von Frank38 » 27.07.2011, 23:54
Huhu,
was die Prothesen Technik angeht sind die schon ziemlich weit, aber das mit dem Ventil wie soll das gehen, da ist so ein Druck drauf das die Darmwände platzen würden und die Winde müssen auch raus also muss etwas die ganze Zeit offen sein. Ich glaube nicht das sowas je gemacht wird, da gibt es andere Bereiche in denn sie Forschen.
lg Frank
Hi
Um mich mal ein zu mischen. Ich kann zwar meinen Schließmuskel willentlich öffnen und schließen, weil der noch geblieben ist aber die vielen kleinen Nerven da zu gehören sind wech. Einem Sammelbehälter habe ich auch nennt sich Pouch den ich habe, ist ein sogenannter Ileonalen J-Pouch dieser wurde aus einer Dünndarmschlinge geformt. Diesen habe ich zwar nutzen tue ich aber mein Stomi auf dem Bauch.
Wäre lieber dafür wie es sie es bei Organspenden möglich ist, das man auch einen Dickdarm Spenden kann aber das ist Utopie hoffen das es irgendwann möglich sein könnte darf man.
Lg Carsten
von Waltraud Mayer » 28.07.2011, 13:39
Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass ein Stoma für uns die Endlösung sein soll und sich der Fortschritt nur auf neue Beutelformen oder Basisplatten beschränkt!
Vielen wäre doch schon geholfen, wenn das Stoma, was bislang unpassenderweise an der Bauchdecke herausgeführt wird, einfach dort austritt, wo es auch hingehört, nämlich am After.
von Mann44DN » 23.08.2011, 19:11
Hallo an alle,
ich habe mich gewundert, dass mein Beitrag doch in kürzester Zeit verschiedene Gemüter erregt hat.
Bei einigen kommt es mir so vor, als wenn man 'sein' Stoma schon so lieb gewonnen hat, so dass man es mit Zähnen und Klauen verteidigt.
Natürlich soll keiner statt einen Beutel am Unterbauch nun plötzlich einen solchen an der Stelle des noch vorhandenen (oder bereits entfernten) Anus anbringen müssen.
Soviel Phantasie hatte ich den hier Anwesenden gar nicht zugetraut.
Es geht mir selbstverständlich um eine reine Ersatzlösung (also eine Nachbildung) der natürlichen Rektum- oder Schließmuskelfunktion.
Ob dies durch eine Transplatation oder eine elektromechanische Lösung realisiert werden kann, sei letztlich dahingestellt.
Es geht also nicht darum eine Hilfsperson zu beschäftigen, die hinter einem den Beutel wechselt.
Ich hätte schon gedacht, dass man diesem Wunsch hier etwas mehr Respekt und Verständnis entgegengebracht hätte.
Gut, dass mein offen ausgesprochener Wunsch nicht von allen hier derart zerissen wurde.
Wenn es eine praktikable Möglichkeit gäbe, eine ähnliche Funktion, wie die natürliche, nur ansatzweise wieder herstellen zu können, so wäre ich dabei.
Und diejenigen, die unbedingt ihr 'Spuckerle' behalten wollen, sollten sich besser mit solch einer Möglichkeit erst gar nicht auseinandersetzen.
von Aquamarin » 23.08.2011, 20:27
@Mann44DN:
Einen künstlichen Schließmuskel gibt es schon. Informationen darüber findest Du im Internet. Du musst bei Google "Artificial Bowel Sphincter" oder "Artificial Anal Sphincter" eingeben.
In Deutschland ist der künstliche Schließmuskel als "Analband" bekannt. In wenigen Fällen kann durch die Implantation des Analbandes eine zufriedenstellende Kontinenz erreicht werden. Aber nur dann, wenn der echte Schließmuskel nicht vollständig zerstört ist.
Bezüglich des Analbandes habe ich vor vier Jahren mit einem Professor in der Charité in Berlin gesprochen. Er meinte, dass es sehr oft zu Infektionen kommt, wenn man das Analband implantiert. Deshalb hält er nicht viel davon.
Es gibt ein kontinentes Ileostoma (Kock-Pouch). Das funktioniert bei einigen Patienten gut. Sehr viele Kock-Pouch-Patienten haben aber Probleme mit dem Ventil des Kock-Pouchs.
Voraussichtlich wird es in einigen Jahren einen Pouch mit Titanverschluss (auf dem Bauch) geben.
Gruß
Aquamarin
von Skyfire » 23.08.2011, 20:44
Aquamarin hat geschrieben:
Voraussichtlich wird es in einigen Jahren einen Pouch mit Titanverschluss (auf dem Bauch) geben.
Gruß
Aquamarin
von Aquamarin » 23.08.2011, 21:02
Hallo Skyfire,
im September 2003 wurde in Norwegen ein Medizintechnikunternehmen gegründet (von einer Frau). Diesen Unternehmen hat einen Titaverschluss entwickelt, mit dem man einen Pouch verschließen kann.
Wie lange es dauern wird, bis die klinischen Studien abgeschlossen sind und der Verschluss auf den Markt kommen wird, kann man derzeit noch nicht sagen. Es bringt auch nichts, diesbezüglich bei dem Unternehmen anzufragen.
Gruß
Aquamarin
von Skyfire » 23.08.2011, 21:43
Hi Aquamarin,
dann Dank ich Dir erst mal und hoffe dann mal weiter, das es irgendwann mal auch für uns diese Möglichkeit geben wird. Wenn nicht, so kann ich persönlich auch damit leben. Für Neupatienten finde ich dieses allerdings die Idealste und auch Ästhetischste Lösung von der ich je gehört habe (für die Zukunft). Sollt es bei mir nimmer hinhauen, so gönn ich den anderen das um so mehr, wenn sie es irgendwann mal bekommen werden, anstatt mit einem Beutel herumlaufen zu müssen (nicht falsch verstehen, ich gönne natürlich niemanden eine Krankheit, nur halt das die Krankheit geheilt wäre und wenn ein Stoma nötig wäre, anstatt mit Beutel diesen Titanverschluss bekommen würde)
Toll das es dieses Unternehmen gibt.
von bernd1 » 25.08.2011, 07:23
@Uwe:
Es gibt eine solche Loesung wie die von dir erwaehnte Manschette. Frau Prof. Dr. med. Moeslein in Bochum ist auf diesem Gebiet bereits aktiv dabei und hat auch schon entsprechende Erfolge erzielt. Ihr findet die Info auf Google unter Prof. Moeslein, Bochum und Anal Band. Technisch entspricht das der Manschette, die Du erwaehnt hast. Aber Achtung: ich habe selbst schon mit Frau Moeslein Kontakt gehabt, sie schrieb mir seinerzeit, dass diese Loesung nur fuer bestimmte Patienten in Frage kommt. Das ist nun aber auch schon 2 Jahre her....
Viele Gruesse aus Irland,
Bernd
von Webkänguru » 25.08.2011, 08:49
Hallo zusammrn,
ergänzend zu Bernds Beitrag, für alle die mehr darüber erfahren wollen, wir haben dazu Ende 2008 ein Interview mit Prof. Dr. Gabriele Möslein geführt:
Kontinentes Colostoma durch Einsatz eines Analbands
Viele Grüße,
euer Christian
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