von Skyfire » 17.03.2012, 20:37
Hi Häslein,
ich sehe ein das man kostengünstig bestellen sollte und als Patient daran mitarbeiten sollte so kostengünstig wie möglich zu bestellen und dementsprechend sparsam mit Materialien umzugehen.
Aber das ich mir in Zukunft vorschreiben lassen würde das ich von Ein- auf Zweiteiler wechseln soll nur damit es für den Versorger kostengünstiger werden soll .. NEIN, DA WÜRDE ICH PERSÖNLICH AUF DIE BARIKADEN GEHEN. Ich mag keine 2 Teiler. Ich akzeptiere sie nicht an meinem Körper. Ich finde das sie absolut ekelig sind an MIR (weiß auch nicht warum ich so eine Abneigung dagegen habe, vielleicht weil ich sie zu Ileozeiten nutzen musste und die Teile bei mir laufend unterwandert sind?).
Sollte sich mein Versorger jemals (und mein Versorger wird es nicht tun, davon bin ich überzeugt) gegen die Auswahl meiner Beutel querstellen, glaub mir, er hätte ein Problem mit mir. Wir müssen sowieso überall schon sparen sparen sparen. Und wenn wir Stomaträger uns langsam mal nicht anfangen zu wehren, dann haben wir demnächst noch ein größeres Problem in meinen Augen. Nämlich das wir noch mehr sparen müssen.
Ich sehe es ein, das wir wirklich mit den teuren Materialien sorgsam umgehen sollten und nicht einfach wild drauflos bestellen müssen, aber woran sollen wir denn noch sparen? Das fängt bei den Kompressen an (Gott beware bitte nicht schon wieder dieses Thema ) und hört bei den Modelierstreifen auf.
Was nötig ist wird benötigt und wenn die KK sich aufregt bekommt sie n Rezept. Was für Selbstzahler ist, muss halt selbst bezahlt werden (also auch nicht Verordnungsfähig).
Klar gibts auch Leute die Beuten aus und es geht dann zu unseren Lasten im Endeffekt. Wie gesagt, ich plädiere da für eine gesunde Einstellung zur Bestellung beim Lieferanten/Versorger. Ich muss nicht unbedingt 23 verschieden Beutel zuhause liegen haben die eh nicht genutzt werden, ich muss nicht unbedingt 100 verschiedene Modelierstreifen besitzen oder Salben Pasten usw.
Nee, ne vernünftige Versorgung muss her und gut isses. Dann braucht man auch wirklich nur das allernötigste und dann kommt man auch i.d.R. mit den Pauschalen hin
Ich kenne eine Dame und das muss man auch mal anmerken, die kommt mit der Stomaversorgun von sämtlichen Herstellern nicht zurecht. Sie bekommts einfach nicht dicht. Und die soll dann möglichst noch anfangen zu sparen? Nee geht nicht wirklich oder?
Dieses Thema kann man eigentlich nicht wirklich pauschalisieren und liegt von Fall zu Fall immer anders, und darum verstehe ich auch die Krankenkassen, Regierung etc. nicht.
(und noch weniger verstehe ich, das man sich noch nicht als Patienten zusammen getan hat und versucht mal wenigstens was zu unternehmen, als sich laufend zu beschwehren)
von Biggi0001 » 17.03.2012, 20:49
Das ist im Prinzip die gleiche Argumentation wie bei den Kompressen: "Wir sind ja nun schon Stomaträger, woran sollen wir denn jetzt NOCH sparen"
"Nur" ein Stoma zu haben berechtigt halt eben NICHT, wahllos mit den Geldern anderer Leute rumzuschmeißen - für meine Begriffe gibts andere und bessere Kompensationen.
Es geht um die Kernaussage: NOTWENDIGES wird von den Kassen nach wie vor bezahlt.
Wer Extrawürste haben möchte, müsste sie eben selbst tragen - konsequent durchgezogen würden 99.9 % derer, die jetzt auf ihre Extratouren bestehen, ganz plötzlich ganz fix umdenken, weil andere Sachen schlicht wichtiger sind.
Ich würde hier mal ganz schlicht und ergreifend unterstellen, dass bei aller Aversion diese sich ganz fix in Luft auflösen würde, wenn plötzlich ein Zuzahlungsbetrag von - sagen wir mal - 200 Euro monatlich im Raume stünde.
Abgesehen davon...Kompensation....mich würd mal interessieren, welche Kompensation RICHTIG Kranke bekommen ( wollen ).
Sorry, aber da bin ich ganz bei Häslein.
von Skyfire » 17.03.2012, 21:27
Biggi0001 hat geschrieben:Es geht um die Kernaussage: NOTWENDIGES wird von den Kassen nach wie vor bezahlt.
von White_Buffalo » 17.03.2012, 21:33
Ich Film de es gelinde gesagt merkwürdig, wenn gerade hier
Von "richtig Kranken" im Gegensatz zu Stomaträgern gesprochen wird...
Pauschalierungen ohne individuelle Betrachtung würde ich hier in
Dieser doch harschen und kalten Art und Weise nicht erwarten.
Aber es ist sich nur ein Zeichen, dass soziale Kälte überall zunimmt...
von Hanna70 » 17.03.2012, 21:38
Ich bilde mir ein, ein relativ kostengünstiger Stomapatient zu sein - Platten, Beutel, Kompressen (bekomme ich noch! , dafür keine Abfallbeutel! ), ab und zu mal ein Gürtel, ab und zu mal Klebeentferner und neuerdings Adaptpaste. Das wars! Wahrscheinlich vor allem, weil ich zu faul und zu bequem zum Experimentieren bin.
Darum habe ich dazu eigentlich nichts zu sagen - außer der Frage: Wieso haben die KK die Pauschalen an die Versorgungsfirmen gekürzt? Alles wird teurer, sicher auch die Lohn- und Energiekosten der Versorgerfirmen. Und da werden die Pauschalen gekürzt! Und die Kassen verbuchen einen schönen Überschuss!
Ich muss sicher nicht alles verstehen, aber wissen würde ich es schon gerne.
Rosi
von doro » 17.03.2012, 23:50
Das kann ich natürlich nicht beantworten, ABER ca 60 Dichtungsringe im Monat - gehören sicher nicht dazu.Was ist denn in deinen Augen Notwendig?
von le courageux » 17.03.2012, 23:55
hmengers hat geschrieben:Hallo Rüdiger,
zu Deinen Problemen ein paar Anmerkungen von mir:
a) Die Lollis sind wirklich extra teuer (1 ml ca. 2 €/Stück) während der Cavilon-Spray 28 ml "nur" brutto 25-30 € kostet. Für eine Daueranwendung wäre das ja vielleicht ein Entgegenkommen gegenüber dem Versorger.
b) Wenn Du schreibst dass Du günstigenfalls zwei Versorgungswechsel am Tag hast dann gehe ich davon aus dass das Einteiler sind. 60-90 Ringe zusätzlich per Monat sind für den Versorgernatürlich auch ein harter Brocken.
Vielleicht lässt sich das Problem ja entschärfen wenn Du auf eine mehrteilige Versorgung wechselst. Falls der Beutelwechsel mit "einem Klick" Dir Probleme machen sollte: Die Systeme mit Klebebeuteln auf der Platte sind dann einfacher zu handhaben und auch absolut. dicht (eigene Erfahrung)
Herbert
von doro » 18.03.2012, 00:04
Ja, nun endlich wieder.Ich schlucke auch, jeden Monat, wenn mir meine DAK Ihren Beitrag von meinem Konto nimmt. ( Muss sie auch, weil ich noch ein Selbstständiges Gewerbe betreibe,hört sich nur so schlimm an, isses aber nicht. Wenn ich nun aber meine 6 OP´s in 2004, je 1 OP in den nachfolgenden Jahren,meine CT´s und ähnliches berechne,da kann ich nur sagen, von mir wurde dieser " ÜBERSCHUSS" nicht erwirtschaftet. Meine Stoma-Versorgung, noch gar nicht eingerechnet. Und wenn ich dann so in die Runde schaue und mir Eure Krankheitsgeschichten in Erinnerung rufe da darf ich feststellen,dass die wenigsten von Euch Aufgrund des Überschuss der Kassen, sich dafür einen Lorbeerkranz an die Wand nageln können.Wer dann noch lange krank war, Krankengeld bezogen hat und während der Zeit Beitragsfrei geblieben ist... mein lieber Charly - das läßt sich kaum rechnenUnd die Kassen verbuchen einen schönen Überschuss!
von le courageux » 18.03.2012, 00:28
Häslein hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich kann mich Kienante leider nicht anschließen.
Vielmehr sehe ich es so wie Herbert bzw. doch noch strenger:
Ich bin der Meinung, dass ein Stomaträger das erhalten soll, was notwenig ist. Das impliziert aber nicht, dass er mit dem Verweis auf die Pauschalverträge zwischen KK und Versorger alles genauso erhalten kann,wie er will.
Wenn eine kostengünstigere Versorgungsvariante gegeben ist und sie zum gleichen Ergebnis führt, muss sich der Stomaträger hier kompromissbereit zeigen oder aber seine Wunschversorgung selbst zahlen.
Im hier genannten Beispiel von Rüdiger würde ich - als Versorger - zunächst darauf bestehen, dass ein zweiteiliges System zumindest versucht wird. Wenn ein Einteiler mit Modellierstreifen "dicht" ist, liegt der Verdacht nahe, dass es eine Basisplatte für Zweiteiler auch sein wird.
Dem Einwand, der Betroffene möge aber lieber einteilige Modelle ohne nachvollziehbare Begründung, könnte ich als Versorger nicht stattgeben.
Weiterhin ist es so, dass die Lollies von 3M nicht zur Stomaversorgung im ursprünglichen Sinne zählen!!!
Sie werden primär der Wundversorgung zugerechnet und wurden in begründeten ( ! ) Fällen an die Stomaversorgung adaptiert.
Wenn man sie braucht ( gilt auch für das Spray ), kann der Versorger auf einem zusätzlichen ärztlichen Rezept bestehen, worauf eine parastomale Wunde attestiert wird. Das ist auch nicht schlecht, weil der Versorger dann mit der KK eine höhere Pausch. für Wundversorgung abrechnen kann und so die Kosten für den nicht unerheblichen Mehraufwand besser gedeckt werden können.
Wenn der Versorger ohne extra Rezept Lollies oder Spray liefert ( im Rahmen einer Pauschverordnung ) ist es reine Kulanz.
LG, Häslein
von le courageux » 18.03.2012, 00:54
Biggi0001 hat geschrieben:Das ist im Prinzip die gleiche Argumentation wie bei den Kompressen: "Wir sind ja nun schon Stomaträger, woran sollen wir denn jetzt NOCH sparen"
"Nur" ein Stoma zu haben berechtigt halt eben NICHT, wahllos mit den Geldern anderer Leute rumzuschmeißen - für meine Begriffe gibts andere und bessere Kompensationen.
Es geht um die Kernaussage: NOTWENDIGES wird von den Kassen nach wie vor bezahlt.
Wer Extrawürste haben möchte, müsste sie eben selbst tragen - konsequent durchgezogen würden 99.9 % derer, die jetzt auf ihre Extratouren bestehen, ganz plötzlich ganz fix umdenken, weil andere Sachen schlicht wichtiger sind.
Ich würde hier mal ganz schlicht und ergreifend unterstellen, dass bei aller Aversion diese sich ganz fix in Luft auflösen würde, wenn plötzlich ein Zuzahlungsbetrag von - sagen wir mal - 200 Euro monatlich im Raume stünde.
Abgesehen davon...Kompensation....mich würd mal interessieren, welche Kompensation RICHTIG Kranke bekommen ( wollen ).
Sorry, aber da bin ich ganz bei Häslein.
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