von daisy26 » 21.03.2007, 22:38
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte euch herzlich grüßen.
Meine Frage:
Meine Mutter hat vor 14 Tagen einen Stoma bekommen. (Auslöser ist ein CA und Dekubitus gewesen...)(Leider habe ich gar keine Ahnung was für eine Bezeichnung er trägt
Folgendes war: Der Stoma wurde gemacht und es wurde ein "Reiter?" eingesetzt. Dieser wurde nach einigen Tagen entfernt. Gestern bei der Kontrolle wurde meiner Ma gesagt, dass der Darm "abgerutscht" ist, und eine neue OP unumgänglich sei. Wegen möglicher Infektionen. Am Freitag soll die ganze Prozedur von vorne losgehen.
Wie kann das passieren?
Was haltet ihr davon?
Ganz ganz lieben Dank und entschuldigt mein absolutes Unwissen.
von Monsti » 21.03.2007, 22:56
Hallo Daisy,
sei herzlich willkommen bei uns!
Deine Mutter hat also ein doppelläufiges Stoma, bei dem eine Rückverlegung geplant ist. Was für eines, Dünn- oder Dickdarmstome ... keine Ahnung. Das geht aus Deiner Schilderung nicht hervor, ich vermute aber ein Dünndarmstoma (Ileostoma), bei dem es sehr wichtig ist, dass es "prominent" angelegt ist, d.h. zu- und ableitende Darmteile schauen deutlich aus dem Bauch heraus. Zieht sich das Stoma zu sehr auf Bauchdeckenniveau zurück, kann es zu argen Versorgungsproblemen kommen. Ja, kann schon sein, dass deshalb eine Neuanlage sinnvoll ist. Um mehr dazu sagen zu können, müsste man Näheres über die konkreten Umstände wissen.
Liebe Grüße von
Angie
von Sabine049 » 22.03.2007, 13:51
Hallo Daisy,
sei herzlich Willkommen. Für deine Unwissenheit brauchst du dich wahrlich nicht zu entschuldigen .
Leider wie Angie bereits verlauten ließ, bräuchten wir mehr Infos bzgl. des Umstandes bzw. der Stoma-art.
Gelegentlich kommt es tatsächlich vor, dass das Stoma unter Bauchdeckenniveau rutscht und somit sowohl die Versorgung erschwert, als auch die Gefahr einer bakteriellen Infektion im Stomabereich oder sogar im Bauchraum erhöht wird. Infolgedessen ist dann eine sogenannte Revision (entweder Korrektur oder Neuanlage) angezeigt.
Du berichtest, dass deine Ma zudem ein Dekubitus hat-/te. Ist deine Mutter immobil oder bildete sich das Dekubitus = Druckgeschwür infolge bsplw. einer Diabetes???
Daisy, vielleicht magst du die Problematik ein wenig konkretisieren. Wg. des Stomas frag doch mal die Ärzte oder falls deine Mutter einen Stomapass/Arztbrief etc. besitzen sollte, werf mal ein Blick rein.
Liebe Grüße und alles Gute dir und insbesondere deiner Mutter
Sabine
von daisy26 » 23.03.2007, 10:56
Hallo zusammen,
danke für eure nette Aufnahme und die Antworten.
Also leider weiss ich die genaue Bezeichnung nicht. Habe auch keinen Arztbrief. Und die Ärzte habe ich auch nicht mehr erwischt. Der Dekubitus kommt wahrscheinlich vom Liegen. Sie liegt seit über 3 Monaten und Diabetes kommt dazu.
Heute wird auf jeden Fall neu operiert. Es wird von links nach rechts verlegt.
Wichtig war mir eure Meinung bzgl. der Neuanlage, ob die Ärzte evtl. Mist gebaut haben.
1000 Dank...
Meine Mutter wird dieses Forum sicher auch besuchen, wenn sie dann irgendwann wieder zu Hause ist.
von Webkänguru » 23.03.2007, 15:30
Hallo Daisy,
der Reiter wird bei der Anlage des Stoma eingesetzt, damit das Stoma nicht wieder in den Bauch rutschen kann und gut in der Bauchwand einwächst. Einige Tage nach der OP kommt der Reiter dann wieder raus.
Wenn nach der Entfernung des Reiters das Stoma nach innen rutscht, heißt das nicht automatisch, das die Ärzte Mist gemacht haben. Ein so genanntes retrahierendes Stoma ist eine der typischen Komplikationen, die bei einem Stoma auftreten können. Gründe für diese Komlikation gibt es mehrere, man kann sie aber nicht so pauschal vor dem PC beurteilen.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Jutta B » 23.03.2007, 18:38
Hallo Daisy,
ich kann mich den Vorwroten nur anschließen, dass es nicht heißt, das KH hat Mist gebaut, wenn das Stoma partout nicht nach der Entfernung des Reiters überm Hautniveau bleiben will.
Wie geht es deiner Mutter inzwischen, nachdem das Stoma verlegt wurde?
LG
Jutta B
von Mücke » 23.03.2007, 20:00
Hallo Daisy26
Mein Ileostoma liegt unter Hautniveau.Nach der OP(bin fast dabei gestorben)Wollte ich erst probieren ob ich es so hinkriege,da ich vor einer zweiten OP riesige Angst hatte und immer noch habe.Ich habe das Stoma miot der versorgung gut im Griff.Mußte am Anfang halt probieren,habe aber hier im forum gute Tips erhalten.
Viele Liebe grüße
Mücke
Ileostoma2004 nach MC und zahlreichen Fisteln
von Sabine049 » 23.03.2007, 22:53
Hallo Daisy,
wie hat deine Mutter die heutige Revision überstanden??
Schließe mich den Vorworten an; normalerweise wird das Stoma sowohl mittels eines Reiters stabilisiert als auch durch eine parastomale Fixierung mit Nahtgut, wobei das Stoma an der Bauchdecke angenäht wird.
Bei meinem ersten Übergangsstoma im querliegenden Dickdarmast (Colostoma transversum) vor weit über 30 Jahren versäumte der damalige Chirurg einen Reiter zu setzen bzw. das Stoma an der Bauchdecke sachgemäss zu fixieren, Resultat: ein retrahierendes Stoma, so dass der Stuhl ungehindert und munter sich weiterhin den Weg über den Anus bahnte. Gelegentlich schob sich ferner Stuhl mühsam über den zum Stoma hinführenden Darmschenkel. Versorgungstechnisch wurde ich ich mit Mullbinden und Windeln behelfsmässig abgedichtet :abgedreht:.
Bei deiner Mutter könnte - bitte Konjunktiv beachten - durchaus die Diabetes (schlechte Wundheilung etc.) auslösend für das Rutschen unter Bauchdeckenniveau gewesen sein.
Alles Gute und liebe Grüße Sabine
von daisy26 » 25.03.2007, 12:30
Hallo zusammen,
meine Mutter hat die OP überstanden.
Noch geht es ihr nicht gut. Bei der OP wurde festgestellt, dass sich Wasser in der Lunge gebildet hat. 1800 ml wurden abgesaugt. Schmerzen hat sie auch noch und ist immer noch hundemüde. Sie hat einiges an Blut verloren - 2 Blutkonserven bekommen. Bis heute war eine Magensonde angelegt (Flüssigkeiten laufen rein). Wird künstlich ernährt. Essen darf sie frühestens morgen wieder.
Was mir aufgefallen ist, dass sie zu dem Stomabeutel noch eine Flasche angelegt hat, wo auch Flüssigkeit reinläuft (minimal).
Danke für euer Verständnis und die aufschlussreichen Antworten.
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