Hallo zusammen, ich lese schon seit einiger Zeit in eurem Forum und würde heute gern auch mal Fragen stellen.
Meine Mutti hat seit einer Woche einen künstlichen Darmausgang und ich möchte mich mal erkundigen, wie man die Versorgung geregelt bekommt. Ich habe schon einiges von Platten oder Beuteln gehört. Kann man denn selbst entscheiden, was man nutzt? Was ist denn mit den Krankenkassen? Übernehmen die die Kosten für die Produkte? Ist es sinnvoll einen Stomavertreter zu beauftragen oder wird das sowieso gemacht.
Es wäre schön, wenn ihr mir weiterhelfen könntet. Ich sag schon mal DANKE und bis bald
von Monsti » 25.10.2009, 21:24
Hallo sojugi,
sei erst einmal willkommen in unserer Runde!
Leider hast Du in Deinem Profil nichts über Deine/Eure Herkunft geschrieben.
In Österreich ist es so, dass man bereits in der Klinik/im Spital mehrere Systeme ausprobieren kann. Nach der Entlassung kümmert man sich um das weitere Prozedere selber.
Ich gehe zum Hausarzt und gebe ihm die Infos, die er benötigt, um einen Verordnungsschein ausstellen zu können. Was ich benötige, wusste ich in etwa aus der Klinikzeit. Meine Bestellung erfolgt quartalsweise und beinhaltet i.d.R. 5 Packungen (à 5 Stück) Basisplatten und je drei Packungen Midi- und Mini-Ausstreifbeutel (30 Beutel je Packung). Mit den Verordnungsscheinen gehe ich zum nächstgelegenen Sanitätshaus, das die Bestellung vornimmt und mich bei Ankunft der Ware anruft.
In Deutschland kann man sich u.a. an ein Homecare-Unternehmen wenden, das nicht nur die Bestellung vornimmt, sondern auch beratend tätig ist. Darüber können Dir andere aber sicher mehr schreiben.
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
von Webkänguru » 25.10.2009, 21:35
Hallo sojugi,
der "Stomavertreter" ist oft eine echte Stomatherapeutin oder zumindest eine gelernte Krankenpflegerin mit einer zusätzlichen Ausbildung. Eigentlich sollte deine Mutter bereits im Krankenhaus von einer Stomatherapeutin Besuch bekommen haben. Deren Job ist es nämlich vor allem, deine Mutter in der Versorgung ihres Stoma anzuleiten.
Grundsätzliche Infos was ein Stoma ist und mit welchen Hilfsmitteln es versorgt wird, findest du hier: www.Stoma-Welt.de. Dort solltest du schon einmal viele Antworten finden.
Die Produkte zur Stomaversorgung gibt es von verschiedenen Herstellern. Grundsätzlich könnt ihr frei wählen, welche Produkte deine Mutter verwendet. Die Krankenkassen sind verpflichtet alles zu zahlen, was für die Stomaversorgung notwendig ist.
Normalerweise läuft es so ab: eine Stomatherapeutin besucht deine Mutter im Krankenhaus und lernt sie im Umgang mit ihrem Stoma und der Stomaversorgung an. Sie wählt auch ein passendes Produkt für die individuelle Situation deiner Mutter aus. Damit solltet ihr erst einmal gut fahren. Nachdem deine Mutter sich mit der neuen Situation vertraut gemacht hat, könnt ihr zusätzlich Produkte anderer Hersteller testen. Dazu stellen euch die Hersteller kostenlos Produktproben zur Verfügung. Und wenn dann ein anderes Produkt besser funktioniert als das zuerst empfohlene, dürft ihr auch zu diesem Produkt wechseln.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Beutelmännchen » 26.10.2009, 00:06
Hi Sojogi!
Also bei mir kamen schon im Krankenhaus die Mitarbeiter von Alippi und haben mich meiner angenommen.
Seit dem begleitet mich eine Homecare Schwester dieses Sanitätshauses und versorgt mich mit allem rund ums Stoma.
Anfangs musste ich für die Stomaversorgung pro Bestellung 5€ zuzahlen nun bin zuzhlungsbefreit und meine Kasse übernimmt alle Kosten.
Viele Grüße und alles Gute für Deine Mutter!
von hmengers » 26.10.2009, 13:57
Hallo,Anfangs musste ich für die Stomaversorgung pro Bestellung 5€ zuzahlen
von Waltraud Mayer » 26.10.2009, 14:57
Zitat:
Anfangs musste ich für die Stomaversorgung pro Bestellung 5€ zuzahlenHallo,
da hat wieder einmal einer gepennt, weil die Stomaversorgung zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel sind, für die INSGESAMT (ohne Befreiung) 10 €/Monat Zuzuzahlen sind.
von Beutelmännchen » 26.10.2009, 15:07
Nichts gegen dich Herbert,
aber hier hat niemand gepennt, es ist bei mir so und dabei bleibt es!
Grüße!
von hmengers » 26.10.2009, 15:09
Ischa schon gut...
Aber wer braucht denn als Stomapatient pro Monat weniger als 100 € für Hilfsmittel? Und da stand ja "pro Bestellung"... :shock:
@Beutelmännchen: bei Dir WAR das so, OK, aber eben falsch. Es sei denn, Dein Hilfsmittelbedarf pro Monat war nicht mehr als 50 €. Denn die Vorschriften des SGB V (Krankenversicherung) gelten für ALLE, ohne Ausnahme.
Herbert
von Beutelmännchen » 26.10.2009, 15:14
Ich benötige für 3 Tage eine Hautschutzplatte und meine Beutel wechsel ich auch nur alle 3 Tage, kann diese extra entleeren.
Und laut meiner Homecare Schwester wurde mir das so beigebracht. Mittlerweile habe ich mir schon angewöhnt die Platte bis zu 5 Tage zu tragen um die Haut um das Stoma herum nicht so zu strapazieren.
Macht ihr es anders?
von hmengers » 26.10.2009, 15:20
Hallo Beutelmännchen,
wielange eine Platte/ein beutel bei einem Ileostoma getragen wirden sollte, wissen andere besser. Bei meinem Hinweis zu den Zuzahlungen ging es um die Monatspauschale. Übrigens: 10 Platten und 10 Beutel (was Du als den derzeitigen Monatsbedarf nennst) kosten so rund 120-130 €...
Herbert
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