von Monsti » 28.01.2009, 13:39
Hallo Birgit,
das eigenständige Anbringen der Platte mag für Deinen Vater unmöglich sein, aber eine vorbereitete Platte nach dem Aufbringen eigenständig rundrum fest anzudrücken bzw. anschließend noch ein Weilchen die warme Hand draufzuhalten, das schafft auch noch ein 85jähriger, geistig ansprechbarer Mensch. Eine gut angedrückte Platte hält definitiv besser. Ein Versuch wär's doch wert.
Liebe Grüße
Angie
von Peter51 » 28.01.2009, 15:04
Hallo Birgit,
so wie Du den Gesundheitszustand Deines 85zig jährigen Vater beschreibst, ist es doch schon super das er selbstständig sein Beutel entleert.
Ich finde mit 85 Jahre ist es nicht ungewöhnlich Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen.
Deine Unterstützung für Dein Vater finde ich super TOLL.
Ich wünsche Euch alles Gute.
Peter
von Birgit R. » 28.01.2009, 15:21
@ Angie
Das tut er ja!
Darum ging es ja auch gar nicht, sondern um das Anbringen der Platte, das Unterlaufen und häufige teilweise Lösen und die sich dadurch ergebenden Probleme...
Nur kam hier teilweise Unverständis herüber. Es gibt sicehr alte Leute, die etwas pflegeleichter sind, weil sie einen anderen Charakter haben. problematisch werden jedoch alle alten Leute, da muss man nur mal Altenpflegerinnen fragen. Wir werden sicehr nicht ander werden, auch wenn wir schwören, dass wir das zu verhindern versuchen.
Zudem hat mein Vater jetzt auch nur noch flüssigen Stuhl, der natürlich noch leichter unter die Platte läuft.
Mein Vater hat durch den Blasenkatheter eine schwere Blasenentzündung mit Antibiotikagabe. Das Hammermedi hat nun garantiert alle Darmbakterien lahm gelegt.
Jetzt ist mein Vater noch schlapper und müder, als er schon war, ihm ist dazu etwas übel.
Natürlich trägt das zu seinem ohnehin schon miesen Zustand nicht gerade positiv bei.
Ich habe heute stundenlang versucht, den Urologen zu erreichen, weil ich das AM nicht eigenmächtig absetzen wollte. Habe jahrelang in der Apotheke gearbeitet und bin nicht ganz so unbeleckt, Arzneimittel betreffend.
Aber jetzt bin ich genau so schlau wie vorher. Er soll die Arznei weiternehmen - weil sehr wichtig.
Wenns nicht geht, dann soll er das AM absetzen.
Also ist wieder mal Eigenentscheidung gefragt. Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt wieder blutiger Urin kommt, werde ich das Antibiotikum absetzen. Sonst fällt mein Vater noch mehr zusammen, weil er kaum Nährstoffe aufnimmt.
VG Birgit R.
von Birgit R. » 28.01.2009, 15:29
Danke, Peter.
Es ist sicher nicht einfach für mich, da ich ständig präsent bin im Haus. Zu jeder Tages- und Nachtzeit, weil die Beutel unvorhergesehen leckten und mich mein Vater dann wecken kam, mitunter von oben bis unten ... Na ja, ihr wisst ja wie das ist...
Ich kann mir dadurch natürlich kaum etwas vornehmen, wage mich nicht, mal einen ganzen Tag oder gar über eine Nacht wegzufahren.
So am Tag braucht er ja normalerweise wenig Hilfe. Wenn die Platte sitzt.
Toi, toi, toi, seit gestern klebt sie. Noch ....
Morgens ist ein wenig Hilfe nötig, abends waschen, mal einkaufen, Essen machen, wenn er sich nicht ein Fertigessen warm macht, Wohnung saubermachen, Toilette natürlich laufend putzen, da durch den Urinbeutel und Stomabeutel leeren oft etwas daneben geht, was er gar nicht selber so sieht ...
Ich bin zum Glück den ganzen Tag zu Hause, aber freiberuflich tätig. Das Pflegen hier macht meine Arbeit nicht unbedingt einfacher. Ich werde häufig unterbrochen, wenn ich plötzlich gerufen werde oder mein Vater sich die Treppe hinunterhangelt, weil wiedr irgendetwas los ist...
Was solls, es ist der Vater. Ich habe meine Mutter schon bis zuletzt gepflegt vor 5 Jahren.
Und wir hoffen ja immer noch, dass es meinem Vater noch mal eine ganze Weile besser geht, so dass er auch psychisch etwas aufpoliert wird.
VG
Birgit R.
von donald » 28.01.2009, 15:39
Birgit R. hat geschrieben:@ Angie
Also ist wieder mal Eigenentscheidung gefragt. Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt wieder blutiger Urin kommt, werde ich das Antibiotikum absetzen.
VG Birgit R.
von Birgit R. » 28.01.2009, 16:32
Hallo Birgit,
ja ich weiß das alles. Habe doch geschrieben, ich kenne mich aus, habe mehr als 17 Jahre in der Apotheke gearbeitet.
Der Doc selber war nicht zu sprechen. Das heißt, die Arzthelferin hat ihn gefragt und er hat gemeint, mein Vater soll die Arznei weiternehmen, es wäre notwendig.
Ich habe daraufhin den Arzt selber evrlangt, weil ja die Infos sonst nur gefiltert bei ihm ankommen, habe das der Schwester auch gesagt. Sie ging fragen und hat gemeint, ja wenns meinem Vater nicht so gut geht unter der Einnahme, dann muss er das halt absetzen. Den Arzt hat sie mir nicht gegeben, wäre nicht notwendig, der Doktor weiß ja Bescheid, wurde mir gesagt. Es war ja auch feierabend mittlerweile, die Sprechzeiten waren überzogen und am Nachmittag haben die meisten Ärzte zu wg. Weiterbildungen etc.
Dshalb habe ich auch gemeint, ich bin so schlau wie vorher.
Auf den Standpunkten stand ich heute Morgen schon selber.
Also kann ich mit mir selber abmachen, wie ich verfahre.
Ich bin zwiegespalten. Einerseits bin ich der Meinung, mein Vater sollte die Arznei weiter einnehmen, anererseits... wenn ihm aber übel ist?
Im Darm gurgelt es auch seit der Antibiotikaeinnahme, zuvor bekam er ja schon mal 5 Tage ein anderes Antibiotikum vorsorglich, bevor man gesehen hatte, dass im Urin Keime sind, die darauf nicht wirklich ansprechen. .
Der Stuhl ist total dünnflüssig seitdem. Das war vorher nicht so.
Und diese extreme Schlappheit zu der, die vorher schon massiv da war.
Mist alles...
VG
Birgit
von Peter51 » 28.01.2009, 19:09
Hallo und einen schönen Tag,
Hallo Birgit,
ich weiss zu genau in welcher Situation Du mit der "Spontanpflege" Deines Vater bist. Hier kurzfristig eine hohe Verantwortung in der Betreuung/Pflege/Versorgung ff ,gerade noch als Tochter übernehmen zu müssen, ist enorm schwer.
Der ganze Tagesablauf muss umgestellt werden und man muss erst in die "innere Einstellung" im Umgang mit Menschen die Hilfe brauchen reinwachsen.
Es ist nicht automatisch so das man alles pflegerisch "richtig" machen kann, man muss es Schritt für schritt erst erlernen.
Aus Deiner Schreibweise kann ich erkennen, dass Du den festen Willen hast Deinen Vater zu helfen, dass kann ich nur loben TOLL finde ich das.
Meine Frau und ich pflegen rund um die Uhr unseren 25 jährigen mehrfachbehinderten Sohn und wir haben es über die Jahre (altersmäss meint) gelernt damit umzugehen, Du Birgit hast es heut auf Morgen zu meistern und das macht es ganz sicher schwerer.
Ich wünsche Dir von ganzen Herzen viel Kraft im Umgang mit Deinen Vater und denke bitte auch an Deine Gesundheit/Auszeit nehmen.
Deinen Vater wünsche ich weiter das Glück von der Tochter versorgt zu werden und natürlich bessere Gesundheit.
Alles Gute für Euch.
Peter
von Birgit R. » 29.01.2009, 20:49
Hallo Peter,
dann habt Ihr ja auch eine ziemlich große Aufgabe mit eurem Sohn ...
Aber er gibt sicher auch etwas von der Liebe zurück?!
Du hast sicher Recht, ich wurde von heute auf morgen in diese neue Situation hineinkatapultiert. Und dazu noch mit Problemen, die so ziemlich von Anfang an bestanden.
Da muss man sich erst einmal informieren, sammeln, perfekter werden.
Problematisch sind ja auch die Depression meines Vaters, der gebrochene Lebenswille des bis vor kurzem so starken Mannes, der eigentlich für sich selbst gesorgt hatte und schon immer sehr starr in Ansichten und Denken war.
Das Problem mit dem Blasenkatheter kommt noch dazu, so dass wir auch da ständig beim Urologen zu Gast sind bzw. auch beim Notdienst waren.
Ich weiß nocht nicht was im März wird, da muss ich zur Messe nach Leipzig, das kann ich sicher teilweise knicken.
Aber teilweise muss ich mein Leben natürlich beibehalten, ich ahbe ja auch Familie.
Zum Glück hält die Platte immer noch.
Bin ich froh....
Ich wünsche dir/euch alles Gute!
Viele Grüße
Birgit R.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe