roman noch ein wenig verlängere, wenn ein Stoma-Patient, sich nicht auf die Stomatherapeutin einläßt, das Stoma nicht akzeptiert,oder die Therapeutin nicht ausstehen kann, da kann dann die best ausgebildete Stomatherapeutin vor ihm/ihr stehen, da kann die gute Frau/Mann auch nicht helfen
von kleine leuchtende Blume » 16.05.2011, 19:11
Skyfire, ich beneide dich. Ich hätte mir auch jemanden gewünscht der mir am Krankenbett etwas über das Alltags-Leben mit Stoma erzählt.
Bestimmte Fragen kann eben nur einer beantworten, der es selbst erfahren hat. Eigene Erfahrungen können nicht durch viel Liebe und Lehrbuchwissen ersetzt werden. Gerade bei dem sensiblen Thema Stoma.
Letztendlich habe ich die Antworten auf meine Fragen erst hier im Forum bekommen, als es mir wieder gut ging und alles überstanden war. Alles aus Erfahrungswissen.
Kleine leuchtende Blume
von Skyfire » 16.05.2011, 21:31
Hi leuchtende Blume,
wie du unschwer herauslesen kannst, konnte ich mich im Vorfeld über mein zukünftiges Stomaleben informieren.
Andere hatten nicht so viel Glück und mussten Notoperiert werden.
Aber zur vorinformationen einzuholen muss man natürlich auch Eigeninitiative ergreifen, das heißt im klartext, hartnäckig für sich selber Klinkenputzen , denn es kommt sicherlich keiner freiwillig auf den Erkrankten zu und erzählt ihm von sich aus das er mit Stoma lebt (ich jedenfalls habe kein Problem damit über mein Stoma zu reden bei Freunden und Bekannten und auf der Schule, mein neuer Arbeitgeber fürs Praktikum hingegen, da weiß keiner das ich ein Stoma habe und bisher hat noch niemand was gemerkt obwohl Fritz ab und zu mal ganz laut brüllt).
von sakise2010 » 04.06.2011, 05:06
Huhu
also wir haben eine Sie, ihre Kompetenz hab ich noch nicht in Frage gestellt ist auch immer bissel Ermessenssache.
In Bethel kam HERR König der Mann ist Top, grad auf Babys spezialisiert aber leider wohnen wir in einem anderen Einzugsbereich deswegen ist seine Kollegin zuständig. Sie kann das was sie macht, denke ich, nur hat sie wenig Erfahrung mit Kleinkindern weil die sonst alle aus anderen Einzugsbereichen kommen. Da Sie auch selbst keine Kinder hat heißt das reine Theorie aber sie ist stets bemüht.
Bevor ich Sie anrufe mach ich mich immer erstnochmal selbst schlau um ein besseres Bild von dem was ich versuche zu vermitteln zu bekommen und um unnötiges rumgefahre zu ersparen.
Bisher lag ich mit meinem Handeln und Verdacht immer richtig da ich ja bereits schon Kinder hab und etwas ableiten kann. Sie sagt immer ich bin schon mehr Profi als Sie, da sie ja den Alltag nicht kennt.
Aber ich muss auch einigen wiedersprechen wenn sie sagen zb der Onkologe braucht keinen Krebs usw.
Ein Berater ist immer authentischer und Hilfreicher wenn er weiß wovon er spricht als jemand der nur das Lehrbuch kennt.
Ärzte sind ähnlich dem Mechaniker,die suchen das Problem und versuchen es zu reparieren; nur der Mechaniker ist noch näher dran als der Arzt weil er selbst sicher schon das eine oder andere Mal Probleme bei anlassen hatte.
Ein Männlicher GYnäkologe zb. weiß wie ne Geburt abläuft aber die Schmerzen kann er nie nachvollziehen....
faden verloren ist schon früh bina lg
von babonsai » 04.06.2011, 10:55
Der Faden ist sehr gut erkenntlich, also keine Angst
Genau darum geht es mir, die heiße Herdplatte zu beschreiben, ist was anderes als sie zu erleben.
Deswegen wird auch jedes Kind, trotz zahlreicher Warnungen, dennoch immer rauffassen und sich verbrennen
Die Erfahrung gibt immer wesentlich mehr, als jegliche Theorie her.
Trotzdem ist unbestritten, dass es manchmal auch ohne geht, aber eben recht selten...
LG
Klaus
von pixipixi » 04.06.2011, 16:54
hallo,
ich kenne bis jetzt nur kh/reha.
und beides eine katastrophe. gerade für mich als absoluter neuling. basisplatte angeklebt und ausstreifbeutel. machten die krankenschwestern, das entleeren. nach 10! tagen fragte ich mal nach, wann so etwas gewechselt werden müsste. es brenne unter der basisplatte!
(ich noch unter "drogen" einfluss und völlig inmobil im krankenh
aus!)
da sind sie in wallung gekommen. als nach 14 tagen endlich eine andere stoma therapeutin kam, hatte ich endlich materialien am bett!
krankenpfleger und schwestern auf der chirugie völlig überfordert!
in der reha noch schlimmer. in hamburg wurde es mir als die fachklinik verkauft und hier hat keiner ahnung von etwas (außer die diätassistentin)
sie hätten höchstens 4-5 leute im jahr mit nem stoma. und ob es nicht egal ist das die basisplatte konvex light wäre oder plan...
hoffe, wenn ich in 2 wochen nachhause komme, das dann alles klappt....
lg pixipixi
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