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Rehabilitation bei Enterostoma – Seite 1

Stellt hier eure Fragen zum Stoma und zur Stomaversorgung, zur Stoma-OP und zur Behandlung von Komplikationen.
In den drei Unterforen dreht sich alles um die drei Stomaarten Colo-, Ileo- und Urostoma und deren kontinente Varianten wie der Ileo- oder der Uro-Pouch.
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12 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von pfleger-til » 22.03.2012, 16:28

Guten Tag liebe Community.

Ich mache eine Ausbildung zum Krankenpfleger und bin im dritten Lehrjahr. Wir haben mal wieder ein Projekt aufgebrummt bekommen und dazu brauche ich ein klein wenig Informationen die ich hier sicher problemlos bekommen kann.


Das Projekt handelt von einem Fallbeispiel eines 46 jährigen männlichen Patienten mit Rektum CA, Behandlung ist Rektumamputation mit enständigem Enterostoma.

Ich muss den Punkt "Pflegeschwerpunkte in der Reha" ausarbeiten. Im Grunde also nur
- was man als Patient in der Reha so für Anwendungen hat,
- ob und wie man dort den Umgang mit dem Stoma begebracht
bekommt,
- psychische Betreuung in der Reha
- ob drauf eingegangen wird die geeignete Stomaversorgung
zu finden
- wie weit sind die Schwestern in der Reha an der
Stomaversorgung beteiligt
- usw, usf

Es reicht mir quasi schon wenn einige so von ihren Rehaaufenthalten direkt nach der Stomaanlage berichten.


Falls bei mir irgendwann noch weitere Fragen aufkommen, werd ich die hier noch irgendwann reinposten.
Ich bedanke mich jetzt schon für die Unterstützung.


mfg, til.

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pfleger-til

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von doro » 22.03.2012, 20:10

Hallo Pfleger-til,

dann möchte ich Dir von meinen Erfahrungen aus der Anschluss Heilbehandlung .direkt nach meiner Stoma-Anlage berichten.Vorab, mir wurde im hiesigen Krankenhaus sehr kompetent, von meiner Stoma-Schwester der Umgang mit dem Stoma und seiner Versorgung gezeigt-
Ich muss den Punkt "Pflegeschwerpunkte in der Reha" ausarbeiten. Im Grunde also nur
- was man als Patient in der Reha so für Anwendungen hat,
Wassergym, Bodenbeckengym,Kräftetraining und bei meinem desolaten Zustand, außerdem Bewegung an der frischen Luft und viel Ruhe.
- ob und wie man dort den Umgang mit dem Stoma begebracht
bekommt,
siehe oben, aber nicht jedes Krankenh. hat eine Stoma Schwester.Zu oft wird der Patient mit k.A. entlassen.
- psychische Betreuung in der Reha
Wenn man wollte :Ja.
- ob drauf eingegangen wird die geeignete Stomaversorgung
zu finden
Ja, mich hat man ( Stoma-Schwester in der Reha) zum wechseln der Versorgung überredet.Bin anschl. wieder bei meiner " Alten" gelandet.
- wie weit sind die Schwestern in der Reha an der
Stomaversorgung beteiligt

Ja, mein Haus hatte eine Stoma Schwester vom Feinsten, denn sie war selber ein Beuteltier.
- usw, usf Musst Du bitte genauer ausdrücken. :ratlos:

Es reicht mir quasi schon wenn einige so von ihren Rehaaufenthalten direkt nach der Stomaanlage berichten.


So, kürzer ging es nicht.Fragen ?? Her damit.

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doro

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von Chief » 23.03.2012, 12:06

Hallo Til,

obwohl ich nach einem diagnostizierten Analkarzinom mit anschl. Chemo & Bestrahlung (mit max. Dosis), danach Rektumamputation inkl. Anlage eines Colostomas erleben durfte, habe ich selber weder eine Reha noch AHB o.ä. besucht. Nicht das man mir es nicht angeboten hätte aber mir war einfach nicht danach.

Das bringt dich mit deinen Fragen jetzt nicht wirklich weiter aber so hast Du zumindest von einem Betroffenen die Info das nicht zwingend jeder der solch eine Dilemma erleben durfte auch in eine Reha geht.
Manche erholen sich Daheim bei ihrer Familie besser als sonst wo.

Gruß :winke:
Uli

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Chief

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von Hanna70 » 23.03.2012, 16:21

Hallo Til,

nach 4 Monaten KH-Aufenthalt kam ich zur AHB. Ich hätte mich zu Hause nicht selbst versorgen können. Auch die AHB absolvierte ich im Rollstuhl.

Neben dem Stoma hatte ich noch einen Blasendauerkatheter und die Bauchwunde war z.T. noch offen, also waren von vornherein die meisten Anwendungen ausgeschlossen.

Anwendungen 6 x Einzeltherapie zur Kräftigung der Muskulatur, 6 x Fangopackungen (wegen der Wirbelsäule), progressive Entspannungstherapie, Ernährungsberatung für Diabetiker (nicht für Patienten mit Stoma!), die ich dann wegen der Sitzbeschwerden auch nicht mehr wahrnahm.

Während meiner 4 Wochen Aufenthalt dort fand einmal ein Gesprächskreis mit einer Dame statt, die bereits längere Zeit ein Stoma hatte. Auch daran konnte ich wegen der Sitzbeschwerden nicht teilnehmen.

psychologische Betreuung bekam ich auf meinem Zimmer, da ich nicht lange sitzen konnte. Die Betreuung war gut!

1 x/Woche gab es eine Stomasprechstunde, in der man das benötigte Material bestellen konnte. Das Stoma wurde dabei nicht angesehen und über die Art der Versorgung wurde ebenfalls nicht gesprochen. Es ging dabei nur um die Bestellung.

Die Schwestern haben sich nie um das Stoma gekümmert. Es wurde vorausgesetzt, dass man damit klar kam.

Abgesehen von den Einschränkungen beim Umgang mit Stomapatienten war jedoch die ärztliche und pflegerische Betreuung gut.

Ob Dir das hilft??? :ratlos:
Viel Erfolg bei Deiner Arbeit.

LG Rosi

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Hanna70

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von Frank38 » 23.03.2012, 18:15

Hallo Til,

- was man als Patient in der Reha so für Anwendungen hat

Wassergym(konnte ich nicht machen da offene Rektumwunde),Kraftraining,Beckenbodengym(in Gruppe und auch einzelnd),Inhalation( da ich eine schwere klinische Lugenentzündung hatte)sonst halt viel bewegung, da ich ziemlich platt in die AHB ging.


- ob und wie man dort den Umgang mit dem Stoma begebracht
bekommt.

Das brauchte ich nicht mehr lernen, hatte einen sehr guten Stomatherepeut im KH hat mir alles bei gebracht und viele Tips. Das einzige was ich in der AHB von einer sehr guten Stomatherapeutin beigebracht bekommen habe, war die Anleitung zur Irrigation mit absprache vom Doc.


-psychische Betreuung in der Reha

wenn ma sie brauchte, konnte man sie in anspruch nehmen.

- wie weit sind die Schwestern in der Reha an der
Stomaversorgung beteiligt, ob drauf eingegangen wird die geeignete Stomaversorgung zu finden

in der AHB garnicht mehr, da ich schon die passende Versorgung im KH bekommen habe (hatte Glück brauchte nicht weiter testen). Ansonsten wären die Schwestern natürlich beteiligt gewesen, um die passende Versorgung zu finden, hatten 5 Hersteller zur Auswahl. Wir hatten 4 Stomaschwesterm im Haus 2 Tagsüber und 2 Nachts


lg Frank

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Frank38

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von chris6120 » 24.03.2012, 07:55

Hallo Til,

anbei versuche ich, Deine Fragen zu beantworten.

Das Projekt handelt von einem Fallbeispiel eines 46 jährigen männlichen Patienten mit Rektum CA, Behandlung ist Rektumamputation mit enständigem Enterostoma.
Paßt bis auf das Alter.

Meine Reha war aber erst 6 Monate nach der OP, da nach der OP erst noch eine Chemotherapie durchgeführt wurde.

- was man als Patient in der Reha so für Anwendungen hat,
2/4-Zellen Bäder, Wassergymnastik, Rückenschule, Physiotherapie, Ergometertraining, Krafttraining, Nordic-Walking und Ernährungsberatung

- ob und wie man dort den Umgang mit dem Stoma begebracht
bekommt,
Der Umgang wurde mir bereits im Krankenhaus und Daheim von der mir zugewiesenen und sehr netten Stomaschwester beigebracht.
Bei einem unter Aufsicht durchgeführten Versorgungswechsel, wurden mir dann aber doch noch einige Tipps gezeigt, die ich noch heute anwende.


- psychische Betreuung in der Reha
Wollte die pysische Betreuung in Anspruch nehmen, aber ich hatte nur einen Termin in der letzten Rehawoche.

- ob drauf eingegangen wird die geeignete Stomaversorgung
zu finden
Die Stomaschwester der Rehaklinik, begann sofort am ersten Tag mir nach einem unter Aufsicht durchgeführten Versorgungswechsel eine andere Versorung schmackhaft zu machen. Wechsel von Zweiteiler auf Einteiler.
Diesen Test mit mehreren Versorgern habe ich dann auch durchgeführt.
Die Dame war recht resolut, damit Sie mich auf einen Einteiler umstellt.
Aufgrund meiner Hautprobleme hatte ich Ihr immer versucht zu erklären, das ich mit meiner Versorgung vollauf zufrieden bin.

Das Ende des Liedes ist, "Ich habe heute noch meine Zweiteilige Versorgung, die von mir und meiner Stomaschwester damals in KH ausgesucht wurde".


- wie weit sind die Schwestern in der Reha an der
Stomaversorgung beteiligt
Aufgrund meiner bis dahin bereits 6-monatigen eigenständigen Versorung, war ich nicht auf die Schwestern angewiesen, wobei diese immer wieder betonten, wenn es Probleme gibt, kann man sich jederzeit an sie wenden.

Zu usw. weiß ich leider nicht, was Du hiermit meinst.

Viel Glück bei der Projektarbeit.

Gruß
Christian

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chris6120

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von paitas18 » 24.03.2012, 10:02

Hallo Til, ich erhielt nach meiner Stoma-Op keine Reha, da man der Meinung war, ich könnte aufgrund meiner Blindheit das Stoma sowieso nicht selbst versorgen. Das ist natürlich Blödsinn. Nun wurde ich doch nach einer Brust-Op zur Reha zugelassen. Das war eine tolle Klinik. Obwohl ich ja gar nicht wegen dem Stoma dort war, wurde ich sofort in die Behandlung einbezogen. Die zuständige Stomaschwester überzeugte sich, dass alles klappt und ich mich natürlich eigenhändig versorgen kann. Die Schwestern waren alle kompetent. Es gab psychologische Betreuung, die ich nicht in Anspruch genommen habe. An einer ausführlichen Gruppenberatung habe ich teilgenommen, in der Modelle vorgeführt wurden. Aufgrund meiner Beeinträchtigungen konnte ich nicht an allen Angeboten teilnehmen, wurde aber ansonsten bestens betreut.
Ich wünsche noch viel Erfolg für die Arbeit.
Christiane.

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paitas18

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von pfleger-til » 26.03.2012, 19:50

Ich danke euch vielmals für eure Antworten. Hat mich in der Ausarbeitung schon bedeutend weiter gebracht.


Es sind jetzt noch zwei Fragen aufgetaucht:

- wurde in der Reha Kontakt zu Selbsthilfegruppen hergestellt oder euch Stellen genannt an die ihr euch wenden könnt?

- ist man Stoma automatisch jeder schwerbehindert, oder nur wenn man mit der Versorgung nicht selbst zurecht kommt?


Im Voraus nochmal danke an alle, Til.

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pfleger-til

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von Hanna70 » 26.03.2012, 20:15

Hallo Til,

ich erhielt nirgendwoher einen Hinweis auf Selbsthilfegruppen. Das Forum fand ich selbst eher zufällig.

Zur Schwerbehinderung kann ich nichts sagen. Ich hatte bereits vorher 60 Grad der Behinderung. Danach wurden das aufgrund eines ganzen Sammelsuriums weiterer Beeinträchtigungen 80 Grad. Da hatte man aber das Stoma in der Auflistung "vergessen". Auf meinen Widerspruch hin wurden daraus dann 100 Grad der Behinderung.

:winke: :winke: Rosi

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Hanna70

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Rehabilitation bei Enterostoma

Beitrag von le courageux » 26.03.2012, 22:48

Hallo Til,

bei meiner Reha bestand mit der örtlichen ILCO-Gruppe in Bad Homburg Kontakt. Die haben auch jemanden geschickt, der die jeweils Neuangekommenen einmal in der Woche mit einem kleinen Vortrag informierte. Leider war das Interesse der Patienten nur gering. Ich erinnere mich, dass bei mir nur noch eine Mitpatientin war. Ich war in der Klinik am Wingertsberg in Bad Homburg.

Was den Grad der Behinderung betrifft, ist es so, dass man einen Antrag stellen muss, der dann fachlich begutachtet und letztendlich entschieden wird. Automatisch ist da nichts. Der Grad der Behinderung sagt aus wie groß die Einschränkung überhaupt ist, ob man sein Stoma selbst gut oder weniger gut versorgen kann findet dabei nach meiner Meinung keine Berücksichtigung. Wenn eine Pflegestufe beantragt wird, ist das glaube ich, eher von Relevanz.

Viele Grüße aus Wiesbaden
Rüdiger

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le courageux

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