von mima » 19.03.2007, 21:07
Hallo zusammen,
ich will mit meiner Frau, die ein Ileo- und ein Urostoma hat, mit dem PKW für ein paar Tage verreisen.
Meine Frage: Es kommt ja leider hin und wieder vor, dass ein Beutel abgeht. Meistens dann, wenn es auch gar nicht passend ist. Wenn wir uns in einem Hotelzimmer einmieten, sollen wir dann an der Reception von unserem Problem berichten? Habt ihr in diesem Fall evtl. eigene Bettwäsche und wasserdichte Unterlagen mit? Habt ihr sonst einen Rat, was man vorsorglich machen kann?
Wie ich meine Frau kenne, macht sie sich schon vorher große Sorgen, dass ihr ein Beutel abgehen könne. Dann passiert auch, was passieren muss. Das ist einfach die Psyche.
Für Empfehlungen bedanke ich mich schon herzlich im Voraus.
Walter
von doro » 19.03.2007, 21:19
Hallo mima ,
ich würde, weil es im PKW einfach zu transportiren ist,eine Wasserdichte Unterlage fürs Bett mitnehmen.Ansonsten würde ich vorher keine Pferde wild machen.Wenn eine Panne passiert, kann es gesagt werden. Aber sonst,abwarten und Tee trinken. Bei mir passieren die Pannen auch oft außer Haus.Ist aber immer gut gegangen.Im Hotel wurde ich immer rechtzeitig wach.
Genießt Eute Auszeit.
von hoppi1980 » 19.03.2007, 21:21
Hallo Walter!
Ich habe zwar "nur" ein Colostoma, aber wenn es ums Reisen geht, bin ich gut vorbereitet.
Als wir letztes Jahr eine Woche nach Österreich fuhren, nahm ich eine Inkontinenz-Unterlage mit. Bei meiner Tante (Krankenschwester) orderte ich ein paar Einlagen, die man auch im Krankenbett findet. Sicher ist sicher
Ansonsten hab ich ja immer im Auto noch einen Rucksack mit Klamotten zum Wechseln liegen. Da kann man auch mal am Rastplatz oder im Restaurant die Toilette nutzen.
Wir schliefen in einer kleinen schnuckeligen Pension. Dort waren wir schon öfters, also bekannt. Allerdings in Zeiten ohne Stoma. So konnte ich mit der Gastgeberin ein paar Worte plaudern, auch übers Stoma. Sie erlaubte mir sogar, die private Waschmaschine zu benutzen.
Ich würde schon an der Rezeption mal nachfragen, ob solche Bettwäsche vorhanden sei. Meist sind die Damen und Herren sehr hilfsbereit und machen vieles möglich.
Ich wünsche euch beiden einen schönen und erholsamen Urlaub.
Liebe Grüße
Hoppi
von Monsti » 19.03.2007, 21:29
Hallo Walter,
nachdem ich einmal, vor 1,5 Jahren, im Hotel eine grandiose Sauerei geschafft hatte, die mir natürlich auch extrem unangenehm war, nehme ich nun immer eine wasserdichte Unterlage mit. Sowas hilft natürlich nur gegen Durchtränkung der Matratze, die Bettdecke kann es trotzdem dahinraffen, bei einem Leck des Urostomas sicher nicht, bei einer Plattenablösung beim Ileostoma leider ziemlich sicher. Wenn's denn passiert, passiert es nun mal.
Inzwischen sage ich bereits an der Rezeption, dass ich ein Ileostoma und auch eine wasserdichte Unterlage dabei habe, aber für den Rest nicht 100%ig garantieren könne. Meine Erfahrungsn sind bisher durchweg positiv.
Kleiner Tipp, um in den Nächten sicher zu sein: ab 19 Uhr nichts mehr essen. Bzgl. des Urostomas schon vorab fragen, wie es um Aufhängungsmöglichkeiten des Nachtbeutels bestellt ist. Solche Anfragen haben wir auch (Ferienwohnung), das ist für uns ganz normal.
Vielleicht hilft Dir das schon ein wenig weiter.
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
von mima » 19.03.2007, 22:05
Hallo miteinander,
vielen Dank für die schnellen un hilfreichen Antworten. Ihr habt mir schon ein wenig die Angst genommen. Ich kenne die Sauereien daheim und auch in der näheren Umgebung. Aber vor solchen "Fernreisen" mit Hotel haben wir schon etwas schiss.
Also nochmals herzlichen Dank und Gute Nacht.
Die allerliebsten Grüße aus dem Schwarzwald
Walter
von Waltraud Mayer » 19.03.2007, 23:21
Hallo Walter!
Ich hab da noch nie Probleme gehabt, in 6 Jahren Stoma noch nicht einmal das Bett versaut, nichtmal ansatzweise. Ich werd immer rechtzeitig wach... (ich hoffe ich hab das jetzt nicht verschrien)..
Es gibt aber in der Apotheke oder im Sanitätshaus Schlüpfer für Inkontinenz. Wenn Deine Frau sich so Gedanken macht, soll Sie sich doch solche holen und dann Nachta anziehen, die saugen bis zu 2 Litern Flüssigkeit, damit ist Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite...und wenn gut vorgesorgt ist, passiert ja sowieso nichts...
LG Waltraud
von Monsti » 20.03.2007, 11:39
Hallo Waltraud,
so eine Inkontinenzhose ist bei einem überlaufenden Ileostoma aber nicht der Hit, denn die Dünndarmsekrete sind so aggressiv, dass man sie nicht lange auf der Haut aushält *aua*.
Liebe Grüße
Angie
von Waltraud Mayer » 20.03.2007, 13:37
@Monsti
Ist auch nicht für"Aushalten "gedacht sondern als Schutz, wenn was leck wird, da läufts halt in die Hose und nicht ins fremde Bett...
LG Waltraud
von Linie 22 » 20.03.2007, 15:51
Hallo mima,:):):)
einen Vorrat an Stoma-Versorgung im Gepäck ist zwingend notwendig, aber eine Panne vorausplanen kann man nicht.
Auch den Normalos passieren Pannen in Hotelbetten. Oder etwa nicht??????????????
Wenn Zimmermädchen Tagebücher über Sauereien führen müssten, Ohje, Ohje.
Naja, und wegen einer Panne muss man sich auch nicht gleich oder im abtauchen.
Viele liebe Grüße und pannenfreie, erholsame Urlaubstage wünscht Linie 22
von mima » 20.03.2007, 20:25
Wunderschönen Guten Abend miteinander,
das mit der Inkontingenzhose scheint mir auf jeden Fall wert zu sein, ausprobiert zu werden. Meine Frau wird da vermutlich anderer Meinung sein. Wenn man aber das Bettzeug nicht versauen will, dann ist das m.E. die sinnvollste Lösung. Und wenn dann ein Beutel abgehen sollte, dann kann man alles zusammen in der Dusche abwaschen. Das Bett bleibt vermutlich unbefleckt. So die Theorie.
Dass auch andere Sauereien machen, das mag wohl sein. Das ist dann aber doch nicht so schlimm, wie ein abgegangener Uro- oder Ileobeutel, wenn die Soße ins Bett läuft und man - wenn auch relativ kurz - drin liegt. Danach muss dann auch noch das Bettzeug gewechselt werden.
Wir werden es auf jeden Fall mal probieren. Bericht kommt ganz sicher, egal, ob negativ oder positiv.
Vorerst mal vielen Dank für Euere Ideen.
Wunderschöne Grüße aus dem Schwarzwald
Walter
PS Wir fahren übrigens am 02. April für ein paar Tage an den Gardasee. Die erste "große Reise" nach der OP.
@Angie: Ganz bestimmt nicht über Tirol sondern durch die Schweiz.
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